Mit der Nummer 13229 bringt Academy einen German King Tiger "Last Production" auf den Markt. Noch einen Königstiger mag man denken - gibt es nicht schon genug? Nun - man muss Academy zugestehen, dass sie sich zumindest mit der letzten Ausführung eine interessante Version ausgesucht haben.

Was also ist nun im Karton?
Es finden sich hier 11 Spritzlinge, PE Teile sowie ein Decalbogen.

Die Bauteile selber machen einen guten Eindruck auch wenn die Details ein wenig soft wirken und nicht diese scharfe Definition wie bei Dragon oder Trumpeter aufweisen.
Was ein wenig erstaunt, ist dass die Unterwanne aus mehreren Teilen zusammengesetzt werden muss, was ein wenig Retro-Gefühl aufkommen lässt, aber auf der anderen Seite mit so aktuellen Features wie einzelnen Drehstäben für ein bewegliches Laufwerk aufwartet.
Ebenso interessant sind die Laufrollen - diese setzen sich aus zwei Halbteilen zusammen, die den Stahlradreifen einschließen. Das heisst, dass jede Doppellaufrolle aus sechs Teilen zusammenzubauen ist. Das Treibrad ist das 18-zähnige, das zum Ende des Krieges verwendet wurde.
Was dem netten Feature der funktionsfähigen Drehstäbe entgegensteht sind die Ketten des Bausatzes. Diese bestehen aus einzelnen Kettengliedern wie auch verschieden langen Stücken, sodass sie sich keinem unebenen Untergrund anpassen können. Der Guss der Ketten an sich ist gut, mit schönen Details, aber der Kettentyp ist in seiner zweiteiligen Form nicht unbedigt der richtige für das 18-Zahn Treibrad und späte Ausführung - hier empfiehlt sich eine schöne Kette von Friulmodel, schon allein um dem beweglichen Laufwerk Rechnung zu tragen.
Die Oberwanne ist in einem Stück und weist erfreulicherweise die späte Version der vorderen Kettenbleche mit den Rippen auf. Für die Lüftergitter liegen schöne PE Teile bei.
Der Turm in der Ausführung "Henschel" ist ganz schön, wobei meiner Meinung nach an den Turmseiten die 5 Tarnösen und die insgesamt 6 Kettenhänger für die einteiligen Ketten fehlen.
Das Rohr für die KwK ist mehrteilig ausgeführt und das noch in einer relativ ungewöhnlichen Art und Weise, sodass mir noch nicht ganz klar ist ob ohne weiteres ein Ersatzalurohr einbaubar ist.
Angenehmerweise hat Academy dem Bausatz zwei Figuren beigelegt.

Die Bauanleitung umfasst ganze 15 Bauschritte. Die Zeichnungen sind sauber und gut verständlich, hier sollte es keine Probleme geben.
Zwei extra DIN A4 Seiten der Anleitung zeigen in schwarzweiss zwei mögliche Tarnschemen/Markierungen - und hier kommt der ungewöhnliche Decalbogen zum Einsatz.
- 3./s.Pz.Abt.511, Kassel, Mai 1945 in zweifarbigem Tarnschema mit Oktopus Tarnung
- 3./s.Pz.Abt.511, Rengershausen, Mai 1945 in Dreifarb-Hinterhalttarnung.

Für das Oktopus Tarnschema sind auf dem großen Decalbogen die Oktopus Kringel als Decals vor. Dazu gibt es auf dem Decalbogen Balkenkreuze und je drei Ziffern von 0 bis 3 und für die Figuren Uniformtarn Decals für Erbsentarn und Splinter Tarn.

Fazit: Wer noch keinen Tiger II hat oder eine gute Basis für einen wirklich späten Tiger II braucht, hat hier einen gute Bausatz, der zudem mit 40 Euro im mittleren Preissegment liegt.