16.02 VK35004 Bergepanzer Hetzer mit 3cm Flak Bordkanone MK-103
Das Original:
Der Jagdpanzer 38(t) (Hetzer) ist ja wohlbekannt, aber es gab auf dem Fahrgestell auch Fahrzeuge mit anderen Aufgaben wie den Bergepanzer 38(t). Dieser war ein Hetzer ohne Kampfraumdach mit Seilwinde und Kran statt Bewaffnung und Munition. Gegen Kriegsende wurden solche Fahrzeuge oftmals von der Truppe wieder zu improvisierten Kampffahrzeugen umgebaut. Ein Bergehetzer wurde mit einer 3 cm Bordkanone MK-103 ausgerüstet, welches sogar mit einem Foto belegt ist. Über den Einsatz und Verbleib des Fahrzeugs konnte ich nichts herausfinden. Der Bausatz: Der vierte Streich aus dem Hause 16.02 rollt an. Unter der VK35002 kennen wir bereits die 3 cm MK-103, die nun mit einem abgespeckten Bergehetzer aus den Formen von Thunder Models verheiratet wird. Wir haben für unser AUSGEPACKT einen Vorab-Bausatz erhalten, d.h. dass das endgültige Modell noch ein paar kleine Änderungen erfahren wird, wie ich beim MBK Sommerfest 2022 von Michael Baldeweg, dem Mann hinter 16.02, selbst erfahren konnte. Der stabile Klappdeckelkarton ist 355 x 210 x 85 mm groß. Das Deckelbild zeigt den Bergehetzer mit Flak in Tarnfarben in einer Fabrikhalle. An den Längsseiten finden wir sowohl farbige als auch schwarz-weiße Ansichten des Fahrzeugs. Auf der Rückseite befindet sich eine farbige Vierseitenansicht in Dreifarbtarnung mit Farbangaben und Verwitterungs- (Weathering) Hinweisen von AMMO by Mig Farben. Im Karton befinden sich sechs hellgraue Spritzlinge, eine Fotoätzteilplatine, ein Faden, ein Stück Draht und die Bauanleitung. Die Spritzlinge sind einwandfrei, die Teile ohne Versatz oder Sinkstellen. Hier und da ist etwas feiner Grat zu finden. Details sind gut herausgearbeitet. Es gibt einige gut sichtbare Auswerferspuren auf den Innenseiten der Lauf-, Spannrollen und Antriebsräder, die aber nach dem Bau nicht mehr zu sein werden, wenn man nicht grade ein umgestürztes Fahrzeug darstellen will. Sonst sind Auswerfer meist außerhalb der Teile platziert. Die Unterwanne besteht aus einem Guss bis auf die Heckplatte. An der Unterseite sind verschraubte Wartungsdeckel vorhanden, auch die Kettenüberdeckungen mit den Motorlüftungsöffnungen sind am oberen Rand angegossen. Die Heckplatte hat eine große, runde Öffnung für den dreiteiligen Wartungsdeckel. Außen werden nur zwei Bügel und eine Ersatzkettengliedhalterung mit Flügelschrauben aus PE und natürlich Ersatzkettengliedern angebracht. Der Innenraum der Wanne bekommt die Motortrennwand, Schalt-, Umlenkgetriebe, Lenkbremsen, Sitz, Pedale aus PE und die Bedienhebel des Fahrers. Am Getriebe kommen einige Fotoätzteile (PE) und auch der Draht zum Einsatz. Diese Teile stellen eine Extradetaillierung dar und können gem. Anleitung auch weggelassen werden, sofern man sich die Mühe sparen möchte. Pro Seitenvorgelege sind zehn Schrauben einzeln zu montieren und man soll die Schraubenlöcher von außen zuspachteln. Meiner Meinung nach werden diese sowieso von den Seitenvorgelegedeckeln überdeckt, aber dies findet man endgültig beim Trockenanpassen heraus. Das Laufwerk besteht aus vier Schwingarmlagern mit vielen Schraubenköpfen, acht Schwingarmen, den an vier Blattfederpaketen abgefedert werden. Die einzelnen Blätter der Blattfedern sind gut herausgearbeitet. Ich verstehe nur nicht, warum man die Blattfederpakete unbedingt der Länge nach teilen musste (Fertigungsgründe?). Die acht Laufrollen sind gut detailliert. Die bereits erwähnten kleinen Auswerfermarken auf den Innenseiten der Räder stören nicht unbedingt. Pro Seite gibt es nur ein Stützrollenlager und eine Stützrolle. Die Seitenvorlege bestehen aus je drei Teilen und sind nach innen offen, damit man dort die Antriebswellen anbringen kann. Die Antriebszahnräder sind beidseitig detailliert und bekommen Nabendeckel mit Schraubenköpfen. Auch das Spannrollenlager ist mit vielen Schraubenköpfen versehen. Von hinten werden Spannschrauben montiert. Die Spannrollen haben saubere, runde Durchbrüche. Die Ketten bestehen aus Segmenten und Einzelgliedern für die Rundungen um die Antriebsräder und Spannrollen. Die oberen Kettensegmente sind so geteilt, dass sie über der Stützrolle verbunden werden. Die Segmente weisen bereits einen leichten Durchhang auf. Die Führungszähne sind gut geformt im Zusammenspiel mit den Durchbrüchen für die Antriebszähne. Auch die Oberwanne besteht aus einem großen Teil. Von innen werden nur die Armaturentafel des Fahrers und die Doppelwinkelspiegel angebracht. Die vorderen Kettenabdeckungen mit Versteifungsrippen sind angegossen. Auf der rechten Abdeckung wird der Unterlegklotz für den Wagenheber angebracht. Auch hierfür gibt es eine Flügelmutter aus PE. Auf der Bugplatte wird nur ein Notek-Licht, eine Klappe und die Abdeckung für die Winkelspiegel montiert. Da die Oberwanne von einem Bergehetzer stammt, sollen Aussparungen für die Kranarmlager an den Seiten verspachtelt werden, auf dem Deckelbild und den Bemalungsanleitungen sind die Aussparungen aber noch zu sehen. Das Foto vom Original ist leider zu überbelichtet, um die Oberseiten korrekt zu erkennen. Ansonsten wird hinten rechts an der Seite nur eine Brechstange mit angegossenen Halterungen angebracht. Die hinteren Kettenabdeckungen sind schon so geformt, dass ein Winkel zu den Zuluftöffnungen erhalten bleibt. Eine Positionierungsrille an der Unterwanne hilft bei der korrekten Anbringung. Auf die linke, hintere Kettenabdeckung kommt ein kleiner, zweiteiliger Staukasten, auf die rechte der Wagenheber. Er besteht zum einen aus dem zweiteiligen Hauptkörper. Durch die Zweiteilung konnte die Verschraubung gut herausgearbeitet werden. Kurbel, Hebefuß und Fixierkopf werden separat angeklebt. Die zwei Halterungen des Wagenhebers bestehen aus je vier PE-Teilen, die man ggfs. auch funktionsfähig zusammensetzen kann. Auf jeden Fall hat man die Wahl, die Halterungen auch ohne Wagenheber anzubauen und den Wagenheber im Einsatz zu verwenden. Die Motorabdeckung besteht beim Hetzer aus vielen Klappen. Da es das Basismodell auch mit Motornachbildung gab, sind auch hier alle Klappen separat anzubringen. Für den Klappengriff wird 0,3 mm Draht zurechtgebogen und verwendet. Für die Luftansaugung gibt es einen PE-Deckel und ein -Gitter. Der späte Auspuff wird von einem dicken Flammdämpfer ummantelt. Leider kann ich nicht sagen, ob das Endrohr an der Mündung ausgehöhlt ist, da im Vorabmuster kein Auspuff enthalten war. Kommen wir zur Maschinenkanone, die diese Bergehetzer zu einem besonderen Fahrzeug macht. Die Kanone selbst besteht aus 10 Teilen. Das Rohr ist an der linken Gehäusehälfte angegossen. Der Mündungsfeuerdämpfer ist in zwei Hälften geteilt, um die Mündung offendarzustellen. Die seitlichen Löcher sind bereits offen, aber ein wenig Nachbohren kann auch nicht schaden. Der Verschlussdeckel kann geschlossen, aber auch offen angebaut werden. So kann man einen Blick auf den später einzulegenden Munitionsgurt werfen. Der Lagerkasten besteht aus Boden und zwei Seitenteilen. Von hinten wird ein Rahmen an den Kasten gesetzt, der das Schutzschild mit dem Visierloch beinhaltet. An den Boden des Lagerkastens wird der Handgriffe angeklebt. Hinter das Visierloch im Schutzschild kommt das kleine Visier, das zwar eine kleine Öffnung aufweist, aber man darf gerne für die bessere Optik noch etwas aufbohren. Die Querstrebe für die Schulterstützen kommt hinten an den Schutzschild, daran dann rechts die runde, links die U-förmige Schulterstütze. Die Stützen hatten ein Lederfütterung, die auch im Modell gut herauskommt. Theoretisch könnte die Kanone höhenrichtbar gebaut werden, wären da nicht die zwei Federn, die im Modell aus steifem Plastik bestehen. So hat man sie eben in einer fixierten Stellung. Ein großer Patronenkasten besteht aus fünf Teilen. Tragegriffe sind abgeklappt angegossen, Lüftungslöcher sind durchbrochen. Eine Seite bildet mit dem Deckel eine Gurtführung. Dort wird ein Gurtstück mit 9 Patronen eingesetzt und zum Verschluss geführt. Das Gurtstück ist zwar gerade am Spritzling, aber sehr biegsam, so dass man die von der Anleitung geforderte Krümmung ohne weiteres erreichen sollte. Der Patronenkasten wird linksseitig am Lagerkasten der Maschinenkanone angebracht. Das Schwenklager für die Seitenrichtung wird an den vorderen, oberen Rand der Oberwanne angeklebt. Ein Stützblech zwischen dem Lager und dem Wannenboden sichert das Lager zusätzlich. Es sind keine Decals im Bausatz enthalten. Da das Fahrzeug wahrscheinlich keine Markierungen trug, ist das soweit in Ordnung. Da das Armaturenbrett des Fahrers kaum einzusehen ist, wird man auch dort Decals kaum vermissen. Die Bauanleitung ist noch im Entwurf und wird noch Korrekturen und Änderungen erfahren. Augenblicklich hat sie 16 Seiten, größtenteils schwarz-weiß mit einem Farbbild und einer Farbtafel. Einige Seiten sind noch leer. Auf einer davon werden wir dann sicherlich eine Spritzlingübersicht finden. Die erste Seite startet mit Hinweisen und Symbolerklärungen in Chinesisch und Englisch. Auf der zweiten, noch leeren Seite wird ggfs. die Spritzlingübersicht zu finden sein. 30 Bauschritte, unterstützt von Unterbauschritten für bestimmte Baugruppen, führen zum fertigen Modell. Hier und da werden Hinweise zu Detailbemalung gegeben! Auf der letzten Seite finden wir die Bemalungshinweise für AMMO by Mig Jimenez Farben, wie wir es schon am Kartonboden sehen konnten. Ein außergewöhnliches Modell, das man auch mit weniger Erfahrung fertigstellen kann. Die Teileanzahl ist übersichtlich, ohne auf Details zu verzichten. Der Preis stand zur Zeit unseres AUSGEPACKT noch nicht fest.
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