Tipps
und Tricks müssen sich nicht immer auf das Erstellen von Tarnnetzen,
Pastellkreide oder schicke Verschmutzung beziehen. Unser Leser Christian
Kachel schickte uns folgenden Artikel zum Thema Modellbau und Sicherheit.
Jeder von uns kennt zerschnittene Finger und jeder hatte wohl schon mal
Plastiksplitter im Auge. Doch es gibt weitaus mehr Gefahren die auf den
Modellbauer lauern - und kaum einer denkt wirklich daraüber nach.
Als
Wiedereinsteiger in das Thema Modellbau (AFVs, WWII) habe ich diese Seite
und vor allem das Forum sehr begrüßt. Trotzdem ich mich beileibe nicht zu der Riege der "Profis" zähle, möchte ich auch ein paar Dinge an den Mann bzw. die Frau bringen. Es geht mir um die Sicherheit beim Modellbau. Der eine oder andere wird jetzt sicher denken: "Oh Mann, hat der sonst keine Sorgen?". Ich glaube dennoch, dass es sich lohnt, sich mal ein paar Gedanken zu diesem Thema zu machen. Das Chemiearsenal: Es ist schon erstaunlich, welche mehr oder minder geheimnisvollen chemischen Zutaten sich so in einer Modellwerkstatt ansammeln. Enamel- und Acryl-Lacke, Plastik-, Sekunden- und Zweikomponentenkleber, Weissleim, Ölfarben, Terpentin, Spiritus und ein ganzes Arsenal der verschiedensten, mehr oder weniger aggressiven Reiniger und Lösungen. Brennbar
ist hierbei so ziemlich alles, weshalb man sich die Sache mit dem Rauchen
ziemlich genau überlegen sollte. Sollte man ohnehin, ist aber ein anderes
Thema. Da diese Substanzen nicht nur über die Atemwege, sondern auch über die Haut in den Körper gelangen, sollte man sich überlegen, ob man nicht Wegwerfhandschuhe tragen sollte. Ich habe mich mittlerweile als Rechtshänder daran gewöhnt, bei Malaktionen links einen Handschuh zu tragen. Wenn ich die jeweiligen Pinsel dann reinige oder zum Trockenmalen auswische, bekomme ich Reiniger und Farbe nicht gleich auf die Haut. Das macht sich dann zu Feierabend wirklich positiv bemerkbar, man muß nicht so lange die Finger schrubben. Ich benutze ohnehin fast nur Acrylfarben und so gehen die Farbreste mit Seife und Bürste ´runter. Die Nitroverdünnung kann also im Schrank bleiben. Beim
Spritzen von Modellen wird naturgemäß eine große Menge von Farbpartikeln
und Lösungsmitteln freigesetzt, deren Konzentration schnell ins Abenteuerliche
ansteigt. Vor allem, wenn man in einem kleinen Kellerraum arbeitet so
wie ich. Der Hinweis, hierbei eine vernünftige Maske zu tragen, sollte
eigentlich überflüssig sein. Messer und Co.: Beim
Entgraten von Teilen, Ausschneiden von Decals, Umbauen und so weiter,
sind diverse Messer und Schneidwerkzeuge unentbehrlich. Bei der Auswahl
dieser Werkzeuge sollte man wirklich nicht sparen. Ein scharfes Messer
ist halb so gefährlich wie ein stumpfes, mit dem man dann auf Bauteilen
herumrutscht. Sicher
kann man alles übertreiben und ich möchte auch nicht päpstlicher sein
als der Papst, aber man wird schließlich von überall her mit Chemie bombardiert,
in der Nahrung, in der Luft, in der Kleidung etc.; die steigenden Zahlen
von Allergikern kommen ja nicht von ungefähr. Man
kann gar nicht so blöd denken, wie man sich anstellt. An Karfreitag,2001
habe ich meine Aztekpistole bei laufendem Kompressor auf den Druckschlauch
gedreht. Die 0.15mm Düse war auch schon eingesetzt. Da ich meine Düsen
immer in einem Glas mit Airbrushreiniger aufbewahre, war natürlich auch
noch eine Portion davon in der Düse. Irgendwie habe ich es dann geschafft,
mir diesen Reiniger mit ca. 2,1 bar aus kurzer Entfernung ins rechte Auge
zu schießen. Das tut wirklich verdammt weh. Also viel Spaß noch beim Bauen und Basteln und zwischendurch auch an die Sicherheit denken. (c)
9/2001 Christian Kachel
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