Tipps & Tricks

Nachdem wir bereits die Alterung eines Modelles mit Hilfe von Pastellkreiden beschrieben haben, möchten wir nun einen Schritt weitergehen. Helmut Betz führt uns in die hohe Kunst des Tarnens mit Pastellkreiden ein - eine sehr effektive und günstige Alternative zur Airbrush, wenn man seine Anweisungen befolgt.

Tarnen mit Pastellkreide

Da ich kein großer Freund der Airbrush-Pistole bin, habe ich mir eine Technik angeeignet, mit welcher sich - mit etwas Übung - der Effekt, der mit einer Airbrush- Pistole erzielt wird, relativ gut kopieren läßt. Ich tarne meine Modelle mit Pastellkreide. Alles was dazu benötigt wird, ist ein Haarpinsel und die entsprechende Kreide, welche man in jedem gutsortierten Schreibwarenladen erhält. Ich persönlich verwende die Pastellkreiden von Faber Castell, aber Kreiden anderer Firmen sind sicherlich genausogut geeignet.


Spähpanzerwagen "Puma" (C) Helmut Betz

Zur Vorbereitung: Den Haarpinsel schneide ich gerade ab, so daß die Borsten nur noch eine Länge von 2 - 3 mm haben. Die Kreide wird mit einem Messer abgeschabt, so daß man ein feines Pulver erhält.

Die Tarnung: Am Modell wird zunächst die Grundfarbe ganz normal mit dem Pinsel aufgetragen. Nun muß diese trocknen. Wichtig ist, daß der Grundton absolut getrocknet ist, bevor man die Kreide aufträgt. Mit dem Pinsel tupft man dann in das Kreidepulver und reibt die Kreide fest in den Grundlack, und zwar in der gewünschen Form (Flecken, Streifen, etc.) Hier liegt der große Unterschied zum "Einstauben mit Pastellkreide". Die Kreide muß bei der Tarunung in die Grundfarbe richtiggehend eingerieben werden. Macht man es richtig, ist die Kreide anschl. sogar Fingerfest, d. h. auch wenn man das Modell anfaßt, wird die Kreide nicht verwischt. Trotzdem sollte man natürlich nach dem Tarnen und dem anschl. Aufbringen der Decals eine Lage Mattlack auf das Modell aufbringen. Mit etwas Übung lassen sich so Millitärfzge sehr schön tarnen. Durch die Kreide entsteht zwischen dem Grundton und dem Tarnfleck ein weicher Übergang, der den Airbrush-Effekt ganz gut immitiert.

Natürlich hat dieses System auch seine Grenzen: Insbesondere bei größeren Tarnflecken wird man feststellen, daß es nicht ganz einfach ist, diese deckend aufzumalen. Das Modell sieht dann so aus, als wäre die Farbe schon etwas verwittert (was aber ja auch nicht schlecht sein mag!). Selbige Schwierigkeiten hat man natürlich auch, wenn die Grundfarbe dunkler ist, als die Tarnflecken.

Alles in allem ist es jedoch eine einfache und auch sehr günstige Methode, mit der sich mit etwas Übung durchaus ansehbare Ergebnisse erziehlen lassen.


Gut getarnter Marder III H (C) Helmut Betz

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