Der Feinschliff eines jeden Panzermodells ist sicherlich die Alterung. Eine Methode auf diesem gebiet, die immer mehr an Bedeutung gewinnt ist sicherlich die Alterung mittels Pastellkreiden. Leider heißt es in den Bauberichten der einschlägigen Modellzeitungen immer nur lapidar "Abschließend folgte die gewohnte Alterung mit Pastellkreiden" - wie es aber nun wirklich funktioniert, verrät uns die nachfolgende Anleitung. Wir freuen uns, daß wir Michaela Miedzwinski und Jürgen Häussler - zwei absolute Spezialisten - hierfür gewinnen konnten.

Nicht nur bei Panzerfahrzeugen anwendbar. Wir verwenden bei unseren Militärfahrzeugen - was in der Hauptsache die ehemalige deutsche Wehrmacht betrifft - zur Alterung des grundierten Modelles nach oder zum Teil ohne wash, eine Mischung aus verschiedenen Pastellkreiden. Dabei handelt es sich um Künstlerkreide, die ohne Ölzusatz in Stifte gepresst ist (Fabrikat bei uns erhältlich: Jaxell und Vang). Wir glauben aber nicht dass der Hersteller eine entscheidende Rolle spielt.

Unser Sortiment umfasst die Farben: schwarz, blassocker, rotocker, karminrot, gebrannte sienna, weiß, pernamentgrün und sienna. Damit haben wir alle benötigten Schattierungen abgedeckt: Vom dunkelgrün (Panzergrün) , die aus dem pernamentgrün, weiß und gebr.sienna entsteht, bis hin zum aufhellenden ocker, die eine Mischung aus blassocker, weiß und rotocker ist.
Grundsätzlich schaben wir mit dem Messer die benötigte Farbe vom Farbstift, die wir je nach Gebrauch dann mischen.

Ein schönes Beispiel für dezente Alterung mit Pastellkreiden (c) j-m-modellwelt

Mit einem trockenen Pinsel (es darf ein alter sein - er lässt sowieso sehr schnell nach) die Farben nach gutdünken und ausprobieren mischen und einfach oberflächlich auf das Modell auflegen, auch in die Vertiefungen (meist schwarz/dunkelbraun Gemisch, um Tiefe darzustellen). Zuviel Farbe einfach abpusten; bei zu Wenig so oft wiederholen, bis ein befriedigendes Ergebnis erzielt ist.
Bei stärkeren Gebrauchsspuren die Farben nicht nur auflegen, sondern auch mit dem Pinsel in die Pigmente der Grundierung aufdrücken.

Ihr müsst schon ein wenig versuchen und mit der Technik "spielen".
Da sich Pastellkreide normalerweise abgreift, überziehen wir unsere Modelle zum Schluss mit einer Schicht Klarlack, die - vorausgesetzt es wird aus einer genügend großen Entfernung gebrushed - die Kreide weder auflöst noch wegpustet.

Nicht verzagen, uns ging auch einiges daneben, bis wir in unseren Ergebnissen zufrieden waren und die Technik einigermaßen (!) beherrschten.

Wichtiger Hinweis: Nach dem Auftrag der Pastellkreide sieht man jeden !!! Fingerabdruck bei dem anschließenden Überzug mit Klarlack. Wer also sich verewigen möchte, heb das Modell einfach vom Tisch.

Jagdpanzer IV mit Tarnung aus Pastellkreiden (c) j-m-modellwelt

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