Hallo Modellbaufreunde,
![]() So, die Masse ist getrocknet und nun geht es darum, der Base etwas Farbe zu verleihen. Den Farbauftrag erledige ich mit einer Airbrush und Acrylfarben von Tamiya. Der erste Farbauftrag erfolgt mit XF 52 (Flat Earth) von Tamiya in dünnen Schichten, die wolkig aufgesprüht werden. Ihr könnt auch nun gut erkennen, dass an der ein oder andere Stelle noch etwas von der Holzspachtel ganz leicht durchschimmert, dass macht nichts, denn es folgen noch weitere Farbdurchgänge! Für den zweiten Farbauftrag habe ich XF 10 (Flat Brown) verwendet, wobei ich aber nur die Vertiefungen in der Base und die Schattenzonen herausgearbeitet habe. Desweiteren habe ich leicht die Wurzel und Aststücke übernebelt. Der dritte Farbauftrag erfolgt mit XF 51 (Khaki Drab) und wurde auf die Steine und um die Vertiefungen leicht aufgenebelt, so dass die zweite Farbe (XF 10) noch durchschimmern kann. Auch hier werden Ast und Wurzelstücke wieder mit der Farbe übernebelt. Beim letzten Durchgang mit der Airbrush verwendete ich nochmals die erste Farbe (XF 52) und hellte sie aber etwas mit XF 57 (Buff) auf. Ich besprühte damit so die höchsten Erhebungen der Landschaft, um so die Lichter zu setzen. Nach Abschluss der Airbrushdurchgänge, erhalte ich so eine sehr schöne dreidimensional wirkende Base. ![]() ![]() Der zweite und letzte Trockenmalvorgang zur Farbgebung des Bodenbelags erfolgte mit der Farbe # 976 (Buff). Wer jetzt noch gerne möchte, kann ein Washing mit Raw Umber durchführen, wobei ich die Acrylfarbe von Windsor & Newton verwende und auch gleich die Holzpfosten, Steine und den Baumstumpf damit nochmals Farblich zu einem späteren Zeitpunkt nach behandelten werde.
![]() Des weiteren benötigen wir eine Schere, Pinzetten, Zahnstocher oder Ähnliches zum aufbringen des Allesklebers und einen guten Sprühkleber!! Beim Sprühkleber solltet Ihr auf die Qualität achten und lieber ein oder zwei Euros für ein hochwertiges Produkt mehr ausgeben, denn die billigeren Produkte hinterlassen beim sprühen einen weißen Klebefilm, bzw. Sprühfilm auf den Wurzeln und Gegenständen. Dies wirkt nicht gerade ansprechend, außer man will eine Szene darstellen, in dem gerade der Raureif eine Rolle spielt! ![]() ![]() ![]() ![]() Ich reiße aus der Decovliesmatte kleine ungleichmäßige Stücke aus und klebe sie so Stück für Stück auf die von Weißleim bedeckten Flächen, bis alles bedeckt ist, was dafür vorgesehen war. ![]() ![]()
Nun kommt nochmal die Airbrush zum Einsatz, in dem ich mit Tamiyas Acrylfarbe XF 5 die aufgeklebten Hanffasern in der Basis besprühe. Ich brushe aber nach oben hin, also zu den Spitzen der Grashalme, immer weniger Farbe auf. Desweiteren vermeide ich auch das Zentrum des Grasbüschels direkt von oben zu besprühen, denn nur so ist es mir möglich, die natürliche Farbe der einzelnen Strähnen zu erhalten, um sie später noch zu nutzen. Jetzt kommt für mich der wichtigste Teil zur Erstellung für das hohe Gras, denn die meisten Modellbauer hören hier leider auf und lassen das hohe Gras so stehen, was aber meinem Erachten nach sehr unrealistisch aussieht! Dabei ist es so einfach, das Gras mit einem Flachpinsel so in Form zubringen, indem man von oben immer leicht tupfend sich die Grasbüschel so hin trapiert, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist.
![]() Der Markt gibt einiges dazu her, dass von diversen Herstellern aus dem Modellbahnsektor angeboten wird, so wie aber auch einige Namhafte Modellbauherstellern von Pe-Sätzen und deren Fotogeätzten Pflanzen und Farne. Ich möchte aber hauptsächlich Material aus der Natur verwenden, die nur sehr wenig kosten, bzw. bei einem Spaziergang selbst gesammelt werden können. Hier ein paar verwendete Sachen von mir, wie etwa div. Grasähren, Wurzelstücke, div. Trockenpflanzen, Erikamoos, Meerschaum und Belaubungsmaterial von Heki. ![]() Danach wird der mit Kleber besprühte Meerschaumzweig, der über die Schüssel gehalten wird mit dem Rebenlaub von Heki bestreut. Die Schüssel hat den Vorteil, dass das überschüssige Material wieder aufgefangen werden kann. Bitte taucht den Zweig nicht in die Schüssel, um das Rebenlaub auf den Zweig zu bringen, denn sonst verklebt euch der Zweig zu einem unansehnlichen "Klumpen"! Die so gefertigten Büsche werden mit der Pinzette und eine Tropfen Weißleim am unterem Ende des Stiels auf an der gewünschten Stelle der Base gesteckt. Auch werden einfach nur kleine Stücke des Meerschaums in gewünschter Größe in die Base gesteckt, die ebenfalls bei Bedarf mit einem Tropfen Weißleim befestigt werden. Um die Vegetation aber noch mehr Auszuschmücken werden div. Getrocknete Grasähren mit Acrylfarbe von Vallejo angemalte und in die Base eingearbeitet. Die Grasähren stellen mit Sicherheit den größten Anteil der zu setzenden Vegetation und tragen so zu einer realistischen Darstellung der Grasflächen bei. ![]() Man kann wie immer auf dem Modellbaumarkt zurückgreifen, um geätzte Blumen oder aber auch aus dem Programm diverser Modellbahnhersteller nehmen. Ich bevorzuge aber die billigste Variante und verwende getrocknete Grasähren und etwas Farbe. Wie die folgenden Bilder beschreiben, gehört nicht viel dazu, um die Blumen selbst herzustellen. ![]() Für die Bemalung der Blumen verwendetet ich Acrylfarben von Vallejo, wobei ich für die roten Blüten die Farben 908(Carmine Red) + 934(Transperent Red) mischte und für die blauen Blüten die Farben 816(Uniform Luftwaffe WWII) + 938(Transparent Blue). Die Transparente Farbe habe ich verwendet, um so eine kräftigere und leuchtendere Farbe zu bekommen. Für den Blumenstiel und Blätter verwendete ich die Farbenummer 850(Vallejo Green), wobei ich die Lichter auf den Blättern mit der Farbe 967(Olive Green) setzte.
Ich verwendete hierfür Künstlerpigmente, die nicht so teuren waren. Für das Auftragen der Pigmente, verwendete ich einen Flachpinsel. Die Pigmente werden trocken aufgetragen und mit dem Pinsel quasi eingebürstet. Für die letzten aufgetragenen Pigmente auf die Base, wählte ich die selben Pigmentfarben, die auch für die Verstaubung und Verschmutzung des Fahrzeuges Verwendung fanden. So harmoniert das Fahrzeug und der Bodenbelag der Base oder Diorama miteinander. Dabei habe ich für mich herausgefunden, dass die Pigmente von Mig Production einfach besser am Modell haften und auch dadurch besser zu verarbeiten sind, als die herkömmlichen Künstlerpigmente. Hier nun die verwendeten Pigmente und der Flachpinsel:
Jede Vegetation und Jahreszeit hat seine eigenen Reize und es ist immer wieder eine Herausforderung, dies zu meistern. Zum Schluss möchte ich jedoch noch ein paar Worte über die Herstellung einer Vegetation den ein oder anderen mit auf dem Modellbauweg geben. Denn viele werden sich fragen, woher weiß ich jetzt nun, ob es so richtig ist, was ich mache? Hat es das so in der Natur gegeben oder stimmen gar die Farben die ich verwende? Ich kann nur raten und empfehlen, einfach mit offenen Augen durch die Natur zu gehen, denn sie ist der beste Lehrer und es gibt kein besseres Vorbild. Ganz zu schweigen von den Materialien, die uns die Natur für unser Hobby liefert! Also, es lohnt sich die Natur mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten, denn man wird erstaunt feststellen, wie Interessant sie nun aus der Sicht des Modellbaus ist! Viel Spaß und gutes Gelingen wünscht Martin Roth (C) 11/2007 Martin Roth |