Tipps & Tricks

Blinker - selbstgemacht

Häufig sind an modernen Fahrzeugen, insbesondere bei Fahrzeugen der Bundeswehr, Blinkleuchten vorzufinden. Bei den Rückwärtigen Leuchten sind diese, wie bei LKW, mit den Rück/Bremsleuchten in einer Kombination angebracht. Bei den vorderen Blinkleuchten sind es meist separate Einheiten auf einem zylindrischen Gehäuse und mit Bügeln geschützt.

Diese sind bei Modellen meist durch ein komplettes Bauteil, welches auch häufig auf den Schmutzfängern oder der oberen Panzerwanne direkt mitgegossen ist. Zwar kann man durch Farben eine Blinkleuchte darstellen, aber mich hat dies bis dato nicht immer so überzeugt. Aus diesem Grund habe ich einen anderen Weg gesucht, welcher mit Materialien und Werkzeugen aus dem üblichen Modellbauerfundus möglich ist.

Als Grundlage für den Leuchtkörper eignen sich gerade und klare Spritzlingreste. Ein solcher Rest wird von mir in einer Mini-Bohrmaschine eingespannt. Ein variables Bohrfutter ist hier von Vorteil. Zum Schutz der Augen ist eine entsprechende Brille angeraten!
Um den Spritzlingrest auf den gewünschten Durchmesser zu reduzieren, verwende ich einen Messschieber, welcher eine automatische Arretierung besitzt. Nun wird die Bohrmaschine eingeschaltet und die Backen des Messschiebers sanft angedrückt (mal von oben mal von unten), so dass sich Material ablöst. Da der Kunststoff unter Wärmeeinwirkung recht schnell schmilzt ist es von Vorteil die Kanten des Messschieber immer etwas Feucht zu halten, Ab und an ist auch der Kunststoffabrieb zu entfernen und dabei kann die "Kühlflüssigkeit" ausgetauscht, bzw. wieder hinzugefügt werden. Bis das gewünschte Maß erreicht ist bedarf es zwar mehrerer Anläufe/Durchgänge, aber es besser sich langsam dem Ziel zu nähern anstatt mit einem Durchgang einen unförmigen Klumpen zu formen. Nachdem der gewünschte Durchmesser erreicht ist füge ich einen "Trennnaht" mit der rückwärtigen Spitze eines Skalpell ein. Hier lässt sich der "Glaskörper" auch nachher leicht abbrechen. Die Oberkante des Zylinders wird mit etwas Nassschleifpapier in Form gebracht.

Es lassen sich auch andere kleine zylindrische Bauteile auf diese Art selber erstellen (z.B. Gummischutzstopfen der Optik- und MG-Öffnungen in Kanonenblenden)

Der Durchmesser der Trennnaht dient nun als Maß für ein Loch, welches von mir in ein Stück Kunststoff gebohrt wird. Dann kommt ein kleiner Klecks gelber Farbe (hier Revell-Aqua-Color 15) darüber und der Glaskörper wird nun hineingesteckt. Dadurch erhält der Blinker eine "Lichtabdichtung" nach unten hin und leuchtet schon ein wenig gelb. Danach kommt eine Schicht gelb/orangenen Klarlackes (hier Revell-Email-KLAR 730) darauf.

Nun kann der farbige Blinker an seine gewünschte Position gebracht werden. Bei meinem ersten Versuch hatte ich keinen "Pin" von der Trennnaht und deshalb brauchte ich mehrere Anläufe bis ich einen nicht schief sitzenden Blinker hatte. Mit dem Pin kann man den Blinker leichter fixieren und er sitzt gerade. In Ermangelung eines laufen Modellprojektes in diesem Bereich habe ich den Blinker auf ein Stück Plastikplatte angeklebt. Als Klebstoff habe ich ein wenig vom Klarlack verwendet.
Für die Schutzbügel kann man dünnen Draht verwenden, aber im Moment wollte mir es nicht so recht gelingen und es kam, wie bei meinem Erstversuch am Leopard 2A4, Bleifolie zum Einsatz, welche in einen Streifen geschnitten wurde.
Als Klebstoff kam wieder der Klarlack zur Hilfe. Nachdem der erste Bügel angelegt wurde können die überstehenden Stücke mit einer scharfen Klinge leicht abtrennen. Danach folgt der zweite Bügel. Wenn dieser letztlich an seiner Position ist lässt man den Klarlack durchtrocknen und am Ende brauchen die Bügel nur noch mit einem Pinselstrich in den gewünschten Farbton gebracht werden.

Bei diesem Blinkerversuch sind die Bügel zwar etwas dick geraten, aber dennoch finde ich einen solchen Blinker von der Optik irgendwie schöner. Die Bleifolie habe ich an meinem Leopard 2A4 auch zur Darstellung der Reflektorstreifen an den Blinkerfüßen verwendet.



(Tipp von Walter Pieczyk)

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