Motor
Technica Museum in Bad Oeynhausen
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StuG III mit
Verfasser Dennes Aldrup
Vor kurzem
wurde ich beim Blättern in einschlägigem japanischen Referenzmaterial
daran erinnert, dass sich nicht allzu weit von mir entfernt ja ein Museum
mit mindestens einem (für unsereinen) sehr interessanten Grossexponat
befindet.
Da dies meine letzte freie Woche vor dem Diplom war, habe ich nicht lange
überlegt, sondern mich sofort am nächsten Morgen nach dieser
Erkenntnis auf den gerade mal 80km langen Weg gemacht.
Kommt man am Museum an, fragt man sich erst einmal ob das Ordnungsamt
davon weiss. Scheinbar willkürlich gesammelter militärischer
und ziviler "Schrott" ist neben Parkplatz und Museumsgebäude
angesammelt worden, offensichtlich bevorzugt zu Zeiten des Ostblock-Ausverkaufes.
Innenraum des StuG III Ausf. E
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Diverse Leit- und Treibräder
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Tschechischer OT-810
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Unter freiem
Himmel fällt der Blick auf drei Mig 21 und anderes fliegendes Gerät,
einen amerikanischen M3 Schützenpanzer, sowjetische Radpanzer / Panzerhaubitzen
usw.
Das erste Exponat, auf das nach Betreten des Museums der Blick fällt,
ist der Jagdwagen Kaiser Wilhelms II. ! Die erste grosse Halle beinhaltet
denn auch schon die (zumindest für mich) interessantesten Ausstellungsstücke.
Hier präsentieren sich zunächst die Türme eines Pz.Kpfw.
II "Luchs" und eines Panzerbeobachtungswagens III H, beide Leihgaben
der Koblenzer WTS.
Daneben kann man seinen Blick über ein aus der Nordsee geborgenes
Kleinst-U-Boot "Biber" wandern lassen. Womit wir über das
Stichwort "Bergen" zum wichtigsten Museumsbereich kommen.
Das eine Ende der Halle ist unter dem Motto "Bodenfunde" mit
rostigem Allerlei in einer Art Diorama vollgestopft worden: Eine Pz. III
Wanne (Ausf. H) Rahmen/Fahrwerkteile/Frontpanzerung eines Sd.Kfz. 251,
eine frühe Kanonenblende eines Jagdpanzer IV, Reste einer 7,5cm Pak
40, Überreste eines Nebelwerfers und der Kommandantenkuppel eines
Tigers sowie die linke Hälfte eines Panther D Turmes !!!
Turm des Panzer II Ausf. L "Luchs"
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Innenraum des Luchsturmes
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Überreste einer Pak 40
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Dazwischen
und in den Vitrinen davor sieht man noch massig kleinere Ausrüstungsteile,
wohlgemerkt alles Bodenfunde in quasi unverfälschtem Originalzustand
In der gleichen Ecke steht denn auch mein persönliches Highlight,
ein StuG Ausf. E.
Das Teil hat 52 Jahre in einem Fluss bei Leningrad verbracht, in dessen
Eis es eingebrochen war, bevor es 1992 geborgen wurde. Von einer Empore
aus gewinnt man einen Einblick in Kampf- und Motorraum. Leider wurden
daraus einige Teile wie Motor, Richtschützen- und Kommandantensitz
ausgebaut und an Rohr, Aufbau und Wanne hat ein Schneidbrenner Spuren
hinterlassen. Ansonsten ist auch dieser Fund unangetastet.
Auf der Empore am anderen Ende der Halle kann man die Überreste zweier
abgestürzter Flugzeuge bestaunen, nämlich die einer Ju 88 (sieht
fast wie geschreddert aus) und einer P47 Thunderbolt (eigentlich noch
ganz gut beisammen).
Beide bieten einen eindrucksvollen Vergleich der Auswirkungen eines Aufpralles
auf festen Boden und auf Wasser (die P47 wurde, wenn ich mich richtig
erinnere, vor der niederländischen Küste geborgen).
Einer der besten JaBos seiner Zeit - die P-47 Thunderbolt
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Hat ebenfalls bessere zeiten gesehen - eine Ju-88
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Panther D Turm
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Bevor man
die nächste Halle betritt, bekommt man wieder ein paar Frischluftexponate
(teilweise nur aus einiger Entfernung) zu sehen, in der Masse wieder einmal
Fahrzeuge aus dem Ostblock, u.a. ein T34 und ein OT 810.
In der zweiten grossen Halle trifft man nach allerlei zivilen Fahrzeugen
auf restauriertes bzw. gut erhaltenes militärisches Gerät. Erwähnt
seien hier vor allem ein Leopard 2 A5 und ein Sd.Kfz. 251 Ausf. D (interessanterweise
ohne Hinweis darauf, dass diese Fahrzeuge auch in Bad Oeynhausen montiert
wurden), daneben noch Kettenkrad, VW 82 usw.
Ich stiess auch noch auf eine Erläuterungstafel zum Sd.Kfz.9 Famo,
leider weiss ich aber nicht ob das Fahrzeug selbst dort mal ausgestellt
war oder sogar vielleicht noch ausgestellt wird. Schön wär´s.
Wanne eines Panzer III Ausf. H
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Sd.Kfz. 251 Ausf. D
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StuG III Ausf. E
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Fazit: Obwohl
sich das Museum nicht ausschliesslich mit Militärfahrzeugen beschäftigt,
gibt es hier doch einiges für die derart interessierte Besucherschaft
zu sehen. Mein Augenmerk lag fast ausschliesslich auf den deutschen WK
II Exponaten, vor allem jene, die sich darboten wie sie aus der Erde gezogen
wurden.
Wer sich darüber hinaus noch für moderneres Gerät interessiert
hat noch mehr zu beschauen.
Die Augen muss man so oder so aufhalten, denn es gibt keine durchgehend
klare thematische Gliederung/Trennung. So findet man in der Ecke "Scheunenfunde"
unter den Automobilen auch noch das Fahrgestell einer Krupp Protze, bei
den Autos steht ein leichter Einheits-Pkw (Stoewer) mit nachkriegstauglichen
Umbauten, am Fusse eines U-Boot-Motors liegt die Laufrolle eines Zugkraftwagen
oder neben einer Danpfmaschine steht ein HL 42 Motor aus dem Sd.Kfz. 251.
Turm eines Panzerbeobachtungswagen III
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Blick in den Turm
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Wenn man,
wie ich, keinen allzu langen Weg in Kauf nehmen muss, dann ist das Museum
eine Reise wert. Alle anderen sollten den Ort im Hinterkopf behalten,
falls sie doch mal in seine Nähe gelangen und zufällig ca. drei
Stunden Zeit haben.
(C)
11/2002 Dennes Aldrup
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