Wer auf seinen Modellkran einen Soldaten setzen möchte (ein beweglicher Kran lädt ja dazu ein) findet ein weiteres Problem - den Sitz. Dieser erscheint eher für den Maßstab 1:48 geeignet, als für 1:35. In die Sitzschale passt bestenfalls ein Oberschenkel, niemals aber ein komplettes Hinterteil hinein. Das eine komplette Strebe (linker gelber Kreis) fehlt, fällt da kaum noch ins Gewicht.
Bleibt noch zu erwähnen, daß der echte Kran auf einem Profilblech steht - im Modell ist hier abermals nur eine glatte Fläche und sollte also durch Ätzteile ergänzt werden.
Ergänzende Erläuterungen zum Original (von einem Ex-10Tonner-Fahrer):
MAN 10 To GL Teil 1
Wie man einen besseren 10 Tonner bauen soll, wollt ihr wissen? Ich kann mit Sicherheit sagen, dass über 90 % aller 10 Tonner dafür gebaut sind Munition zu tragen, deswegen einige Verbesserungsvorschäge:
GGVS/ ADR
Genau, Gefahrengutverordnung Strasse, Revell hat es einfach vergessen den Tonner Strassentauglich zu machen. Ein 10 Tonner muss wenn er Munition oder anderes gefährliches Gut befördert (und NUR dann) eine Plakette haben. Diese ist beim 10 Tonner hinten und vorne fest angebracht (Grösse: 400x300x1,25 mm). Sie MUSS abgedeckt werden wenn KEIN kennzeichnungspflichtiger Transport durchgeführt wird. In der Regel mit einer hellgrauen Tasche, die einfach darüber gestülpt wird. Ebenso werden im hinteren drittel des Fahrzeugs, jeweils rechts und links Gefahrengutschilder mit der Gefahrenklasse angebracht, (1.1,1.2,1.3,1.4 +optional Zusatzbezeichnung). Die Dinger sind etwas kleiner () stehen aufrecht wie ein Vorfahrtsschild, sie werden zwischen Plane und Bracke befestigt.
ZUSÄTZLICH MUSS die Munition mit einer Plane abgedeckt werden, dies darf jedoch nicht sein wenn Treibstoff Gebinde (Kanister) befördert werden. Zu den Planen habe ich unten noch was geschrieben.
Wie die Ladung festgemacht wird beschreibe ich in Teil 2.
Planen
Erstmal muss der Ladekran mit einer kleinen Plane abgedeckt werden, ein 10 Tonner fährt nie ohne Plane über dem Kran rum, habe ich noch nie gesehen. Die Plane sieht aus wie eine Schlumpfkappe und deckt den grottigen Revell Kran komplett ab (bis zur Ladefläche, vielleicht 10 cm darüber).
Die meisten Planen sind im alten Nato-Oliv gehalten, ich habe auch Planen gesehen, die in Bronzegrün mit einem Tarnschema versehen wurden aber prinzipiell würde ich die Plane mit Revell Nato Oliv und dann mit Seidenmatt lackieren. Die grosse Plane für die Ladefläche wird mit einer starken Stahlschnur festgemacht und durch die Ringe zick-zack-artig durchgezogen. An der hinteren Bracke werden sie verknotet, sodass man beim abladen alles losmachen und von hinten aufrollen kann (auf das Fahrerhaus). Dies im Modell darzustellen ist jedoch sehr knifflig muss ich zugeben.
Tarnanstriche, Anmerkungen über die Bemalung
Der lackierte 10 Tonner von Thomas hat leider viel zu verschwommene Konturen, bei der Bundeswehr wird entweder mit Schablone gespritzt oder ohne freihand mit sehr starkem, deutlichem Übergang, sodass aus 10 Meter Entfernung man gar nicht mehr sieht ob es mit Schablone gesprüht wurde oder nicht. Auch werden Beschädigungen einfach nachgepinselt, manchmal auch mit Nato-Oliv obwohl es nicht erlaubt ist. Auch kann man es so machen, dass manche leicht auszutauschende Bauteile (Bracken) komplett in oliv ohne irgend ein Schema sind. Viele Tonner haben auch irgendwelche Mischtöne zwischen den einzelnen Nato-Farben, z.B. wenn die Farbe ausgegangen ist und wir uns so "neue" machen mussten. Der Ladekran hat kein Tarnschema, jedenfalls würde ich davon abraten, die meisten sind nämlich Mattschwarz ("Sockel", Stuhl), der Arm ist Bronzegrün, nicht jedoch der Ausleger bzw. der Bereich, der immer verschwindet. Diesen würde ich silber oder Hellgrau-Metallisch machen mit ölig-schwarzen Schlieren (vom ein- und ausfahren). Die meisten Krane sind ziemlich heruntergekommen, sei es durch Rost oder zu gut gemeintes Einfetten (gelber Schnodder).
Batteriefach, Tank (gegenüber vom Batt. -fach) und Staufächer rechts/ links haben meistens auch kein Tarnschema. Die Windabweiser können schwarz oder bronzegrün gemalt werden (habe noch einen hier rumliegen, fragt mich bitte nicht wieso :-), alle Spiegel MÜSSEN schwarz sein.
Der Unterboden der Tonner ist normalerweise seidenmatt-schwarz allerdings ist die Farbe von hellgrau bis gelblichen Pigmenten leicht aufgehellt (geht gut mit der Airbrush). Dieser "Dreck" geht auch nach intensiven Bürstens, (am echten Tonner), NICHT AB und scheint sich mit der Originalfarbe chemisch (?!) verbunden zu haben. Die neuen Tonner aus dem Depot sind unten auch mit einer dunklen Farbe lackiert, wo anscheinend viel Bronze beigemengt wurde (Rostschutz?!). Diese Farbe sollte mit glänzendem Decklack versehen werden, (nicht zuviel, da ein Bundeswehrfahrzeug eigentlich nicht glänzen darf).
Markierung
Die meisten "unserer" Tonner hatten statt einer MLK (Mil.-Lastenklasse) nur einen schwarzen Punkt statt der 25, ähnlich dem Deckelbild. Eigentlich sollte immer eine weisse 25 zu sehen sein, wie von TL-Decals angeboten. Fast alle taktischen Zeichen sind schnodderig, wie von einem Fünfjährigen aufgemalt, lediglich die frisch überholten Tonner aus dem Depot sind hinsichtlich Bemalung und Markierung einwandfrei. Denkt daran, dass Stellen an denen gefettet/ geschmiert werden muss, ROT sind. D.h. die "Radnaben" -Kappe, die Klauenkupplung hinten (zerkratzt) und einige zahlreiche andere Schmiernippel am Kran und Fahrgestellnummer, an die ich mich leider nicht mehr alle erinnern kann. Besonders wichtige tragende Muttern sind gelb, allerdings auch nicht immer. Wir hatten mal einen, bei dem waren alle Radmuttern zusätzlich zum rot in der mitte gelb lackiert, das sah richtig sch... aus aber wems gefällt.....
Das 214 Wappen auf dem Originalbogen gibt es übrigens wirklich, ist jedoch nicht unbedingt weit verbreitet (auf 214 Fahrzeugen schon nur nicht auf 10 Tonnern allgemein). Zusätzlich sollte beachtet werden, dass bei Fahrzeugen 4 Flaggen angebracht werden können und zwar an der Fahrerseite über der Motorklappe an der Seite:
blau -Kolonnenfahrzeug
grün -Kolonnenfahrzeug, letztes Fahrzeug
gelb -Hilfe, ich muss abgeschleppt werden
rot -Abschleppendes und abgeschlepptes Fahrzeug
Grösse, 20X20 cm befestigt an ca. 40 cm lagen Holzstab.
Reifen
Die Reifen sind anscheinend von irgendeinem anderen Revellfahrzeug entnommen (Fuchs oder Luchs), wie schon richtig bemerkt können sie eigentlich nicht verwendet werden. Auf den echten steht zusätzlich noch der Hersteller drauf (Continental etc..) und andere wichtige Angaben!!
Fahrerhaus
Das Fahrerhaus benötigt sehr viel Geduld und viel Scratchbuilding. Erst zu den Farben: die Sitzgelegenheiten :-) sind Olivgrün+Seidenmatt. Die Erhebung an den Türinnenseiten sowie die Erhebung in Kopfhöhe, (Teil 127), "Handschuhfach"-Sicherungsfachklappen, Griffbügel sowie Lenkrad: schwarz . Alte Tonner haben die Verkleidung des Amaturenbretts in oliv, neuere in Bronzegrün. Zusätzlich zähle ich folgende sichtbare Dinge auf, ob man sie komplett nachbauen kann ist fraglich:
1x Winkerkelle in der rechten Tür
1x Verbandkasten oliv, Fussraum Beifahrer
optional
-vollst. Bewaffnung in ihren Halterungen
-Feuerlöscher unter Sitzbank, ganz rechts (Handelsüblich)
-GGVS Kiste, nimmt den gesammten Fussraum des 3. Beifahrers mittig ein.
Zusätzlich noch einige technische Baueigenschaften des Innenraums, die Revell nicht umgesetzt hat:
3x G 3 Halterungen, 2x rechts, 1x links an der Tür
1x MG Halterung, rechts hinter Beifahrer
2x Rollos rechts links, Frontscheibe
Feststellbremse rechts an Sitzhalterung
Grüne Metallverkleidung neben Gaspedal (Befestigung des Gaspedals)
Wählhebel links an Steuersäule für Scheibenwaschanlage, Hupe, blinken
Anschnall Gurte (Handelsüblich)
Halterung für Feuerlöscher (Handelsüblich)
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