Waffenträger Krupp-Ardelt mit 105 mm leFH-18/40

Erbauer: Erich Rauthe

Geschichte: Bei den Rückzugsgefechten an der Ostfront mussten immer wieder Geschütze vor dem nachrückendem Feind gesprengt werden, da geeignete Zugmittel fehlten. Das führte zu der dringenden Forderung der Heeresleitung, vor allem die schwere 8,8 cm Pak selbstfahrbar zu machen.
1943 gab das Heereswaffenamt einen Entwicklungsauftrag für einen sog. „Waffenträger“ an die deutsche Waffenindustrie. Diese Trägerfahrzeuge sollten einfach und schnell zu fertigen sein und nicht auf vorhandene Panzerfahrzeuge zurückgreifen.

Nachdem einige Versuche an den überzogenen Forderungen des Waffenamtes und an den aufwendigen Konstruktionen der Hersteller scheiterten, schlug ein Dr.Ardelt vor, ein ein-faches, ungepanzertes Gleiskettenfahrzeug zu bauen, dass zur Aufnahme verschiedener Geschütze, wie 8,8 cm Pak, 15 cm sIG und 10,5 cm leFH 18/40, geeignet war. Anfang 1944 erhielt Ardelt den Auftrag, einen Prototypen zu bauen, wofür Krupp eine 8,8 cm Pak 43 lieferte. Die Fahrzeugwanne in Kastenbauweise, Laufwerk und Federung vom „Hetzer“, bzw.  von der Versuchsreihe „38 D“. Im August 1944 wurden die „Waffenträger“ von Ardelt und Steyr-Krupp vorgestellt, Ardelt setzte sich mit seinem Fahrzeug durch und bekam den Auftrag für 10 Waffenträger mit 8,8 cm Pak. 3 Ardelt-Waffenträger wurden im Dezember 1944 dem Heereswaffenamt zur Fronterprobung zur Verfügung gestellt, 7 weitere fertig-gestellt.

Da die Fa. Ardelt für weitere Prototypen nicht genug Ing.- und mechanische Kapazität hatte, wurde ein Konstruktionsteam aus Krupp und Ardelt gebildet. Der „Ardelt Waffenträger“  wurde modifiziert, stärker gepanzert und motorisiert. Als Hauptwaffe kamen bei 2 Fahr-

zeugen die Leichten Feldhaubitze zum Einsatz, siehe Modell.

Vermutlich kamen diese beiden Prototypen bis in die Erprobungsphase auf dem Werks-gelände, über einen Fronteinsatz ist nichts bekannt, gesichert ist jedoch der Einsatz der Waffenträger mit der 8,8 Pak.

 

Techn. Daten:

Hersteller:                         Ardelt Maschinenbau/Eberswalde, 1945, verm. 2 Prototypen   
Gewicht/Maße:                            15 ton,                  5,50 x 3,15 x 2,45 m
Motor/Antrieb:               Tatra 12-Zyl. Dieselmotor, 210 PS, Vollkette, Triebrad vorne, je 4 Einfach-Stahllaufräder und 1 Stützrolle, Blattfederung               
Geschwindigkeit:           Straße 40 kmh                 Aktionsradius: Straße ca. 150 km
Bewaffnung:                     105 mm Leichte Feldhaubitze 18/40
Panzerung:                        Front Wanne und Turm 20 mm, sonst 8 – 12 mm
Besatzung:                         4 Mann

 

Das Modell: 1:35 Standmodell 01586 von Trumpeter aus 2011, montiert 08/2011.

Da man bei diesem Bausatz auf schon vorhandene Spritzlinge zurückgriff, werde viele Teile nicht benötigt. Neben den Spritzlingen gibt es ein Metallrohr, Fotoätzteile  für die Granaten, eine Mon-tagehilfe für die Einzelgliederketten und einen kleinen Decalbogen. Die nervlich belastbaren unter uns  werden an den winzigen Stiften für die Kettenglieder ihre Freude haben.

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