Dragon's Karl-Gerät gebaut von Thomas Hofmann
Wir leben in einer Zeit der Superlative, im Positiven wie im Negativen. Dies gilt nicht nur für Ereignisse sonder auch für Entwicklungen und Produkte. Zu welcher Kategorie der Bausatz des Mörser "KARL" (Dragon Item No. 6179) letztendlich zählt, muss jeder Modellbauer für sich definieren. Für mich persönlich hat das Modell von Beiden etwas. Zur Plus-Seite gehört eindeutig die Entscheidung von Dragon, parallel zu Trumpeter, den "Karl" als Plastspritzguss-Modell auf den Markt zu bringen. In einer nur auf Gewinn orientierten Zeit sicher kein einfacher Entschluss. Ich glaube da gab es nicht nur zustimmende Stimmen in der Firma. Hierbei denke ich weniger an die formentechnische Seite der Modell-Entwicklung sondern mehr an die Gesichter der Finanzverantwortlichen, bei Dragon, als man sich für das Projekt KARL entschieden hatte. Wie auch immer, aus den Gerüchten um den KARL wurden erste fundierte Fakten. In der ersten Hälfte 2003 war dann das Modell tatsächlich auf dem Markt und wollte gebaut werden. Generell ist zum Modell, vorab, folgendes zu sagen. Die Passgenauigkeit ist gut, Auswerferstellen halten sich in Grenzen auch wenn die Vorhandenen manchmal an ungünstigen Stellen sind. Zu Überblicken ist auch die Anzahl der Teile die man verarbeiten muss bis man, "ICH HABE FERTIG!", sagen kann. Negativ aufgefallen, sind mir, die Ketten und vor allem das Geschützrohr. Wobei die Ketten noch zu ertragen waren, wenn man ein Auge zudrückte. Beim Geschützrohr nützt selbst das schließen beider Augen nichts. Wobei ich nicht die äußere Form des Rohres meine sondern das INNENLEBEN! Hier muss eine Plane drüber, war meine erste Reaktion als ich beide Hälften verklebt hatte. Am Ende habe ich dann etwas Alufolie bearbeitet und in das Rohr eingeklebt. Ich fand das optisch besser, wenn auch technisch unkorrekt. Denn es stimmt weder die Anzahl, noch die Steigung, der Felder und Züge. Man möge es mir verzeihen oder auch nicht. Hätte es zu diesem Zeitpunkt schon das Rohr der Firma ARMO (Item No. 35768) gegeben, ich hätte die ca. 22 ? noch investiert. Na vielleicht muss ja der KARL, von Trumpeter; damit ausgerüstet werden !? Doch genug der Vorrede. Let´s go!
Erster Schritt die Komplettierung der Unterwanne mit den beiden Stirnseiten sowie die Bearbeitung der Fahrwerkskomponenten (abtrennen vom Spritzling und Verschleifen der Angussstellen). Letzteres ist nicht nur Fleißarbeit. Die Radhälften passen sehr locker zusammen deshalb muss man sie beim Verkleben gut ausrichten sonst "eiern" die Teile. Die Abschleppösen sowie die nicht vorhandenen Bolzen dafür, habe ich versucht dem Original anzupassen. Zwangsläufig bot sich dann die Komplettierung mit den Ketten für die Bolzen an. Auch die Gestaltung der Oberwanne ist kein Problem. Seitenteile anbringen, Auspuffhälften zusammenkleben und Nähte verschleifen. Hier habe ich mir dann das verlängerte Auspuffrohr geleistet. Zwei entsprechend abgelängte Stücke vom Spritzrahmen angepasst, verklebt, verspachtelt und verschliffen. Eine kleine Änderung die machbar sein sollte. Ach ja, nicht zu vergessen der Fahrstand des KARL. Ich habe ihn, der Vollständigkeit halber, gebaut Etwas rudimentär aber ein Farbtupfer im Wehrmachts-Grau. Folgt die Halterung für das Mörserrohr. Auch hier kein Problem beim Zusammenbau. Die folgenden, am Original klappbaren Plattformen, sowie die gesamten Handläufe habe ich erst nach dem Grundanstrich mit der Oberwanne verklebt. Zur Ladevorrichtung. Hier ergänzte ich, obwohl auf keinem Referenzfoto genau zu erkennen, 2 Halterungen für den Ladetisch. Ich kann mir nicht vorstellen (von der Statik her) dass der ganze Mechanismus nur auf den vorhandenen 2 BEINCHEN gestanden haben soll. Zum folgenden Bauabschnitt, dem Rohrblock und dem Rohr selbst, nur noch soviel. Der Rohrblock wurde, nach dem Zusammenbau, mit Lösungsmittel aufgeraut um die Struktur des gegossenen Metalls darzustellen.
So, dann erstmal die einzelnen Baugruppen und Einzelteile mit Tamiya XF-63 komplett behandelt und dann partiell aufgehellt. Folgend die Fahrwerksmontage und das Anbringen der Gleisketten. Hier fällt noch mal richtig Arbeit an. Die Kettenglieder und stücke haben auf der Innenseite der Lauffläche jede Menge Auswerferstellen die es entweder zu Verspachteln oder Auszuschleifen sind. Ich entschied mich für letztere Variante. Außerdem sollten die Führungszähne mit einer Bohrung versehen werden. Die Löcher für die Kettenbolzen sind dann fast schon Routine. Absolut CRAZY wären jetzt noch die Bohrungen für die Splinte, die den Bolzen im Kettenglied fixieren und die Splinte selbst. Das wollte ich mir dann aber doch nicht antun! Kommt als Letztes die Komplettierung der Baugruppen. Ober- und Unterwanne wurden verklebt und, obwohl nicht korrekt, die Klebestellen als Schweißnähte dargestellt. Ist einfach dem Umstand geschuldet das ich an diesem Punkt des Bauens nicht mehr Spachteln wollte. Folgen letzte Kleinteile und das Werkzeuge. Noch zu erwähnen wäre das ich auf beiden Kettenabdeckungen (auf der Fahrerstandseite) je einen Notek-Scheinwerfer mit Abdeckung installiert habe. Gleichzeitig bekam der Karl auch noch ein Signalhorn. Naja, man muss ja schließlich Signal geben können, beim Überholen! Zum abschließenden Washing und Drybrush gibt es eigentlich nichts zu sagen. Außer.......................das es mir, wie immer, die letzten Nerven raubte!
Eine Bemerkung zum Schluss. Auch wenn Dragon mit dem KARL (sicher auch unter Zeitdruck) nicht an gewohnte und erwartete Qualität herankommt, ich finde das Teil schon imposant. Andererseits habe ich aufgeatmet als ich das Gerät 040 in die Vitrine stellen konnte.
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