ISU-152

Erbauer: Tobias Wehnert

Zubehör: Trumpeter Einzelgliederketten

Als Tigerfan muss man sich ja auch mal mit den Gegnern beschäftigen, und da stößt man natürlich zwangsläufig auf die SU/ISU 152 Reihe. Diese überschweren Sturmgeschütze konnten mit Ihrer starken 152 mm Haubitze sowohl Tiger als auch Königstiger ausschalten, litten aber permanent unter der langsamen Schussfolge sowie dem geringen Seitenrichtbereich.

Mein Bausatz wurde in einem Italeri-Karton verkauft, ist aber eigentlich ein altes Modell von Zvezda. Damit ist schon alles gesagt, rustikale Detaillierung, fragwürdige Passungen, keinerlei Variantenoptionen. Dies gepaart mit einer völlig verzogenen mehrteiligen Wanne, schlechten Gummiketten und nur einer Decaloption, auch noch der langweiligen 65. Der Bausatz kann natürlich nicht im geringsten mit den neuen ISUs von Tamiya oder Bronco mithalten, auch das schon ältere Dragonteil ist um Welten besser.

ABER: Mit etwas Glück kann man diesen Bausatz im Netz für einstellige Eurobeträge abgreifen, so wie ich, ein fairer Preis für einen Ausflug in´s „gegnerische Lager“, wie ich fand.

An dem Modell wurden so gut wie keine Extras verbaut, und die Handvoll Teile hat man an einem Wochenende zusammengeklebt. Ergänzt wurden lediglich die großen Haltegriffe am Aufbau aus Draht, eine Glas für den Scheinwerfer sowie ein Schleppseil aus Draht. Die Halter der Zusatztanks wurden von den Tankteilen abgesägt und flacher geschliffen, da ich den Großteil der Tanks weglassen wollte. Die Kettenbleche im vorderen Bereich wurden abgesägt und verschliffen, auf vielen Originalfotos fehlen diese Teile ebenfalls.

Die meiste Arbeit machte das einzige Extra, das ich dem Panzer gönnte: Einzelkettenglieder von Trumpeter. Diese sind sehr schön in braunem Plastik gespritzt, und werden jeweils mit zwei kurzen (und ziemlich zerbrechlichen) Kettenbolzen verbunden. Das Ergebnis ist eine sehr filigrane und bewegliche Kette, welche das ISU deutlich aufwertet, ist so doch erst die Darstellung des bei Sowjetpanzern charakteristischen Kettendurchhangs möglich.

Danach wurden noch die Brennspuren an den Kanten aller Platten nachgebildet, sowie auf allen Flächen eine Struktur mittels verschiedener kleiner Fräser und Mr. Surfacer aufgebracht.

Der „Schlamm“ (aus Holzleim, Staticgras und Sand) wurde bereits vor der Lackierung aufgebracht.

Lackiert wurde mit Revell Acryl, die Decals entstammen dem Fundus. Der weiße Streifen wurde aufgemalt. Gealtert wurde dann mit diversen Washings, sowohl Fertigprodukte von AK und Mig als auch selbst gemachte Ölfarbwashings fanden Anwendung.

Der vorher aufgebrachte Dreck wurde dann überwiegend mit AK Produkten (Earth Effects, Fresh Mud usw.) koloriert, eine abschließende Mikrobemalung erfolgte mit Vallejo German Camo Black Brown. Zum Abschluß wurden noch intensive Metalleffekte auf den Lauf- und Stützrollen, den Triebrädern sowie den Ketten mittels Graphit und einem Silberstift von Karisma aufgebracht.

Ein netter kleiner Ausflug auf die andere Seite, und aufgrund des minimalen Bauaufwandes wirklich was für zwischendurch.

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