Brit. Schwere Selbstfahrlafette "A39 Tortoise"

Erbauer: Erich Rauthe

Geschichte:

Um die schweren Panzer und Jagdpanzer der Wehrmacht wirkungsvoll bekämpfen zu können, begann man in GB 1943 mit der Entwicklung eines überschweren Kampfwagens, der es mit den deutschen Schwergewichten aufnehmen konnte.
Außerdem sollte dieser Panzer bei der geplanten Invasion in Frankreich zur Bekämpfung der Befestigungsanlagen eingesetzt werden.
Die Versuche, dafür den "Valentine" und "Churchill" aufzurüsten wurden als nicht erfolg-versprechend abgebrochen.
Im Februar 1944 wurde die A39 "Schildkröte" von der Rüstungskommission genehmigt und in Auftrag gegeben. Der A39 war der erste brit. Panzer ohne Turm, diese Bauart als Sturm-geschütz war aber notwendig, um die schwere Kanone mit einer schweren Panzerung zu kombinieren. Die neu entwickelte 32 Pfund Kanone konnte neben den Panzer- auch Spreng-granaten mit einer Vo von 920 m/s verschießen. Das Höhenrichtfeld betrug -5° bis +30° und das Seitenrichtfeld li und re je 20°.
Trotz aller Bemühungen wurde der erste A39 erst nach Ende der Kampfhandlungen in Europa in Dienst gestellt. Noch im Sommer 1945 wurde dieser Prototyp nach Deutschland verfrachtet, um in den ausgedehnten Trümmerfeldern von Hamburg die ersten Tests zu absolvieren, die zufriedenstellend verliefen.
Bis 1947 wurden, mit leichten Änderungen, noch 5 Fahrzeuge ausgeliefert, danach die Produktion eingestellt. Auch in GB hatte man zwischenzeitlich festgestellt, dass ein Panzer
mit 70 Tonnen nicht nur Unmengen von Kraftstoff verbraucht, auf der Schiene kaum zu transportieren war und liegen gebliebene Fahrzeuge waren im Frontbereich kaum zu bergen.
Das Modell zeigt den ersten A39 bei den Versuchsfahrten in Hamburg im Herbst 1945.

Techn. Daten:
Hersteller: Nuffield/Birmingham, 1944/47, 6 Stück
Gewicht, Maße: 79 ton, 7,25 (mit Rohr 10,10) x 3,90 x 3,05 m
Motor/Antrieb: V-12-Zyl. Rolls-Royce Motor "Meteor V" im Heck, 600 PS, 26.000 ccm,
Triebrad vorne, je 4 Rollenwagen mit je 4 Lauf- und 4 Stützrollen
Geschwindigkeit: Straße 20 kmh bei einem Aktionsradius von ca. 140 km
Panzerung: Front 230 bis 280 mm, sonst 180 bis 100 mm
Bewaffnung: 95 mm Kanone 32 pdr OQF, 7,92 mm Besa-MG links neben der Kanone und 7,92 mm Zwillings-MG im Nebenturm
Besatzung: 7 Mann

Das Modell:
1:35 Standmodell TS-002 von Meng (China) aus 2012, montiert 02/2015.
Ich denke, Meng gehört zu der Modellbau-Oberliga, was die Qualität und Detailgenauigkeit
betrifft, auch die 14-seitige Bauanleitung lässt keine Wünsche offen. Das Fahrwerk ist, wie auch im Original sehr aufwendig gestaltet, leider ist nach der Fertigstellung nicht mehr viel davon zu sehen. Die Einzelglieder-Gleisketten sind einfach und schnell zu montieren, die Seitenblenden eher nicht. Auf das Anbringen von Werkzeug und Decals habe ich verzichtet, da das Original keinen Fronteinsatz erlebt hat.
Selten hat ein Modell so viel Spaß gemacht und ist mit seiner eigenwilligen Optik auch ein Hingucker in der Vitrine.

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