Panzerhaubitze 2000 A2

Die Panzerhaubitze 2000 (kurz PzH 2000) ist ein selbstfahrendes gepanzertes Artilleriegeschütz, das von den deutschen Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall produziert wird. Sie ist das Standardgeschütz der Artilleriebataillone der Bundeswehr und ersetzte dort die Panzerhaubitze M109. Die Bundeswehr erhielt in den Jahren 1998 bis 2003 insgesamt 185 Stück; weitere PzH 2000 wurden an verschiedene europäische NATO-Mitgliedsstaaten geliefert. Gegenüber dem Vorgängermodell hat die PzH 2000 bei fast identischem Leistungsgewicht an militärischem Wert gewonnen. Insbesondere wurden effektive Reichweite des Geschützes, Zielgenauigkeit, Schussfolge, Panzerschutz, eigenständige Operationsfähigkeit sowie Reichweite des Fahrzeugs, Geschwindigkeit und Fahrkomfort bedeutend verbessert.

Die maximale Reichweite der Waffenanlage beträgt 30 km mit Standardgeschossen, 40 km mit ERFB-Geschossen und bis zu 56 km mit V-LAP-Munition. Das Richten und Schwenken geschieht elektrisch oder mechanisch von Hand. Der Höhenrichtbereich der Waffe beträgt "2,5° bis +65°. Beim Marsch wird das Rohr in einer automatischen Zurrgabel fixiert.

Die Kampfbeladung der PzH 2000 umfasst 60 Artilleriegeschosse im Kaliber 155 mm in unterschiedlicher, nach Auftrag variierender Sortierung. Verfügbar sind Spreng-, Splitter-, Multispektral-Nebel-, Leucht-, Bomblet-, und SMArt-Geschosse. Alle Munitionsarten gibt es auch als Base-Bleed-Geschosse.
Die Treibladungen werden in einem Magazin im Turmheck aufbewahrt. Die Kapazität beträgt 48 beutel- oder stangenförmige Treibladungen oder 288 Treibladungsmodule, die zu der benötigten Ladung zusammengesteckt werden können sowie zwei weitere Treibladungsanzündermagazine. Wird aus festen Feuerstellungen geschossen, kann direkt über die Transportschiene von außen geladen werden. Der vorgenannte Geschosstransporter wird dabei nicht genutzt.

Das Fahrzeug wird von einem MTU-881-Dieselmotor mit Abgasturbolader und Ladeluftkühler angetrieben. Der Motor wurde vom Triebwerk des Leopard 1 abgeleitet und entwickelt eine Leistung von 735 kW (1000 PS).
Im Gegensatz zu seinem Gegenstück aus dem Leopard ist der Motor nicht vielstofffähig. Er befindet sich auf der linken Seite der Wanne und saugt die benötigte Luft über Einlassöffnungen auf der Oberseite der Wanne an. Die Abgase werden seitlich an der linken Seite der Wanne ausgestoßen. Der Hubraum beträgt 18,3 Liter, das maximale Drehmoment 3000 Nm bei einer Drehzahl von 2000 U/Min. Die maximale Leistung von 735 kW wird bei 2700 U(Min erreicht.
Der Motor verleiht der Panzerhaubitze etwa die Beweglichkeit eines Kampfpanzers. Auf der Straße werden Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreicht, im Gelände von bis zu 45 km/h. Die Kraftstoffversorgung erfolgt aus zwei unterschiedlich großen Tanks in den Wannenseiten, ihre Gesamtkapazität beträgt 1.000 Liter. Die Kraftübertragung erfolgt über ein automatisches HSWL-284-C-Getriebe von Renk, das über vier Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge verfügt. Motor und Getriebe sind in einem Block zusammengefasst, was den Austausch wesentlich erleichtert.

Bei den Antriebskomponenten und Laufwerksteilen wurde teilweise auf die bewährte Technik der Leopard-1- und Leopard-2-Panzerfamilie zurückgegriffen. Die gummigepolsterten Laufrollen der Serie stammen so zum Beispiel vom Leopard 2. Das aus sieben Laufrollen auf jeder Seite bestehende Fahrwerk federn Torsionsstäbe, die über Schwingarme mit den Laufrollen verbunden sind.

Als Gleiskette dient die Verbinderkette Diehl DST 840 E0. Gewässer bis zu einer Tiefe von 1,1 m können ohne Vorbereitung durchwatet werden, mit eingeschalteter Tauchhydraulik lassen sich auch bis zu 1,5 m tiefe Gewässer durchqueren.

Neben der Bundeswehr, die ursprünglich 185 Haubitzen beschaffte, befindet sich das Geschütz noch in weiteren Armeen (Italien, Griechenland, Kroatien, Niederlande, Katar, Litauen, Ungarn) im Einsatz oder Zulauf. Die Bundeswehr unterhielt jedoch im aktiven Dienst aus Kosten- und Bedarfsgründen nur 153 Stück des verbesserten Typs PzH 2000 A1.
Das Fahrzeug wurde von den Streitkräften Schwedens, Finnlands, Norwegens, der Türkei und Australiens getestet. Jedoch entschieden sich alle diese Länder gegen eine Einführung der Panzerhaubitze 2000. Zuletzt verwarf Australien im März 2012 die Anschaffungspläne.

Die Kampfwertsteigerung zur Panzerhaubitze 2000 A1 wurde ab 2002 eingeführt. Äusserlich ist nichts geändert worden, lediglich der Rechnerkern auf Pentium III und das Betriebssystem auf Windows 2000 umgerüstet. Desweiteren interne kleinere Änderungen, wie z.B. der Austausch aller Bediengeräte auf Modelle mit Folientasten.
Mit der Kampfwertsteigerung auf die Version A2 wurde links am Heck ein SEA mit 1,9kW verbaut für den Betrieb in einer gedeckten Stellung und Betrieb der neu eingerüsteten Klimaanlage. Daraus resultierend wurde der Stauort des Abschleppseils verlegt und am Turmheck eine neue Lüftungsöffnung verbaut.
Die MLC Klasse ist nun 62.

Die Panzerhaubitze 2000 ist 11,69m lang, 3,54m breit und 3,43m hoch. Das maximale Gefechtsgewicht beträgt 55,8t - mit Dachschutz 57,7t.

(Quelle: Wikipedia)

Seitenangaben beziehen sich auf "In Fahrtrichtung gesehen"


Gesamtansicht vorn rechts

Frontansicht

Gesamtansicht links

Gesamtansicht hinten links

Gesamtansicht hinten rechts

Gesamtansicht rechts

Turmheck

Rechtes Wannenheck

Linkes Wannenheck mit neuem SEA

Linke Wannenseite hinten mit SEA und neuer Seilführung

Nahaufnahme aufgesetztes SEA von links

Rohrwischerstangen links

Turmfront links

Motordeck von links

Wannenoberseite vorn und Turmfront

Mündungsbremse von links

Rechte Wannenfront

Rechte obere Turmfront

rechte, vordere Turmseite

rechte Turmseite

Rundblick Periskop

rechte, hintere Turmseite

Neue Lüftungsöffnung rechte Turmseite hinten

rechte, hintere Wannenseite

Kampfraum mittig

Turminnenraum links

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