Die Ursprünge des Puma reichen bis in das Jahr 1996 zurück. Er basiert auf dem Projekt Neue Gepanzerte Plattform (NGP), das eine Universalplattform für verschiedene Waffensysteme vorsah. Da hierbei der Schützenpanzer über den gleichen Panzerschutz wie der Kampfpanzer verfügen sollte, zeigten erste Konzeptstudien für den NGP-SPz ein Gefechtsgewicht von 55 bis 72 Tonnen auf. Durch die angespannte Haushaltslage war bereits 1998 absehbar, dass eine parallele Entwicklung von drei Systemen (KPz, SPz, FlaPz) nicht realisierbar wäre. So wurde am 26. Februar 1998 die Weiterentwicklung des Schützenpanzers beschlossen und das taktische Konzept Neuer Schützenpanzer (NeSPz) genehmigt, welcher zeitweise unter den Projektnamen Panther und Igel geführt wurde. Im Dezember 2004 unterschrieb das BWB einen Vertrag zur Lieferung von fünf vorgezogenen Vorserienfahrzeugen mit einer Option für 405 weitere Schützenpanzer. Die Vorserienfahrzeuge wurden planmäßig im Jahr 2006 geliefert. Sie werden genutzt, um an den Wehrtechnischen Dienststellen des BWB die Tauglichkeit des Systems nachzuweisen sowie Schwachstellen aufzudecken.
Aufgrund der technischen Probleme werden jedoch bis 2012 zunächst nur zehn Puma ausgeliefert, an denen die Einsatzfähigkeit getestet und gegebenenfalls verbessert werden soll.
Am 6. Dezember 2010 wurden die ersten beiden Serienfahrzeuge des Puma an das zuständige Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung zur Nachweisführung übergeben. Der Abschluss der Auslieferung ist weiterhin für das Jahr 2020 geplant.
Nach Beseitigung einiger Mängel, wurde der Panzer erneut getestet.
Am 13. April 2015 wurde durch den Inspekteur des Heers die formale Übernahme des Schützenpanzers erklärt, worauf am 17. April 2015 durch das BAAINBw die "Genehmigung zu Nutzung" erteilt wurde. Am Ausbildungszentrum in Munster werden bis Ende des Jahres 2015 die zukünftigen Ausbilder des Waffensystem geschult. Hierfür stehen zunächst sieben Fahrzeuge zur Verfügung, die in den folgenden Monaten durch weitere Schützenpanzer ergänzt werden.
Der Puma ist ein Schützenpanzer mit einem fernbedienbaren und besatzungslosen Turm, der in seiner Grundausstattung mit dem zukünftigen taktischen Lufttransportfahrzeug der Bundeswehr, dem Airbus A400M, luftverladbar ist. Die Besatzung besteht aus neun Personen, die in einem durchgängigen Kampfraum untergebracht sind. Sie unterteilt sich in einen aus sechs Soldaten bestehenden Schützentrupp, und eine aus Gruppenführer (GrpFhr), Truppführer-Waffensystem (TrpFhrWaSys) und Fahrer (MKF) bestehende feste Fahrzeugbesatzung.
Im Gegensatz zum Schützenpanzer Marder sitzen sich die Schützentruppsoldaten gegenüber mit dem Rücken zu den Außenwänden. Dabei sitzen vier Soldaten auf der rechten und zwei Soldaten auf der linken Seite. Ein zentrales Regal unter dem Turm dient als Stauraum für die Ausrüstung. Als Brandschutz verfügt der Kampfraum über eine Brandunterdrückungsanlage (BUA). Ausgestattet mit Infrarot-Detektoren löscht die Anlage auftretende Brände in 150 Millisekunden. Das gasförmige Löschmittel DeuGen-N ist laut Hersteller gesundheitlich unbedenklich. Die gesamte Inneneinrichtung ist "minensicher" ausgeführt und hat keinen Kontakt zum Boden der Wanne. Ein geplanter Kampfstand für zwei Soldaten in der teilgeöffneten Heckklappe wurde wegen der erhöhten Selbstgefährdung verworfen. Die konventionell ausgelegte Heckklappe führte zu einer Vergrößerung des Innenraums und ermöglichte eine Zwei-Mann-Klappluke auf dem Dach sowie eine Verbesserung des Schutzes im Heckbereich. Der Truppführer verfügt über eine eigene Schiebeluke.
Eine weitere Neuheit gegenüber dem Marder ist das von Krauss-Maffei Wegmann gefertigte entkoppelte hydropneumatische Stützrollenlaufwerk. So ist das gesamte Fahrwerk nur über Gummielemente mit der Fahrzeugwanne verbunden. Dies verringert den Körperschallpegel von 120 dBA auf rund 96 dBA und ermöglicht dadurch der Besatzung einen längeren Aufenthalt im Fahrzeug. Im Gegensatz zu einer Drehstabfederung ist diese Bauweise kompakt und benötigt keinen Raum am Fahrzeugboden. Ebenso wird die Bodenfreiheit bei konstant 450 mm gehalten, unabhängig von der Schutzstufe.
Als Gleiskette verwendet der Puma eine Stahl-Rohrkörperkonstruktion mit Gummilagerung und Gummilaufpolster des Unternehmens Diehl. Aufgrund der Anforderung des Lufttransports ist die Leichtgewichtskette DLT 464D um 40 % leichter als die Gleiskette des Leopard 1, besitzt aber die gleiche Widerstandsfähigkeit.
Die Panzerung des Puma ist modular aufgebaut, er verfügt über zwei Schutzstufen. Er wurde so konzipiert, dass er mit der Panzerung der Schutzstufe A (airportable) mit dem zukünftigen militärischen Transportflugzeug Airbus A400M luftverlegbar sein wird. Um das geforderte taktische Lufttransportgewicht von 31,45 t nicht zu überschreiten, ist die mitgeführte Ausrüstung auf 1 t begrenzt. In Schutzstufe A ist er frontal gegen Panzerabwehrhand- (beispielsweise die RPG-7) und Mittelkaliberwaffen (30 mm), rundherum gegen Artilleriesplitter sowie gegen schwere Blast- und projektilbildende Minen (10 kg) geschützt.
Die Schutzstufe C (combat) wird mit modular anzubringenden Zusatzpanzerungen erreicht. Diese umfasst den Turm-, Bomblet-, Minen-, und Frontschutz. Die Panzerung verstärkt den Schutz an den Seiten und am Dach. Hierdurch wird er gegen Panzerabwehrhand- und Mittelkaliberwaffen sowie Bomblets geschützt. Gegenüber dem Vorserienmodell sind die Serienfahrzeuge in Schutzstufe C mit einer Reaktivpanzerung (ERA) des Konzerns Dynamit Nobel Defence ausgestattet. Weitere Seitenschürzen verdecken bis zur Mitte der Laufrollen das Laufwerk. Insgesamt wurden 200 Sätze von der Bundeswehr beschafft. Das Gewicht pro Satz beträgt 1 t und enthält 500 kg Sprengstoff. Die Montagezeit wird mit 3 bis 4 Stunden angegeben.
Der Puma wird noch zusätzlich mit einem Softkill-System von EADS ausgerüstet. Dieses multifunktionale Selbstschutz-System (MUSS) erkennt anfliegende Raketen und stört deren Lenksensorik.
Die Hauptbewaffnung ist eine 30-mm-Bordmaschinenkanone des Typs MK 30-2/ABM, gefertigt von Rheinmetall, die außermittig rechts im ferngesteuerten Turm eingebaut ist. Sie ist eine Weiterentwicklung der MK30-2, die schon im österreichischen Schützenpanzer Ulan und im spanischen Pizarro Verwendung findet. Mit der Maschinenkanone können gepanzerte Fahrzeuge bis zu einer Entfernung von 2000 Metern und mit der Air-Burst-Munition (ABM) bis zu 3000 Metern bekämpft werden. Die Waffe kann sowohl in Einzel- als auch in schnellem Serienfeuer (200 Schuss/min.) abgefeuert werden. Sie wiegt 198 Kilogramm und besteht aus Waffengehäuse, Rohr, Doppelgurtzuführer (DGZ) und Rücklaufvorrichtung. Der Höhenrichtbereich beträgt -10° bis +45°. Der gesamte Munitionsvorrat beträgt 400 Schuss. Ein Schneckenmagazin mit 200 Schuss ist im Turmheck untergebracht. Ist der Hauptvorrat verschossen, kann von oben manuell die Reserve nachgeladen werden. Ein Beladen aus dem Inneren ist nicht möglich. Durch den Doppelgurtzuführer der Maschinenkanone können beide Munitionssorten im direkten Wechsel verschossen werden. In der Serienkonfiguration umgibt die Kanone eine Rohrabstützung. Die Sekundärbewaffnung besteht aus dem MG4 im Kaliber 5,56 Millimeter. Es ist achsparallel angeordnet und befindet sich, bedingt durch den Hülsenauswurf nach rechts und die Munitionszuführung von links, rechts von der Hauptwaffe. Im Gegensatz zur Infanterieversion fehlen diesem Turmmaschinengewehr (TMG) die Schulterstütze, das Zweibein und die Visiereinrichtung. Die maximale Kampfentfernung ist mit 1000 Metern angegeben. Der Munitionsvorrat beträgt 1000 Schuss plus 1000 Schuss Reserve.
Zur Verteidigung im Nahbereich (50 Meter) verfügt der Puma über eine Sprengkörperwurfanlage (SKWA) im Kaliber 76 Millimeter. Diese ist hinten links auf dem Fahrzeug montiert und hat einen Schwenkbereich von 90° um das Fahrzeugheck. Die Bedienung erfolgt durch den Truppführer.
Der Puma ist mit seinem Preis von 8,85 Millionen Euro pro Exemplar der bisher teuerste Schützenpanzer der Welt.
Der Puma hat eine Länge von 7,60m, eine Breite von 3,43m bei Schutzstufe A und 3,90m bei Schutzstufe C, sowie eine Höhe von 3,60m. Das Maximalgewicht beträft 43 Tonnen.
Mit dem V10 892 High Power Density Motor von MTU wird eine Leistung von 1090 PS erreicht, die den Puma auf maximal 70km/h bringen kann.
(Quelle: Wikipedia)
Seitenangaben beziehen sich auf "In Fahrtrichtung gesehen"
Gesamtansicht vorn links |
Gesamtansicht vorn |
Gesamtansicht vorn rechts in Wüstentarn |
Gesamtansicht vorn rechts in Nato Flecktarn
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Rechte Seite
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Gesamtansicht hinten rechts
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Gesamtansicht hinten rechts, geöffnete Heckklappe
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Heckansich
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Gesamtansicht hinten links
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Gesamtansicht hinten links, geöffnete Heckklappe |
Linke Seite |
Scheinwerfer, vorn links |
Staukorb Bugplatte |
Untere Bugplatte, Kante Bodenplatte |
Kette rechts vorn |
Vordere rechte Seite mit Scheinwerfer und Lautsprecher |
Aufsicht Bug/Motorplatte |
GPS Empfänger vorn rechts auf Bugplatte |
Rechte Seite vorn, Motorabluft |
Laufrolle rechts vorn |
Aufsicht rechte Seite Wanne mittig, Kommandantenluke |
Kamera rechte Seite, mittig |
Bodenplatte Heck |
Heck, unterer Teil |
Aufgeklappte Heckklappe |
Wannenheck rechts mit Werkzeughalterung ...
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Wannenheck rechts ohne Werkzeughalterung, dafür mit taktischem Zeichen
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Beobachtungsglas in Heckluke |
Aufsicht auf Kampfrumdach mit Bomblettschutz |
Oberseite Wannenheck/Kampfraum, links
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Heckseite links |
Kamera mit Schutzbügel hinten links |
Slat Armor linke Seite hinten |
Aufsicht Wanne und Zusatzpanzerung links |
Zusatzpanzerung links mittig |
Aufsicht, vordere Wanne mit Fahrerluke |
Linke Seite, vorn
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Auspuff links vorn
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Frontansicht Turm
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Messbasis an der Mündung 30mm Kanone
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Aufsicht Rohrstütze
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MG4 im aufgeklappten Koaxial-Kasten
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Frontansicht Waffenoptik
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Kanonenbasis Abdeckung
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Bomblettschutz Turmoberseite links
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Kommandantenoptik
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Turmoberseite von vorn
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Kommandantenoptik mit aufgebautem Dreibein für MUSS Sensorkopf
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Kommandantenoptik mit aufgesetztem MUSS Sensorkopf
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MUSS Sensorkopf von vorn
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MUSS Sensorkopf vorn rechts
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Turmheck |
Turmoberseite Heckbereich |
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