Der MAN 630 gehört zu der ersten Generation der Bundeswehr-Radfahrzeuge und ist bei einigen ehemaligen Bundeswehrangehörigen unter der liebevollen Bezeichnung "Emma", oder auch unter "MAN-Allesfresser" in Erinnerung. Vielfach ist er auch unter dem Begriff "5-Tonner" bekannt, dies bezeichnet die max. Zuladung. Die genaue Bezeichnung der Bundeswehr lautete LKW 5to MAN L2A.
Sowohl der MAN 630 L2A als auch der L2AE sind hochgeländegängige zweiachsige LKW mit Allradantrieb, die mit einem 100 kW starken Vielstoffmotor mit 8,275 Litern Hubraum ausgerüstet wurden. Wegen des Vielstoffmotors kann der MAN 630 bei Versorgungsengpässen außer mit Diesel auch mit anderen Treibstoffen betrieben werden, bis hin zu Diesel-Benzin-Gemischen oder im Notfall auch reinen Motorenölen.
Das maximal 13t schwere Fahrzeug konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 68km/h erreichen. Das Fahrzeug war 7,74m lang, 2,50m breit und 2,98m hoch. Die Wattiefe lag bei 85cm
Ab 1958 wurden ca. 20.000 Fahrzeuge an die Bundeswehr geliefert, die sich größtenteils auf Varianten mit Pritsche und Plane und Varianten mit Koffer aufteilen. Außer diesen beiden hauptsächlich gebauten Varianten gibt es auch noch weitere, zum Beispiel mit Sonderaufbauten als Trägerplattform für die Pershing 1A, Sattelschlepper, Hochantennenträger, Kartenarchiv, Feldküche, mobile Trinkwasseraufbereitung, mobile Radarstation, mobiler Tower für Feldflughäfen etc. Außer den offiziell gefertigten existieren zum Teil bis heute noch truppeneigene Umbauten.
Der größte Teil der Fahrzeuge der 1. Generation wurden in den 1980er- und 1990er-Jahren ausgemustert.