Der ATF Dingo 1 hat einen modularen Aufbau aus folgenden fünf Elementen: Fahrgestell, Schutzzelle, Stauraum, Motorraum und Minendeflektor. Alle Baugruppen sind nur über das Fahrgestell miteinander verbunden, auf dem sie wiederum beweglich gelagert sind.
Am Fahrgestell sitzen Reifen, die über eine Notlauffelge verfügen, mit der auch bei zerstörtem Reifenmantel eine Weiterfahrt für 40 Kilometer mit maximal 50 km/h möglich ist. Das im Verhältnis zum Schutzgrad geringe Gewicht des Dingo ließ sich durch deflektierend angebrachte Panzerelemente erreichen: Die Flächen des Fahrzeugs, die besonders gefährdet sind, beispielsweise die Sichtfenster, sind im 20°-Winkel zum Lot angebracht, dadurch treffen die Geschosse hockender oder liegender Schützen je nach Abstand in Winkeln von bis zu 30° auf die Scheiben, die sie dann selbst bei größeren Kalibern nicht mehr durchschlagen können. Gleiches gilt für den Minendeflektor.
Die angewinkelten Panzerungen sind einer der großen Vorteile gegenüber dem US-amerikanischen HMMWV, bei dem sehr viel dickere Panzerplatten nötig wären, um einen ähnlichen Insassenschutz zu bieten. Der Motorraum befindet sich vor der Sicherheitszelle auf dem Fahrgestell und ist so beschaffen, dass er den Motor vor direktem Beschuss aus Schusswaffen mit Kaliber bis 7,62 × 51 mm schützt, um das Fahrzeug auch bei Beschuss beweglich zu halten.
Der Minendeflektor hat ein V-förmiges Profil und sitzt unter der Sicherheitszelle. Er besteht aus mehreren Lagen spezieller Schutzmaterialien (Mexas-Panzerung) und leitet durch seine Form etwa die Hälfte der Energie einer möglichen Minen- oder Sprengfallenexplosion zur Seite hin ab, um der Sicherheitszelle einen zusätzlichen Schutz von unten zu bieten.
Die Schutzzelle des Dingo 1 sitzt über dem Minendeflektor auf dem Fahrgestell und besteht aus Panzerstahl mit zusätzlichen innenliegenden Schutzmaterialien sowie fünf großen Panzerglasscheiben für eine gute Rundumsicht. Sie ist für die Aufnahme von fünf vollausgerüsteten Soldaten ausgelegt. Die komplette Sicherheitszelle ist gegen Beschuss aus Waffen mit einem Kaliber bis 7,62 × 51 mm NATO und die Sprengkraft von 4 Kilogramm (kg) TNT geschützt. Der Innenraum der Schutzzelle ist so konzipiert, dass sich bei Beschuss oder einer Explosion kein Bauteil losreißen und so die Insassen gefährden könnte.
Der Stauraum ist hinter der Sicherheitszelle auf dem Fahrgestell montiert. In der unteren Hälfte des Stauraums befindet sich der explosions- und beschussgeschützte Treibstofftank. Die obere Hälfte des Stauraums ist aus Gründen der Gewichtsersparnis nicht gepanzert, sondern wird von einer Plane über einem Stahlrahmen abgedeckt. Zur leichteren Beladung ist der Stauraum mit einer Heckklappe versehen. Die Lackierung des ATF Dingo enthält infrarotfilternde Elemente, so dass das Fahrzeug mit Wärmebildgeräten nur schwer erkennbar ist und auch für wärmesuchende Geschosse ein schwieriges Ziel darstellt.
Die Standardwaffenanlage für alle Dingos ist die mechanische Überkopf-Waffenstation KMW 1530. Diese ist standardmäßig mit einem MG3 im Kaliber 7,62 × 51 mm ausgerüstet. Sie ist hinten mittig auf der Sicherheitszelle installiert und wird von einer Person bedient.
Weiterhin verfügt der Dingo über Klimaanlage, Standheizung, Reifendruckregelanlage, ABS, Rückfahrkamera, GPS-Navigationseinrichtung und Funk- sowie Außenbordsprechanlage.
Die Version für die Feldjäger hat zusätzlich zwei aufstekbare blaue Rundumkennleuchten, blaue Blitzlichter an der Fahrzeugfront, sowie eine Satcom Antenne auf einem gesonderten Träger über der Plane der Ladefläche.
(Quelle: Wikipedia)