BT-42

Als die Sowjetunion im Winter 1939/40 Finnland angriff, allgemein als Winterkrieg bekannt, wurde auch eine große Zahl neuerer sowjetischer Panzertypen eingesetzt. Die extremen Witterungsverhältnisse und die geographischen Gegebenheiten dieses sehr im Norden liegenden Kriegsschauplatzes waren für die damaligen Panzerfahrzeuge eine große Herausforderung. Nicht wenige Fahrzeuge blieben liegen und wurden von den finnischen Truppen erbeutet. Das wiederholte sich, als die Finnen im Fortsetzungskrieg (1941–1944), während des Zweiten Weltkriegs, wieder der Roten Armee entgegentraten.

Ein Typ, der den Finnen in die Hände fiel, war der schnelle sowjetische Panzer der BT-Reihe (Быстроходный Танк). Es war ein leicht gepanzertes Fahrzeug, das je nach Ausführung mit einer 3,7-cm- oder einer 4,5-cm-Kanone ausgerüstet war. Da zu dieser Zeit bereits die moderneren T-34 und KW-Typen an der Front auftauchten, deren 7,62-cm- oder 15,2-cm-Kanonen die BT nichts entgegenzusetzen hatte, wurden die erbeuteten BT-Panzer nicht systematisch gegen ihre vorherigen Besitzer eingesetzt.

Im Herbst 1942 wurde die staatliche Waffenfabrik in Jyväskylä angewiesen sich des Panzerproblems anzunehmen. Auf Basis von erbeuteten BT-Panzern wurde ein Fahrzeug mit im Winterkrieg gelieferten britischen Haubitzen, QF 4.5-inch Howitzer, im Kaliber 114-mm konstruiert.

Um das große Geschütz unterzubringen wurde ein neuer Turm geschaffen. Wobei die Mechanik des Geschütz umpanzert wurde und die Kanone relativ weit vorne saß. Für die zweiköpfige Bedienung des Geschütz wurde durch einen rechteckigen Kasten mit Sichtschlitzen und zwei Türflügeln auf der Rückseite Platz geschaffen.

Das eigentliche Fahrzeug wurde nur unerheblich gegenüber den sowjetischen BT verändert.

Verglichen mit dem modernsten Modell der BT-Reihe, dem regulären BT-7, waren die BT-42 mit 15,5 t Gefechtsgewicht um 1,7 t schwerer, was sich natürlich auf alle mechanischen Teile auswirkte. Die relativ schmale Kette dürfte durch den gestiegenen Bodendruck dazu geführt haben, dass in Frühjahr und Herbst manche Gelände schwer passierbar waren.

Der Turm war 26 cm höher als beim BT-7, wodurch die Gesamthöhe auf 2,68 m stieg.

Das Geschütz stammte aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und war 1910 bei der britischen Armee eingeführt worden. Es gehörte zwar 1939 noch zur regulären Ausstattung der britischen Artillerie, doch war die Ablösung durch die 25-pounder längst geplant. Hersteller war Coventry Ordnance Works, die versuchten Vickers und Armstrong aus der monopolistischen Stellung als Waffenlieferanten der britischen Armee zu drängen. Die reguläre Sprenggranate wog 15,6 kg und konnte als Feldgeschütz maximal 6.675 m weit schießen. Es gab weiterhin ein Schrapnell-, Leuchtgeschoss- und zwei verschiedene Nebelgranaten für das Geschütz.

Die Panzerung war mit maximal 16 mm praktisch nicht gegen Panzerabwehrwaffen dieser Zeit wirksam.

(Quelle: Wikipedia)

Seitenangaben beziehen sich auf "In Fahrtrichtung gesehen"


Gesamtansicht rechts

Gesamtansicht hinten rechts

Heckansicht

Gesamtansicht hinten links

Gesamtansicht vorn links

Turmfront mit Mündungsbremse

Wannenfront

Rechte Wannenfront mit Treibrad

Treibrad rechts

Leitrad hunten links

Oberer Heckwanne mit Auspuffrohren

Motordeck von hinten

Kettenabdeckblech rechts

Laufrolle rechts

Turmheckwand

Blick von vorn durch die Fahrersichtklappe

Treibrad links vorn

Kettenabdeckblech links

Turm links vorn

Wanne links

Turmrück- und oberseite

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