Die neue Zugmaschine, von der Bundeswehr als Schwerlasttransporter der zweiten Generation kurz SLT2 bezeichnet, kann nicht nur mit einem erhöhten Transportgewicht von bis zu 70 Tonnen aufwarten, sie wurde auch mit einer verbesserten Fahrzeugschutzausstattung gegen Infanteriewaffen und Granatsplitter versehen, die bei den bisherigen Schwerlasttransportern als MSA nachgerüstet werden musste. Bei der Zugmaschine handelt es sich in der Basis um den MAN HX81, der mit einem 680PS starken V8-Motor von MAN und dem 12 Gang Getriebe von ZF ausgerüstet ist und die Euro5-Abgasnorm erfüllt.
Die Zugmaschine ist mit zwei 20-t-Winden zum Bergen von Fahrzeugen sowie einer Selbstbergewinde an der Fahrzeugfront mit 8 Tonnen Maximallast bestückt. Für den Einsatz in Krisengebieten kann auf dem Fahrzeugdach eine FLW100 montiert werden.
Das zulässige Gesamtgewicht der Zugmaschine beträgt 27t. Sie ist 9,46m lang, 2,55m breit und 4,16m lang. Die Wattiefe beträgt 75cm.
Die gepanzerte Kabine schützt die 2+2 Besatzung vor Infanteriewaffen sowie Minen und IED Auswirkungen. Dabei wiegt allein die Kabine rund 4,5t, was dem Fahrzeug einen recht hohen Schwerpunkt verleiht.
Die 680 PS bzw. maximal 2700Nm werden dank einer Vielzahl von möglichen Last- und Sperrsystemen immer optimal an die 4 Achsen übertragen und ermöglichen der Zugmaschine auch das Fahren in schwerem gelände und Steigungen bis 60% - dies ist teilweise sogar mit dem 70t Auflieger möglich.
Im Gegesatz zum Vorsereinmodell bekamen die Serienfahrzeuge noch größere Reifen, die die Geländegängigkeit noch weiter erhöhten.
Es gibt für diese Zugmaschine zwei verschiedene neue Auflieger von Doll. Der Kleinere hat eine Nutzlast von maximal 36 Tonnen, der größere eine Nutzlast von maximal 72 Tonnen und wird somit auch den projektierten Leopard 2A7 tragen können.
Zusätzlich lässt sich der geländegängige 52t Auflieger der bislang für den Elefant im Einsatz war für die SLT-2 Zugmaschine anpassen und nutzen.
Der 30-t Auflieger besitzt 3 zwillingsbereifte, mitlenkende Achsen als Panther Fahrwerk und ist je nach Schadfahrzeug teleskopierbar. So ist für kleinere Fahrzeuge ein kurzer Auflieger mit etwa 8m Ladefläche verfügbar für bessere Straßentauglichkeit. Für lange Schadfahrzeuge lässt sich der Auflieger auf eine Gesamtlänge von 12,77m ausziehen. Zusätzlich ist der Auflieger in der Lage 10, 20 oder 40 Fuß Container aufnehmen. Die entstehenden Lücken des teleskopbereichs werden durch mitgeführte Platten aufgefüllt. Durch Auszugsbalken und zusätzlicher Profile lässt sich auch die Ladefläche verbreitern. Das zulässige Gesamtgewicht des Aufliegers beträgt 54,5t.
Die hydraulischen Abstützungen ermöglichen das Abstellen auch eines voll beladenen Aufliegers.
Die Doppelrampe am Heck ist seitlich auf eine maximale Breite von 3m verschiebbar.
Der 70-t-Auflieger hat pro Seite sieben Pendelachsen mit Zwillingsreifen, von denen die zwei ersten und die vier letzten lenkbar sind, um Wendekreis und Reifenabrieb zu reduzieren. Jede dieser Achsen passt sich jeder Bodenunebenheit an wodurch der Sattelauflieger voll geländegängig ist. Dazu trägt auch der kompensierende schwanenhals bei. Der Lenkeinschlag ist auch unabhängig von der Zugmaschine von einem separaten Bediener einstellbar um das Gespann auch durch schwierige Straßenverhältnisse zu bugsieren. Zur Traktionserhöhung/Verringerung des Widerstands im Gelände lassen sich die beiden ersten Achsen hydraulisch anheben.
Die hydraulischen Abstützungen ermöglichen das Abstellen auch eines voll beladenen Aufliegers.
Ausser Fahrzeugen können mit diesem Auflieger auch Container bis 20 Fuß transportiert werden. Die Ladefläche ist 11,8m lang und 2,98m breit. Durch Klappteile lässt sich die Ladefläche auf 3,30m verbreitern.
Das zulässige Gesamtgewicht des Aufliegers beträgt 101t, die Gesamtlänge beträgt 16,08m..
Der SLT2 wirde im Laufe des Jahres 2013 bei der Bundeswehr in den Dienst gestellt. Insgesamt sollen vorerst 12 Gespanne ausgeliefert werden.