Diorama "Ruhe vor dem Sturm"
Klaus Nickola


Historischer Hintergrund:
Das Diorama zeigt eine Gruppe von deutschen Soldaten der 338. Infanteriedivision und der 9. Panzerdivision, die Ende Mai 1944 in der Nähe von Avignon in Südfrankreich stationiert waren. Die Deutschen lassen es sich richtig gut gehen, nach der Devise: Leben wie Gott in Frankreich.
Was viele nicht wissen ist, dass es am 15. August 1944 zu einer zweiten Invasion der Amerikaner zusammen mit den französischen Verbündeten kam. Die Operation "Dragoon" fand an der franz. Mittelmeerküste zwischen Toulon und Cannes statt. Nach heftigen Bombenangriffen wurden die 7. US-Armee mit dem VI. US-Korps und das französische II. Korps an Land gesetzt. Von Korsika aus wurden ca. 14.000 Mann Luftlandetruppen angeflogen. 32 Truppentransporter, 466 Landungsschiffe- und boote, 111 Zerstörer, Fregatten Korvetten, 100 Minensucher und andere Geleitfahrzeuge waren am Transport und an der Landung beteiligt. Von See her schirmen 5 Schlachtschiffe, 23 Kreuzer und 29 Zerstörer das Landungsunternehmen ab, während zur Luftsicherung Maschinen von 9 Geleitträgern zur Verfügung stehen.
Die Stärke der eingesetzten amerikanischen Luftstreitkräfte belief sich auf ca. 5000 Maschinen. Die der dt. Luftwaffe hingegen nur auf etwa 200.
Die dt. Kräfte waren zu schwach um ernsthaften Widerstand zu leisten. Ohne nennenswerte Probleme kommen die alliierten Landungstruppen nach Norden voran. Hier wurden erstmals in Europa, so wie schon im Pazifikkrieg, von Trägern startende Jabos zur Unterstützung der Landetruppen eingesetzt. Am 16. August 1944 erteilt Hitler den Befehl zum langsamen Rückzug aus Südfrankreich für die Armeegruppe G, die aus der 1. und aus der 19. Armee mit zusammen 21 Divisionen bestand. Idee und erste Vorbereitungen: Die Grundidee hierzu bekam ich, als ich auf der deutschen Meisterschaft 1999 das Berlin- Diorama von Martin Schuh gesehen hatte. Auch ich wollte auf 2 Ebenen bauen. Mir fehlte nur noch der zündende Funke. Ich bekam schon vor längerer Zeit eine selbst gemachte Silikonform eines Straßenbelags mit Kopfsteinpflaster von einem befreundeten Modellbaukollegen geschenkt. Er wollte das nur mal ausprobieren und hätte dafür keine Verwendung. Nachdem die Form sehr lange bei mir im Schrank lag, ich sie zufällig wieder in die Finger bekam, weil ich etwas suchte, sah ich sie mir genauer an. Die Form der einzelnen Steine erinnerte mich eher an einen Gewölbekeller, als an Kopfsteinpflaster. Das war der erste Schritt zur Umsetzung. Ich wollte einen Gewölbekeller im Querschnitt darstellen mit Aufgang zu einem Hof. Mir fiel ein, dass noch nie jemand plünderte deutsche Soldaten dargestellt hat. Also würde ich das tun. Im Herbst 1999 fing ich an.
Fertigung der Basis:
Bei diesem Diorama lief die Herstellung der Basis parallel zu der der Figuren, bzw. im Wechsel. Das Maß der Grundplatte war wieder abhängig von den Innenmaßen meiner Glasvitrine, diesmal zu meinem Leidwesen. Durch den Platzmangel konnte ich nicht mehr wie ursprünglich geplant ein Fahrzeug platzieren. So wurde es ein reines Figuren- Diorama. Dummerweise schaut die Jury in diesem Bereich nicht auf scratch gebaute Sachen, sondern nur auf die Bemalung der Figuren und dafür war sie einfach nicht gut genug.
Zur Erstellung der Basis nahm ich Tipps von meinem Modellbaukollegen Jürgen Schwing an, der mir als Baumaterial für meine Basis Styrodur empfahl. Es ist ein Dämm-Material aus dem Baumarkt, sehr leicht und einfach zu bearbeiten. Es gibt die Platten in verschiedenen Stärken.
Als Grundplatte diente mir eine Kunststoffplatte 33x34 cm, die ich damals in ausreichender Menge von meinem ehemaligen Schwiegerpapa Alexander bekommen hatte. Nachdem die Außenmaße also gegeben waren, schnitt ich neben den Styrodurplatten, aus einer Teppichabschlußleiste aus Kiefernholz, mit einer eigens dafür angeschafften elektr. Gärungssäge die passenden Rahmenleisten zu. In die Innenseiten der Leisten setzte ich Stifte auf eine Tiefe, dass die Trägerplatte mit dem Boden des Kellers beim Hineinsetzen mit der Rahmenoberkante in etwa abschloss. Ich goss den "Straßenbelag" normal ab und halbierte ihn mittig für die Böden der Kellerräume. Eine feste Außenform baute ich mir, um den Gewölbekeller zu gießen. In diese Form klemmte ich senkrecht und seitenverkehrt die Silikonform ein, bog sie nach vorn und befestigte sie gegen ein Verrutschen. Dann goss ich sie mit angerührtem Gips voll, ließ den Gips ausreichende Zeit trocknen und entfernt den Block anschließend. Die Breite des Blockes wurde an die der Böden angepasst und die Löcher für die Lampen wurden so gebohrt, damit sie mittig an der Decke sitzen. Dann wurde der Block mittig zersägt, da zwei Kellerräume gebaut werden sollten. Die Lampen (12 Volt) stammen aus dem Eisenbahnzubehör. Da es keine Kellerlampen zu kaufen gibt, wurden sie mit aus einem Bastelzubehörladen stammenden Silberdraht so modifiziert, dass sie als solche durchgingen. Die Grundplatte wurde auf das Maß der 2 Böden ausgeschnitten und die Böden eingepasst und verklebt. Zur zusätzlichen Sicherung klebte ich noch Streben auf der Unterseite auf und verklebte sie zusätzlich mit Heißkleber.
Aus einer Vakuu-Form einer Treppenstufe wurde etliche Abgüsse erstellt, die nach dem Austrocknen an warmer Stelle (auf der Heizung oder im Backofen bei 50°C) aufeinander geklebt wurden, so dass eine Treppe entstand. Um die verkehrt herum eingelegten Treppenstufen baute ich eine Form und goss den Hohlraum mit Gips aus, um damit Stabilität zu bekommen. In den linken Kellerblock wurde ein Stück ausgesägt, so dass die Treppe hineinpasste. Die Schnittflächen des Blockes wurden mit dünn abgegossenen Stücken aus der Silikonform angepasst und verkleidet. Die Treppe wurde nochmals angepasst, in der gleichen Farbe wie der Keller lackiert und eingeklebt. Ebenso wie mit den Schnittflächen wurde mit den Wänden der Keller verfahren. Die Zwischenwände wurden um einen Holzrahmen für die Durchgangstür herum angepasst.
Die Keller und die Böden wurden mit "Tamiya XF-19" grundiert und später mit verschiedenen Braun-Rotton-Mischungen lackiert. Die genaue Mischung kann ich nicht mehr benennen, da ich zu viele ausprobiert habe. Mit wasserverdünnter Tamiya XF-1 Farbe, dann mit Terpentinersatz verdünnter Ölfarbe Umbra gebrannt wurde ein Washing durchgeführt und mit "Revell 47" hellgrau trockengemalt. Der Türrahmen wurde mit "Tam XF-64" bemalt, das Washing mit wasserverdünnter "Tam XF-1" und mit "Revell 47" trockengemalt.
Die Kellerblöcke wurden um die Böden auf die Platte geklebt. Dann wurde das Maß des kpl. Blockes genommen und diese Maß wurde etwas größer als der Block aus dem Styrodur ausgeschnitten. Auf der, dem Keller gegenüber liegenden Seite wurde ein Hohlraum geschaffen, in dem später die 9 V-Blockbatterie Platz finden würde. Auf den Kellerdecken wurde je ein Vorratsfach für die Lampenkabel gefräst. (Um später defekte Lampen noch austauschen zu können) Die Lampenkabel wurden durch die Bohrungen der Kellerdecke geführt, die Lampen in der Decke festgedrückt und die Kabel verlängert. Außerdem wurde für die Kabelführung eine Rille in das Styrodur bis zum Hohlraum gefräst, die Kabel verlegt (mit einer Schlaufe im Vorratsfach) und in den Hohlraum geführt. In die Zwischenräume zwischen Keller und Styrodur, sowie in die Kabelrille wurde Adumur, eine Füllspachtelmasse aufgetragen. Nachdem meine Basis fertig war und ich stolz in meinen Keller sah, fiel mir auf, dass ich in meiner Planung die ganze Elektrik vergessen hatte. (Und das mir, der diesen Beruf gelernt hatte!) Also überlegte ich, wie muss das aussehen und vor allem wie bringe ich das nachträglich noch hinein? Damals, wie heute werden in Kellern Stromleitungen Aufputz verlegt. Jetzt war wieder mein Einfallsreichtum gefragt. Dünnen schwarz isolierten Massivdraht hatte ich noch aus meiner Elektronik-Bastelzeit. Die Verteilerdosen schnitt ich aus einer 2 mm dicken Kunststoffplatte und für die Schellen zur Leitungsfestigung verwendete ich dünnes Blech. Was jetzt noch fehlte, war ein Schalter. Die früheren Schalter waren große, klobige Drehschalter und so was gab es nirgendwo zu kaufen. Also fertigte ich eine Skizze an, übertrug die Ca.-Maße und nahm für das Schaltergehäuse ein rundes 3 mm Holzstäbchen. Davon schnitt ich dann ein 2 mm großes Stück ab. Den Drehschalter bekam ich, indem ich von einem McDonald Kaffeeholzstäbchen das abgerundete Ende abschnitt und mir auf das benötigte Maß zurecht schnitze. Alles verklebt, schwarz lackiert mit "Tam XF-1" und trocken gemalt mit "Revell 75". So wurde auch die restliche Elektrik bearbeitet. Anschließend wurden die Teile an die vorgesehenen Stellen im Keller verklebt.
Ein kleines Scharnier sollte die Batteriefachöffnung verdecken. Außerdem befestigte ich noch einen kleinen Schalter in dem Scharnier, mit dem man das Kellerlicht an- bzw. ausschalten konnte. Wegen dem Geldfaktor (9 V-Batterien sind auf Dauer gesehen sehr teuer) schloss ich parallel zu den Batteriekontakten noch Steckkontakte an, mit denen ich durch ein 3-12 V Netzgerät das Licht nicht nur kostengünstiger, sondern auch regelbar betreiben konnte.
Die Außenseiten der Basis wurden mit "Tam XF-52" besprüht und mit dem üblichen Washing behandelt. Anschließend wurde das Scharnier befestigt und der Schalter mit den Drähten verklemmt. Parallel dazu wurde die Rahmenleisten miteinander verleimt und nach dem Austrocknen mit einem Wasserlack überzogen (Das macht das weiche Holz stoß- und kratzfest, das wurde 2x mit feinem Schleifpapier abgeschliffen und erneut lackiert) Nachdem der Wasserlack richtig getrocknet war, wurde die Grundplatte in den Rahmen eingepasst und verklebt. Das Ganze ließ ich austrocknen, drehte es um und fixierte die Unterseite zusätzlich mit Heißkleber.
So, jetzt war die Basis fertig. Fertigung der Gebäude: Für die lange und rel. hohe Haupthausfront musste ich eine stabile Basis schaffen. Also stellte ich einen Sockel her, in den man die Fassade hineinstellen und befestigen konnte. Dazu nahm ich eine alte Tamiya-Figurenschachtel, schnitt sie der Länge nach auf und verklebte die Faltlücken mit Tesafilm. Dann goss ich flüssigen Gips hinein und ließ ihn trocknen. In die Vorderseite des Sockels ritzte ich Konturen von großen Steinblöcken, wie sie früher oft verwendet wurden mit einem Vorstecher. Mit einem kleinen Schraubenzieher holte ich die Struktur aus den Blöcken. Eine Nut wurde in die Oberseite des Sockels gefräst, damit später die Fassade eingestellt werden konnte. Die Treppenstufen goss ich aus einem Vakuubausatz mit Gips nach. Dazu unbedingt vorher die Ecken der Vakuuform einschneiden, sonst geht der Abguss beim Ausformen kaputt. Nach dem Ausformen wurden die Treppenstufen auf der Unterseite plan geschliffen und übereinander geklebt.
Für die Hausfassade baute ich mir eine Außenform aus Legosteinen. Die Fenster- und Türform schnitt ich aus Styropor. Diese klebte ich dann auf eine Kunststoffplatte und befestigte die Legoform drum herum. Die Form fixierte ich mit Knet. An der Legoform- Innenseite brachte ich eine Markierung an, damit ich die maximale Einfüllhöhe (Breite der Nut im Sockel) wusste. Nun goss ich den Gips bis zur Markierung hinein. Nach dem Aushärten entfernte ich die Außenform und die Styroporstücke und begann mit dem Strukturieren der Fassade. Dafür nahm ich die Unterseite, da sie durch das Aufliegen auf der Unterseite regelmäßiger ist. Dafür eignet sich z. B. ein Vorstecher oder ein dünner langer Nagel. Die Fensterbänke, sowie die Tür- und Fensterrahmen schnitt ich aus Kunststoff zurecht und klebte sie in die dafür vorgesehenen Öffnungen.
Die Hausfront wurde in den Sockel gesteckt, die Stelle an der die Treppe sitzen würde, am Sockel markiert und dann den Konturen nach ausgefräst. Jetzt konnte die Hausfront mit dem Sockel und der Treppe verklebt werden.
Die Hausseite wurde mit "Tam XF-19" grundiert, die Holzrahmen mit "Tam XF-64", die Ziegelsteine mit einem Gemisch aus 60-70% "Humbrol 60" & 30-40% "Humbrol 33", die Rahmensteine von Tür und Fenster mit "Tam XF-49", die Trennsteine mit "Tam XF-24" und der Sockel mit "Tam XF-63" bemalt. Das Washing aller Wände erfolgte mit stark Terpentin verdünnter Ölfarbe Umbra gebrannt und mit wasserverdünnter "Tam XF-1". Das Trockenmalen erfolgte mit "Revell 75".
Das Fensterglas wurde aus Klarsichtfolie geschnitten und eingeklebt. Die Vorhänge sind Spitzen von einem alten Küchenvorhang meiner damaligen Freundin Alex, die sie mir auch freundlicher Weise gleich zuschnitt. Bei den anderen Fassaden wurde fast genauso verfahren. Hier wurden lediglich Resin- Fensterrahmen der Fa. GF-Modell Design eingegossen. Auch wurde nicht die glatte Gußseite als Vorderseite genommen, sondern die durch das Eingießen unregelmäßige Oberfläche. Damit vermittelt man einen ländlichen, groben Baustil. Als Ecke der linken Hauswand wurde ein Stück Styrodur strukturiert und angeklebt. Der Stall mit seinem Zugang zur Kellertreppe wurde so konstruiert und gegossen, dass die Aussparung genau über dem Treppenaufgang lag. Die Balken des Stalldachbodens sind 4-Kant Holzstäbe, die Außenverkleidung Kaffeelöffel von McDonalds und der Boden aus gefrästen Hartfaserplatten. Die Türen sind ebenfalls Kaffeelöffel, die an den Rändern mit einem scharfen Bastellmesser bearbeitet wurden, um einen verschlissenen Eindruck zu erwecken. Grundiert wurden sie mit "Tam XF-52", das Washing wurde mit verdünntem "Tam XF-1" und die Trockenbemalung mit "Revell 75" durchgeführt.
Alle Beschläge sind grundsätzlich aus 0,5 mm Kunststoff-Folie zugeschnittene Stücke. Die Bolzen sind aus kleinen Drahtstücken, die mit Sekundenkleber auf den Beschlägen befestigt wurden. Alles wurde mit "Tam XF-1" lackiert, mit Silber + ein wenig Siena Ölfarbe trockengemalt.
Der Bodengrund wurde nach dem Anbringen aller Hausseiten vollständig mit Adumur bestrichen. Nach dem Trocknen wurde der Boden mit brauner Farbe bestrichen (Hersteller weiß ich nicht mehr), der Kellerverschlag angebracht und die "Grünflächen" mit Statikgras bestreut.
An die Rückseiten der Haupthauswand und der linken Hausseite wurden Schrägen aus Styrodur angebracht als Stütze und zusätzliche Klebefläche für die Dachziegel. Diese wurden aus Kostengründen (damals spielte Zeit keine Rolle, nur Geld  heute ist es umgekehrt.) aus Gips gegossen. Als Form diente mir eine Vaku-Form. Umständlich wie "Sau" und der "Mist" ist mir jedes Mal kurz vor der Fertigstellung zerbrochen. (Damals sind mir echt die ersten Haare ausgegangen, fragt nicht was meine Ex gelitten hat!) Die Platten wurden auf Maß gesägt, so dass sie für jedes Gebäude genau passten. Lackiert wurden sie mit "Tam XF-9", das Washing mit "Tam XF-1" und trockengemalt mit "Revell 75" und anschließend wie rohe Eier gehandhabt.
Das Dach für den Hühnerstall musste zuerst verklebt werden, da es am tiefsten saß und nach dem Anbringen des Haupthauses kein Zugang mehr möglich war. Die Dachrinne ist aus schmalen Streifen einer Kunststoffplatte geschnitten, die eingeritzt wurde, um dann auf 90° abgewinkelt zu werden. Für den Abfluß auf der linken Seite wurde ein Loch in die Dachrinne gebohrt. Die Rinne wurde grundiert, alufarben lackiert und mit den üblichen Washings versehen. Zusätzlich wurde mit rostrot noch etwas trockengemalt. Die Rinne des linken Hauses, sowie die Außenabläufe wurden ebenfalls so hergestellt. Die Rinne des Haupthauses und des Schweinestalles stammen von der Fa. GF- Modelldesign. Bemalt wurden sie nach derselben Methode wie die scratchgebauten Rinnen. Alle Rohrabläufe sind Biegestrohhalme, die man für ein paar wenige Pfennig bekommt. Sie wurden genauso bemalt, wie die Dachrinnen. Die Rohrschellen sind aus Flachdraht, der entsprechend gebogen wurde. Für die Darstellung der Befestigungsschrauben diente wieder kleine abgezwickte Drahtstücke (o 0,6-0,8 mm). Die Bemalung erfolgte genauso wie die der Beschläge. Für das Toilettenhäuschen, die Hundehütte, den Gartenzaun und den Kellerverschlag zeichnete ich 1:1 Skizzen und baute die Teile anhand der Skizzen aus McDonald Kaffeelöffel und 4-Kanthölzchen nach. Die Bemalung des Toilettenhäuschens, des Kellerverschlags und der Hundhütte erfolgte nur durch Washing mit Ölfarben direkt auf dem blanken Holz in gewohnter Weise. Die Beschläge und die Bemalung der Beschläge erfolgte genauso, wie schon beschrieben. Bei dem Gartenzaun hantierte ich mit verschiedenen Farbtönen, um es etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Die Sträucher sind grasgrün gefärbte Rehhaare, die Gebüsche beflockte Meerschaumäste. Der Baum ist ein Buschzweig, der aus dem Garten vor unserem Haus stammt. Er wurde mit Material aus dem Eisenbahnzubehör beflockt.
Der Tisch stammt von einem alten Italeri-Bausatz. Die Stühle und die Bänke sind scratch gebaut. Als Sitz und Lehne der Bänke verwendete ich die Bänke alter Opel Blitz-Bausätze von Italeri. Die Sitzkissen wurden aus Knet modelliert und mit Sekundenkleber fixiert. Die Regentonne im Hof, sowie das Weinfass im Keller stammen von Custom Dioramics CD338. Der Zapfhahn des Fasses wie auch das Fassgestell sind selbst konstruiert und gebaut, genauso wie das Regal und der Kohlekasten im rechten Keller. Die Kohle stammt aus dem Eisenbahnzubehör von Faller, die Äpfel von Verlinden und die Kiste ist aus der Krabbelbox.
Die Hühner und die Schweine sind von Tamiya, die Kisten auf dem Dachboden von verschiedenen Herstellern aus der Krabbelkiste. Die "Kisten" unter den Planen sind alte Streichholzschachteln und kleine Arzneiverpackungen. Die Planen sind in wasserverdünnten Holzleim getränkte Brillenputztücher. Washing und Trocken-Bemalung wie gewohnt. Die Wagenräder stammen von meinem Kollegen Helmut, der ein begeisterter Zinnfigurengießer ist und mich immer mit solchen Details versorgt. Der Sensenstiel ist ein dünner geschliffener Schaschlikspieß. Die Schneide, sowie das Hufeisen an der Stalltür ist aus 1,5 mm dicken Lotdraht. Dieser wurde zwischen den Backen eines Schraubstocks platt gedrückt und zurecht geschnitten. Die Löcher des Hufeisens wurden mit einem Vorstecher eingedrückt. Die Hühnerleiter ist natürlich selbst gebaut. Der Maschenzaun des Hühnerstalls ist ein Stück Fliegenschutzgitter. Bei dem Heu wusste ich lange nicht was ich dafür verwenden sollte. Sämtliche Versuche, z. B. Hanf, Bast, sogar meine eigenen Haare habe ich versucht zu verwenden, schlugen fehl. Es sah nichts realistisch genug aus. Bis mir die Erleuchtung kam. Heu ist doch nichts anderes als geschnittenes, getrocknetes Gras und das stellte ich normalerweise mit Pinselhaaren dar. Also schnitt ich die Pinselhaare einfach kürzer ab, bestrich den Boden mit etwas verdünntem Holzleim, ließ das "Heu" hineinrieseln und trocknen. Das Washing wurde wie gewohnt mit Ölfarbe Umbra gebrannt gemacht und trockengemalt wurde mit "Tam XF-60".

Vorgehensweise bei der Bemalung der Figuren:

Zu den Figuren teile ich erstmal allgemeine Dinge mit, denn die Methoden der Bemalung sind immer gleich. Zu den Herstellern der verschiedenen Figuren komme ich später.
Ob Resin-, Zinn- oder Kunststofffiguren, alle wurden nach dem gleichen Prinzip bearbeitet:

1. Entfernen der Angüsse;
2. Entfernen der Guss- bzw. Spritzgrate mittels kleinen Feilen und feinem Schleifpapier;
3. Verkleben der Teile;
4. Evtl. Zwischenräume mit Acrylspachtel füllen und trocknen lassen;
5. Die Spachtelmasse mit Schleifpapier verschleifen;
6. Figuren auf einen Sockel kleben oder verstiften;
7. Figuren mit Tamiya "XF-19" grundieren;
8. Evtl. übersehene Löcher nachspachteln und verschleifen;
9. Bemalung der Hautpartien mit einem Gemisch aus 70% "Humbrol 61" und 30% "Humbrol 110", Farbe mind. 3 Tage trocknen lassen;
10. Ölfarbe Siena ohne Verdünnung auf die Hautpartien mit einem Pinsel auftragen, 20 Minuten antrocknen lassen, dann mit einem fusselfreien Tuch so abwischen, dass die Ölfarbe noch in den Vertiefungen bleibt;
11. Nach der Trocknungszeit (1-2 Tage) die Erhöhungen der Hautpartien mit einem Gemisch aus "Humbrol 61" und "Humbrol weiß" trockenmalen;
12. Feldgraue Partien wurde mit höher verdünnter "Tamiya XF-65" per Pinsel aufgetragen. Verdünnt, weil dann die graue Grundierung etwas durchkommt und ein abgewetzter Eindruck entsteht;
13. Tarnjackenbereiche mit "Humbrol 72" Khaki bemalen;
14. Auf diese Bereiche Flecken mit "Humbrol 161" und "160" aufbringen, je nach Tarnmuster. Grundlage hierfür war das Heft von Verlinden: "The System";
15. Schwarze Partien mit "Tamiya XF-1" (so wie in Schritt 12, nur nicht so hoch verdünnt);
16. Mit Terpentinersatz verdünnte Ölfarbe Umbra gebrannt in die Falten fließen lassen;
17. Nach dem Trocknen (wieder 1-2 Tage) mit "Humbrol 147" hellgrau trockenmalen;
18. Augen mit Humbrol Elfenbein per sehr dünnen Pinsel bemalen, Pupillen nach den Trocknen mit einem dünnen wasserfesten Filzstift aufbringen;
19. Holzteile der Waffen wurden mit "Tamiya XF-60" grundiert, die Metallteile mit "XF- 1"
20. Eine Mischung aus 60% Ölfarben Umbra gebrannt und 40% Siena über die Holzteile pinseln, 30 Minuten warten und dann mit einem Pinsel, der harte Borsten hat in Maserungsrichtung abziehen, Pinsel immer wieder gut säubern;
21. 2 Tage trocknen lassen und dann Metallteile mit nur einem Hauch Silber drybrushen (dabei immer nur in der Längsrichtung hin und her!).
22. Die Trageriemen der Waffen und der Gasmaskenbehälter sind aus Weihnachts- Lametta gefertigt. Die Streifen müssen nur etwas dünner geschnitten werden. Sie sind grundiert und dann mit "Tamiya XF-52" bemalt worden.

Figuren und Figurengruppen (soweit ich es noch zusammen kriege):

Die "Skatrunde" sind die rastenden Soldaten von Esci. Die Haltung der Figuren und der Arme sind etwas umgebaut, um das "Zocken" der Runde besser darzustellen. Der Brotschneider ist von Tamiya. Der Teller und das Besteck sind aus dem Aber-Ätzteilsatz 35A36, die Wurst und der Käse von Plus Model, die Uniformjacke und die Ausrüstung von Jaguar, ebenso wie der Helm mit Innenfutter.
Der Betrunkene, der vor Rausch vom Stuhl gekippt ist und dessen Flasche ausläuft, stammt ebenfalls aus dem Esci-Bausatz. Die Figur wurde umgebaut. Der "Dosen-Klauer" ist von Warriors Nr. 35001. Die Zwei, die sich mit dem Hund beschäftigen, sind von Nimix Nr. 3518. Der Ziehharmonika-Spieler, der die "Kartenklopfer" musikalisch unterhält, müsste eine SMA oder MK Figur sein.
Der zeitungslesende Schaukler ist von Esci, die beiden am Toilettenhäuschen sind VL676, die Uniformjacke am Häuschen ist VL, der durstige Soldat, der nachgeschenkt bekommt stammt von Tamiya, der Nachschenker sowie der Kollege, der sich betrunken am Fass abstützen muß stammen von VL907. Die Kanne des Schenkers wurde mittels eines Dremels ausgefräst, der Wein der aus der Kanne und dem Fasshahn läuft, wurde mit Uhu realisiert und rot bemalt.
Die zwei Schoppen trinkenden Männer im rechten Keller mit ihren Vorräten stammen von Diotech Nr. DI9402/15. Der Koch, der die Schweine mustert, stammt von SMA V106. Die zwei sich unterhaltenden Soldaten am Gartenzaun stammen von Tamiya und SMA. Der über das Treiben erstaunte "Uffz" ist eine Warriorsfigur Nr. 35297.


© 10/2009 Klaus Nickola