Diorama "Ruhe vor dem Sturm"
von Bernhard Günthner

 


1. Platz beim Dioramenwettbewerb 2001 in der Kategorie "mittelgroße Dioramen"

Zuerst möchte ich mich bei Carsten und Thomas bedanken. Ich danke auch allen die mir Ihre Stimme gegeben haben.
Auch Bernd meinen Fotografen möchte ich recht herzlich danken.
Da ich noch nie einen Baubericht geschrieben habe, fange ich am besten mit dem einfachsten auf dem Diorama an.

Palmen

Sie sind aus Plastik und stammen aus dem Weihnachtszubehör. Man muss sich halt auf diversen Weihnachtsmärkten umschauen.. Sie wurden dann noch farblich behandelt und gealtert.

Greif

Der Greif ist von Tamiya und aus der Box gebaut. Er wurde mit einem Ätzteilsatz von Eduard aufgewertet.
Nachdem die Innenausstattung zusammengebaut und lackiert war, erfolgte die Lackierung von außen. Mann muss natürlich die nach oben offene Luke verdecken. Grundiert habe ich das Fahrzeug mit Humbrol Nr. 67. Nachdem die Farbe mindesten 24 Stunden getrocknet war, übersprühte ich das ganze mit Tamiya Dark Yellow XF 60. Das ganze ca. 5 Stunden trocknen lassen und dann mit einem harten Pinsel und Acrylverdünner die Farbe an den Kanten und an den häufig benutzten Stellen wieder abwischen. Es sollte nun wieder die Grundfarbe etwas durchschimmern. Man muss ziemlich vorsichtig vorgehen damit man nicht zuviel Farbe abnimmt. Danach kommt wieder eine Trocknungsphase von ca. 24 Stunden.
Jetzt brachte ich eine Grundierung aus glänzendem Klarlack auf und ließ das ganze wieder trocknen. Nun brachte ich die Decals auf und versiegelte das ganze wieder mit Mattlack. Durch diesen Vorgang sieht man den Rand der Decals nicht mehr. Man kann das ganze auch mit Aufreibedecals machen, dann spart man sich das lackieren mit Klarlack und die lange Trocknungsphase.

Als letztes wird ein Washing und ein Drybrushing durchgeführt. Mikrobemalung mit Buntstifte von Faber Castell und einem weichen Bleistift runden das ganze ab. Es kamen auch Pastellkreide zum Einsatz. Hier heißt das Motto nicht sparen, sondern richtig einstauben. Was zuviel ist wird einfach weggepustet. Wer sein Diorama in eine Vitrine stellt braucht keinen Schutzauftrag mehr aufbringen. Die Pastellkreide hält recht gut. Grifffest ist sie natürlich nicht.

Käfer

Der Käfer ist von der Firma CMK und wurde aus der Schachtel gebaut. Er wurde aber mit einem Aufbesserungsset von DCA verfeinert. Grundiert mit Afrikabraun von Revell. Danach bin ich genauso Verfahren wie mit dem Greif.

Figuren

Die Figuren stammen von den Firmen Revell, Dragon und Tamiya.
Bemalt wurden zuerst die ganzen Hautpartien. Sie bemale ich grundätzlich mit Künstlerölfarbe. Außer der Grundierung. Die ist von Humbrol Nr. 16. Nach ca. 24 Stunden Trocknungszeit mischte ich mir auf einer Farbpallette folgende Zusammensetzung. Raw umber, Kadmium Gelb, Kadmium Rot, Sienna gebrannt und Titan Weiß. Mit dieser Mischung malte ich alle Hautteile ein. Kurz antrocknen lassen und dann mit einem trockenen Pinsel wieder abwischen. Neuern Pinsel nehmen und das ganze mit Gelb auf den erhabenen Hautstellen wiederholen. Danach das ganze nocheinmal in weiß. Etwas Rot für die Wangenknochen und etwas Raw umber für die Rasur und fertig sind die Hautpartien. Wichtig ist für jede Farbe einen neuen Pinsel der absolut Trocken sein muß (keine Verdünnungsrückstände).

Die Riemen der Waffen, Helme und Gurtzeug wurde aus Bleifolie hergestellt. Habe ca. 500 Stück beim Zahnarzt bekommen. Er war froh das er die Bleifolie losgeworden ist, weil er es als Sondermüll entsorgen hätte müssen.
Der Rest der Uniformen wurde mit Revell und Humbrolfarben bemalt und gealtert. Ledersachen wurden schwarz grundiert und mit Siennna gebrannt aufgewertet. Sieht aus wie echtes Leder.

Zubehör

Der Stapel mit den Munitionskisten habe ich selbst aus Resin gegossen. Die Plane ist ein Tempotaschentuch mit Weißleim Wasser Gemisch getränkt und danach bemalt. Der Wassertümpel besteht aus einem glatten Untergrund (flüssiges Moltofill). Trocknen lassen und das ganze mit Ölfarben nach belieben malen. Mit Steinchen garnieren und nach dem Trocknen mit einer Lage Klarlack versiegeln.

Ruine

Sie stammt von Verlinden aus dem Satz "Streets of Beirut". Sie wurde mit Plakatfarben bemalt und mit ziemlich verdünnter Farbe gealtert. Ein Trockenmalen und ein Einstauben mit Pastellfarben und fertig. Die Stahlarmierungen stellte ich aus Büroklammern her.

Schluss

Für die Airbrush Arbeiten benutzte ich zum ersten Mal eine Atztek 270 und eine Atzek 470. Diese Airbrush lässt sich leicht bedienen und reinigen. Echt klasse. Dies ist aber meine persönliche Meinung.

Für das ganze Diorama benötigte ich etwa 280 Stunden in 3 Monaten.

Wenn die Bilder etwas unscharf sind, tut es mir leid. Werde versuchen das ganze noch einmal zu Fotografieren.

© 03/2002 Bernhard Günthner