Diorama "Hitlers letztes Aufgebot"
Christoph Schneider


Mein Diorama zeigt einen Marder II Sd.Kfz 131 der mit einer kleinen Gruppe Soldaten, bestehend aus Volkssturmeinheiten, in Stellung geht.
Die Szenerie spielt in Ostpreußen 1944, zu einem Zeitpunkt, als die Rote Armee bereits deutsches Reichsgebiet besetzt hat und immer weiter auf Berlin marschiert.

"Am 25.9.1944 befahl Hitler in einem Erlass, »zur Verstärkung der aktiven Kräfte unserer Wehrmacht & aus allen waffenfähigen Männern im alter von 16 bis 60 Jahren« den deutschen Volkssturm zu bilden." (Barth, Reinhard: Taschenlexikon Zweiter Weltkrieg, Piper, S. 413)
Dragon widmet diesem Kapitel deutscher Kriegsgeschichte eine Figurenreihe, bestehend aus einem Offizier im Motorradmantel bewaffnet mit der MP 40, einem Waffen-SS Soldaten in Flecktarnjacke bewaffnet mit der Walther M 41 und einer Panzerfaust, einem jungen HJ-Jungen in der neuen Uniform M44 und einem Soldaten älteren Jahrgangs im alten Wehrmachtsmantel M42 bewaffnet mit dem Mauser Karabiner 98k. Für den alten Soldaten wird eine Fotoätzteil-Brille mitgeliefert. Nach dem üblichen entgraten, habe ich die einzelnen Teile auf kleine (vorher erhitzte) Drähte gespießt. Bei den Körperteilen wurden die Drähte an den Klebestellen fixiert und bei der Ausrüstung an der Körper zugewanden Seite, sodass man später nicht die Einstichstellen sieht. Danach habe ich die Teile bemalt. Ich verwendete dazu Revell Farben und habe mich an die Malbeschreibungen für Revell-Figuren bzw. an die Farbangaben von Dragon, die ich mit Hilfe einer Farbtabelle auf Revell Farben übertrage habe, gehalten. Dominierend ist Olive-grau 66. Nur der Panzerfaustschütze bringt mit seiner Flecktarnjacke ein wenig Abwechslung in das Farbschema. Kopf und Hände habe ich nach der üblichen Hautfarbengrundierung noch ein wenig mit rot-bräunlicher Ölfarbe mit Trocken-Washing coloriert. Um die einzelnen Teile von der Halterung zu trennen, erhitze ich die Drähte wieder und kann sie dann ganz leicht rausziehen. Nur noch die Stelle ein wenig abfeilen bzw. überschüssige Plaste mit dem Skalpell entfernen. Danach habe ich die einzelnen Körperteile zusammengesetzt und mit verdünnter schwarzer Ölfarbe ein Washing zur Alterung durchgeführt. Mit dem Zubehör habe ich auf selbe Weise verfahren und danach alles an seine Stelle geklebt. Am Schluss muss die Figur (-en) nur noch ihren Richtigen platz einnehmen. Fixiert mit ein bisschen Holzleim erfüllt sie das Diorama mit Leben.

Der Panzerjäger Marder II wurde 1942 in die Truppe eingeführt um der dringenden Forderung der Ostfront nach schlagkräftigen und mobilen Panzerabwehrgeschützen abzuhelfen. Verwendet wurde das Chassis des veralteten Panzerkampfwagens II mit einem leicht gepanzerten Aufbaues als Selbstfahrlafette. Die Bewaffnung bestand aus der 7,5 cm Pak 40/2, sowie einem MG 42 zur Nah- und Luftverteidigung. Das Mardermodell ist von Tamiya und wurde komplett aus der Kiste gebaut. Die Grundfarbe des Panzers ist Gelb, worauf ich mit Bronzegrün und Seegrün das Tarnschema aufgetragen habe. Ein einfaches Washing sorgt für die Verwitterung.

Die Grundbasis meines Dioramas bildet ein 29x38x5 cm Styroporblock. Nach dem ich mit Edding die einzelnen Höhenunterschiede skizziert habe, wurden diese herausgefeilt. So entstanden der kleine Berg auf dem die Kirche steht und der Weg herum. Allerdings würde ich diese Methode niemandem weiterempfehlen, da es ein zu großer Aufwand ist, die Styroporplatte zu bearbeiten. Außerdem gibt es eine Riesensauerei, wenn die kleinen Styropor Teile überall herum fliegen. Leichter wäre es gewesen, eine dünnere Grundplatte zu nehmen und darauf dann den kleinen Berg drauf zu setzen. Die Felswände habe ich mit Gesteinsimitat von Noch erstellt. Die Tannen sind ebenfalls von Noch. Das Gras dürfte auch aus dem Eisenbahnmodellbau sein, allerdings habe ich noch ein wenig fein zerkleinertes Laub drauf gestreut. Der Baum ist von Plus Model, alles andere an Büschen und Sträuchern ist aus dem Wald. Die Kirche ist von einer polnischen Firma, besteht aus vier dünnen Plastikwänden die mühsam zusammen geklebt werden. Seit dem gebe ich Gipsmodellen immer den Vorrang. Nachdem die Kirche so halbwegs stand, habe ich sie mit Brauner Ölfarbe bemalt und verwittern lassen.


© 06/2007 Christoph Schneider