Diorama "Der letzte Gegestoß"
Frithjof Greiner


Das Diorama handelt von den letzten Kriegswochen, als um das Rheinland erbittert gekämpft wurde.Nachdem während des Jahreswechsels 1944/ 45 die Amerikaner im Hürtgenwald fürchterlich demoralisiert wurden und von der Kampfmoral der deutschen Truppen wie gelähmt waren, sollten sie den Kampfeswillen der Deutschen noch gut vier Monate zu spüren bekommen, auch in erbitterten Straßenkämpfen. So auch während der Kämpfe im Ruhrkessel und in Städten wie Witten, Koblenz etc.
Das Diorama "Der letzte Gegenstoß" soll zeigen, wie es sich in Koblenz im März 1945 evtl. abgespielt hat.

Die Handlung
Längst liegen die deutschen Städte in Trümmern,so auch Koblenz. Eine amerikanische Patrouille überquert mit ihren Jeeps eine Brücke in der Innenstadt von Koblenz,unter ihnen tümpelt ein stinkender Kanal.Ihre Sorglosigkeit wird jäh zerstört, als sich plötzlich ein Sturmgeschütz der Waffen-SS über den Trümmerschutt schiebt. Ein Teil der Grenadiere ist auf dem Fahrzeug aufgesessen. Wie eine Urweltkröte mutet das Sturmgeschütz an. Da die Amerikaner nicht ausweichen können,flüchten sie entweder zurück oder springen in den trüben Abwasserkanal.

Das Diorama
Eigentlich sollte es eine Straßenkampfszene mit zwei Häusern in Berlin werden. Da die Ausmaße dann doch zu groß wurden, habe ich mich auf ein Haus beschränkt.
Wieder war es mein Freund Hans -Fritz Gerth, der wieder mit dem Heißen Draht in Aktion trat und die Szene maßstabsgerecht zurechtsetzte.
Um das Haus naturgetreu kampfbeschädigt darzustellen, d.h. es teilweise mit Trümmerschutt zu versehen, fotografierte ich eine Fabrik im benachbarten Sonneberg,die gerade abgerissen wurde. Grundiert wurde das Haus mit weißer Acrylfarbe und wurde dann zunächst mit hellen Sandfarben von Model-Master mit dem Airbrush behandelt. Um etwas von den üblichen Häuserfarben abzuweichen, trug ich eine grüne Fassadenfarbe auf. Die Persil-Reklame stammt aus einem Bogen mit Reklamepostern von CMK, die ich mit einem Kopierer vergrößerte. Nachdem ich das Reklameschild mit Weißleim auf das Haus geklebt hatte,überpinselte ich es noch solange mit wasserverdünntem Weißleim,bis es schön weich wurde und sich dann mit dem Skalpell abschaben ließ, sodaß es wie kaputt aussah. Schrammen aus Fleischfarbe ließen das Haus abgeblättert aussehen. Die Kanalmauer wurde hellgrau besprüht und die Bruchsteine mit rostiger und orangefarbiger Acrylfarbe solange behandelt,bis das Ergebnis zufriedenstellend war. Dem Farbenmischen sind keine Grenzen gesetzt,solange es steinmäßig aussieht.
Aber es ist für mich keine Frage, dass auch alle anderen Modellbaukollegen über soviel Vorstellungskraft verfügen, um zu wissen wie solche Mauern aussehen. Das Wasser ist ein Zweikomponenten -Gießharz , dem ich einen Tropfen Tamiya-Clear beigemischt habe, aber beim richtig bemalten Untergrund mit braun und grün gemischt,ergibt sich die trübe Farbe von selbst.
Den Trümmerschutt habe ich lose fixiert und dann mit verdünntem Weißleim solange beträufelt ( Pipette ),bis der Schutthaufen vollgesogen war und mit der Zeit hart wurde.
Die Inneneinrichtung des Hauses stammt von Plus-Modell. Es lohnt sich einfach, wenn sich die Möglichkeit ergibt, Häuser ansehen, die gerade abgerissen werden. Das Vorbild ist immer noch das Beste.

Das Sturmgeschütz und die Figuren
Das Sturmgeschütz stammt von Tamiya und ist ein fabelhafter Bausatz. Nach dem Zusammenbau erhielt das Modell noch Metallketten von Friul und einige Fotoätzteile.Ich denke, hier noch auf die Bemalungstechniken einzugehen wäre zuviel,denn jeder Modellbauer wird soviel Literatur besitzen,dass er sich sein Fahrzeug je nach Einsatzgebiet und Jahreszeit selbst schaffen kann. Die Figuren habe ich mir aus verschiedenen Dragon -Bausätzen kreiert. Auch hier ist die Farbwahl jedem selbst überlassen. Ob Acryl- Enamel oder Ölfarbe bleibt jedem selbst überlassen Vielleicht ein kleiner Hinweis noch : Gegen Kriegsende trugen viele Soldaten über ihren Uniformen Tarnüberzüge aus leichter Zeltbahn. Sieht im Diorama toll aus und hat das gewisse Etwas.

Zum Schluß
Wer trotzdem noch Fragen zu den Dioramen hat kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Ich freue mich immer,wenn ich Tips weitergeben kann.Viel Spaß weiterhin allen Modellbaufreunden.

Danksagung
Bei all meinen Dioramaarbeiten ist mir mein Freund Hans-Fritz Gerth aus Ahorn mit seinem profunden Wissen über Bauwesen, Maßstab und Farbwahl sowie verschiedener Materialien immer eine unschätzbare Hilfe. Dafür danke ich ihm herzlich. Auch gilt mein Dank meinem Schulkollegen Michael Bocklisch,der mit seinen hervorragenden Digitalaufnahmen die Dioramen profihaft ins rechte Licht rückt.
Und noch eines : Dem selbsternannten Modellbauexperten Hans-Hermann Bühling möchte ich ans Herz legen, einmal Modelle von sich selbst zu präsentieren und nicht nur über andere herzuziehen.


© 07/2007 Frithjof Greiner