Geschichtlicher Hintergrund:
Ardennen,19.Dezember 1944.Die letzte deutsche Großoffensive ist gerade drei Tage alt und hat auf Grund des schnellen deutschen Vorstoßes einen regelrechten Keil in die amerikanischen Stellungen getrieben. Die Wucht des Angriffes hat die amerikanischen Verbände praktisch lahmgelegt. Die Speerspitze des Unternehmens bildete die 1.SS-Panzerdivision "LAH" unter ihrem legendären und knochenharten Kommandeur Jochen Peiper. Ihm unterstand auch die 2.schwere SS-Panzerabteilung 501 mit ihren "Königstigern". Der Panzer mit der Nummer 204 gehörte Kompanietruppführer und gleichzeitig auch Kommandant des Königstigers Eduard Stadler. Nach der Eroberung von La Gleize blieb der Panzer wegen Spritmangels liegen und mußte aufgegeben werden. Die Amis erbeuteten das Ungetüm, setzten ihn wieder in Gang , fuhren ihn vom Obstgarten So L´`Hesse in südwestliche Richtung .Auf der Straße nach Neuville blieb das Fahrzeug dann endgültig liegen. In dem neuen Buch von W. Trojca ist auf Seite 427 der liegengebliebene Panzer zu sehen. Das Diorama soll den Königstiger vor seiner Aufgabe zeigen, bzw. wie es sich hätte abspielen können. Das Diorama: Die Szene zeigt den besagten Tiger II mit der Nr.204 während eines Haltes auf einer verschlammten Straße Richtung La Gleize. Mein Freund Hans-Fritz Gerth fräste mir die leicht ansteigende Straße aus Styrodur "Ardennengerecht" heraus. Maßstabsgetreu bearbeitete er auch die Breite ,oder besser gesagt die Enge der Straße .Man kann deutlich sehen, das die Bergstraßen der Ardennen für Panzerbewegungen völlig ungeeignet waren. Für die Panzerfahrer eine regelrechte Kunst. Nachdem nun der Styrodurblock in seinem Rohzustand fertig war, machte ich mich an die Farbtöpfe. Ich begann mit Acryl-Ölfarbe "Umbra Gebrannt" Schicht für Schicht lasierend aufzutragen bis der gewünschte Farbton erreicht war. Dann arbeitete ich mit Paynes-Grau die Schieferschichten heraus und hellte sie solange mit Warmgrau auf, bis ich mit der Darstellung des Schiefers zufrieden war. Das Herbstlaub habe ich gesammelt und in einer alten Kaffeemühle zerkleinert und mit Sprühleim fixiert. Die Hochstammfichten bestehen aus Rundstäben, in die ich mit der Mini-Mot Löcher bohrte und Draht als Äste steckte. Mit Silflor stellte ich die Fichtennadeln dar und mit dem Airbrush erhielten diese noch die richtige Farbe aus Tamiya Schwarz-Grün. Die Rindenstruktur der Stämme entstand aus Spachtelmasse, die ich mit Aceton verdünnte und mit Pigmenten von CMK zu einem Brei verrührte und auf die Rundstäbe auftupfte Die Fahrzeuge: Panzer, Schwimmwagen und Jeep stammen alle von Tamiya. Auf Bemalungstechniken möchte ich hier nicht weiter eingehen, weil ich der Meinung bin, daß jeder Modellbauer seinen eigenen Stil hat und auf diesem Gebiet schon weitestgehend über bestimmte Techniken genug Erfahrungen ausgetauscht wurden. Über die Figuren möchte ich sagen, daß über eine immense Sammlung von Bausätzen verschiedener Hersteller verfüge. Den Löwenanteil tragen hierbei die Dragon-Bausätze. Aus ihnen klaube ich mir meine Teile heraus und schaffe mir so meine Figuren, wie ich sie haben möchte. Für die Bemalung verwende ich hauptsächlich Acryl - Öl - und gelegentlich Enamelfarben. Schluß: Alles in allem hat mir der Bau dieses Dioramas immense Freude bereitet, ist es mir doch ganz gut gelungen, eine komplexe "Ardennenatmosphäre" zu schaffen, wobei ich sagen muß, daß mich das Thema Ardennen-Offensive immer wieder fasziniert. Ich widme diese Diorama allen gefallenen ,verwundeten und vermißten Soldaten beider Seiten dieses damaligen Geschehens. Mein Dank gilt wie immer meinem Freund Hans-Fritz Gerth in Ahorn für seine unermüdliche Hilfe in Sachen Maßstab und Farbberatung sowie meinem Schulkameraden Michael Bocklisch für seine hervorragenden Fotoarbeiten.
© 09/2008 Frithjof Greiner |