Da die Geländebeschaffenheit, besonders an der Ostfront, den Einsatz von Rad-Spähpanzern erschwerte, besann man sich auf eine schon im September 1939 vom Heereswaffenamt erstmals erhobene Forderung, einen Aufklärungspanzer als Vollkettenfahrzeug zu schaffen. Nach Entwicklung und Produktion des Spähpanzer Luchs war die Entwicklung der Baureihe immer noch nicht abgeschlossen, denn das Heereswaffenamt vergab an MIAG (Fahrgestell) und Daimler-Benz (Aufbau und Turm) den Auftrag, ein schweres Vollketten-Aufklärungsfahrzeug zu schaffen. Daraufhin wurde, basierend auf dem Fahrgestell des Panthers, der offiziell als „Gefechtsfeldaufklärer VK 1602“ bezeichnete Leopard entwickelt, der eine Turmpanzerung von 50 bis 80 mm und eine Wannenpanzerung von 20 bis 60 mm besaß. Bei einem Gewicht von etwa 26 Tonnen sollte ein 550 PS starker Ottomotor dem Panzer eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h verleihen. Zur Produktion des Fahrzeuges kam es nicht, jedoch wurde der fertig konstruierte Turm für den Spähpanzer Puma verwendet. Ob diese Angaben nun wirklich alle so der Wahrheit entsprechen? Wer weiß das schon? Fakt ist jedenfalls dass der VK1602 nicht über das Entwicklungsstadium hinauskam und es ihn, abgesehen von dem Turm, niemals gab. Quelle: Wikipedia
Der Bausatz enthält 7 Spritzlinge für das Modell, und 12 Spritzlinge für die Einzelgliederkette, jeweils die Ober- und Unterwanne, einen Satz PE Teile und einen Decalbogen mit Balkenkreuzen und großen weiß gerahmten Ziffern.
T Im Nachhinein möchte ich jedoch empfehlen diese zuerst zu bemalen und dann am Modell zu verkleben. Das erleichtert die Bemalung / Lackierung ganz erheblich.
Egal, wird bestimmt bald lieferbar sein... Und so wurde die Baustelle erst mal zum Ende gebracht. Der Turm war so weit fertig gebaut, eine 1,4m Stabantenne von RB Models, Nr. 35A03, lag noch in meinem Fundus und wurde am Turm in den vorgesehenen Antennensockel, Bauteil D8, eingeklebt. Es liegt zwar auch dem Bausatz eine Plastik-Antenne bei, Bauteil D6, aber die wollte ich nun wirklich nicht benutzen.
Ok, den Bausatz habe ich dann fast fertig in die hinterste Schrankecke gelegt und das war es dann. Der kleine Leopard lag nun über etliche Monate hinweg im dunklen Schrank und irgendwie geriet das Modell bei mir auch in Vergessenheit. Irgendwann stöberte ich mal wieder im Internetshop umher und sah dass die damals so sehnsüchtig erwarteten Nebelwurfbecher am Lager sind. Da kam mir auch wieder der Leopard in den Sinn. Schnell bestellt und wenige Tage später hatte ich endlich meine Nebelwurfbecher aus gedrehtem Messing inklusive Nebelgranaten und Halterungen aus PE-Teilen. Hervorragend! Klasse Qualität, leicht zu montieren und tolle Optik. Am Heck des Panzers verlegt ich noch ein Abschleppseil aus Draht mit Resin-Ösen. Das Seil stammt von SKP model, Nr. SKP 030, und ist eigentlich für den Panzer IV gedacht. Egal, sieht trotzdem gut aus und macht mächtig was her. Ich setzte die Ösen in die Bausatzschäkel am Heck ein und legte das Seil dann in einem Bogen über die Triebwerkabdeckung. Eine Metallkette von Friul, Nr. ATL-08, Panther, späte Ausführung, lag noch in meinem Bausatzlager. Diese gefiel mir erheblich besser als die, dem Bausatz beiliegende, Plastik-Kette aus Einzelgliedern. Sie wurde fertig montiert, von der Länge her an das Fahrwerk angepasst. Nun war das Modell endlich bereit für die Lackierung.
Naja, für ein solches Ergebnis ist die Flüssigkeit einfach zu teuer. Das gleiche Ergebnis kann ich auch mit einer schwarzen Grundierung mittels Airbrush erreichen. Fazit für mich persönlich: Bringt nicht wirklich einen tollen Farbeffekt, wird nicht nochmal gekauft. 10,50 EUR kann ich sinnvoller für andere Dinge ausgeben, zum Beispiel könnte ich meiner Frau dafür Blumen kaufen, oder so… Ich lackierte die Kette also wie bisher mit der Airbrush und verwendete einige Farben aus dem Set AK-551 Rust Effect Colours. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend. Ein Washing mit AK-083 Track Wash wurde aufgetragen und die Kette konnte trocknen. Die Zeit nutzte ich um die Decals auf dem Modell anzubringen. Ich nahm die Balkenkreuze und brachte jeweils eines links und rechts im vorderen Wannenbereich an. Gemäß Bauanleitung soll das dritte Balkenkreuz an der hinteren Turmwand erscheinen. Ich platzierte jedoch das dritte Kreuz am rechten Heckstaukasten der Wanne. Der Turm erhielt jeweils links und rechts eine einzelne 3 aus dem Decalsheet. Es folgte eine nochmalige Versiegelung des Modells mit seidenmattem Klarlack. Nun war es Zeit dem Modell das erste Washing zu verpassen. Mit AK-066, Wash for DAK Vehicles, wurden die Vertiefungen, Schweißnähte, Luken und Anbauteile behandelt. Nach einer ausreichenden Trocknungszeit von mehreren Stunden wurde das Washing mittels in White Spirit angefeuchtetem Flachpinsel nachbehandelt und der Farbüberschuss entfernt. Und wieder folgte eine Trocknungsphase... Egal, wir haben ja Zeit. Jetzt musste erst mal ein Filter her um der Modelloberfläche noch etwas mehr Farbvielfalt und Variation zu geben. Auch hierzu hat AK-interactive was Feines im Programm: AK-065 Afrika Korps Filter, ein weicher Gelbton, wurde mehrfach aufgetragen. Stellenweise etwas intensiver, stellenweise etwas schwächer... und irgendwann, nach vielen Trocknungsphasen, hatte ich das Ziel erreicht. Ich war mit der Optik sehr zufrieden. Jetzt musste noch ein wenig Schmutz her. Auch dafür nutze ich die Produkte von AK-interactive. Ihr merkt schon, ich mag diese Dreckbrühen.
Die Ketten wurden aufgezogen und mit Pigmenten bekamen auch sie etwas Dreck verpasst. Einen metallischen Schimmer erhielten sie ebenfalls durch Pigmente und ein vorsichtiges Drybrushing mit Aluminiumfarbe. Auch eine Figur durfte nicht fehlen. Ich fand bei Royal Model einen passenden Panzerkommandanten mit der Figur Nr. 630, Tank Commander Grossdeutschland. Diesem Kollegen wurden die Beine unterhalb der Knie amputiert, anschließend wurde er in die geöffnete Luke eingepasst. Die Bemalung erfolgte mit Acryl- und Ölfarben. Zu meiner Schande muss ich gestehen dass ich wohl nicht unbedingt zu den besten Figurenmalern gehöre - aber ich werde weiterhin üben, versprochen! So, nun sind wir fertig. Modell fertig, Ketten fertig, Figur fertig. Was fehlt noch zur Präsentation? Ich war lange Zeit unschlüssig ob es ein Diorama wird, ob das Modell einfach nur solo bleibt oder doch noch auf einem Holzsockel landen soll. Dann erhielt ich einen Holzsockel als Muster von Diosockel.com. Mit einer Stellfläche von 20x12 cm und seiner Mahagoni-Lasur war dieser Sockel geradezu perfekt für den Leopard. Der Kontrast zwischen dem dunkelgelben Fahrzeug und dem rotbraunen Holzsockel gefällt mir außerordentlich gut. Ich verzichtete daher auch auf die Darstellung einer Landschaft. Ein Verkleben des Panzers mit dem Sockel war mir etwas zu unsicher, daher bohrte ich am Modell ein Loch durch den Wannenboden und verschraubte es mittels Holzschraube auf dem Sockel. Runterfallen kann der Leopard schon mal nicht mehr. Das Sockelschild stammt aus dem Sortiment von Diosockel.com und ich erhielt es für dieses Projekt freundlicherweise kostenlos vom Inhaber Nils Bahr. Nils, nochmals vielen Dank dafür.
Ein tolles, leicht zu bauendes, gut detailliertes Modell eines Reißbrett-Panzers zu einem annehmbaren Preis. Da gibt’s nichts zu meckern! Abgesehen von den Nebelwurfbechern. Die Verwendung meiner Zubehörteile ist nicht unbedingt nötig, wer möchte kann das Modell aufwerten, aber auch direkt aus der Schachtel erhält man ein sehr schönes Ergebnis.
|