1941 wurde der US-Regierung klar, dass General Motors, bis dahin einziger Hersteller von 2,5-Tonnen Militär-Lkw, nicht in der Lage sein würde, die große Anzahl an Fahrzeugen zu liefern, die für die Ausstattung von US Army, Navy und Marines erforderlich schien, nicht zu reden von denen, die Alliierten im Rahmen des Lend-Lease-Programm zukommen sollten. Deshalb wurden auch Studebaker und International Harvester in die Produktion einbezogen; beide entwickelten eigene Fahrzeuge nach den Kriterien, die auch der CCKW erfüllte. Aus Vereinheitlichungsgründen wurde entschieden, dass GMC die US Army ausstatten solle, IH die Navy und die Marines, und dass Studebaker die Fahrzeuge für den Export liefern solle (und die für den Bau des Alaska-Kanada-Highways). Studebakers US6 wurde in den gleichen Varianten gebaut wie der "Jimmy", nämlich mit kurzem und langem Radstand, mit und ohne Winde, mit geschlossener und offener Kabine, und in zahlreichen Spezialversionen. Eine davon war der 750 Gallonen-Treibstofftanker US6 U5, der den gleichen Tank-Aufbau trug wie sein GM-"Cousin".
Hobby Boss bietet einen Bausatz dieses Tankers (Nr. 83830), der unter demselben Problem leidet wie alle ihre Fahrzeuge der CCKW-Baureihe, nämlich einer Motorhauben-/Fahrerhaus-Kombination von korrekter Gesamtlänge, die aber in überlange Haube mit Kotflügeln sowie zu kurze Kabine aufgeteilt ist. Die Standardlösung dafür scheint ein Ersatz durch das Fahrerhaus von Italeris Wassertanker, aber da ich bereits zwei unbenutzte Wassertanks herumliegen hatte, wollte ich das nicht. ICMs Studebaker bot sich an, denn der hat nach Ansicht aller Nietenzähler den Fehler einer falschen Zahl von Brettern an der Pritsche. Aber: waren die "Studers" (wie dieser Name andeutet) nicht alle nach Russland gegangen? Interessanterweise bietet HB eine Markierungsvariante für ein Fahrzeug der 82nd Airborne Division, und CMK bietet einen Umbausatz mit Decals für eins der 101st Airborne; damit war das klar. Die Reifen dieses Bausatzes hatten zunächst ein unkorrektes Profil, aber das hat ICM dankenswerterweise korrigiert, so dass ich loslegen konnte.
Ein in allen Besprechungen gerügter Punkt waren die fehlenden Teile-Nummern auf dem Plastik, weshalb ich als erstes von ICMs Bauanleitung die Seite mit der Gussrahmen-Übersicht kopierte, um nicht ständig blättern zu müssen. Kardanwellen, Verteilergetriebe und Achsen bilden ein gemeinsames Bauteil, das sich mit den restlichen Teilen des Antriebsstrangs leicht vervollständigen lässt. Den Rädern spendierte ich Ventile aus Messingdraht, ließ sie aber zwecks leichterer Bemalung noch separat. Die Vorderrad-"Bremstrommeln" (9C) sollten auf ihrer nach außen zeigenden Seite dunkel bemalt werden, da die durch die Felgen sichtbar bleibt. Das Chassis setzt sich zusammen wie das von HB (oder Italeri und Heller): zwei Längsträger mit einer Anzahl Querstreben. Da alle Tanker ihre Reserveräder hinter dem Fahrerhaus hatten, musste zunächst der anmodellierte Hebel rechts am Rahmen abgeschliffen werden. Und dann gleich der nächste Unterschied zwischen Standard-Lkw und Tankwagen aus US-Produktion jener Tage: die Tanker hatten keine Anhängerkupplung, und das galt für alle, Sprit und Wasser, Studebaker und CCKW. Die Kupplung wegzulassen hieß auch Weglassen ihrer V-Strebe. Stattdessen hatten alle Tanker zwei Schlepphaken (wie die auf der vorderen Stoßstange), die bei den hinteren Stoßfängern seitlich an den Rahmen geschraubt waren. Bei näherem Hinsehen entdeckt man, dass diese Haken nicht gerade verlaufen, wie in fast all unseren Bausätzen (rühmliche Ausnahme: Heller), sondern zur Seite gebogen sind, was hier heißt, nach oben. Leuchtet auch ein, denn sonst würden Seile und Ähnliches abrutschen. Aber auch die Haken vorne sind genauso gebogen, wie ein Blick in die Referenzen zeigt: militärische Standardisierung. Für mein Modell kam die Lösung in Form von TMDs Schlepphaken (Nr. 351020), die sich in heißem Wasser wie erforderlich biegen ließen. (Es wäre wirklich schön, wenn sich mal jemand aus dem Zubehörmarkt um all die Haken kümmern würde, die die Großen ignorieren!) Standard-Lkw hatten übrigens neben dem Zughaken noch zwei Ösen für Anhänger-Sicherheitsketten, die mit den Stoßfängern an die hintere Querstrebe geschraubt waren. Die hatte ich schon ergänzt, bevor mir klar wurde, dass sie ohne Haken ziemlich unsinnig sind... Der Motor ging problemlos zusammen und wurde matt hellgrau gestrichen, mit einigen schwarzen bzw. rostigen Teilen. Weiter detailliert habe ich ihn nicht, da ich die Haube nicht öffnen wollte. Für die spätere Bemalung wurden Chassis und Antriebsstrang separat gelassen. Um alle Räder problemlos auf den Boden zu bringen, habe ich die Längslenker 80A zunächst gar nicht und die ähnlichen Teile 79A nur auf den Achsen angeklebt. Und jetzt zum Fahrerhaus. Fotos vom Original zeigen, dass die oberen Türscharniere in den Rahmen gehen; dafür sind die Bausatz-Wände zu dünn, also beschloss ich die Türen geschlossen zu halten. Diese Entscheidung wurde erleichtert durch die Stufe im Boden, die sich beim Zusammenbau von Vorder- und Hinterteil ergibt -- keine wirklich originalgetreue Wiedergabe. Dass Brems- und Kupplungspedal keine richtig achteckige Form hatten, spielte bei geschlossenen Türen auch keine Rolle. Dahinter verschwanden dann auch die paar Falten, die ich in die Sitzbank gefeilt hatte, bevor ich eine Einzel-Lage Papiertaschentuch mit dünnflüssigem Kleber aufbrachte. Für die Instrumente hatte ich Archer Nr. 35280, woher später auch der ersetzte größere Namenszug am Kühlergrill kam. In mehreren Bausatzbesprechungen hatte ich gelesen, dass das Zusammenkleben von Dach und Rückwand schwierig sei, weil hier ein ziemlicher Spalt bleibt. Abweichend von der Bauanleitung habe ich die Rückwand daher erst mal nur ans Dach geklebt und konnte somit leichter spachteln und schleifen. Auch das half allerdings nicht gegen die fehlende Sicke, die an dieser Stelle von links nach rechts und nach unten läuft. Dafür wurde gezogener Gießast oberhalb der Klebenaht angebracht und dann auf der Vorderseite mit Mr. Surfacer 500 eingepasst. Die Sicke hat dankenswerterweise eine Lücke oben an den Türen, so dass ich von da an abwärts dünnes Sheet ankleben konnte, das zu den Türen hin ganz dünn geschliffen wurde; ans Unterende kamen Teile der Umrandung eines 3mm-Lochs in Sheet. An der Rückwand war dann auch noch eine Ausstoßermarke zu füllen. Zwei Wischermotoren habe ich an dünnen Styrolstreifen innen über der Windschutzscheibe angeklebt, so dass sie hinter den Fenstern sichtbar sind. Und außen über den Türen Regenrinnen aus 0,4 x 0,5 mm Evergreen-Streifen, die dann zurechtgeschliffenen wurden. An der Frontscheibe fehlt ein Innenspiegel und, schlimmer, die innere Strebe, an der er montiert ist. Die wurde mit einem Streifen schwarzen Styrols geschaffen, der mit schwarz gefärbtem Weißleim angeklebt wurde. Die "Scheiben-Ausstellstreben" wurden ganz dünn geschliffen, bis die angedeuteten Schlitze durchgekratzt werden konnten. Das Scheiben-Teil selbst erhielt die "Dichtungen" geschwärzt, bevor der Rahmen in Fahrzeugfarbe bemalt wurde, neue Scheibenwischer entstanden aus gezogenem Gießast und Streifen dünnen Styrols. Am Rückfenster musste etwas geschliffen werden, bevor es in die Öffnung passte. Seine "Dichtung" wurde innen schwarz gemalt und außen durch gezogenen schwarzen Gießast dargestellt. Das Schutzgitter entstand aus PE-Material, das mit feinstem Draht in einem Rahmen aus dickerem Draht hängt, und dieser Rahmen klebt mit Styrolstreifchen auf der Kabinenrückwand. Die Studebaker-Dreiecksfenster waren sehr speziell wegen der Anbringung ihrer Scharniere: Anders als beim alten VW Käfer saßen die nämlich nicht in der Mitte der Unterkante und der oberen Schräge, sondern ganz nahe an der vorderen und der oberen Spitze des Dreiecks. Dadurch standen sie sehr eigenwillig heraus, und das reizte mich. Die Dreiecke wurden vorsichtig aus dem Rahmen herausgetrennt und Kopien aus Azetat angefertigt. Deren "Einfassung" wurde dann aufgemalt, oliv über schwarz, Scharniere und Riegel wurden mit Weißleim-Tröpfchen imitiert. Die großen Fenster hatten einen dünnen Rahmen ringsherum, der aber nur oben und an der Vorderkante sichtbar war. Auch sie habe ich daher ausgeschnitten, aus der Tür einen winzigen Streifen entfernt und dahinein ein 0,25 mm-Stück "Scheiben-Oberkante" geklebt. Die Anbringung der Dreiecke erfolgte (viel später) mit Sekundenkleber-Gel. Die restlichen Teile von Motorhaube und Kotflügeln fügten sich problemlos zusammen, aber mir gefielen die dicken Gitter vor den Leuchten nicht. Die wurden aus ihren Rahmen getrennt und mit Konstruktionen aus gezogenem Gießast ersetzt, nachdem die Rahmen deutlich dünner geschliffen worden waren. Die Beleuchtung wurde mit gezogenem Gießast verkabelt, der in die Haube führt. Die Scheinwerfer erhielten Reflektoren aus dünner Alu-Folie. Die Wiedergabe ihrer Streuscheiben gefiel mir gar nicht: der Metallring um sie herum ist transparent, was die Bemalung unnötig erschwert und die Gehäuse sehr lang macht. Haubenklammern von TMD kamen an die Seiten des Grills. Den Schutzblech-Streben 34A wurden die horizontalen Stücke neben den Dreiecken abgeschnitten, weil sie beim Original hinter der Abkantung der Kotflügel verschwinden. Da sie außerdem aus zwei Blechen bestehen, habe ich eine feine Rille eingekratzt. Der Studebaker-Reserveradhalter sieht so ähnlich aus wie die der vergleichbaren GM-Trucks: im Prinzip ein C-Träger mit C-Klammern an beiden Enden. Italeri hat leider eine eher ungenaue Version davon für seinen Wassertanker entwickelt, und HB hat deren Fehler kopiert: Von den beiden Klammern ist am Original eine fixiert und nur die andere beweglich, um an das Rad zu kommen. Dementsprechend gibt es auch nur eine Sicherungsstange, und die Vertiefung, durch die sie geht, ist auch nur in dieser Klammer; bei GM-Trucks ist das die auf der Fahrerseite. Studebakers Version öffnet sich auf der Beifahrerseite, und die Klammern sind gerade, mit einem Flaschenprofil: unten weit und oben schmal. Die bewegliche Halterung wird von zwei Stangen gesichert, die seitlich am Rad vorbei in die Flansche des Bodenträgers gehen, und beide Halterungen stehen nicht senkrecht, sondern geneigt. Ich habe das Gerät aus dünnem Sheet konstruiert, alle Maße geschätzt anhand der Bilder im Tankograd-Heft. Bodenträger 32 x 6,5 x 1,5 mm und die Klammern je 18,5 mm hoch, davon die untersten 11 mm in 7 mm Breite und 1 mm Tiefe, die obersten 3,5 mm in 5,5 mm Breite und 3 mm Tiefe, und die 4 mm dazwischen mit entsprechend zulaufender Breite und Tiefe. Die Versteifungsdreiecke sind etwa 9 x 9 mm und so getrimmt, dass die stehende Klammer ungefähr so geneigt ist wie die bewegliche, wenn beide das Rad berühren. Leider sind die Knicke im Original viel runder als im Modell, aber man kann nicht alles haben. Die L-förmigen Sicherungsstangen sind aus Draht, führen durch Dreiecke aus Styrolstreifen auf der Klammer und sind mit Plastik-Muttern verziert. Da die Oberkanten von Benzintank und Staukasten die Rahmenträger überragen, musste der Halter mit 6 mm kurzen Stücken C-Träger um rund 4 mm angehoben werden. Am Rad wurden die Muttern ausgebohrt und durch zwei Bohrungen ersetzt. Tankanlage Vorweg: Ich bin überzeugt, dass HB diesen Teil des Bausatzes nach einem restaurierten Truck mit offener Kabine gestaltet hat, von dem Bilder in einer Zusammenstellung bei "Wheels of victory" zu sehen sind, vgl. am Ende des Artikels. Dieses Fahrzeug hat einige Eigenheiten (z.B. eine merkwürdige Basis für eine Anhänger-Kupplung und eine Zapfanlage mit Anschlüssen für zwei Schläuche), die der Bausatz getreulich wiedergibt, die aber auf historischen Bildern nicht zu erkennen sind. Die Hälften der Tanks passten bestens zusammen, aber leider gab es an beiden Enden leichten Formversatz, der die "Montagebänder" schief aussehen ließ. Sie wurden deshalb leicht abgeschliffen und später durch 0,25 mm dünne Styrolstreifen ersetzt, mit 0,9 mm Rundmaterial als Befestigung. Auf die Oberseite kam eine Schweißnaht aus gezogenem Gießast, die unter diese Bänder zu gehen scheint. Ich habe Zweifel, ob die Tankdeckel korrekt sind, denn im Doyle-Buch sehen sie anders aus -- aber vielleicht gab's ja zwei Sorten. Die Tanks mit ihrem Unterbau zu verbinden erwies sich als schwierig: Ihr Radius ist kleiner als der der Ausschnitte in dessen Querträgern, so dass sie nur an einer einzigen Stelle in der Mitte auflagen. Stücke 1x1 mm Evergreen-Streifen wurden zu Keilen geschliffen, die an den Seiten eingeklebt wurden. An Vorder- und Hinterstrebe musste die "Zierleiste" abgeschliffen und aus dünnem Styrol mit dem richtigen Radius wieder angebracht werden. Die Teile L16,17 bilden die Seiten der hinteren Staukästen; sie haben an einer Ecke einen kleinen Vorsprung und innen zwei Positionsleisten. Eine Probepassung zeigte, dass sie L12 auseinander drücken, weil dessen Seiten an der Rückwand dicker geformt sind. Die Lösung bestand im geringfügigen Kürzen der Positionsleiste, die dem Vorsprung gegenüberliegt (der stellt das Ende des Deckel-Scharniers an L4 dar). Staukasten M8/11 entfiel beim Studebaker zugunsten des größeren gegenüber dem Tank. Nach diesen Vorbereitungen versuchte ich den Unterbau der Tanks aufs Chassis zu setzen und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass er zu lang war: Statt kurz vor der hinteren Querstrebe zu enden, ragte er bis in die Mitte der Fender hinein. Nun ist zwar der Radstand des Studer 50 mm kürzer als der des CCKW, aber daran konnte ein solcher Unterschied in 1:35 nicht liegen! Wie sich zeigte, hat HB auch hier wieder geschlafen: Die Maße der Chassis-Längsträger sind (innerhalb üblicher Toleranzen) bei HB identisch mit denen von Italeri und Heller, aber HB verbindet nicht ihre Enden mit einer Querstrebe! Vielmehr werden sie durch Teil M7 auch um volle 7 mm verlängert, so dass genügend Platz entsteht, um den Unterbau vor dieser Strebe enden zu lassen. Damit schien mein Bauprojekt beendet; aber dann griff ich zu David Doyles Buch über den CCKW und studierte sämtliche Bilder von Tanklastern, um sie mit dem zu vergleichen, was HB daraus gemacht hat. Da ich irgendwo gelesen hatte, die Spritkanister von HB seien falsch dimensioniert, habe ich einen von ihnen mit einem von Italeri verglichen: mit 14,75 mm Höhe, 4,5 mm Breite und 11 mm Tiefe unterschied sich HB von Italeris 13,3 x 5 x 10,3 mm. Weshalb ich alle anderen Maße auch anzweifelte. Die Kanister-Einfassung bietet mit ihren 65 mm Länge immerhin der korrekten Zahl von 13 (Italeri-)Kanistern Platz. Die Tankauflage würde auf 89 mm gekürzt werden müssen, damit sie hinter dem Reserverad korrekt aufs Chassis passte, womit für HBs 29 mm lange Staukästen nur 23 blieben. Nicht ganz korrekt, aber bei so schlechtem Ausgangsmaterial konnte ich nicht wählerisch sein. Nachdem die Auflage um 6 mm gekürzt worden war (je 3 mm vor und hinter den mittleren Traversen), mussten auch die Tanks entsprechend kürzer werden. Angesichts der zentralen Füll-Öffnungen bedeutete das je etwa 1,5 mm vorn und hinten. Die Schnitte habe ich entlang der Sicherheitsbänder durchgeführt, um die neuen Klebenähte unter ihnen verbergen zu können. Nicht der spaßigste Job, aber ich habe es hinbekommen. Für das Anbringen der Tanks wurden die vorhandenen Vertiefungen durchgebohrt und dann die Stifte am Ende der Bänder eingeklebt. Die Auslassleitung unter den Tanks wurde entsprechend gekürzt. Den Staukästen hatte ich glücklicherweise ihre Deckel noch nicht angeklebt, so dass sie relativ leicht an einem Ende wieder auseinandergetrennt und gekürzt werden konnten. Die Deckel allerdings mussten angesichts der mittigen Verschlüsse an beiden Seiten gekürzt werden, aber ich habe mir nicht die Mühe gemacht, auch die Nieten-Imitationen umzusetzen; das "Klavierband" hingegen sieht nach vielen feinen Schnitten realistischer aus. -- HBs Abstands-Balken unter der Auflage waren nicht hoch genug, um die über ICMs Tank und Staukasten zu heben, also habe ich neue aus 4 mm Evergreen-Channel gemacht, deren Enden verschlossen wurden. Am Chassis wurden sie angebracht mit U-Bolzen aus 0,5 mm Evergreen-Stange und den Bausatzteilen L14. Die seitlichen Stauregale sind mindestens 1 mm zu hoch (die Oberkante sollte auf einer Höhe mit den mittleren Nieten der Staukästen sein) und leiden wieder einmal unter dem inkorrekten Vorbild: Auf die inneren Streben PE10 gehören Holzleisten, ebenso wie auf den Boden. Es wäre auch besser gewesen, die äußeren Rahmen aus PE beizulegen, damit die "hölzernen" L5 sich besser abhöben. Nicht alle Tanker hatten Planen, die Zurrhaken müssen daher nicht an jedem Modell angebracht werden. In den äußeren Ecken und an der Mittelstrebe saßen häufig Blechkanäle für Spriegel, zu denen dann auch eine hölzerne Konstruktion am Heck des hinteren Tanks gehörte; damit wurde versucht, den Tanker wie einen "normalen" Lkw aussehen zu lassen, obwohl der fünf Spriegel hatte. Somit gehören die Haken nicht auf die oberen Bretter von L5, sondern auf die unteren, und da nur bei den hinteren mittig, bei den vorderen ins hintere Drittel. Für die übrigen acht Haken hat HB keine Vorschläge für deren Anbringung: Vorderseite der Auflage, neben der vorderen unteren Ecke der Staukästen-Riegel, und vier an der Rückseite. Auf PE10 habe ich Streifen von 0,56 x 2,29 mm geklebt, ebenso oben an L19 vorn und hinten. Von 0,5 x 1,5 mm kamen je 4 Leisten auf den Boden und kurze Stücke auch vorn und hinten unten an L19, an die Staukästen darüber 0,5 x 11 x 5. Innen an die Mittelstreben und in die äußeren Ecken von L19 habe ich zunächst Streifen von 0,9 x 4 mm Plastik geklebt und darauf dann Kanäle aus dünnstem Alublech, deren Abmessungen sich nach den Spriegeln des Studebaker-Kits ergaben. Die Rückleuchten von US-Militärfahrzeugen sind für praktisch alle Bausatz-Hersteller ein nicht zu bewältigendes Problem: Links sitzt oben ein ovales rotes "Zivil-"Rück- und Bremslicht, darunter ist ein Schlitz mit Tarnleuchten dahinter. Rechts ist das Oval im Leuchtenkörper erkennbar durch ein Blech mit schmalerem Schlitz gefüllt, darunten wieder ein breiter wie links. Alle drei Schlitze sind farblos verglast und wirken von Weitem einfach dunkel, obwohl hinter ihnen diverse Tarnleuchten mit kleinen Reflektoren sitzen. HB liefert mit Teilen W2 zwei identische Fantasiegebilde, die oben recht gut wie eine rechte Leuchte aussehen, unten aber bloß offene Ovale bieten. (Der Vollständigkeit halber: was ICM in die Rückwand der Pritsche geprägt hat, ist auch weitgehend frei von Ähnlichkeit mit der Realität.) Ich habe mir vor Jahren eine Serie von Abgüssen korrekter Rückleuchten zugelegt, von denen ich jetzt welche eingebaut habe. -- Für die Rückstrahler habe ich dünnste rote Alufolie von Schokolade mit Future hinter die klaren Einsätze des Kits geklebt. Die Schmutzfänger bekamen Streben aus Alublech. Der "Zapfhahn" ist ein weiteres Detail,das HB beim falschen Vorbild abgeschaut hat, denn die Photos aus der Kriegszeit zeigen einheitlich nur einen einzelnen Schlauch-Anschluss, der zudem in einem Winkel nach unten geht. Leider habe ich keine Bilder gefunden, die mir einen korrekten Nachbau erlaubt hätten, deshalb habe ich die Bausatz-Apparatur angeklebt, aber nur mit Weißleim, damit ich korrigieren kann, falls und wenn ich die nötigen Informationen finde. -- Weil statische Elektrizität bei einem Sprit-Tanker zur Katastrophe führen kann, schleppten diese Fahrzeuge das Ende einer Kette über den Boden; die habe ich deshalb auch ergänzt.Nachtrag Wie erhofft, fand sich endlich Bildmaterial, mit dessen Hilfe sich ermitteln ließ, wie der "Discharge Faucet", also der Tank-Auslass, auszusehen hat: Die Schnittzeichnung aus TM 9-1801 gab die Grundform vor, und damit ließen sich die Fotos im Doyle-Buch ganz anders verstehen: Schatten und Schattierungen ergaben plötzlich Sinn, und es ließen sich Schlüsse ziehen, wo es keine Bildvorlage gab. Ich will nicht behaupten, jetzt eine hundertprozentige Wiedergabe geschaffen zu haben, aber meine Version ist doch dem Original erheblich ähnlicher als das, was der Bausatz bot. Meine Maße: Gesamthöhe 6,7 mm, Durchmesser des obersten Teils des Federgehäuses 0,9 mm, des Schraubverschlusses unten (wie am Einfüllstutzen eines Heizöl-Tanks, mit Sicherungskette) 1,7 mm. Teil L in dem Seitenriss ist ein Sicherheitsbügel, der über eine der vier Ösen am Verschluss geht und per Vorhängeschloss fixiert wird. Sechskantmutter C habe ich 1,2 mm Durchmesser gegeben, ihrer Achse 0,6 und dem Anschluss an die Auslassleitung der Tanks 2 mm-Rohr. Weitere Maße ergaben sich im Laufe des Baus durch Umrechnung aus der Zeichnung.
Und die Tanks sollen laut TM 9-2800 in Breite und Länge je 54 Zoll messen, in 1:35 also 39,18 mm; im Bausatz sind sie aber 42 mm lang, weshalb auch ihr Unterbau und die Rahmenträger deutlich zu lang geraten mussten.
Das ist der Teil am Modellbau, der mir nicht gefällt, und die Farben spüren das und wehren sich. Pinsel-Grundierung mit Humbrol 53 Gun Metal Enamel, darüber gespritzt Revell Aqua Olivgrün gemischt mit Dark Earth. Bei den Markierungen habe ich mich daran orientiert, wie CMK es für seinen Umbausatz vorschlägt, mit leichten Abweichungen wegen meiner Spriegel-Konstruktion. Ich habe keine Ahnung, ob es ein Fahrzeug mit diesen Markierungen gegeben hat, aber das ist mir auch egal: Ich baue nicht für ein Historisches Museum, sondern ausschließlich für mich, und mir gefällt das Resultat, auch wenn mir bei der Beschriftung des vorderen Tanks einiges daneben gegangen ist. Und dass HB rät "do NET fill above" sowie mit "lefthand DRNE" zu rechnen, ist mir auch erst aufgefallen, als ich die Bilder aufnahm.
Ein Modell aus zwei Bausätzen verschiedener Hersteller. Das hat ganz gut geklappt, war aber kein Spaziergang. Um mit dem ICM-Studebaker zu beginnen: bei dem gab es keine nennenswerten Passprobleme, aber eine Reihe von Details war nur mangelhaft wiedergegeben oder völlig fehlend. Insgesamt ist der Bausatz meiner Meinung nach zwar unter dem heutigen Standard, aber eine gute Grundlage für ein ordentliches Modell. Hobby Boss andererseits liefert einen Bausatz mit vielen Problemen, die sich nur durch heftige Korrektur-Arbeiten oder gleich völligen Austausch beheben lassen, wie etwa die unrichtige Länge des Chassis -die auch auf die Tanks durchschlägt- und die viel zu lange Motorhaube mit dem gestauchten Fahrerhaus. Details an Chassis und Antriebsstrang sind sehr gut (wenn auch der Lenkungsarm fehlt), die seitlichen Stauregale sind zu hoch, die Passung der Teile ist prima, die Spritkanister haben falsche Maße … Kurz, der Bausatz ist insgesamt weit unter dem Niveau dessen, was heute erwartet werden kann, aber eben alles, was wir haben, bis ein besserer Benzintanker auf den Markt kommt. Und das Chassis lässt sich gut als Grundlage für Umbauten nutzen. ICM Studebaker:
Hobby Boss GMC Benzintanker:
Empfohlene Referenzen:
© 05/2020 Peter Schweisthal
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