Der Unimog 404, auch als Unimog S und Unimog 404 S bezeichnet, ist ein Fahrzeug der Unimog-Reihe von Mercedes-Benz. Er wurde von 1955 bis 1980 von Daimler-Benz im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau gebaut.
Insgesamt wurden 64.242 Fahrzeuge gebaut, allein die Bundeswehr beschaffte 36.638 Einheiten.
(Quelle: Wikipedia)
Der Bausatz zeigt die Version mit Pritsche ohne Plane für diese. Der Bauzustand ist so ab ca. 1962 zu finden.
Im stabilen Stülpkarton mit wiederverschließbaren Innenkarton finden sich:
- sechs graue Gussäste
- ein klarer Gussast
- ein umfangreicher Decalbogen
- eine Bauanleitung
Die Spritzlinge auszupacken ist eine wahre Freude! Alle Bauteile machen einen hervorragenden Eindruck.
Es sind viele scharfe Details und Hinterschneidungen vorhanden, so dass man sich kaum satt sehen kann.
Auswerfermarken an später sichtbaren Stellen sind nicht zu entdecken.
An einigen Teilen findet sich allerdings leichte Fischhaut, die sich aber vorsichtig mit einem scharfen Skalpell entfernen lässt.
Das Plastik an sich ist sehr weich, man muss etwas aufpassen wenn man schneidet oder feilt.
Hier ist schnell mal etwas zu viel Plastik entfernt.
Der Bau des LKW beginnt typischerweise mit dem Rahmen. Hier werden bereits viele schöne Details sichtbar, von der Winde über die wunderbaren Getriebebauteile bis zu den schönen Federpakten.
Als Hinweis: Man sollte immer genau nach der Anleitung arbeiten, und alles entgraten, wenn sich dieser zeigt.
Das Ausrichten des Rahmens erfordert präzises und vorsichtiges anpassen und verkleben, damit auch alles schön gerade bleibt.
Es sind alle Verstrebungen des Lenkgetriebes vorhanden, die Lenkung des LKW ist aber nicht positionierbar darstellbar.
Wer also Wert auf den Lenkeinschlag legt, muss hier improvisieren.
Das Fahrwerk zeigt sich auch in den weiteren Baustufen als sehr detailreich.
Auf den Rahmen wird ein wunderschön gestalteter Motor gesetzt, der sprichwörtliche Bausatz im Bausatz – hier fehlen nur noch die Kabel, Diese muss der geneigte Modellbauer bei Bedarf selbst herstellen.
Die Räder sind aus Plastikteilen für die Felgen und Vinylreifen. Diese sind nicht drehbar ausgelegt.
Auch weisen die Felgen zwar den richtigen Durchmesser auf, wirken aber insgesamt etwas zu flach, diese müssten im inneren mehr gerundet sein.
Bei den Auftritt-Kränzen in den Vorderreifen (Dieses wurden als Tritthilfe beim Einstieg genutzt), fehlt leider das Profil, hier ist im Original ein sehr prominentes Riffelprofil vorhanden.
Die Reifen an sich haben keinen Herstelleraufdruck. Das Profil ist sehr schön, aber trotzdem sind diese insgesamt ca. 0,8mm zu klein im Durchmesser und nicht „bauchig“ genug.
Dafür wird sich sicher bald ein Hersteller aus dem Aftermarketbereich finden, der Ersatz anbietet.
Auch die eigentlich im Original recht einfach gehaltene Fahrerkabine weiß zu gefallen, alle wichtigen Bauteile sind fein dargestellt und das Instrumentenbrett kann mit den beiliegenden Decals und der guten Bemalungsanleitung nah an das Original gebracht werden.
Selbst an die Option der öffnenden Motorklappe im Fahrerhaus wurde gedacht, genau wie an die offen darstellbare Fronthaube.
Allgemein sind die Details in der Kabine stimmig und lassen die Darstellung eines frühen/ mittleren Fahrzeuges zu, vor der Nachrüstung mi einem Überrollbügel. Man hat auch die Wahl zwischen verschiedenen Rückspiegeln, je nach Einsatzzeitraum
Viele Details bereichern den Fahrerplatz, wie zum Beispiel die Taschen an den Innentüren und die Gewehrhalterung.
Als Highlight möchte ich noch den hervorragend dargestellten Kühlergrill loben. Diese ist sauber graviert und trägt auch, im Gegensatz zum Kartonbild, den Stern an der korrekten Stelle.
Auch der obligatorische und sehr schön gestaltete, Tarnnetzhalter findet seinen Platz hinter der Kabine.
Es liegt ein sehr schönes Klappverdeck bei, bei dem die Darstellung der Planenfalten besonders zu Gefallen weiß.
Hier fehlen allerdings die Zurrlaschen – diese lassen sich jedoch selbst nachrüsten.
Oder man verzichtet auf das Verdeck und stellt den Unimog offen dar.
Die Frontscheibe ist klappbar, allerdings fehlt hier der Hinweis diese nach der Montage nicht zu verkleben.
Die Pritsche ist auch wieder ein kleines Meisterwerk mit unzähligen Details, wie zum Beispiel den aufgeprägten Verstärkungsmulden im „Blech“ und die schön gemachten Zurrpunkte.
Auch die Kanister- und Reserveradhalterungen können überzeugen. Ebenso die anzubringenden Staukästen.
Was im Bausatz nicht vorhanden ist, ist die Plane für die Pritsche und die Spriegel.
Einige Modellbauer mag das Stören, jedoch wird es über kurz oder lang gute Planen im Aftermarket geben, und eine vernünftige Darstellung einer ist im Plastikspritzguss oft nicht einfach;
Dies hätte vermutlich den Preis in sehr große Höhen getrieben.
Zudem ist die Plane mit den Spriegeln beim S404 kein Hexenwerk, so sind diese auch mit „Bordmitteln“ für den Modellbauer relativ leicht zu erstellen.
Als Referenz empfehle ich die Bände über den Unimog 1,5 Tonner von Tankograd.
Die DIN A4 Bauanleitung beinhaltet zunächst eine ukrainisch- und englischsprachige Abhandlung über die Geschichte des Unimog.
Anschließend führt sie in 103 leicht verständlichen Baustufen zum Ziel. Dies hört sich zwar viel an, beinhaltet aber von Zeit zu Zeit nur 2-3 Teile die zu verkleben sind.
So wird es nicht so schnell unübersichtlich, und der Bau schreitet zügig voran.
Als Bemalungsvorschläge bietet der Hersteller vier Fahrzeuge an:
- Bundeswehr, Oberbayern, 1970er Jahre in Gelboliv
- Bundesluftwaffe, Jagdgeschwader 74th, Neuburg an der Donau, 1970 in Gelboliv
- Artillerieregiment 5, Idar-Oberstein, 1970er Jahre in Gelboliv (Wobei die taktischen Zeichen dann eher aus den 60ern sind, und der Verband befand sich in Diez an der Lahn)
- Panzerbataillon 363, Külsheim, 1980er Jahre in NATO Dreifarbtarn
Die Farbangaben beziehen sich nur auf die Farben von ICM, Revell und Tamiya.
Der versierte Modellbauer wird allerdings auch hier auf die Produkte des Farbherstellers seiner Wahl zurückgreifen.
Der Bau dieses Bausatzes beginnt mit dem Bau des Leiterrahmens und hier sollte man gleich mit Ruhe und Akribie zu Werke gehen und jeden Querträger und jedes Anbauteil penibel auf genauen Sitz und Ausrichtung prüfen und während der Kleber trocknet die Längsholme schön plan zueinander ausrichten. Wer hier schnell-schnell macht oder schlurig arbeitet wird am Ende mit schlecht aufzusetzender Fahrerkabine und Pritsche sowie nicht gleich aufsetzenden Rädern bestraft.
Das mit den Rädern hängt sukzessive natürlich sehr von dem Bau der Federaufhängungen und Achsen ab. Bei den Spiralfedern ist man hier den einfachen Weg gegangen und hat diese als Massivteile und zudem aus zwei Halbteilen zusammenzubauen dargestellt. Das ist zwar nicht schön, aber später nicht mehr so einfach sichtbar.
Auf jeden Fall sollte man nach Anbau der vier Aufhängungen diese auf einer ebenen Fläche prüfen ob alle gleichsam aufsitzen oder evtl. kippeln. Bei Letzterem muss man dann sehen, dass man das noch abstellen kann..
Motor und Getriebe setzen sich aus wenigen Großteilen und diversen Kleinteilen zusammen. Beim Motor habe ich es beim simplen Bau ohne die Kleinteile belassen, sodass man diesen mit Getriebe auf die vorgesehenen Stellen aufsetzen und verkleben kann. Den Motor sieht man später eh nicht, es sei denn dass man die Motorhaube später offen darstellen will - dann sollte man den Motor natürlich komplett mit allen Details bauen. Auch der Kühler kann weggelassen werden, wenn man nicht gerade die Motorhaube offenlassen will - das Weglassen erleichtert später das Aufsetzen der Kabine enorm.
Das Auspuffrohr mit Auspufftopf setzt sich aus nur zwei Teilen zusammen und muss zwischen Motor, Getriebe und den Holmen durchgefriemelt werden - hier muss man genau schauen, dass dieses richtig ausgerichtet und an allen Stellen korrekt anliegt, damit das Auspuff-Endstück dann auch richtig an der Seite heraussteht.
Die Tanks und Staukästen setzen sich schnell und einfach zusammen - aber beim Anbau muss man schauen, dass diese gerade ausgerichtet angeklebt werden und auch nicht absacken während der Kleber trocknet.
Der Bau der Achsen ist im Prinzip recht einfach gehalten, der Einbau muss halt entsprechend in die Passlöcher der Federaufhängungen und die Kardanwellen entsprechend in die Löcher der Achsen gesteckt. Auch hier wieder genau prüfen, dass alle Teile genau eingesteckt sind und ohne Spalten kleben. Die beiden Radaufnahmen vorn sind für meinen Geschmack etwas zu fisselig - diese werden auch in die Federaufhängung eingesteckt - hier muss man genau aufpassen, dass diese komplett und exakt eingesteckt und verklebt werden. Wer will, kann mit geschickten Schnitten, die Radaufnahme in der Aufhängung zu verdrehen und damit Lenkeinschlag darzustellen.
Die Radaufhängungen am Heck werden ebenfalls mit einem recht dünnen Stift in die Federaufhängung eingesteckt - hier unbedingt aufpassen diese richtig herum einzustecken, denn die Darstellung in der Anleitung ist ja überkopf.
Die ganzen Streben und Stabilisatoren zwischen Achsen und Rahmen sollten ebenfalls akkurat in die entsprechenden Aufnahmen geklebt werden. Den vordere Abschluss der beiden Holme bildet die Stoßstange - bevor diese angeklebt wird, habe ich die beiden angedeuteten Ausschnitte an den Außenseiten aufgeschnitten - an sich müsste man noch die Tarnscheinwerfer dahinter einkleben, aber leider liegen diese dem Bausatz nicht bei. Beim einkleben der Stoßstange achtgeben, dass sie auf beiden Holmen genau aufsitzt und sollte man dann auch ruhen lassen bis der Kleber fest ist - ein Rat den ich selber beherzigen sollte. Eine schiefe Stoßstange ist nicht schön und fällt leider auch erst recht spät auf - also aufpassen an dieser Stelle.
Den Bau der Reifen aus dem Bausatz habe ich mir gespart, denn zum einen sind diese schlicht unterdetailliert und falsch in den Proportionen und Relationen von Felge und Reifen.
Ich habe daher auf die echt schönen und auch abgeflachten Reifen von FC Model Trend (#37117) genommen, die exakt auf die Radaufnahmen des Bausatzes passen. Hier gilt es nur noch die Reifen so aufzusetzen und zu verkleben, dass alle exakt auf der abgeflachten Stelle stehen, denn hier ist die geringste Ungenauigkeit direkt sichtbar - daher am besten auf einer glatten Fläche exakt überprüfen.
Als nächstes geht es an den Bau der Fahrerkabine - die einteilige Grundplatte wird hier mit den Seitenwänden und Trennwänden zum Motor mehrteilig versehen. Auch hier gilt wieder genau achtzugeben, dass die Teile genau in den vorgesehenen Aufnahmen sitzen und genau mit den angrenzenden Wänden genau abschließen.
Gerade die beiden großen Seitenteile und die beiden Kotflügel sollte man jeweils einmal genau trockenpassen, dass die Ausrichtung sicher ist und dass die Teile spaltenfrei überall anliegen. Gerade bei den Kotflügeln musste ich ein paar Mal schauen, da die Darstellung in der Anleitung etwas schwammig war.
Der Anbau des Teils des Kühlergrills und der Motorabdeckplatte erfordert auch nochmal genaues und sauberes Arbeiten denn die Nahtstellen möchte man möglichst unsichtbar halten - und das geht auch, wenn man die Teile exakt ansetzt und sauber mit Kleber arbeitet.
Dann kann man schon mal anfangen die Kabine auf den Rahmen aufzusetzen, was durchaus eine Prozedur ist, bei der man sich mehr und kleinere Hände wünscht sowie Augen, die um die Ecke schauen können, denn man muss die Passstifte und Löcher zwischen Rahmen und Boden des Fahrerhauses genau ineinander bringen, sieht diese aber tatsächlich kaum und gefühlt ist es immer einer, der sich nicht einrasten lässt. Hier also auf jeden Fall Geduld mitbringen und sich wirklich sicher sein, dass alle Stifte ineinanderstecken. Hier auf jeden Fall per Auge prüfen, ob die Kabine gerade sitzt, wenn der Kleber anzieht.
Dann kommt der Innenausbau der Kabine mit den Sitzen, Armaturenbrett und den Türen. Diese kann man offen oder geschlossen bauen und werden innen wie außen mit Türgriffen und anderen Details versehen - hier muss man aufpassen, dass einem diese feinen Teile nicht wegspringen.
Die Windschutzscheibe, bzw. der Rahmen dafür kann schon eingehängt werden, die Glasteile klebe ich aber erst nach der Bemalung ein.
Die Plane für die Fahrerkabine setzt sich aus drei Teilen zusammen und hier muss man auch wieder sehen, dass man möglichst spaltenfrei arbeitet. Auch diese Plane setze ich nach der Bemalung auf, da man so besser den Innenraum bemalen (und Decals für die Instrumente aufbringen) kann - und ich wollte noch eine Fahrerfigur einsetzen (die ich auch von FC Modeltrend (#37122) genommen habe) bei der ich letztlich an den Füßen noch etwas schnitzen musste, damit sie auch richtig und komplett passt und auch das Lenkrad an der richtigen Stelle sitzt.
Als nächstes steht dann die Ladefläche auf dem Programm. Hier wird die Unterseite mit zwei Längs- und 3 Querträgern versehen wo es wieder essentiell ist, dass diese akkurat spaltenfrei angeklebt werden, was per se hier kein Problem darstellt.
Die Bauanleitung geht dann den Anbau der Bracken und Staukisten und anderer Anbauteile am Unterboden durch - ich empfehle als erstes die Ladefläche nach Anbau der Längs- und Querträger aufzusetzen und zu verkleben, denn wir haben hier ein ähnliches Problem wie bei der Fahrerkabine, denn es müssen diverse Passnasen und deren Entsprechungen der Ladefläche und Fahrzeugholmen zusammengebracht werden. Und das geht am einfachsten wenn man noch einen guten Blick auf alles hat, was nicht der Fall ist, wenn sämtlich Anbauteile unter der Ladefläche schon dran sind. Auch ist es einfacher zu handhaben, wenn die Brachen an der Oberseite noch nicht dran sind, da man diese dann nicht wieder abbrechen kann, wenn man damit zum aufkleben herumhantiert.
Wenn die Ladefläche in allen Passpunkten sauber aufsitzt und verklebt ist, kann man die Seitenwände an die Ladefläche ankleben und daran anschließend die aufgesetzten Gestelle seitlich. Die beiden Teile C15 an der Vorderseite, die den Tarnnetzhalter tragen, sind recht filigran und neigen dazu bei unbedachter Berührung beim Handling nochmal wieder abzubrechen ... also Vorsicht
Dann geht es als nächstes unter die Ladefläche wo diverse Staukisten, Ersatzkanister und der Reservereifen angeklebt werden. Der Träger des Ersatzreifens, C5 sollt erst mit dem Rad verklebt und dann erst unter die Ladefläche geklebt werden, da man sonst die Passstifte nur schwer mit der Felge ineinander bekommt. Als Ersatzreifen habe ich das Rad aus dem Bausatz genommen, da man davon eh nur die Außenseite sieht.
Das ganze Kleinteilgedöns an der Front wie die Scheinwerfergläser und -gitter, Scheibenwischer und Rückspiegel sollte man erst gaaanz zum Schluss nach der Bemalung anbringen, da diese Teile potentiell beim hantieren wieder abbrechen.
Was dem Bausatz fehlt, sind leider die beiden recht markanten Peilstangen die auf der Stoßstange sein sollten, wie auch die MLC Tafeln. ICM hat diese zwar als Decal, aber am Original waren es eben keine flachen Aufkleber, sondern dickere runde Platten mit kleinen, austauschbare Tafeln. Letztere habe ich aus dem Sortiment von Perfect Scale (#A1018) und die Peilstangen von FC Modeltrend (#37126) genommen, die jeweils 3D gedruckt sind und das Modell gut ergänzen und bereichern. Das Gute an dem Set von FC Model Trend ist, dass auch sehr feine Scheinwerfergitter 3D gedruckt beiliegen, die die Gitter des Bausatzes soviel besser ersetzt. Allerdings sind die so fein, dass man sie fast nicht unfallfrei von den Andruckpunkten zu bekommen. Hier muss man wirklich mit Ultraschallschneider arbeiten - diese Arbeit lohnt aber, da die Gitter sooo viel besser aussehen als die klumpigen Bausatzteile. Die MLC Schilder habe ich erst am Ende nach der Bemalung aufgeklebt.
Für die hintere Ladefläche wollte ich auch ein Planenverdeck haben - leider liegt es dem Bausatz nicht bei. Zunächst wollte ich die Plane von FC Model Trend nehmen, aber diese hat zum einen den Nachteil, dass sie am vorderen Ende nicht ausgeschnitten ist und damit mit den Halterungen des Tarnnetzhalters ins Gehege kommt und sie sitzt insgesamt nur mit Nacharbeit über die gesamte Ladefläche und das ziemlich stramm. Außerdem fehlen mit da auch die markanten Einsackungen der Plane zwischen den Spriegeln oben. Das alles bietet die Plane von Perfect Scale (#35219), die schön modelliert ist und auch exakt passt. Der einzige Nachteil hier: Sie ist durch den Resinguss deutlich dicker als das 3D gedruckte Pendant von FC Model Trend. Und das fällt dann gerade in der Überlappung über den Bracken auf, wo die Plane schon recht dick aufträgt.
Die Plane wird aber wie auch die vom Fahrerhaus erst am Ende nach der Bemalung aufgesetzt. Und da die Plane Löcher am unteren Ende angedeutet hat und es eigentlich sonst auch wirklich seltsam aussieht, habe ich diese aufgebohrt und nach dem Aufsetzen mit 0,2mm Bleidraht mit den Verzurrhaken des Bausatzes "verbunden". Klar muss man hier tricksen, da die Verzurrhaken vom Bausatz nicht offen sind. Ich führe daher erst den Bleidraht im Bogen von einer Öse der Plane zur nächsten, setze einen Punkt mit Sekundenkleber direkt unter den "Haken", drücke den Beidraht straff an und ziehe den Draht stramm während ich den Befestigungspunkt mit einem Zahnstocher festhalte. Aufwändig, aber wirkt viel besser als die Plane ohne Verzurrung. Man könnte noch weitergehen und 3D gedruckte Verzurrungen (Z.B. Perfect Scale A1022) nutzen - sieht besser aus, aber natürlich noch aufwändiger.
Die Bemalung erfolgte auch dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Titans Hobby in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und deckt auch Resin und 3D Druck Teile zuverlässig. Darüber wurde dann mit weißer Farbe (Tamiya XF-2) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht, also oben heller als unten. Getrennte Flächen habe ich mittig heller gesprüht und die Kanten deutlich dunkler gelassen, sodass sich die Oberfläche ein mehr optisch getrennte Bereiche aufteilt.
Die Unterwanne am Laufwerk habe ich schwarz belassen.
Nun ging es daran Farbe ins Spiel zu bringen.
Ich habe dafür RAL6014 gelboliv (initial) RC086 von AK Real Colors verwendet. Diese sind hochqualitativ und durch die Art als Verdünnerfarbe einen exzellenten Farbauftrag. Man muss durch die gute Deckung allerdings aufpassen, dass man das Pre-Shading nicht zu schnell übersprüht.
Die Farbwirkung dieses gelboliv gefällt mir recht gut und zusammen mit dem Pre-Shading ergab sich schon ein nettes Farbspiel, sodass ich auf das nachträgliche airbrushen von Highlights diesesmal verzichtet habe.
Das Verdeck des Fahrerhauses habe ich mit Panzeraces Canvas Farbe bemalt und die Plane der Ladefläche habe ich mit Titans Hobby Military Green grundiert.
Dann ging es an das Bemalen der Details die Rückleuchten und Blinker habe ich in transparent rot und orange bemalt, die Reifen wurden mit Amig 0033 Rubber & Tires und die Auspuffteile mit Rostfarbe bemalt. Die MLC Schilder habe ich weiß grundiert und dann mit Vallejo Golden Yellow VA016 deckend besprüht und mit Seidenmattlack abgeschlossen bevor ich die Nummerndecals aufgebracht habe.
Die Scheinwerfer wurden mit dem Liquid Chromstift von Molotow bemalt, was einen tollen Spiegeleffekt gibt und darüber die klaren Linsen und die 3D gedruckten Schutzgitter - letztere habe ich vorher grundiert und per Airbrush gelboliv bemalt.
Mit einem kleinen Stück Schaumstoff und heller Olivfarbe habe ich an einigen exponierten Stellen Lackabrieb dargestellt, indem diese hellere Farbe mit dem Schaumstoff aufgenommen und auf einem Stück Pappe soweit abgetupft, bis nur noch unregelmäßige Flecken bleiben und dann die Stellen am Modell damit betupft wurden, Danach habe ich das gleiche mit Amig Chipping Color gemacht um tieferliegende Lackschäden darzustellen - diese Farbe wird innerhalb der vorigen Flecken aufgetupft, sodass die hellere Farbe die Chipping Farbe umrandet.
Der hintere Bereich der Ladefläche wurde mit heller Holzfarbe unregelmäßig betupft um Gebrauchsspuren darzustellen
Dann wurde das gesamte Modell per Airbrush mit seidenmattlack von Amig übersprüht.
Danach ging es an den Auftrag der Decals. Hier habe ich mich für komplett neue Decals entschieden, da mir die Versionen aus dem Bausatz nicht so zugesagt haben. Ich habe mir am Computer die taktischen Zeichen der 1.Generation für das Panzerbataillon 324 entworden - zum einen weil es eine Einheit aus der Gegend hier war und zum anderen einen schönen farbigen Kontrapunkt setzt. Dazu habe ich mir neue Nummernschilder entworfen und beides durch den Decal Druckservice von Peter Hartmann drucken lassen, die wirklich hervorragend und deckend auf transparent gedruckt sind.
Danach werden die Bereiche nochmal mit seidenmattlack per Airbrush überzogen um die Decals damit vor den weiteren Arbeitsschritten zu schützen.
Nach der Durchtrocknung geht es dann ans Filtering um dem einfarbigen oliv etwas mehr Variation zu verleihen.
Filtering heißt das Auftupfen kleiner Farbpunkte von Ölfarbe um die eintönige Farbe zu brechen und einzelne Flächen voneinander etwas abzuheben.
Ich habe verschiedene Ölfarben in dunkelrot, gelb, blau, grau, braun, grün und weiß in kleinen Farbpunkten aufgetupft und versucht an angrenzenden Flächen und auf Türen und Klappen andere Farben zu nutzen als auf der umgebenden Fläche. Dann werden diese mit einem weicher Rundpinsel und Verdünner verteilt und soweit wieder abgetragen, sodass nur ein Hauch eines Farbschleiers zurückbleibt.
Es ist nicht so einfach die richtige Balance zu finden, denn man muss so viel wieder abstreichen, dass die Ölfarbe nicht zu markant ins Auge springt und andererseits so deutlich bleibt, dass nach allen weiteren Schritten unterschwellig genug übrig bleibt dass der Effekt nicht verloren geht.
Die beiden Planenteile wurden großflächiger mit grünlichen und bräunlichen Ölfarben bestrichen, abgerieben und nachgearbeitet, dis die Darstellung meinen Vorstellungen entsprach und dabei sich auch deutlich von der gelboliven Grundfarbe abhebt.
Danach wie gewohnt mindestens 24 Stunden trocknen lassen.
Danach werden mit schwarzer, brauner und hellgrauer Ölfarbe ein paar helle und dunkle Punkte auf die vertikalen Flächen gesetzt und mit einem sauberen Flachpinsel von oben nach unten gestrichen um Laufspuren zu simulieren und die Flächen etwas auflockern. Gerade an Details und Erhebungen kann man darunter dunkle Laufspuren gut darstellen.
Das Ganze muss gut abgestimmt sein - die Streifen dürfen nicht übermächtig ins Auge stechen, aber dennoch genug sichtbar bleiben, dass sie unterschwellig einen interessanten Look für das Auge kreieren.
Insbesondere an den großen Seitenflächen der Ladefläche macht sich diese Auflockerung ganz gut.
Nach dem Durchtrocknen steht dann das washing auf dem Programm. In diesem Schritt wird eine dunkle, verdünnte Farblösung auf das Modell gebracht, die sich vornehmlich in Vertiefungen und rund um Kanten von Erhebungen zieht und damit dem Modell mehr Tiefe verleiht durch die Erstellung und Betonung einer dunklen Ebene. Man ist erfreut wie dadurch teilweise Rillen und andere kleine Details betont und damit sichtbarer werden.
Ich habe dafür das Amig 1005 Dark Brown Wash genutzt. Ich pinsel die Fläche an der ich arbeite erstmal mit Verdünner ein, damit ich keine Ränder bekommen von den Bereichen auf denen das Washing eingesetzt wird. Dann mit einem spitzen Rundpinsel washing Lösung aufnehmen und direkt an Details oder Rillen halten - dadurch fließt die Lösung dann durch den Kapillareffekt um die Details und in den Rillen entlang. Flächen, die man noch etwas abdunkeln möchte, kann man mit dem Washing auch vorsichtig komplett überstreichen und ggf. mit Verdünner wieder soweit abnehmen, bis man mit dem Verdunkelungsgrad zufrieden ist.
Auch nach diesem Schritt empfiehlt sich eine ausreichende Trocknungszeit - mindestens 24 Stunden ... aber länger kann nicht schaden.
Als letztes steht dann das Trockenmalen auf dem Programm.
Normalerweise nutze ich dafür verschiedene Ölfarben um mir einen hellen mint Ton angemischt und auf einem Stück Pappe erstmal etwas ruhen lassen und das Öl dadurch herausgezogen wird.
Ich bin vor kurzem beim Hersteller der Ölfarben (Abt.502) auf Acrylfarben aus der Tube gestoßen, die hochqualitativ und hochpigmentiert sind und mir für einen Versuch adäquat erschienen diese mal statt Ölfarben für das Trockenmalen zu nutzen.
Soviel sei verraten: Ja, es geht. Aber ich finde, dass sich diese nicht so fein und gezielt nutzen lassen, wie Ölfarben. Neben der kurzen Verarbeitungszeit bis sich die ersten Trocknungssymptome zeigen, ist vor allem der Auftrag nicht so fein zu steuern - einmal zuviel abgestrichen und schon hat man keine Pigmente mehr für den Effekt am Modell am Pinsel ... einmal zu wenig ausgestrichen und man hat die fetten Farbflecke am ersten Auftragungsort.
Was aber wird nun genau gemacht beim Trockenmalen?
Mit einem mittelharten Flachpinsel wird etwas von der Farbenmischung aufgenommen und auf einem Stück Pappe ausgestrichen, bis keine Farbe mehr abgerieben wird und nur noch wenige Pigmente im Pinsel verblieben sind.
Damit wird dann das Modell über Ecken, Kanten und Erhebungen gestrichen. Dadurch bleiben die hellen Farbpigmente spezifisch nur an den vorgenannten hängen und betonen diese mit einer Aufhellung. Das Modell erhält dadurch eine weitere Ebene und betont dadurch Details, die ansonsten untergehen.
Ich werde zukünftig wieder auf Ölfarben für diesen Schritt schwören.
Ganz zum Schluss habe ich im unteren Laufwerksbereich hell-sandige und erdfarbene Pigmente mit einem weichen Rundpinsel aufgetupft, die den Staubauftrag nach Fahrten durchs Gelände darstellen sollen .
Ein schnuckeliger Bausatz, der aus der Schachtel gebaut zum einen Spaß macht und ohne große Probleme baubar ist und zum anderen mit ein paar Zurüstteilen zu einem echten Hinkucker nach eigenem Gusto gebaut werden kann.
Mittlerweile hat ICM auch weitere Versionen als KrKw und mit Kabine auf den Markt gebracht ... meine Hoffnung ruht jetzt darauf, dass nun die Zeit anbricht für einen neuen, akkuraten U1300
Preis / Leistung: |
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Passgenauigkeit: |
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Detailierung: |
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Schwierigkeitsstufe: |
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© 03/2024 Thomas Hartwig
2335 Leser dieses Bauberichts seit dem 18.03.2024
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