Panzerkleinzerstörer Rutscher


 

Das Original

Bereits seit Beginn des Jahres 1942 beschäftigte sich das Waffenamt des Heeres mit verschiedenen Entwürfen von kleinen Panzerjägern.
Anfang 1944 wurden alle bis dahin verfolgten Projekte zugunsten des le.Pz.Jg. 38(t) Hetzer eingestellt, da mit den Fahrwerk des Pz.38(t) eine sehr solide und zuverlässige Basis als Waffenträger für einen leichten Panzerjäger zur Verfügung stand. Auf Grund der doch sehr prekären Lage an vorhandenen Panzerfahrzeugen und der Ersatzteilsituation wurde im Januar 1945 das Projekt eines U­Bootes zu Lande wieder aufgenommen, da sich die Rolle der Panzerwaffe mittlerweile zur Panzerabwehrwaffe gewandelt hatte.
Dabei wurde weniger Wert auf große Kanonenkaliber und Panzerstärken gelegt, sondern Wendigkeit und Schnelligkeit bekamen den Vorrang. Nun bekam das von BMW seit 1942 verfolgte Projekt des Panzerkleinzerstörers Rutscher eine Neuauflage. Folgende technische Ausstattung war vorgesehen:
Reihensechszylindermotor BMW Typ 335 mit 3485 cm3 und 90PS, sowie ein ZF Allklauengetriebe AK 5­25.
Die technische Konstruktion und Ausrüstung entsprach im Wesentlichen dem ingenieurtechnischen Stand von 1945. Interessant ist allerdings die für den Rutscher vorgesehene Hauptbewaffnung: 2 Rheinmetall Panzerabwehr­Wurfkanone PWK 8H63 (Gerät 5­0864). Dabei handelt es sich um eine rückstoßfreie Kanone nach dem Hoch­ und Niederdruckprinzip, d.h. die Zündung erfolgt in einem Hochdruckraum. Mittels einer Düsenplatte strömt das entzündete Gas in den Niederdruckraum. Ist hier ein gewisser Druck erreicht, löst sich das leitwerkstabilisierte Geschoss von der Kartusche und verlässt das glattwandige Rohr.
Bei Versuchen wurden bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 550 m/s Schussweiten von 2000 m erreicht und bis zu 140mm Panzerstahl durchschlagen.
Diese Art der Konstruktion ermöglichte es, das Gewicht sowie den erforderlichen Arbeitsaufwand bei der Herstellung des Geschützes extrem zu senken.



Der Bausatz

Im Karton finden wir 3 graue Spritzlinge und ein Decalbogen.

Die Bauteile des Bausatzes sehen recht gut aus und vor allem sehr übersichtlich, was schnellen Bastelspaß verspricht. Der Guss der Teile ist gut, wobei an meinem Muster sich an den Rohrmündungen einige Plastikausflüsse zeigen, die aber schnell versäubert sein sollte. Etwas schlimmer erachte ich da schon die teils recht kräftigen Auswerferstellen auf der Gummipolsterung der Kettenglieder. Ärgerlich, da man diese auf jeden Fall nacharbeiten muss.

Die Wanne setzt sich aus Bodenplatte, Seitenteilen, sowie Front- und Heckplatte sowie Deckplatte zusammen - das ist gerade für Anfänger nicht ideal, da sich bei nicht exakter Passung schnell Spalten und Verzug ergeben können.
Die Schwingarme werden einzeln eingesteckt und verklebt - sie bleiben nicht beweglich, wobei man das sicher auch hinbekommen könnte, wenn man will.
Die Laufrollen setzen sich aus verschiedenen Typen zusammen, die ähnlich dem Panther Laufwerk aus überlappenden Doppellaufrollen bestehen. Diese sehen sehr gut aus mit schönen und scharfen Details der Bolzen, Randwülste und der teils geschwungenen Formen der Laufrollen. Auch das Treibrad ist schön und fein detailliert.
Die Ketten hingegen bleiben etwas hinter den hohen Erwartungen zurück - es handelt sich hierbei um Segmentketten und wie oben schon angesprochen leider mit Auswerferstellen auf den äußeren Gummipolstern. Zudem ist auf den Segmentsträngen auf der Innenseite keine Kettenteilung angedeutet. Nichts, was man nicht nacharbeiten könnte, aber schade, dass es nicht richtig gemacht wurde, denn die einzelnen Glieder für die Umläufe von Treib- und Leitrad machen einen ansonsten guten Eindruck von der Detaillierung her. Die Ketten sehen mir allerdings verdächtig nach dem Typ vom Sd.Kfz.10 bzw. 250 aus - da könnte man sicher die Ketten von Friul benutzen.

Die Oberwanne, bzw. die Deckplatte ist einteilig und mit offenen Luken, sodass man diese offen oder geschlossen bauen kann. Da keine Inneneinrichtung vorhanden ist, lohnen offene Luken nur, wenn man eine Figur einsetzen möchte. Die Details sind sehr schön und sauber mit den dargestellten Schweißnähten, abgesetzten Panzerplatten und Nieten.
Im Inneren wird ansonsten nur vorn an der Kanonenöffnung eine höhenbewegliche Halterung eingebaut in die die beiden Kanonenrohre von aussen mit Blende eingebaut werden. Die Rohre sind jeweils einteilig und aus Plastik. Das sieht soweit ganz gut aus, bis auf die bereits oben angesprochenen Plastikausflüsse an den Mündungen. Diese sollten sich allerdings in wenigen Sekunden per Bastelmesser entfernen lassen.

Die Kettenbleche werden einzeln seitlich angesetzt und weisen eine schöne Riffelblechstruktur auf. Auf diesen wird nur noch ein Kolonnenfahrgerät und ein Boschscheinwerfer angebracht.
Da es im original lediglich ein Holzmodell gab, kann der Modellbauer für eine potentielle Produktion und Einsatz das Modell weiter mit Werkzeugen und Zubehör auf den Kettenblechen erweitern - dazu muss er allerdings seine Grabbelkiste bemühen, denn diese Teile sind hier nicht enthalten.

Die Bauanleitung besteht aus insgesamt 11 sehr übersichtlichen Bauabschritten. Die Zeichnungen sind sehr sauber und detailliert. Eingeschobene Detailzeichnungen zeigen immer wieder den Zusammenbau einzelner Kleinbaugruppen.
Es liegt ein Decalbogen mit generischen Zahlen von 0-9 in rot mit weißer Umrandung bei, sowie zwei Sets an Balkenkreuzen bei.
Sehr löblich erwähnen muss man die jetzt farbig gedruckte DIN A4 Bemalungsanleitung am Ende der Bauanleitung und vom Team von Ammo of Mig mit sehr schönen Farbprofilen versehen wurde.


Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes beginnt mit dem Bau der Wanne, die sich aus Bodenblech, Heckplatte und den beiden Seitenteilen zusammensetzt. Grundsätzlich kriege ich bei der Aufteilung der Unterwanne in mehrere Teile meine Bedenken, denn dabei gibt es schnell durch Unachtsamkeit oder schlechte Passgenauigkeit Verzug oder Spalten, die den weiteren Aufbau von Oberwanne und Anbauteilen schwieriger gestalten.
In diesem Fall der kleinen Rutscherwanne war ich aber doch angenehm überrascht, denn die Teile bauen sich recht einfach und komplikationslos zusammen, ohne dass sich Verzug ergibt oder man irgendwo mit Gewalt nachhelfen müsste. Sicher muss man die Teile sauber heraustrennen und versäubern und die Kontaktflächen absolut sauber halten. Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn man bessere,
bzw. eindeutigeren Passmarken für die einzelnen Teile angegossen hätte, aber auch ohne diese kriegt man die Teile ohne Probleme zusammen.
Um sich beim Bau der Unterwanne absolut sicher zu sein, dass alle Teile richtig zueinander verklebt sind, kann man auch gleich die Oberwanne aufkleben, sobald der Kleber an der Unterwanne etwas angezogen ist und die Teile nicht mehr sofort auseinanderfallen. VOR dem Aufkleben der Oberwanne muss man natürlich die höhenbewegliche Kanonenaufnahme in die Oberwanne und die Winkelspiegel einkleben. Beim Zusammenbau der Kanonenhalterung muss man genau hinsehen, welches Teil in welcher Ausrichtung eingebaut werden muss.
Die Oberwanne passt bei mir wie Faust aufs Auge ohne irgendwelche Spalten, Verzug oder Überstände. Ganz großes Kino.

Am Wannenheck wird neben ein paar Kleinteilen der Auspufftopf angebaut, der sich aus zwei Halbteilen zusammensetzt, die man ordentlich verschleifen sollte um die Naht verschwinden zu lassen.
Dann werden an den Seiten die Halterungen für die Kettenbleche angeklebt - hier genau darauf achten, dass sie exakt in den Löchern sitzen und genau rechtwinklig zur Wanne - nur dann passen die Kettenbleche nachher 100%ig genau drauf.

Auch das Einstecken und Verkleben der Schwingarme muss man ganz exakt durchführen. Diese haben leider etwas Spiel und man sollte alles zügig einkleben, fest in die Aufnahmen drücken und dann auf einer ebenen Fläche in allen Ebenen exakt ausrichten, sonst stehen sich die überlappenden Räder später im Weg oder stehen schräg oder in der Luft.
In der Zeit in der der Kleber trocknet, kann man sich um die Laufrollen kümmern. Diese müssen sauber vom Spritzling getrennt und versäubert werden, damit die Gummierungen nachher keine Ecken oder Macken aufweisen. Die inneren Laufrollen kann man schonmal aufstecken und ganz bis zum Ende durchdrücken. Erst wenn sie wirklich an der Endposition sind, würde ich diese mit einem Tropfen dünnflüssigen Klebers fixieren. Und OBACHT: Die Aufteilung der Staffelung der zwei Laufrollentypen ist rechts und links unterschiedlich! Wenn man das falsch macht kommt man rechts mit dem Leitrad ins Gehege.

An den vorderen Wannenseiten werden die Vorgelegegehäuse zusammengebaut und angeklebt sowie die Treibräder aus zwei Hälften zusammengesetzt. Diese habe ich erstmal nur aufgesteckt, was nachher das Kettenaufziehen vereinfachen soll.
Mit den angebrachten Rädern kann man nochmal auf ebender Fläche die genaue Ausrichtung überprüfen und ggf. nachkorrigieren.

Die beiliegenden Segmentketten habe ich nicht genutzt, da mir diese in punkto Innenseitendetaillierung nicht gefielen und ich allgemein kein Freund von Segmentketten bin.
Auf das Laufwerk passen die Friulmodelketten für das Sdkfz.250 perfekt. Leider gestaltet sich der Zusammenbau mit dem Aufkleben der Polster beim gleichzeitigen Versuch die Glieder beweglich zu halten zu einer Sisyphusarbeit, da die Polster bei Kettenbewegung in großer Zahl immer wieder abbrechen oder man zwei Glieder miteinander verklebt, wenn man mit dem Kleber zu großzügig ist.
Ich habe mir daher aus einem meiner Sd.Kfz.250 Bausätze von Dragon die Magic Tracks genommen - diese sind vom Zusammenbau her perfekt einfach, da sie nur geklickt werden. Aber auch hier ergibt sich ein eher brüchiges Konstrukt, das nach einer Grundbemalung aufgezogen und mit Kleber gesichert werden muss. Außerdem sind die
Glieder etwas kleiner und passen daher nur mit etwas würgen um das Treibrad - aber es geht. Dies nur als kurzes Intermezzo, denn das Kettenaufziehen findet bei mir erst ganz zum Schluss nach der Bemalung statt

Weiter geht es also mit dem Einbau der beiden Kanonenrohre - diese sind glücklicherweise einteilig, sodass man sich nicht mit zwei nervigen Halbteilen herumärgern muss, die am Ende doch nicht richtig rund werden. Dennoch empfehle ich hier die leicht sichtbare Nahtstelle mittels Schleifpapier kurzerhand zu entfernen und mit der Tamiya Modellbausäge habe ich die beiden vorderen Rillen danach nochmal nachgezogen.
Die Rohre werden dann mit einem Tropfen Kleber in die Kanonenaufnahme eingesteckt - auch hier sicherstellen, dass sie bis zum Anschlag eingesteckt und dann zueinander ausgerichtet werden, aber ich musste eigentlich gar nichts machen. Zumal das Schild, das über die beiden Rohre gestülpt bis zur Aufnahme geschoben wird, die beiden Rohre nochmal zusätzlich ausrichtet und stabilisiert.


Auf dem Aufbaudach werden die wenigen Anbauteile angebaut und die Lukendeckel geschlossen eingebaut, wobei ich die Doppelluke nur mit Liquitape fixiert habe um sie nach der Tarnbemalung wieder zu öffnen und eine Figur einzusetzen - denn ansonsten macht die offene Luke bei der fehlenden Inneneinrichtung keinen Sinn.
Dann werden die Kettenabdeckbleche auf die Halterungen gelegt - man tut gut daran es einmal trocken zu passen und zu schauen ob alle
Trägerrippen in den Aussparungen sind und das Blech auch spaltenfrei an der Wanne anliegt. Dann kann man diese mit Kleber in Position ankleben. Das ging bei mir erstaunlich einfach und problemlos.
Auf dem linken Blech werden bausatzseitig nur noch ein Boschscheinwerfer und hinten ein Kolonnenfahrgerät angebaut. Für diese habe ich die fehlende Stromleitung aus 0,3mm Bleidraht nachgebildet und mit Sekundenkleber angeklebt. Weitere Werkzeuge fehlen leider - da ich mein Fahrzeug als ein fiktives Einsatzfahrzeug bauen wollte, habe ich mir verschiedene Werkzeuge und einen Feuerlöscher aus meiner Grabbelkiste entnommen und diese nach der Bemalung nach gutdünken auf den Kettenblechen verteilt. Auch ein Abschleppseil habe ich aus übriggebliebenen Kauschen und 0,5mm verdrilltem Kupferkabel hergestellt und auf dem rechten Kettenblech angebracht.
Damit ist der Bau dann auch schon beendet - nach der Bemalung werden noch die zuvor zusammengebauten Ketten aufgezogen und das wars dann.

Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte zunächst nach meiner Standardprozedur mit einer Grundierung des Bausatzes mit Chaos Black von Games Workshop aus der Sprühdose und dem folgenden vorschattieren mit Mission Models MMP001 weiß per Airbrush. Dabei habe ich die horizontalen Flächen stark aufgehellt, dies insbesondere mittig auf größeren Flächen während die seitlichen Teile nur leicht aufgehellt wurden und dabei om oberen Bereich eher heller gemacht wurden.
Da ich die auf der letzte Seite der Bauanleitung vorgeschlagene Tarnbemalung der grünen und braunen Kreisflecken auf dunkelgelber Basisfarbe im Sinn hatte, aber weder Lust hatte diese Kreise per Pinsel aufzutragen noch eine passende Lackierschablone zur Auswahl stand, beschritt ich einen neuen Weg.


Als erstes wurde das gesamte Modell mit Mission Models MMP009 olivgrün RAL6003 per Airbrush bemalt. Darüber legte ich dann große Flächen brauner Farbe Mission Models MMP012 rotbraun RAL8017

Diese wurden erstmal ordentlich trocknen gelassen und dann habe ich mit dem Liquid Mask von Abteilung 502 und einem Zahnstocher jeweils auf grünen und braunen Flächen dort
verschieden große und unterschiedlich positionierte runde Kleckse aufgetupft wo später die entsprechenden Kreisflecken der Tarnung zu sehen sein sollten. Diese Arbeit dauert etwas und man muss vor seinem geistigen Auge bestimmen wie und wo man wieviel von dem Liquid Mask auftupft.
Wenn die Maskierung fest und trocken ist, wird das gesamte Modell mit einer
Mischung aus Mission Models MMP011 dunkelgelb RAL7028 und MMP019 dunkelgelb late RAL 7028 deckend per Airbrush aufgesprüht. Wenn die Farbe richtig trocken ist, kann man die Maskierungen mit einer Pinzette oder den Fingernägeln wieder runterpulen - aber vorsicht, denn allzu schnell kratzt man sich eine Macke in die aufgetragene Farbe und es dauert seine Zeit, bis man jeden einzelnen Klecks wiedergefunden und vorsichtig entfernt hat.
Die Methode funktioniert recht gut und das Erscheinungsbild der Tarnung sagt mir durchaus zu - ich würde die braun und grün Töne nächstes Mal vorab etwas kräftiger wählen, da sie so im sandgelb etwas farblos wirken.
Als nächstes werden die Details bemalt und Abzeichen aufgebracht.
Ich habe mich hier für Balkenkreuze an den Seiten und am Heck, sowie blau/weiße Turmnummern an den Aufbauseiten sowie das Wappen der PzGrenDiv. Kurmark an der Wannenfront entschieden. Alle diese Abzeichen habe ich aus dem Sortiment der
Archer Dry Transfers. Der Vorteil dieser ist, dass sie einfach aufgelegt und mittels Bleistift auf das Modell gerubbelt werden - so gibt es keine nervigen Trägerfilmräder, die silbern könnten, wie bei normalen Decals - und es gibt eine tolle Auswahl aller möglichen Nummern, Abzeichen und verschiedene Balkenkreuze.
Nach dem Aufbringen der Reibebilder wird das ganze Modell mit seidenmattlack von Amig versiegelt.
Desweiteren werden die Details bemalt - die Laufrollengummierung habe ich per Pinsel mit Lifecolor worn rubber bemalt, die Rollen an den Treibrädern mit Amig polished steel, den Aufpuff mit gun metal grundiert und in die feuchte Farbe verschiedene Rostpigmente verschieden ausgeprägt eingetupft. Die Innenseite der Lukendeckel wurde mit Mission Models MMP013 German WW2 Red Oxid Primer per Pinsel bemalt.

Mit brauner und schwarzer Ölfarbe der Amig Oilbrusher habe ich kleine Punkte an den oberen Kanten aufgetupft und diese dann mit einem sauberen Flachpinsel und Verdünner von oben nach unten abgezogen und so lang ausgestrichen, bis nur ein Hauch eines dunklen Streifens in der Grundbemalung übrig blieb.

Die etwas blassen Tarnfarben habe ich danach versucht mittels entsprechender Ölfarben der Amig Oilbrusher zu kräftigen indem ich die Bereiche mit grüner, brauner und gelber Ölfarbe nachgefärbt habe - dies kann man gleichzeitig mit einigen anderen Filtern einhergehen lassen, wobei es sich nicht vermeiden lässt, dass die angrenzenden Bereiche braune und grüne Schlieren davontragen.
Wenn dieses ordentlich durchgetrocknet ist, geht es den nächsten wichtigen Durchgang, nämlich das Washing.
Dieses habe ich mit Amig1005 Dark brown wash durchgeführt, d.h. die sehr dunkle Brühe wurde gezielt in Vertiefungen und kleine erhabene Details einlaufen gelassen und in verdünnter Form auch über
alle Flächen und danach grob mit einem sauberen Pinsel in Richtung der Details gewischt. Dadurch wurde die ganze Farbe etwas abgedunkelt. Durch das washing bekommen die behandelten Details mehr Tiefe.
An den Rädern habe ich das dunklere AK075 NATO tank wash genutzt, da man hier auch eher Verschmutzungen erwartet und die sehr dunkel wirkenden braunen und grünen Laufollen den dunklen wash für den besseren Kontrast benötigen.

Wieder wird das Ganze ordentlich durchtrocknen gelassen und danach eine helle ockerfarbene Ölfarbe aus mehreren Ölfarben zusammengemischt. Diese lässt man auf einem Stück Pappe etwas entölen und führt damit dann mit einem etwas steiferen Flachpinsel das Trockenmalen durch. Dabei wird die Ölfarbe auf einem Stück Pappe soweit vom Pinsel abgestrichen, dass nichts mehr zu sehen ist und nur noch ein paar Pigmente auf dem Pinsel verbleiben. Damit wird dann vorsichtig über alle Kanten und Erhebungen des Modells gestrichen wobei die Pigmente dann an den Kanten hängen bleiben und die hellere Farbe die Konturen betont und dem Modell weiter Tiefe verleiht.

Dann nähern wir uns schon rapide dem Ende - die Kette wird, nachdem ein Kettenstrang zusammengeklickt ist, mit der schwarzen Games Workshop Grundierung grundiert und die Metallteile der Kette dann mit Amig 045 gun metal per Pinsel bemalt - die Gummipolster verbleiben dabei schwarz. Nach dem Aufziehen wird die Kette vorsichtig mit Rosttönen nachbehandelt. Bei der von mir benutzten Plastikkette mit den winzigen Nupsis, die die Glieder zusammenhalten, muss man sehr vorsichtig mit Verdünnern sein, denn die Emailleverdünner, die AK und AMIG nutzen, lösen zu gern feine Plastikteile ohne Farbe auf, bzw. machen das Plastik brüchig - und das wäre bei der Kette fatal.

Am Ende habe ich dann noch mit ein paar hellen Pigmenten Staub in das untere Laufwerk aufgetupft.

Am Ende habe ich eine Figur von U-Models in die Fahrerluke einsteigen lassen und eine MP 717(r) von Masterbox auf dem Dach platziert.




Fazit

Grandios - ein toller kleiner Bausatz für Zwischendurch, den man mal schnell fertigbauen kann ... ein bisschen Nacharbeit an ein paar kleineren Teilen und wer mag eine neue Kette, aber insgesamt ein Bausatz der Spaß macht und zu einem kleinen Highlight gebaut werden kann.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 11/2017 Thomas Hartwig

11156 Leser dieses Bauberichts seit dem 11.11.2017

zurück zur Übersicht