Sd.Kfz.101 - Panzer I Ausf.A


 

Das Original

Im Jahre 1933 veröffentlichte das Heereswaffenamt (WaPrüf 6) eine Ausschreibung für die Entwicklung eines Panzerwagens der 5-Tonnen-Klasse, der mit zwei Maschinengewehren in einem schwenkbaren Geschützturm ausgerüstet sein sollte und dem Beschuss aus Infanteriewaffen standzuhalten habe

Die eigentlich zum Nachbau eingeschaltete Firma Henschel produzierte die ersten drei Prototypen, welche im Dezember 1933 ausgeliefert und im Frühjahr 1934 unter anderem in der Versuchsstelle für Kraftfahrt (Verskraft) erprobt wurden. Die ersten 15 Modelle wurden mit offenem Rumpf und ohne Turm ausgeliefert, weswegen diese hauptsächlich als Fahrschulfahrzeuge benutzt wurden.

Der interne Projektname (LKA/LKB) wurde im Laufe der Zeit zugunsten der Tarnbezeichnung „Landwirtschaftlicher Schlepper (LaS)“ verdrängt. Im Jahre 1938 änderte sich die Bezeichnung aufgrund der nunmehr verwendeten militärischen Gerätebezeichnungen in „Panzerkampfwagen (MG) (SdKfz 101) I Ausf. A“. Der Panzer wurde im September 1935 in Nürnberg auf dem Reichsparteitag der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt.

Neben den zwei Hauptentwicklungsfirmen Krupp und Daimler-Benz wurden die Firmen Henschel, MAN und Wegmann (ab 1935) zum Nachbau herangezogen. Die Serienproduktion lief im Juli 1934 mit 150 Fahrzeugen bei Henschel an. Die genaue Zahl der produzierten „Ausf. A“ beläuft sich auf 818 Stück.

Die „Ausf. A“ wies ein Kampfgewicht von 5,4 t auf und wog ohne Turm und Aufbauten 3,5 t. Die zwei Mann starke Besatzung bestand aus dem Fahrer und dem Kommandanten, der gleichzeitig die aus zwei MG 13 bestehende Hauptbewaffnung in einem von Hand zu bedienenden und 360 Grad drehbaren Turm bediente. Der 57 PS starke luftgekühlte Krupp-Benzinmotor befand sich zusammen mit dem Ölkühler im Heck und wirkte über ein Vorgelege, eine Zwischenwelle sowie eine Zweischeiben-Trockenkupplung auf das Fünfgang-Schaltgetriebe Aphon FG 35 von ZF.

In dem etwas nach rechts versetzten Turm gab es auf beiden Seiten je eine und nach hinten zwei verschließbare Sichtöffnungen, wobei aber nur die beiden hinteren über Sehschlitze verfügten. Die beiden koaxial angebrachten MG 13 konnten unabhängig voneinander abgefeuert werden. Für die MG standen 1525 Schuß zur Verfügung.

Der Panzer I Ausf.A war 4,02m lang, 2,06m breit und 1,72m hoch. Der 57PS Motor erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von 37km/h.


Quelle: wikipedia

Der Bausatz

Nach dem FT-17 und japanischen Tanketten stößt Takom nun auch in deutsche Panzergefilde vor im Maßstab 1:16, nämlich mit dem Panzer I Ausf.A.

Im recht großen Karton finden wir nun also 35 grauen Spritzlinge (von denen 28 für die Kette und Bolzen sind), zwei klare Spritzlinge, die Unterwanne, verdrilltes Kupferkabel, eine PE Platine und ein Decalbogen.
Auch im großen 1:16er Maßstab, bei dem die Teile ja mehr als doppelt so groß als bei 1:35 sind, präsentiert Takom hier Spritzgussteile auf ganz hohem Niveau. Keine Ausflüsse, kein Verzug, keine Auswerferstellen, dafür saubere, klare, "crispe" Details und alle Bereiche der Bauteile ohne Gussfehler ausgespritzt.

Wer, wie ich fokussiert auf 1:35 ist, bekommt hier große Augen, denn die Möglichkeiten der Darstellung von Details ist wirklich atemberaubend. Nicht nur, dass Nieten und Sechskantmuttern wirklich detailliert und deutlich dargestellt sind, statt nur angedeutet, sondern auch Schlitzschrauben, Riffelblech, usw. in deutlicher Detailstruktur und insbesondere eine Kette mit duchschiebbarem Plastikbolzen. In 1:35 unvorstellbar, gerade bei einer Kette wie der vom Panzer I.

Doch gehen wir die Komponenten der Reihe nach durch.
Die Unterwanne ist einteilig ausgeführt und strotzt bereits vor aufgeprägten Details wie Nieten, Blechen, Verstärkungen, usw.
Das Laufwerk, das aus zwei Federschwingen besteht lässt sich beweglich anbauen, wobei die Spritzgussblattfedern natürlich nicht einfedern. Laufrollen und Leitrad machen einen ausgezeichneten Eindruck und glänzen sogar durch eingeprägte Gussnummern auf den Speichen, während die Stützrollen mit fein aufgeprägten Buchstaben des Herstellers aufwarten.
Die Kette ist, wie bereits erwähnt mit Bolzen aus Plastik, die einteilig wie am Original durch die Glieder geschoben werden, beweglich. Der Guss der Glieder ist sehr gut. Vor allem gefällt, dass sie einteilig gespritzt sind und dabei die Bohrungen für die Bolzen sauber und durchgängig. Auswerferstellen finden sich hier keine, dafür eine leichte Gussnaht auf der Horizontalachse.

Die Glacisplatte liegt einzeln bei und auch hier erfreuen die feinen Nietendetails und die eingelassene, geschlossene Luke.
Der mittige Scheinwerfer ist einteilig und hohl gespritzt, sodass man ihn von innen schön mit Spiegelfolie oder Chromlack behandeln kann um dann mit der klaren und super strukturierten Plastiklinse zu realistischem Aussehen bringen kann. Wahlweise kann der Scheinwerfer aber auch mit Tarnabdeckung gebaut werden.

Die Kettenabdeckbleche bestechen mit ihrem feinen, ausgeprägte klaren Riffelmuster und sind genialerweise zusammen als ein Teil ausgeformt mit zwei Verbindungsstücken, sodass man beide gleichzeitig am Modell anbringen kann und die dadurch bereits perfekt ausgerichtet sind!
Das Werkzeug kann ebenfalls überzeugen und liegt einteilig bei mit bereits angespritzten Halterungen, die einen guten Eindruck machen. Bei komplexerem Werkzeug, wie dem Wagenheber gilt es ein paar Teile mehr zusammenzukleben, aber absolut im Rahmen und die Details sprechen da für sich.

Die Auspufftöpfe sind leider zwei Halbteile, d.h. man muss eine Naht versäubern. Dafür bestechen die gebogenen Zuleitungen durch wunderschöne Ringdetails und die Auspuffendstücke sind am Ende offen gespritzt. Für die Schutzgitter über den Auspufftöpfen liegen fein geätzte PE Gitter bei.

Das Aufbauteil ist im Groben einteilig gespritzt - auch hier wieder wunderschöne Details aufgeprägt, gerade die versenkten Schlitzschrauben, bei denen Takom drauf geachtet hat, dass nicht alle in die gleiche Richtung zeigen.
Die Einstiegsluken sind einzeln und damit offen und geschlossen baubar, aber mangels Inneneinrichtung macht der offene Zustand keinen Sinn.

Auch das Motordeck im im Prinzip einteilig gespritzt und wird mit Luken vervollständigt, die man theoretisch auch offen darstellen könnte - solange man aber keinen 1:16er Motorraum hat, macht das natürlich keinen Sinn. Die Lüfterlamellen sind schön und stark ausgeprägt - leider nicht durchbrochen.

Der Turm setzt sich ebenfalls aus nur wenigen Teilen zusammen und auch hier erfreuen tolle Details der Nieten, Schrauben und Schweißnähte. Die MGs können höhenbeweglich eingebaut werden und die Detaillierung der Rohre im gelochten Panzermantel ist sehr ansehnlich!

Die Bauanleitung ist im DIN A4 Querformat und umfasst 22 Baustufen in den typischen Takom 3D Zeichnungen. Alles sieht gut verständlich und übersichtlich aus.
Auf den letzten Seiten sind dann 4 farbig gedruckte Farbprofile abgedruckt, als Bemalungs und Markierungshilfe
Die 4 vorgeschlagenen Optionen sind:
  • 5.Kp, PzRgt.1, 1.PzDiv., Polen, September 1939 in grau mit braunen Flecken
  • 2.Kp, PzRgt.35, 4.PzDiv., Polen, September 1939 in grau mit braunen Flecken
  • 2.Kp, PzRgt.8, 10.PzDiv., Frankreich, Mai 1940 in grau mit braunen Flecken
  • 8.Kp, PzRgt.5, 5.le.Div., Libyen, Juli 1941 in gelbbraun


Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes beginnt, wie so häufig, mit dem Bau des Laufwerks an die bereits einteilig gespritzte Unterwanne. Um zügig zu bauen, habe ich die jeweiligen Bauteile der Laufrollen und Federschwingen (Baukomponenten A-F) aus den Spritzlingen getrennt, versäubert und schön sortiert zusammengelegt, damit da nichts durcheinander kommt.
Bei dem Bau der Federschwingen muss man darauf achten, das einzelne Bauteil mit der Blattfeder exakt ausgerichtet einzukleben, dass diese in der Flucht sitzt, denn durch die runde Passöffnung, kann man sie beliebig positionieren. Aber wenn die nicht exakt gerade sind, sitzen die Laufrollen später nicht exakt in den Führungsstiften.

An die Laufrollen müssen beidseitig dünne Ringe angeklebt werden und ebenfalls beidseitig runde Einsätze in die Naben. Auf der einen Seite musste ich den inneren Ring in der Nabe ein winziges bisschen rundum mit dem Bastelmesser erweitern - wirklich nur einen Hauch, aber dann passte der Einsatz auch hinein.

Beim Zusammenbauen der je beiden Federschwingen mit den Laufrollen dazwischen, muss man auch etwas aufpassen, denn der Lagerbolzen A9 muss richtig herum in die jeweilige Schwinge eingesteckt werden, dass sie richtig an der Wanne sitzt und mit dem Teil des Lagerbolzens mit der Nut bis in die Wanne hinein eingesteckt wird. Dort wird er mit dem hufeisenförmigen Bauteil A18 gegen Herausrutschen gesichert. Bei den Laufrollen sollte man (wenn man sie nicht versäubert hat) auf Innen- und Aussenseite achten, denn auf einer Seite weist die Gummierung deutliche Auswerfermarken auf.

Dann geht es darum die Wanne und Laufwerk weiter zu vervollständigen. Die Stützrollen werden eingeklebt, der äußere Verbindungsbalken der die beiden Laufrollenschwingen verbindet passt exakt und wird mit je einem Tropfen Kleber gesichert. Das vordere, einzelne Laufrad mit mit einem Schwingarm eingesteckt und die beiden Gelenkteile bleiben durch einfaches Zusammenstecken beweglich. Die Schraubenfeder, die zuvor eingeklebt wird, begrenzt die Radbewegung nach oben und hier ist ein kleiner Kritikpunkt, denn diese Schraubenfeder hätte man gerade in diesem Maßstab schöner und sogar funktionsfähig machen können.
Die Bugplatte wird ebenfalls an die Unterwanne angesetzt und verklebt und auch hier erfreut der Bausatz mit absolut perfekter Passgenauigkeit.

Und das setzt nicht nahtlos (im wahrsten Sinne des Wortes) mit der nach oben angrenzenden Glacisplatte fort. Die passt wie Ar*** auf Eimer. Am besten setzt man diese trocken an und lässt nur ein wenig Extra Thin
Kleber von den Kanten her einlaufen, drückt die Platte kurz nach unten und vorn und schon sitzt sie perfekt.

A
ls kleine Fingerübung kann man zwischendurch schon mal die Kette bauen. Endlich mal Panzer I Ketten, für die man keine Lupe und dünne Finger benötigt. Pro Seite werden 86 Kettenglieder benötigt, das macht schon etwas Arbeit bei drei Angüssen pro Glied und auch die benötigten Bolzen in gleicher Zahl sind mit zwei Angüssen versehen - hier aber ganz angenehm an Kopf und Spitze des Bolzens, sodass ich mir die Versäuberung hier gespart habe.
Hat man erstmal alle Glieder versäubert und alle Bolzen rausgetrennt, geht das ganze recht fix von der Hand: Zwei Kettenglieder zusammenhalten und einen Bolzen durchstecken. Innerhalb einer Kette immer nur von einer Seite, bei der anderen kette dann entsprechend nur von der anderen Seite. Erfreulicherweise halten die Bolzen so ohne Kleber. Allerdings ist die Kette durch das stramme Sitzen der Bolzen auch ein wenig steif,
aber absolut bewegbar.

Dann geht es auch schon an den Hauptaufbau. Dieser besteht aus einem Grundgerüst auf das die 8 einzelnen Seitenplatten und die Deckplatte aufgeklebt werden - das passt wirklich erstaunlich gut ohne Spalten, ohne Verkantung, usw. Einzig bei der Deckplatte muss man flüssigen Kleber in die Ränder einlaufen lassen und fest andrücken, dann passt auch hier alles 1A.
Sichtluken und auch die Zugangsluken werden einzeln eingeklebt, wobei man sie auch offen anbauen könnte, aber mangels Inneneinrichtung macht das keinen Sinn.

Bevor der Aufbau jetzt auf die Wanne gesetzt werden kann, muss man die Kettenbleche vorher an die Unterwanne anbringen - diese sind durch Verbindungs streben als ein Teil gespritzt, was den Anbau und vor allem die Ausrichtung erleichtert. Diese Streben werden in passende Aussparungen in der Unterwanne eingedrückt und dann verklebt. Hier muss man sicherstellen, dass die Bleche an allen Stellen komplett angedrückt sind. Werkzeuge bringe ich noch nicht an, mit den Auspufftöpfen sollte man auch noch warten.

Auf die Kettenbleche kann nun der Aufbau aufgesetzt und verklebt werden. Auch hier ein Auge darauf werfen, dass dieser überall spaltfrei aufsitzt und die Bugplatte spaltfrei an die vordere Platte angedrückt wird.
Nun obacht ... die Bauanleitung sah bereits vor, die Auspufftöpfe zusammenzubauen und auf die Kettenbleche zu kleben. Das sollte man sein lassen und damit warten, bis der Aufbau des Motordecks aufgeklebt ist. Denn die Auspuffzuleitungen stehen dem richtigen Ansetzen des Motordecks im Wege. Also nicht von dem Foto rechts irritieren lassen - die Auspufftöpfe müssen da erstmal wieder weg.
Außerdem kann man auch die vorderen und hinteren Kettenblechenden ankleben, wobei sich das Ankleben der Hinteren bei mir recht schwierig gestaltete, da die irgendwie mit der Heckplatte ins Gehege kamen - eventuell geht es besser wenn man sie, wie angedacht, vorher an die Bleche anklebt und diese dann erst in der Gesamtheit aufbringt.

Das Motordeckgerüst wird aufgeklebt und dabei genau in die Aussparungen eindrücken und nach vorn unter der Sichtblende des Aufbaus gedrückt. Auch hier wieder an allen Seiten den spaltfreien Sitz auf die Kettenbleche prüfen.
Dann werden alle Anbauteile an das Motordeck angebaut - Luken, Scharniere, usw.
An den beiden Luftauslässen müssen zwei Streben innen eingeklebt werden - leider ist die Positionierung nicht eindeutig, auch nicht klar in der Bauanleitung zu erkennen. Das Foto links hilft vielleicht etwas.
Am Motordeckheck wird noch die Aufnahme für die Nebelbecher und diese selbst angebaut - das geht recht einfach. Die Nebelbecher werden ganz einfach und super passig in die Aussparungen geschoben und verklebt

Dann werden weitere Anbauteile angebaut, die Scheinwerfer auf den Kettenblechen, die erfreulicherweise bereits mit den Zuleitungen gegossen sind und man diese ganz einfach anbringen kann, das Werkzeug, die Antenne, die Antennenhalterung, usw.
All das passt ganz hervorragend und die angegossenen Halterungen machen einen guten Eindruck.
Beim Bau des Wagenhebers wird man sich vermutlich kurz wundern, denn Teil E43 mit dem L-Fuß soll in E17 eingeführt werden und der geschlossene Ring der Halterung E33 von der anderen Seite aufgeschoben ... das geht natürlich so nicht. Ich habe daher E33 erst über das L von E43 gelegt und dann E33 mit E43 auf E17 aufgefädelt.

Dann geht es an den Turm ... dieser ist echt ein schönes Stück Modellbau - schnell zu bauen und mit wieder hervorragender Passgenauigkeit.
Zunächst werden die beiden MGs in die Blende eingeklebt, diese dann in die Frontplatte, welche widerum an die Unterplatte des Turms angeklebt und damit die Blende arretiert, die damit höhenbeweglich bleibt.
Dann kann man das Oberteil des Turms aufsetzen, das wirklich sensationell passt und dann sauber verklebt werden kann. Dann klebe ich die Seitenluken auf - hier scheinen die beiden vorderen Klappen in der Anleitung vertauscht zu sein - zumindest passten sie bei mir besser nachdem ich E15 rechts und E14 links eingeklebt habe. Auch die Dachluke habe ich verklebt, die man auch offen bauen könnte, aber da es keine Innendetails im Turm gibt und ich niemals eine 1:16 Figur bauen werde, bleibt sie bei mir zu.


Mit dem Aufsetzen des Turms ist der Bau beendet und es geht an die Bemalung.

Danach werden dann die Ketten aufgezogen und mit einem letzten Bolzen verbunden. Dies ist relativ einfach, gerade wenn man die Kette an den Treibrädern verbindet, wo die Treibradzähne die Kette schon etwas zusammenhält.
Interessanterweise ist die Kette links ein halbes Kettenglied zu kurz bzw. zu lang. So wie ich sie jetzt habe, ist der Kettendurchhang eine Spur zu stark, aber mit einem Glied weniger ist sie zu stramm und lässt sich fast nicht verbinden.
Auf der rechten Seite hingegen ist sie perfekt. Das macht irgendwie keinen Sinn, da die
Radanbringungen alle absolut symmetrisch sein sollten.


Auch die PE Teile der Auspuffabdeckungen werden nun angebracht - sie werden vorsichtig passend gebogen und dann über die Auspufftöpfe geklebt. Das gestaltet sich allerdings nicht ganz so einfach, denn die PE Blechstärke ist schon recht beachtlich und damit recht störrisch. Evtl. lohnt es sich diese erst auszuglühen und auf jeden Fall am Besten ein Biegetool (wie z.B. von RP Tools) zu benutzen.

Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte auch dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Games Workshop in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche. Die PE Teile zuverlässig.
Darüber wurde dann mit
weißer Farbe (Tamiya XF-2) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht, also oben heller als unten
Die Unterwanne am Laufwerk habe ich schwarz belassen.

Dann geht es daran die Grundfarbe aufgesprüht. Ich habe dazu RAL8000 grünbraun von Mission Models MMP-017 genutzt. An sich erscheint diese etwas dunkel, ist aber zum einen der RAL Ton, der eingangs vom DAK genutzt wurde und zum anderen durch die überwiegend weiße/helle Grundierung dann auch heller, als es zunächst scheint.
Durch die sehr feine Pigmentierung des Mission Models Farbe kann man sehr dünne
Schichten sprühen und die Wirkung des Pre-Shadings genau gesteuert werden. Auf der Kehrseite ist dann natürlich, dass man wirklich einige Schichten sprühen muss, wo man eine Deckung der Farbe haben will - das nimmt bei einem Panzer dieser Größe dann doch einige Zeit in Anspruch.
Das Endergebnis kann sich aber sehen lassen, macht einen guten Eindruck und macht durch das pre-shading bereits einen guten,
abwechslungsreichen Eindruck.

Um das Ganze für den DAK Einsatz etwas interessanter zu gestalten, versuche ich den Abrieb der gelben Farbe, die ja über dem normalen grauen Farbkleid der damaligen Zeit aufgebracht wurde, zu simulieren.
Dazu habe ich per Airbrush an potentiellen Abriebkanten an Lukenrändern, Fahrwerk, Kettenblechen, Wannenrändern, usw. per Airbrush graue Farbe aufgesprüht.
Dazu habe ich wieder Mission Models Farbe benutzt - MMP014 Panzergrau..
Auch hier ist durch die feine Pigmentierung eine genaue Dosierung des Effekts möglich.
Aber nicht verunsichern lassen, denn der Sprühnebel ist nur eine Grundlage, die danach weiter verfeinert wird.
Aber erstmal wird das Ganze etwas ruhen gelassen, bis die Farbe durchgetrocknet
ist.
Danach sprühe ich per Airbrush die Bereiche, auf denen Decals aufgebracht werden sollen, mit Tamiya X-22 Glanzlack um eine glatte Oberfläche zu haben auf denen die Decals dann später weniger glänzen.

in der Zwischenzeit kann man schon mal Details bemalen, wie etwa die Gummierung der Laufrollen, die ich mit Lifecolor Gummifarbe und einem kleinen Rundpinsel aufgebracht habe. Dank der Drehbarkeit der Räder ist das recht einfach.
Die Auspufftöpfe und Blattfedern werden mit dunkler Metallfarbe (Amig Gunmetal) bemalt.
Auch die Metallteile der Werkzeuge werden in diesem dunklen Farbton bemalt.

Kommen wir zu den Decals ... Die Flächen werden mit Weichmacher vorab bestrichen, das Decal aufgebracht und mit einem Wattestäbchen von der Mitte zum Rand hin angedrückt um mögliche Lufteinschlüsse auszustreichen. Dann Decals mit Weichmacher bestreichen und einwirken lassen.
Der anfangs sichtbare Tägerfilm verschwindet spätestens nach dem Auftrag von seidenmattlack wenn die Decals völlig angetrocknet sind.
Das Ganze gestaltet sich mit den Turmnummern komplizierter, denn diese sind einteilig gedruckt und ziemlich groß und müssen jeweils über eine Turmluke angebracht werden.
Hier empfiehlt es sich an sich die Lukenfläche aus dem Decal exakt auszuschneiden - aber das ist eine Wissenschaft für sich, da man hier exakt und ausgerichtet schneiden muss, sonst sind die Turmnummern später doch schief.
Ich habe diese nun doch einteilig aufgebracht und mit viel Weichmacher dieses über die Luke angedrückt. Das funktioniert mit gewissen Abzügen, denn natürlich entstehen durch die Dicke der Luke Falten und Verschiebungen drumherum.
Wie gerade schon geschrieben wird das ganze Fahrzeug nach dem antrocknen der Decals mit seidenmattlack von
Amig per Airbrush überzogen um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten und die vorher glänzenden Flächen wieder abzumildern.

Eines der Highlights für mich sind die Scheinwerfer vorn. An sich wäre es sinniger diese mit den Tarnabdeckungen zu verwenden, aber da Takom auch die normale Version mit den Klarlinsen dabei hat, finde ich, dass dies einen besonderen "farb"klecks bildet.
Dazu habe ich das Innere der Scheinwerfer mit dem Molotow Liquid Chrome Stift ausgemalt - dieser Stift bietet für die
Einfachheit und Schnelligkeit mit der hie rein Ergebnis erzielt wird, einen tollen, glänzenden Look, genau richtig für das Innere von Scheinwerfern. Mit dem Einkleben der Linsen mittels Weißleim sind die Scheinwerfer dann wirklich ein Highlight.

Als nächstes rücken wir den Auspufftöpfen auf den Leib. Zwar kann man davon später nach dem Aufkleben der Pe Bleche nicht mehr viel sehen, aber das was man sehen kann, sollte stimmig sein.
Ich habe daher die noch metallfarbenen Töpfe mit Amig Rostwashing Lösung befeuchtet und dann mit verschiedenen Rostpigmenten diese auf die feuchte Oberfläche getupft. Dabei mit einem kleinen Rundpinsel die Flächen schön abwechselnd mit fresh rust, track rust, medium rust betupfen. Ggf. auch warten bis es
getrocknet ist um den Effekt zu beurteilen. Und es soll auch nicht zu sehr rostig werden, da auf dem Kriegsschauplatz Afrika Metall nicht so sehr rostete und durch Sand immer mal wieder abgeschliffen wurde ... ein Eiertanz halt.

Gleiches gilt für die Ketten ... die sollen einen metallischen Ton bekommen mit einem Hauch von Flugrost.
Dazu werden die Kettenstränge zuerst mit Chaos Black aus der Sprühdose grundiert.
Nach dem Trocknen wird dann mit
AK4041 English Uniform per Airbrush in mehreren dünnen Schichten eine Nuance an Flugrost aufgebracht.
Der Bereich zwischen den beiden Führungszähnen in dem die Räder laufen, wird per Pinsel mit Vallejo Oily Steel bemalt und ergibt einen schönen blankgeriebenen Metallton.
Um den Kontrast aber nicht zu krass zu machen und auch den Rostlook noch einen Hauch zu verstärken, wird die Kette dann noch mit AK Crusted Rust Deposit per Pinsel leicht bestrichen. Hier kann man auch gut den Grad der Rostigkeit einstellen je nachdem wie stark man aufschüttelt und wie viel man aufträgt und antrocknen lässt.

Wenn das getrocknet ist, kann die Kette aufgezogen werden, wie oben im Bauabschnitt berichtet.

Dann geht es an die Feinheiten und Alterung der Bemalung.
Als erstes werden die zuvor grau gebrushten Bereiche verfeinert - mit einem kleinen Stück Schaumstoff wird die graue Mission Models Farbe in den Randbereichen der grauen Flächen aufgetupft und damit Farbchips simuliert. Dies wende ich auch in weiteren Kleinbereichen an, wo man Farbschäden der gelbbraunen Farbe erwarten könnte. Dabei sollte man auch an die Turmnummern denken, die da auch der geben Farbe aufgebracht wurden - und wo diese abgerieben ist, wird auch die Turmnummer weg sein müssen und die graue Grundfarbe hervortreten. Beim Tupfen mit dem Schaumstoff sollte man diesen erst auf einem Stück Pappe austupfen, bis nicht mehr zu viel
Farbe drin ist.
Gerade im Laufwerksbereich macht sich diese Art der Farbbeschädigung einen guten Eindruck.

Danach wird mit Oilbrushern ein paar helle und dunkle Punkte auf die geneigten Flächen gesetzt und mit einem sauberen Flachpinsel von oben nach unten gestrichen um Laufspuren zu simulieren und die Flächen etwas auflockern.
Gerade an Details und Erhebungen kann man darunter dunkle Laufspuren, wie von Rost, gut darstellen.
Das ganze muss gut abgestimmt sein - die Streifen dürfen nicht übermächtig ins Auge stechen, aber dennoch genug sichtbar bleiben, dass sie unterschwellig einen interessanten Look für das Auge kreieren.


N
ach dem Durchtrocknen der Farbe geht es dann an das Filtern des Modells. Heißt in diesem Fall das Auftupfen kleiner Farbpunkte von Ölfarbe. Ich habe hier mittels Amig Oilbrusher gelbe, weiße, braune, grüne, blaue, schwarze, etc. Punkte gesetzt. Dabei in den oberen Bereichen eher hellere in den unteren eher dunklere Farben. An Luken und aneinanderliegenden Flächen habe ich andere Farbkombinationen genutzt um die Flächen voneinander abzugrenzen. Darüberhinaus gleicht das Filtering den noch recht harten Kontrast zur grauen Grundfarbe an.
Der Clou des Filterns liegt jetzt daran, dass mit einem Flachpinsel und Verdünner diese Farbpunkte in die Grundfarbe eingeblendet werden und zwar so, dass nur der Hauch eines Farbschleiers zurückbleibt, der nicht deutlich sichtbar, sondern nur andeutungsweise bleibt und damit dem Fahrzeug mehr Farbvarianz und damit etwas fürs Auge bietet, insgesondere wenn sich die Flächen leicht voneinander abheben.

Nach diesem Schritt sollte man das ganze rund 24 Stunden trocknen lassen.
Es folgt das washing - also das Betonen von Vertiefungen, Rillen und Details durch eine dunkle Farbe - ich habe dies durch mit Amig 1000 brown wash durchgeführt. In der Hauptsache als Pinwash, d.h. die Flächen wurden nach und nach mit Verdünner befeuchtet und dann mit einem dünnen Pinsel die Details spezifisch mit dem wash betupft um die dunkle Farbe an diesen Details gezielt aufzubringen. Farbmittelränder wurden dann mit einem sauberen Pinsel von der Fläche zu den Details hingewischt.
Durch das washing bekommt das Modell mehr Tiefe durch eine weitere Ebene, die Schatten verstärkt und Details mehr hervorhebt. .

Als letztes steht dann das Trockenmalen auf dem Programm.
Hier habe ich mir aus verschiedenen Ölfarben einen hellen ocker-Ton angemischt und auf einem Stück Pappe erstmal etwas ruhen und das Öl dadurch herausgezogen wird.
Mit einem mittelharten Flachpinsel wird nun etwas von der Ölfarbenmischung aufgenommen und auf einem Stück Pappe ausgestrichen, bis keine Farbe mehr abgerieben wird und nur noch wenige Pigmente im Pinsel verblieben sind.
Damit wird dann das Modell über Ecken, Kanten und Erhebungen gestrichen. Dadurch bleiben die hellen Farbpigmente spezifisch nur an den vorgenannten hängen und betonen diese mit einer Aufhellung. Das Modell erhält dadurch eine weitere Ebene und betont dadurch Details, die ansonsten untergehen.

Wenn das Modell je auf einer kleinen Vignette zum ruhen kommt, wird, je nach Farbe des Untergrunds das Modell mittels entsprechenden farbigen Pigmenten im Laufwerksbereich Staub aufgetupft - dabei am Heck etwas höher und in den Kanten der Kettenbleche, wo dieser Staub sich ablegt und sammelt.




Fazit

Ein Spaß! Ja, es hat wirklich Spaß gemacht mal hier im großen Maßstab zu bauen, sich nicht über Fitzelteile zu ärgern und winzige, fragile Kettenglieder - nein, hier stand echt mal der Spaß im Vordergrund, zumal Takom die Teileanzahl bei Beibehaltung toller Details niedrig gehalten hat. Auch das bewegliche Laufwerk mit der Kette mit Steckbolzen ist toll. Einziges Manko empfinde ich die Spiralfedern des Laufwerks - die hätte man wirklich besser und womöglich funktionsfähig hinbekommen können und die doch etwas magere Auswahl an Markierungen.
Ansonsten alle Daumen hoch und weiter so, Takom!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 01/2020 Thomas Hartwig

5417 Leser dieses Bauberichts seit dem 26.01.2020

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