SPz Puma


 

Das Original

Der SPz Puma ist eine komplette Neuentwicklung von RLS und KMW für die Bundeswehr als Ersatz für den jetzt 40 Jahre alten SPz Marder.
Die Projektplanung begann bereits 1996 und lief zeitweise unter den Projektnamen Igel und Panther.
Ende 2004 wurden vom BWB fünf Vorserienfahrzeuge geordert, die 2006 ausgeliefert und an den WTDs ausgiebigen Prüfungen unterzogen wurden.
Dabei zeigten sich gravierende Schwachstellen, insbesondere in der Ausführung des Laufwerks und Antriebsstrangs. Das neu entwickelte, entkoppelte Laufwerk wurde letztenendes um eine weitere Laufrolle erweitert.
Am 6.Dezember 2011 wurden die ersten beiden Truppenversuchsmuster übergeben um in der Truppe die Endabnahme und Truppenüberprüfung durchzuführen. Im Juli 2012 wurde die Stückzahl der bestellten Pumas von 405 auf 350 reduziert und eine Übergabe der ersten Serienmodelle in den Truppendienst auf Mitte 2013 festgelegt.

Der Puma besitzt neben dem neuentwickelten, entkoppelten Laufwerk auch einen besatzungslosen Turm als Neuerung in der Geschichte der Bundeswehr Fahrzeuge. Die Besatzung besteht aus einem Fahrer, dem Richtschützen und Kommandanten plus einer Schützengruppe von 6 Soldaten im hinteren Kampfraum. Der Feuerkampf aus dem Fahrzeug heraus kann über eine Zweimann Klappluke im hinteren Wannendach geführt werden. Die Auslegung der gesamten Inneneinrichtung ist minensicher und alle Sitze vom Boden entkoppelt.
Die verwendete Kette ist die neuentwickelte Leichtbau Kette Diehl 464C.

Die Panzerung des Pumas ist modular aufgebaut und existiert in zwei Schutzstufen. In der Schutzstufe A ist der Puma im Airbus A400M lufttransportfähig mit einem gewicht von rund 31 Tonnen. In der Schutzstufe C umfasst den Turm-, Bomblet-, Minen-, und Frontschutz. Die Panzerung verstärkt den Schutz an den Seiten und am Dach. Hierdurch wird er gegen Panzerabwehrhand- und Mittelkaliberwaffen sowie Bomblets geschützt.
Darüberhinaus erhält der Puma das abstandsaktive Schutzsystem MUSS von EADS Defence & Security. Dieses ist darauf ausgelegt, anfliegende Lenkflugkörper (LFK) durch Störung der Lenksysteme vom Kurs abzubringen oder das Ziel für die Erfassungssysteme zu verschleiern. Das MUSS soll sowohl vor laser- als auch drahtgelenkten Flugkörpern schützen und auch für den Einsatz gegen Fire-and-Forget-Waffen geeignet sein.
MUSS besteht aus Laser- und Ultraviolett-Sensoren, einer Rechnereinheit, einem Infrarot-Störsender und einer Nebelmittelwurfanlage. MUSS ist dabei in der Lage, vier Ziele gleichzeitig zu bekämpfen.

Als Hauptbewaffnung besitzt der Puma eine 30mm MK 30-2/ABM von Rheinmetall. Die Kampfentfernung gegen gepanzerte Ziele liegt bei 2000m. Die Schussfolge liegt bei rund 200 Schuss/min und der Munitionsvorrat im Turm 400 Schuss.
Als Sekundärbewaffnung wird ein achsparalleles MG4 rechts von der Hauptwaffe mitgeführt.
Zur Panzer- und Hubschrauberabwehr wird der Puma mit dem Lenkflugkörper Spike-LR ausgerüstet. Als Startgerät dient die Waffenanlage MELLS, das seitlich am Turm adaptiert werden soll und bietet Platz für zwei Lenkflugkörper.

Mit dem 800kW Triebwerk kann das maximal 43t schwere Fahrzeug auf 70km/h beschleunigt werden. Die Reichweite beträgt rund 600km.
Der Puma ist 7,40m lang, 3,43/3,70m breit (Schutzstufe A/C) und ca.3,10m hoch


Der Bausatz

Der Bausatz umfasst über 170 Teile an 8 Spritzlingen, ein Vinylspritzling, Vinylketten, Stahldraht und einen Decalbogen.
Die Bauteile machen für Revell einen ganz hervorragenden Eindruck. Klare, deutliche Details, die schön dargestellt sind. Sauberer Guss ohne Formenversatz oder Verzug und gut strukturierte Aufteilung der Bauteile. Allein die extrem feinen Details der Nietenköpfe und der extrem feine antirutschbelag sind phänomenal. Wobei der Antirutschbelag auf der Wanne schon wieder so fein ist, dass er zu glatt und unauffällig ist.
Das Laufwerk wird mit einzeln einsteckbaren Schwingarmen dargestellt. Die Laufrollen setzen sich aus zwei Halbteilen zusammen und machen einen guten Eindruck.
Die Kette ist aus sehr weichem Vinyl - hier finden sich auf der Innenseite einige Auswerferstellen und sogar auf den Gummipolstern der Aussenseite ein paar Sinkstellen.
Ebenfalls aus Vinyl sind die beiden Schmutzfängerlappen und das Abschleppseil - nicht unbedingt die beste Wahl für das Abschleppseil. Hier wäre ein Metallkabel besser geeignet gewesen.

Die Zusatzpanzerungen für die Schutzstufe C werden extra angebaut und sind sehr fein detailliert. Auch die Metallgitter sind fein und gerade gespritzt.
Die Teile für die Beleuchtungseinrichtung und Optiken sind leider nicht als Klarsichtteile ausgeführt.
Der Turm setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, wobei die Optiken und auch die Kanone beweglich bleiben. Was dem Turm leider fehlt, ist der projektierte Eurospike Raketenwerfer. Das ist das "Problem" mit einem Fahrzeug das noch nicht 100% serienreif in der Truppe ist.
Was dem Turm und der Oberwanne leider auch fehlt, sind die lang genoppten Anti-Bomblett Matten.

Die Bauanleitung ist mit 50 Bauschritten recht umfangreich und gut verständlich. Die Zeichnungen sind in typischer Revell Manier. Optionsteile sind entsprechend aufgezeigt und gut dargestellt.
Der Decalbogen umfasst Eiserne Kreuze, MLC48, zwei Warntafeln und zwei Blankonummernschilder mit ausreichend Ziffern. Der Tarnplan zeigt die Verteilung der Farben und stellt eines der beiden Fahrzeuge dar, die zur Zeit (2012) als Truppenversuchsmuster in der Überprüfung sind.


Der Bau

Der Bau beginnt mit dem Laufwerk, das ähnlich dem Original von der Wanne getrennt gelagert ist und in diesem Fall zwei Wannenseitenteile beinhaltet in das die Laufwerksarme gesteckt werden. Diese werden von zwei Stiften gehalten, da dass eine exakte Ausrichtung gut möglich ist. Da ich im Netz bereits von einem anderen Modellbauer gelesen hatte, dass es nicht möglich ist, das Laufwerk beweglich zu gestalten, war ich herausgefordert - und sie da: Es geht sogar ganz einfach. :-)
Die jeweils erste und letzte Laufrolle werden wie gewohnt fest arretiert eingeklebt. bei den restlichen Schwingarmen, wird der zweite Haltestift, der das Rad sonst in der Position hält, sauber abgeknipst und verschliffen und der Schwingarm ohne Kleber eingesteckt. Glücklicherweise schaut dieser weite genug durch, sodass er dort gegen das herausrutschen gesichert werden kann. ich habe mir dazu aus Plastiksheet größere kreise ausgestanzt, die ich dann mit dem Durchmesser des Schwingarms aufgebohrt und dann aufgesteckt habe. Dann den Schwing arm von aussen fest und gerade eindrücken, fest halten und mit Kleber vorsichtig sichern. Zusättlich habe ich später noch mit einem heissen Schraubenzieher den Rest des Schwingarms verschweisst. Dank der beiliegenden sehr weichen Gummikette ist das Laufwerk damit an jeden Dioramengrund gut anpassbar. Die besagte Gummikette wird zunächst mit Plastikkleber zu einem Ringverklebt und die Stifte dann aber auch mittels heissem Schraubenzieher verschweisst. Leit- und Treibrad werden verklebt - hier wäre eine Beweglichmachung in der Tat schon schwieriger - ist aber auch nicht notwändig.

Die beiden Laufwerksschalen werden dann an die Unterwanne angeklebt. Dank Passnasen kann man hier nicht viel falsch machen, wenn man diese dann auch wirklich richtig in Position drückt. Die Kette bringe ich erst ganz zum Schluss nach der Bemalung an.
Nach dem Einpassen der Rückwand kann man auch schon die Oberwanne aufsetzen. Auch hier bin ich von der überragenden Passgenauigkeit überrascht. Nicht der Hauch eines Spaltes irgendwo, kein pressen und zwängen - das passte wie "Ar*** auf Eimer".
Am Heck werden dann die Schmutzfänger aus weichem Vinyl (habe ich mal mit Sekundenkleber verklebt), die Rückleuchten und die Zusatzpanzerung aufgeklebt. Bei der Zusatzpanzerung muss man ein bisschen aufpassen, dass man die Angussstellen richtig sauber entfernt, damit diese dann sauber ohne Spalt an die Rückwand passt.
Dann geht es auf der Oberwanne weiter - hier werden Luken und weitere Details eingeklebt. Die Kommandanten- und Fahrerluke habe ich offengelassen, damit hier später Figuren eingesetzt werden können. Bei der Fahrerluke war mir lange die offene Position nicht klar und auch die entsprechende Zeichnung in der Bauanleitung war wenig hilfreich. Man sollte in dem Fall das Teil D46 einkleben und die Luke geht dann soweit auf, dass gerade noch eine Ecke unter der D46 ist.

Die obere Heckluke für zwei Soldaten ist auch offen darstellbar, aber hier kann man zuviel vom leeren Innenraum sehen, sodass ich lieber darauf verzichtet habe.
Das Teil C122 aus Baustufe 14 habe ich weggelassen und die öffnung verspachtelt, da es auf keinem der bis jetzt zugänglichen originalfotos zu entdecken ist udn habe stattdessen dn eckigen kasten, der etwas unterhalb auf diesen Fotos zu sehen ist aus Plastiksheet und PE Teilen nachgebaut und aufgeklebt.
Weiter geht es mit den markanten Seitenzusatzpanzerungen. Diese setzen sich aus jeweils aus 3 Großteilen zusammen. Hier lohnt sich vor dem verklebern einmal das Trockenpassen um sicherzustellen, dass alle Angussstellen richtig versäubert sind - diese können nämlich sonst zu Spaltbildung führen, da die Teile aufs genaueste aufeinander abgestimmt sind. also lieber zweimal schauen und auch während der Kleber anzieht lieber die teile nocheinmal mit den Fingern zusammenpressen. Auch hier kann man dan guter Passmarken eigentlich nicht viel falsch machen.
Auf der Aussenseite wird dann noch die untere Gitterstruktur angeklebt - dies soll laut Bauanleitung eigentlich erst nach dem Anbau der Seitenteile an die Wanne erfolgen, aber den Grund dafür kann ich nicht erkennen. Wichtig ist nur die genaue Ausrichtung und das heisst, dass die kleinen Haltepunkte zwischen den Gitterelementen genau an den entsprechenden Punken an der Seitenschürze in Deckung gebracht werden. Zusätzlich muss man sehen, dass die gewinkelten Klebelaschen dann auch direkt Kontakt haben und damit das Gitterelement senkrecht ausrichten. am besten mit einem dünnen Stab diese Laschen einmal vorsichtig andrücken. Das Ganze dann gut durchtrocknen lassen.
Nun sollte man eigentlich die Seitenpanzerungselemente an die Wanne kleben - da ich die Kette aber erst am Ende der Bemalung anbringen wollte, das Aufziehen mit der Seitenpanzerung aber unmöglich ist, habe ich die Seitenelemente erstmal nur an zwei Stellen ganz leicht an die Wanne verklebt um sie später wieder abnehmen zu können. Schon allein bei diesem vorsichtigen Verkleben zeigte sich wie genial und exakt passend auch diese Elemente an die Wanne gingen. Ganz wunderbar!

Nun folgen die Kleinteile am Modell für die man etwas Geduld und eine ruhige Hand benötigt. Dies sind die Kameras, die gewinkelt auf den seitenschürzen und dem heck stehen, sowie in den Kanten zwischen Heck und Seitenpanzerung. Glücklicherweise sind aber auch hier Passstifte bzw. Passmarken eingearbeitet, die ein falsches positionieren fast ausschließen.
Ein bisschen Eigenarbeit habe ich mir an der Front wieder aufgelastet, denn die Scheinwerfer sind leider wieder massiv ausgeführt und diese realistisch zu bemalen fast unmöglich. Ich habe diese daher aufgebohrt und vorsichtig mit einem Skalpell komplett freigeschnitten. Dann habe ich mit aus einem entsprechend dicken Stück Plastiksheet eine Negativform der Scheinwerfergehäuses gefeilt und dieses in erhitztes 0,4mm Plastiksheet gedrückt um eine Art Vakuform zu bekommen. Das hat einige versuche benötigt und auch die Versäuberung war nicht ganz einfach.
Diese Gehäuseteile habe ich dann von hinten an die ausgefrästen Scheinwerfer eingeklebt. Dann noch die Bliker von hinten in die Aussparungen einführen und verkleben und dann kann man die Bauteile mit den Scheinwerfern an die Wann kleben. Hier sollte man vor dem Einkleben die Teile einmal trocken eingefädelt haben, denn sie müssen in mehreren Ebenen passen. aber auch hier hat Revell eine unglaublich gute Passgenauigkeit und exakt sitzende Passmarken hinbekommen. Gleiches gilt auch für die beiden Seitentritte, die vorn eingeklebt werden sollen (C24, C25), denn obwohl diese in mehreren Winkeln sitzen, passen diese sofort ohne den Hauch eines Spalts. Wer die Seitenschürzen nochmal abnehmen muss, so wie ich, sollte diese Teile dann aber auch nur nach vorn hin verkleben.
Das Planenpaket vorn auf der Bugplatte würde besser aussehen, wenn man es sich selber aus Bleifolie faltet und mit Streifen aus Alufolie verzurrt - aber irgendwie hat mich dieser Bauschritt in einer faulen Minute erwischt und so habe ich das bausatzteil verwendet. Was ich hingegen unbedingt tauschen/ändern musste, war das Abschleppseil. Dieses ist auch aus dem weichen Gummi und absolut nicht empfehlenswert. Ich habe dafür etwas Kupferlitze aus meinem Grabbelkistenfundus genommen.

Dann geht es in den zweiten großen Teil des Baus: den Turm.
Die Grundplatte weist erfreulich gute und sehr exakte, gewinkelte Passteile für die Seitenteile auf. Und eben diese Seitenteile passen so exakt zueinander, dass es eine helle Freude ist. Natürlich muss man beim aushärten des Klebers nochmal sicherstellen, dass die teile auch genau aneinander sitzen, aber das ist kein Aufwand. Die kleine Optik im vorderen Bereich ist beweglich und ich habe alle Optiköffnungen mit entsprechend großen Bohrern aufgebohrt.
Die Kanone ist dann als nächstes dran. Hier wird das Rohr zwischen die zwei Halbteile der Rohrhalterung gelegt und diese dann entsprechend verklebt. Hier sollte man gerade im oberen Bereich die Angussstellen sehr exakt versäubern damit später keine deutliche Naht zu sehen ist. Das Rohr wird von durch den großen runden Impulsgeber abgeschlossen, der nach vorn hin offen ist und so auch gut aussieht. Was ich erst noch im Nachhinein ergänzt habe, ist das deutliche Kabel, das vom Impulsgeber über das Rohr ind die gelochte Rohrhalterung führt. Dies habe ich aus 0,6mm Bleidraht dargestellt.
Die komplette Waffe wird dann in die runde Führung des Turminnenteils eingelegt und die rechte Seitenwand entsprechend aufgeklebt. Auch hier wieder super Passung und die Waffe bleibt höhenrichtbar.
Beim Aufkleben der Auswerferteile muss man vorsichtig verkleben, damit man dies nicht mit dem Turm verklebt und die Waffe dann fest ist. Also lieber sparsam mit dem Kleber sein

Front- und Deckenplatte schließen den Turm dann ab und (ich weiß ich wiederhole mich) auch hier passt alles ganz hervorragend, wenn man die Seitenteile auch ordentlich verklebt hat. Was der Turmdeckenplatte und auch der Wannendecke fehlt sind die markanten zusatzpanzerungselemente für den Bomblettschutz mit der Igelstruktur. Das ist wirklich ärgelich, zumal ich keien Ahnung habe, wie man sowas nachbauen sollte. Auch ist nichts von der projektierten Spike Luftabwehrrakete zu sehen, die eigentlich an der linken turmseite angebracht werden soll - gut an aktuellen originalbildern ist auch nichts von dieser zu sehen. Allerdings ist die Ausführung des Teils der linken Turmseite als einzelner Spritzling ein indiz, dass da vielleicht noch mal ein modifiziertes Teil in einem späteren Bausatz kommt!? Wer weiss?
Die kleinen Optiken, die die vier Seiten des Turms abdecken habe ich auch noch entsprechend aufgebohrt.

Nun werden nur noch die Optik auf dem Turm und der darüberliegende Sensorkopf des MUSS zusammengebaut. Bei ersterem habe ich die beiden Optikflächen vorn vorsichtig mit Bohrern und Skalpell aufgeschnitten. in den Sensorkopf dann aus Plastiksheet zwei Klötze einklebt die mit drei verschieden großen Löchern versehen wurden. Nach der Lackierung werden dann hier Scheiben eingeklebt, die ich aus Acetatfolie geschnitten habe. Die Sensoroptik vom MUSS verbleibt unverändert, da sie auf den Bildern glänzend schwarz erscheint - das kann man auch gut per Pinsel hinbekommen.
Beide Optikteile habe ich dann mit Liquidtape von Microscale aufgesetzt um sie nach der Bemalung dann nochmal abnehmen und bearbeiten zu können.
An der Rückseite des MUSS-Kopfes habe ich noch zwei Kabelstränge ergänzt, die den hinteren rechten Bein entlang in das Turmdach laufen.
Es folgt als letztes der Anbau der Nebelmittelwurfanlagen an beiden Seiten des Turms. Hier darf man sich nicht wundern, dass die zwei Halbteile verzogen/verdreht erscheinen - das soll so und passt hervorragend ineinander.
Mit dem ordentlichen Einpassen ohne Kleber zwischen die beiden Halterungen oben und unten, bleiben diese sogar drehbar wie beim Original.
Dann habe ich aus etwas dickerer Alufolie die Planenabdeckung über der Kanonenbasis gefertigt. Nicht ganz einfach ist es hier die richtigen Knicke in dem Bereich der Höhenrichtung. Ich habe dazu die Struktur von einem Schraubdeckelglas mit passender Riffelung eingedrückt. Das ganze dann vorsichtig auf das Turmdach aufgeklebt.
Ganz zum Schluss habe ich noch eine Antenne angebaut - da die Bilder des Vorbilds eine zweiteilige Antenne zeigen, habe ich Plastikrundmaterial 0,5 und 0,4mm aufeinandergeklebt. den Antennensockel auf dem Puma habe ich vorsichtig mit 0,5mm aufgebohrt, damit die Antenne auch gut hält.
Nach der Bemalung habe ich in die offenen Luken noch je eine Figur aus dem Sortiment von DOLP gesetzt, was dem ganzen ein wenig Leben einhaucht.

Damit ist der Bau dann beendet.

Bemalung/Alterung

Zunächst wurde das komplette Modell und die Gummikette mit Chaos Black aus der Sprühdose von Games Workshop grundiert. Dann habe ich die horizontalen Flächen mit weisser Farbe gebrusht um ein wenig preshading zu erreichen.
Es folgte die Komplettbemalung des Modells mit Tamiya XF-67 Nato green, dem ich ein wenig Glanzlack beigemischt habe.
Ich habe hier danach nochmal die Grundfarbe mit weiß aufgehellt und einige horizontale Flächen, wie auch einige abgeschrägte Flächen mit diesem aufgehellten grün geairbrusht.

Dann wird mittels Panzerputty der Bereich der späteren grünen Tarnflecken abgedeckt und die Bereiche für die schwarzen und braunen Flecken freigelassen. Dabei sei gesagt, dass der Tarnplan von Revell wirklich 1a mit den bislang bekannten Fotos übereinstimmt.

Beim Panzerputty muss man aufpassen, dass man sich nach dem Aufbringen nicht ewig zeitlässt, denn gerade an den vertikalen Flächen beginnt sich die Masse langsam der Schwerkraft folgend zu verformen.

Dann wurden die Bereiche der braunen Tarnflecken großzügig mit Tamiya XF-68 aufgesprüht - also ruhig über die Grenzen in das noch folgende schwarz hinein. Das braun wurde natürlich auch mit einem Schwung Glanzlack versehen, damit es nicht ganz so stumpf aussieht.
nach dem Durchtrocknen (bei Tamiyafarben zum Glück nur ein paar Minuten), habe ich die braunen Flächen formgenau mit Panzerputty abgedeckt und der ganze Vorgang auf den nun noch verbliebenen freien Flächen mit Tamiya Nato schwarz XF-69 wiederholt. Auch hier der obligatorische Schwung Glanzlack.

Danach wird der Panzerputty komplett entfernt (was genial einfach geht ohne auch nur ein Stück Farbe oder Kleinteile zu beschädigen) und danach mit jeweils mit weiß aufgehellten Grundfarben in grün, braun und schwarz vorsichtig die einzelnen Flächen auf den horizontalen Flächen nachgearbeitet. Damit erreicht man auch den etwas weicheren Übergang der bisher scharfen Übergänge. Dabei habe ich auf den horizontalen Flächen mehr weiß eingesetzt als auf den vertikalen Flächen.

Dann ging es an die Detailbemalung.
Das Abschleppkabel wurde mit Vallejo Oily Steel bemalt, die Bordkanone mit schwarz seidenmatt von Revell, die Winkelspiegel und die Rückleuchten wurden mit Modelmatser Metalizer steelblue unterlegt. Die Winkelspiegel erhielten dann Überzug mit glanzschwarz, das ich mit Glanzlack so verdünnt habe, dass es etwas transparent wird. Die Rückleuchten wurden zunächst mit Microscale Krystal Klear überzogen und nach dem Durchtrocknen mit transparent rot und orange bemalt. Das transparent orange fand auch an den vorderen Blinkern Verwendung. Die Rückfahrleuchte wurde mit verdünntem weiss nachgearbeitet.
Die Rückspiegel wurden mit Revell anthrazit bemalt und die Spiegelflächen aus spiegelfolie von Echelon sets passend geschnitten. Es gibt einfach nichts realistischeres. Die Sensorflächen des MUSS Kopfes habe ich mit Tamiya schwarz glänzend bemalt und die deckel der Nebelbecher mit einer Mischung aus Anthrazit und schwarz seidenmatt. Die verzurrte Plane habe ich mit aufgehelltem Nato Grün bemalt und die Zurrgurte mit Tamiya Olive Drab.
Die Abdeckplane auf dem Turm habe ich mit einer Mischung aus Tamiya XF-67 und Vallejo VA178 bemalt.
Weiter ging es mit dezenter Alterung, bzw. Hervorhebung von Details.
Da der Puma an sich recht klotzig mit vielen relativ gerade Flächen daherkommt, muss man sehen, dass die aufteilenden Strukturen und Details mehr ins Auge stechen.
Ich habe als erstes mit dunkelbrauner und hellgrauer Ölfarbe in den unteren Bereichen der Seitenpanzerung, der Front- und heckwanne wie auch den Turmseiten Laufspuren von Regen und Schmodder dargestellt. mit der hellen Ölfarbe habe ich am tiefsten Punkt kleine Punkte gesetzt und diese mit einem Flachpinsel und Verdünner nach oben weggezogen, bis dies in die Grundfarbe soweit eingeblendet wurde, dass es zwar sichtbar aber nicht zu aufdringlich erscheint. Ebenso bin ich mit der dunklen Farbe verfahren, habe hier aber an oberen Kanten angesetzt und die Punkte nach unten weggezogen.

Nach ordentlicher Durchtrocknung habe ich mit Ölfarben (rot, blau, gelb, braun, ocker, mint) kleine Punkte auf das Modell gesetzt und dabei auf den verschiedenen, abgeteilten Flächen versucht jeweils andere Farben dominieren zu lassen, wodurch sich die einzelnen Flächen subjektiv besser von einander abgrenzen sollen. Diese Farbpunkte wurden dann mittels Pinsel und Verdünner soweit miteinander vermischt (und der Pinsel immer wieder gesäubert) bis nur ein kaum sichtbarer Hauch von Farbschleier zurückbleibt.
Auch hier dann wieder etwas Wartezeit bis das richtig durchgetrocknet ist.
Es folgt ein dezentes Detailwashing. Mittels der dunklen Washs AK 045 und 075 und einem 0er Pinsel habe ich alle Nähte, Kanten und Nietenköpfe betupft, sodass die dunkle Farbe sich dort sammelt und das entsprechende Detail betont. Das Abschleppseil und die Abdeckplanen vorn wurden mit etwas bräunlicheren washs behandelt.
Und wieder heisst es warten, bis alles angetrocknet ist.
Der letzte Schritt beinhaltet weiteres Betonen der Details. Hier habe ich mit angemischter mint Ölfarbe die Kanten und Erhebungen trockengemalt. D.h. die Ölfarbe von Flachpinsel abgestrichen, bis mur noch Farbpigmentreste im Pinsel sind, die sich nur lösen wenn man ihn über Kanten zieht. Hier muss man vorsichtig vorgehen, dass der effekt nicht zu stark gerät.

Die Kette wurde übrigens vor dem Aufziehen mit schwarzer Farbe aus der Sprühdose grundiert, die Laufflächen innen mit Oily Steel von Vallejo und die Kettenkörper mit einer Mischung aus track primer, ocker und hellgrau. Die Kettenpolster wurden dann mit Revell anthrazit bemalt.

Zum Abschluss habe ich mir noch ein wenig Schlamm mit Pigmenten und Gipspulver angerührt und vom Pinsel mittels Airbrush auf die untersten Bereiche des Laufwerks geblasen. Dies nur wenig und dezent. Abgerundet wurde dies dann nach dem Antrocknen mit verschiedenen hellen Pigmenten, die die Staubablagerungen rund um den aufgeworfenen Dreck darstellen.



Fazit

Ein überraschend toller Bausatz von Revell - einzige Minuspunkte, aus meiner Sicht, sind die Darstellung eines Modells vor der endgültigen Serienreife des Originals mit entsprechend fehlenden Features, das Fehlen von Klarsichtteilen und die etwas zu labberige Kette. Ansonsten ist hier wirklich ein toller Bausatz entstanden mit exzellenter Passgenauigkeit und erstaunlich guten Details. Natürlich ist noch Luft nach oben, aber prinzipiell schon bemerkenswert. Sowohl für Anfänger als auch Profis geeignet und bei einem Preis von unter 30 Euro wirklich empfehlenswert.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 11/2012 Thomas Hartwig

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