Baubericht - Tamiya Panther Ausf. G (früh)

Dieser exzellente Panther Bausatz ist nun schon seit ein paar Jahren am Markt. Die Qualität ist typisch Tamiya - sauber gegossen, die Passgenauigkeit ist sehr gut und das Modell hat keine größeren Fehler. Die Teile sind in sandbraunem Plastik gegossen, mit Ausnahme der Ketten, die in grauem Vinyl gehalten sind und grauen Ersatzkettengliedern. Als optionale Extras bietet Tamiya darüber hinaus eine Plastik Einzelkette, photogeätzte Motor-Lüftergitter und gedrehte Messing Munition. Wie auch immer, ich habe nur die Einzelkette verwendet. Was ich allerdings bei diesem Bausatz vermisst habe, sind die Periskope der Kommandantenkuppel. WARUM nur ist es SO schwierig diese Modellen beizulegen ?

Das SS Panzerregiment 1 verlegte im Juni 1944 von Belgien, wo die Einheit neu ausgestattet wurde, in Richtung Invasionsfront in der Normandy. Auf dem Weg dorthin marschierte die Einheit durch Paris, wobei ein PK Berichtserstatter eine berühmte Fotoserie eines bestimmten Panthers mit seiner Crew vor dem Arc de Triomphe aufnahm. Diese Serie kann u.a. im Squadron/Signal Heft "SS Armor" auf Seite 66 oder im After the Battle Buch "Panzers in Normandy: Then and now" auf den Seiten 126 und 127. Irgendwie gefiel mir die "Wolken"-Tarnung auf diesem Panzer, so daß ich beschloß dieses Fahrzeug zu bauen.

Das Modell wurde nach dem bekannten "straight-out-of-the-box" Prinzip gebaut. Die Unterwanne fügte sich gut zusammen, selbiges gilt für die Tamiya Einzelkette. Natürlich hätte ich auch eine Einzelkette von Model Kasten oder Friulmodelissmo verwenden können - leider hatte ich aber keine in meinem Fundus.

Auch wieder - "straight-from-the-box". Die Motor-Lüftergitter sind das einzige Extra, daß ich zugefügt habe. Sie bestehen aus einem feinen Metallgitter - ursprünglich für ein Teesieb gedacht...(!)
PE Detailsets von Tamiya, Aber oder Eduard hätten verwendet werden können, aber die Bequemlichkeit siegte einmal mehr. Das Tamiya Set beinhaltet nur die Lüftergitter und ein Visier für das Fliegerabwehr-MG. Die Sets von Aber und Eduard beinhalten deutlich mehr Teile, wie z.B. Werkzeughalterungen, Ersatzkettenhalterungen, usw. Aber bietet außerdem noch Kotflügel und Seitenschürzen. Diese sind sehr empfehlenswert, benötigen aber ein gewisses Quentchen Können und vorallem gute Nerven.

Welch Überraschung - auch wieder unverändert aus dem Kasten. Ich wollte eigentlich ein gedrehtes Aluminium Rohr von Jordi Rubio verwenden, habe es aber nicht geschafft die Weißmetall Mündungsbremse mit dem Alurohr zu verkleben. Es war einfach gesprochen unmöglich. Super Kleber funktionierte nicht und auch schneller und langsamer Epoxyd Kleber konnte nicht helfen. Nach all dem, wurde das sehr gute Tamiya Rohr verwendet. Die Periskope der Kommandantenkuppel wurden aus Plastik Strips gerfertigt.

Zimmerit wurde im Krieg als Schutz gegen feindliche Haftminen verwendet, nach dem Krieg wurde es genutzt um Panzer Modellbauer in den Wahnsinn zu treiben. Es gibt viele Methoden der Zimmerit Darstellung, ich persönlich bevorzuge die Pyrogravur mit einem kleinen Niedertemperatur Lötkolben von Historex Agents. Zimmerit auf diese Art und Weise nachzubilden ist sehr zeitintensiv und braucht sehr viel Erfahrung, aber von meinem Standpunkt aus, ist es der Aufwand wert. Beurteilen Sie es einfach anhand der Bilder selbst.
Das Zimmerit Muster auf diesem Fahrzeug ist typisch für Panther, kleine vertikale Linien in horizontaler Anordnung. Klingt verworren ? Ein Blick auf obiges Bild klärt es auf.

Die Besatzungen dieses Panthers trugen viele verschiedene Uniformen. SS Uscha, der Kommandant des Panzers, hatte eine schwarze Panzeruniform. Zwei andere Besatzungsmitglieder die auf den Fotos zu sehen sind, trugen Panzerkombi Overalls, aus italienischem Tarnmaterial und aus SS Eichenmuster Material.

Die Figur auf diesem Panzer stammt von Wolf und trägt einen SS Eichenmuster Overall. Die Figur ist in Resin gegossen und von sehr hoher Qualität. Meine ursprüngliche Idee war, mehrere Figuren zu bauen, aber die Bequemlichkeit siegte auch hier. Der Panzerschütze sucht offensichtlich den Himmel nach alliierten Jabos ab, das Fliegerabwehr MG ist bereit. Seine Kopfhörer hat er auf die MG Halterung gehängt, vielleicht um die anfliegenden Jabos besser zu hören ?
Die Figur wurde mit Tamiya Acryl Farben und Model Masters Enamel Farben bemalt.

Der ganze Panzer wurde mit Tamiya Acryl Farben bemalt. Hierfür verwendete ich eine Tamiya HG Airbrush und einen Italeri/Testors Kompressor. Tamiya Acryl Farben sind immer meine erste Wahl für die Airbrush, wenn ich aber mit einem normalen Pinsel arbeite, versuche ich aber diese zu umgehen.
Die Basisfarbe des Panthers ist Dunkelgelb, hierauf wurde ein Tarnmuster aus Rotbraun und Olivgrün aufgetragen. Die angerosteten Ketten wurden Dunkelbraun bemalt und anschließend mit Metallic Grey bearbeitet.

Zum Herausarbeiten der Details, verwendete ich Pastellkreiden, Trockenmalen und leichtes Airbrushen. Das Resultat finde ich recht befriedigend. Wir müssen im Hinterkopf behalten, daß dieses Fahrzeug quasi fabrikneu und grade erst auf dem Weg zur Front war. Dementsprechend hatte es natürlich noch keinerlei Kampfspuren.

Panther bauen bringt einfach Spaß. Dieses ist mein dritter Panther und der erste den ich aus diesem Tamiya Bausatz gebastelt habe. Weitere Panther Projekte stehen an, darunter Italeris Bergepanther und ein einige späte Panther Ausf. G.
Der Tamiya Bausatz ist gut, aber man benötigt trotzdem ein paar Extras um ihn sehr gut zu machen. Die Vinylketten sollten ausgetauscht und die Lüftergitter ergänzt werden. Wer noch mehr Realismus wünscht, sollte einen Ätzteilsatz von Aber oder Eduard in Erwägung ziehen. Die Jordi Rubio Rohre sind auch eine sinnvolle Ergänzung, zumal heute die Mündungsbremsen Problematik gelöst ist. Darüber hinaus sind sie sehr günstig.

Preis / Leistung:	*********	Paßgenauigkeit:	*********
Detaillierung:	*********	Schwierigkeitsstufe:	*****