Ommr Linz Fischbauchträger


 

Das Original

1937/38 entwickelt, wurden von 1939 bis Ende 1941 6130 Ommr Linz - mit einer Tragfähigkeit von 29t im Sonderverkehr - gebaut. Um größere Lasten in der Wagenmitte tragen zu können, waren sie anfangs mit innenliegenden Fischbauchträgern und einem räumlichen Sprengwerk ausgestattet. U.a. wurden sie bei Westwaggon und Christoph & Unmack gebaut. In den Jahren 1941 bis 1943 wurden die Ommr Linz dann mit Außenlangträgern und Sprengwerk - auch bei ausländischen Firmen - gebaut.

Mal zur was Gattungsbezeichnung und Bausatzspezifischer Kennzeichnung: Ommr bedeutet: Gattungszeichen O = zweiachsiger Güterwagen mit 15t Ladegewicht und Wände von mehr als 40cm Höhe. Nebengattungszeichen mm = 2achs. Wagen mit mehr als 20t Ladegewicht, r = Radsätze für Übergang auf russische Breitspur (Umsetzswagen). Wenn mit entsprechenden, verbreiterbaren Radsätzen ausgestattet, bekommen die Puffer eine weiße „Banderole“ und das Nebengattungszeichen ‚r‘! Bei Villach wäre noch ein ‚u‘ als Bezeichnung für „ungeeignet für Militärtransport“ (Mannschaften und Fahrzeuge) vorhanden. „Villach“ hatte nicht abbordbare Seitenwände, die im Bausatz fehlen. An den Ecksäulen der Seitenwände befänden sich die weißen Felder der Bremskennzeichen, falls man Seitenwände nachbauen will. Ganz im Gegensatz zu beispielsweise Ssyms, wo sich die Bremskennzeichen an den Ecken der Pufferträger befinden.

Lackiert ist der Flachwagen in RAL 8012 (13a) Rotbraun, zeitgenössische Fotos zeigen diese frühe Farbgebung, ansonsten waren die Untergestelle in schwarz RAL 9005 (5) lackiert.

Der Bausatz

Grundsätzlich handelt es sich um Linz-Wagen der Produktion ab etwa Anfang 1942 mit außenliegenden Längsträgern ohne Bremserbühne, mit einem (fälschlicherweise) Bühnengeländer, aber ohne Bordwände. Ein Villach kommt aufgrund der fehlenden (feststehenden) Bordwände nicht infrage.

Die Räder – und somit die Laufkreisdurchmesser – sind mit 25,5mm zu klein. Die Hülsenpuffer sind zu dünn und zu kurz, die Pufferteller mit dargestellten 450mm Originaldurchmesser zu groß, weil für Wagen mit LüP > 14,0m Länge. Zu den anderen Defiziten komme ich dann im Verlauf dieses Berichtes. Das heißt jetzt aber nicht, dass dieser Bausatz untauglich wäre. Das Oberdeck lässt sich durchaus nutzen!

Der graue Kunststoff ist relativ weich, lässt sich aber ganz gut versäubern. Beim Zusammenbau ist auf Verzug zu achten! Das Plastik der Y-Spritzlinge ist dagegen schön hart – hätte ich mir für den Rest auch so gewünscht! Der Guss an sich ist sauber und klar ausgeprägt. Die Detaillierung allerdings lässt letztendlich etwas zu wünschen übrig, was sich aber erst im Verlauf der Recherche beim Bau zeigt. Nimmt man es nicht zu genau, ist hier aber alles im grünen Bereich!  Sehr ärgerlich sind allerdings die vielen fehlenden Komponenten der Bremsmechanik, usw.! Hier hilft das Update-Set von L.Z. Models No. 35310 German Hildebrand-Knorr Bremse.

Die auf den ersten Blick gute Detaillierung lässt am Ende doch etwas zu wünschen übrig, diverse Details sind bei beispielsweise Trumpeter originalgetreuer umgesetzt. Hierbei handelt es sich meist um Kleinigkeiten, die erst im direkten Vergleich auffallen, aber trotzdem ärgerlich sind. Und die am Ende eine Menge an unnötiger Arbeit verursachen!


Der Bau

Da ich den Value Pack hatte, konnte ich  gleich zwei Versionen bauen: hier die mit den innen liegenden Fischbauchträgern. Sehr hilfreich sind auf den Maßstab 1:35 hochkopierte Zeichnungen mit möglichst vielen Ansichten. Es ist zu beachten, dass der Mittelpunkt der Pufferteller 29,7mm bis 30,2mm über der Schienenoberkante (SO) liegen sollte, die Unterkante des Sprengwerks 10,77mm (377mm im Original) über der SO.

Ich habe mir die Zeichnungen 521 (Blechbauart geschweißt mit außenliegenden Fischbauchlangträgern) und 524 der Übersichtszeichensammlung „Die Güterwagen der Regelbauart“ von 1945 auf den Maßstab 1:35 hochkopiert. So ließen sich diverse Details der Bauweise abgreifen und übernehmen.

Außer den Deckplatten A2, den Langträgern A1 (die werden bei dieser Version zu simplen Rahmenträgern) und den Pufferbohlen A12 habe ich  keine Bausatzteile für den Untergestellrahmen verwendet.

Die Bodenplatten (A2) sollten bis zur Fertigstellung des Untergestells mit Magneten auf einer Stahlplatte fixiert werden, damit sie sich möglichst wenig verziehen!!!

Die Unterseite ist nun schön plan, auf der Oberseite macht die Beplankung an der verklebten Stoßnaht einen Buckel, was ich aber erst viel später bemerkte. Jetzt sollte das Oberdeck schon ans künftige Ladegut angepasst werden – siehe weiter unten!

Innenliegende Fischbauchträger und mechanische Lastabbremsung Hikgl

Hier habe ich den Boden nicht wie bei der anderen Version aufgedickt, dafür aber die beiden Außenlangträger (A1) angepasst. Oben schnitt ich 0,5mm ab. Dazu klebte ich ein 0,75x1,0mm Führungsprofil mit verdünnter Ultra Glue von MIG auf. Nach dem Antrocknen fuhr ich zuerst mit einer Anreißnadel an der Kante entlang, danach arbeitete ich mit einer scharfen Skalpellklinge weiter. In die Kehle der Unterkante klebte ich wiederum mit Ultra Glue ein 0,4x2,5mm Profil (dicker wäre besser – hatte ich aber nicht) und entfernte die Unterkante bis zu den Panzerhaken auf die oben beschriebene Weise. Nun sollten die Langträger nur noch etwa 4,0mm hoch sein. Und die mit Ultra Glue (A.MIG-2031) verklebten Führungsprofile lassen sich jetzt problemlos wieder entfernen. Unter die Panzerhaken kommen genietete Bleche aus 0,13mm Material, jeweils mit acht 0,8er Rundniete von MENG versehen. Die Panzerhaken werden nicht ganz so steil wie im Kit vorgesehen verklebt.

Die Pufferbohlen (A12) behandelte ich z.T. mit kleineren Abweichungen: die Oberkante kürzte ich um etwa 0,8 Millimeter und um die Kulisse des Zughakens klebte ich 1,0mm Niete nach Fotovorlagen aus Carstens Güterwagen Band 3. Die Aufnahmen der Knebelwelle (A4) entfernte ich, die werden später neu aufgebaut. Da der Sabre Kit keine Bremserbühne aufweist, entfallen dementsprechend auch das Bremsbühnengeländer (C17 etc.) und die Bremsspindel.

Sämtliche Träger des Untergestellrahmens baute ich aus Evergreenprofilen scratch, als Vorlage diente mir hier ein Foto in Güterwagen Band 6 von S. Carstens. Die Fischbauchträger übertrug ich von einer skalierten Kopie aus „Die Güterwagen der Regelbauart“, Nr. 521. Ebenso griff ich hier die Form des Sprengwerks ab – dieses liegt übrigens mit 377mm Abstand (10,77mm) zur Schienenoberkante 50mm höher als bei der obigen Version mit Außenlangträgern! Da die Profile A16 u. A17 hier keine vertikalen Streben aufweisen, erweiterte ich die Winkelprofile zu T-Trägern. Die richtigen Maße für z.B. die Abstände der Pressblechhalter (B7) übernahm ich einfach von der obigen Bausatzversion.

Bei den Pufferbohlen wäre noch zu beachten, dass es hier gemäß der Anleitung nur einen Druckluftanschluß (links in Fahrtrichtung gesehen) mit einer durchgehenden Druckluftleitung gibt. Zwei Anschlüsse gibt es nur, wenn eine Heizleitung vorhanden ist und diese die Druckluftanschlüsse nicht kreuzen darf!

Die Achshaltebleche (B7) werden verklebt und 1,4mm Niete von MENG ergänzt, die Achshaltestege habe ich nicht durch die Ätzteile (PE-10) ersetzt, weil mir die Materialstärke der Ätzteile nicht zusagte.

In den Baustufen 5 bis 8 werden die Teile des Laufwerks und die Aggregate der Hildebrand-Knorr Güterzugbremse verbaut… was für ein Spaß! Hier zeigen sich die Defizite in Detaillierung, Vorbildtreue und Vollständigkeit besonders deutlich! Alle Komponenten habe ich erstmal nur zusammen-, aber noch nicht eingebaut!

Weiter ging’s mit den Rädern, die mit 25,6mm Laufkranzdurchmesser zu klein sind. Ich habe sie mit 0,56 x 2,84mm Evergreen Profil (No. 8210) aufgedickt, so kommt man auf den korrekten Durchmesser von 26,8mm (im Original 940mm) und kann so die Radreifen darstellen. Den plan dargestellten Spurkranz erweiterte ich analog mit halbrundem 0,5 x 1,0mm Profil (No. 240). Den Übergang vom Radreifen zum Spurkranz füllte ich mit Mr. Dissolved Putty von Gunze auf, um eine Hohlkehle darzustellen und den Spalt zu füllen. Sodann verblendete ich hier nach dem Durchtrocknen mit Pinsel und Verdünnung. Bei einem Radsatz (für die Außenlangträgerversion) bohrte ich noch jeweils zwei Löcher in die Radkörper, was eigentlich bei jedem Wagen in Ordnung wäre – gedrehte Radsätze waren wohl damals eher die Ausnahme. Solche Löcher dienten bei gegossenen Rädern zum Herausnehmen der Spannung. Will man einen Umsetzwagen bauen, müssten die Radkörper übrigens eine etwas andere Form haben, was aber wohl niemandem auffallen dürfte…

Die Bremsbacken (B6) könnten viel besser dargestellt sein, die Beläge sollten sich durch zumindest eine Gravur irgendwie abheben, siehe Trumpeter. Aber wenigstens passt jetzt ihr Radius zu den Rädern. Ergänzt habe ich die Ziel‘schen Federn. Und ja, die sind hier so riesig! Damit die Hängeisen (PE-2 u. PE-3 gefaltet und gelötet) erstmal beweglich bleiben, habe ich sie mit den Bremsbacken (B6) und den Lagerböcken (B13) per Lötkolben bei ca. 175 °C verschmolzen. Allerdings nicht auf der Innenseite, wo die Bremsdreiecke (B16) verklebt werden. Bei den Lagerböcken für die Fischbauchträger-Version habe ich die Klebenippel entfernt und hier zur besseren Befestigung Bodenplatten 2,0 x 4,0mm aufgeklebt. Die Hängeisen verband ich aus Stabilitätsgründen noch mit 0,5mm Plastikrundstab, der später aber ggf. wieder entfernt werden sollte. Die Gelenkbolzen der Bremsbacken bekamen ebenfalls ein Stück Rundstab aus einer Plastikscheibe spendiert. Als Vorlage dienten mir hier Fotos vom Villach aus dem DB Museum in Koblenz.

Die Deckel (Y2) der Achslager (Y1) weisen leider keinen Herstellerschriftzug auf, die Teile von Trumpeter aber schon! Das sind halt so Unterschiede in der Detaillierung, die am Ende entscheidend sind! Für eine Gußstruktur tupfte ich hier Mr. Surfacer 500 und 1000 von Gunze auf. Außerdem ergänzte ich hinten auf der Oberseite der Achslager (Y1) ein Pressblech (1,0 x 8,0mm) mit oben abgerundeten Ecken an den Seiten und dort je einer Sechskantschraube – wie auf Fotos von Museumswagen zu erkennen und Foto „Achslager“ zu erkennen. Das Ganze verschwindet aber nahezu unsichtbar hinter den Blattfederpaketen…

Auch die Blattfedern (B17) bedürfen der Nacharbeit: die Anzahl der Federn beträgt neun (bei einigen Fischbauch-Versionen sogar zehn), also sollte eine Blattfeder ergänzt werden. Am einfachsten unten, hier eine kürzere Blattfeder ergänzen und den Federnbund erweitern. Und eigentlich fehlt da auch noch der Federbundzapfen. Aber den sieht man nicht, weil die Achslager ihn verdecken. Auf die Oberseite der Blattfedern gehört eine Nut, die Unterseite würde eine entsprechende Feder aufweisen, damit sich die einzelnen Blattfedern nicht verwinden können.

Nachdem all diese Komponenten vorbereitet waren, ging es an den Zusammenbau: zuerst verklebte ich die Blattfedernpakete und richtete sie aus. Danach klebte ich jeweils ein Achslager ein. Räder und Achse fügte ich zusammen, wobei die Räder beweglich blieben. Sodann steckte ich die ganze Einheit ins Achslager und klebte dann das zweite Achslager ein. Die Räder sollten immer noch beweglich sein, die Spurbreite 41mm betragen.

Als nächstes klebte ich die Bremsen aus Baustufe 5 ein, hier aber erstmal nur die Lagerböcke (B13), Bremsbeläge und Hängeisen richtete ich nun an den Radreifen aus, und fixierte die ganze Einheit mit verdünnter Magic Glue von MIG, wobei man während und nach der Durchtrocknung immer noch korrigieren kann.

Weiter geht es mit den Brems- und Zylinderhebeln, siehe Baubericht Außenlangträger. Abweichungen hierzu ergeben sich daraus, dass ich hier eine Version mit Hik gl Steuerventil, und somit ohne Eigengewicht – Bremszylinder, sowie mechanischer Lastabbremsung gebaut habe! Der Bremszylinder (Bstf.8) sollte etwas gesupert werden. Ein Bremsgestängesteller fehlt ganz, ebenso die Zylinder- und Bremshebel. Sie müssen alle scratch gebaut werden!

Zunächst verbaute ich die Bremshebel mit ihren Widerlagern und Haltewinkeln, wie zuvor schon beschrieben. Es folgte das Positionieren des Bremszylinders und der Kulissen für die beiden Zylinderhebel.

Beim Hikgl Steuerventil bin ich wie im anderen Bericht beschrieben verfahren – nur mit dem Unterschied, dass der Ventilträger rechts nur eine Bohrung für den Anschluss des Vorratsluftbehälters und einen Blindstopfen erhält, sowie das Löseventil hier offen und ohne Schutzhaube gestaltet ist. Das Ganze ginge optisch auch exakter und schöner; mir fehlen aber mittlerweile die Geduld und die nötige Sehschärfe!

Die Lösevorrichtung entstand auch hier aus 0,3mm Messingdraht, die Halter des Lastwechsels (A13) entstanden aus alten Ätzteilrahmen nach Fotovorlagen. Die Lastwechselhebel PE-10 habe ich überarbeitet, um ihnen etwas mehr Substanz zu verleihen. Dazu entfernte ich das Hebellager am Lastwechselschild A13 und klebte das Lager dann vorne auf die Hebel. Das flache Ätzteil dickte ich dann noch mit Dissolved Putty von Gunze auf. Eigentlich müsste eine Seite Bremsgewichtstellers des Lastwechsels mit einer Art Getriebe aus zwei Zahnbögen bestehen. Dann aber müssten die Teile A13 zueinander versetzt sein, die Verbindungswelle würde mit dem Sprengwerk kollidieren, und so weiter… aber  irgendwann reicht’s halt einfach! Zumal man später sowieso nicht mehr viel davon sieht. Update: ich hab’s doch noch geändert…

Bremsgestängesteller siehe anderer Baubericht - hier allerdings ohne Kulisse, sondern mit einem Drehbolzen. Die Stege zwischen den Hängeisen (PE-2 u. PE-3) habe ich belassen, die Fanglaschen der Bremsdreiecke wie schon im anderen Baubericht beschrieben ergänzt.

Die ganze Angelegenheit sieht nun – auch dank Internet - einigermaßen schlüssig aus… und ich kann an dieser Stelle „Güterwagen“ Bd. 6 von Stefan Carstes nur wärmstens empfehlen!

Oberdeck (A2):

Wie schon anfangs beschrieben, hatte ich die Oberdecksteile A2 mit Magneten auf einer Stahlplatte fixiert und dann die Untergestellrahmenteile verklebt. Das hielt das Oberdeck aber trotzdem nicht davon ab, sich zu verziehen. In der Mitte machte die Ladeplattform einen Buckel – immerhin sind die Längsträger (A1) nach dem Verkleben gerade geblieben. Egal. An den Stellen, an denen die Last (Holzbohlen, Doppel-T-Träger, usw.) positioniert werden soll, habe ich mit einem passenden Streifen Edelstahlblech überschüssiges Material abgetragen, und so entsprechende Vertiefungen ins Oberdeck graviert. Mit einer Blechschere zugeschnittene Metallstreifen haben einen scharfen Grat, der im weichen Kunststoff wie ein Stechbeitel wirkt. An einem mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebten Lineal o.ä. als Führung lässt sich das Plastik mit dem Blechstreifen durch Ziehen ausdünnen, bis eine einigermaßen gerade Ebene geschaffen ist.

Die Halter der Kastensäulen B15 habe ich ausgedünnt, die Halterungen für die Kastensäulen mit T-Profilen (Bj. 1939 – 1941) sind aus Alublech selbst gebaut.

Baustufe 10 und folgende:

Die Zurrösen (B1 und B14) sitzen tatsächlich bei den zeitgenössischen Versionen da, wo sie in der Anleitung auch angegeben sind. Bei späteren Bundesbahn-Versionen sind sie etwas zur Mitte hin versetzt.

Warum brauche ich für meine Modelle immer so lange? Und warum wird es mal wieder doppelt so lange dauern, wie veranschlagt?! Darum:

ich habe mich z.B. mal intensiv mit der Pufferbohle beschäftigt und natürlich die ganzen Fehler korrigiert. Also zuerst einmal die gebohrten Löcher, bis auf die für die Rangiertritte (A3 u. A14), wieder verschlossen. Übrigens sind die Rangiertritte A14 bei dieser frühen Version aus Holz, werden also entsprechend graviert und mit Metallklammern auf der Oberseite versehen. Die Seilösen (B1 u. B14) sind übrigens in der Anleitung korrekt positioniert!

Die gekröpfte Kniewelle (Knebelwelle) A4: hier habe ich die eckigen Knebel etwas abgerundet. Die Halter (B22) sind falsch; sie wären für die frühere Daumenwelle (durchgehende Stange mit aufgeschmiedeten Knebeln) richtig. Also habe ich die Halter entsprechend umgebaut. D.h., rund eingefeilt, den oberen Bogen entfernt, das Unterteil einer Klemmschelle (1,2mm breit, aus 0,13er Sheet geschnitten) verklebt und hinten ein Befestigungsblech (1,5x2,4mm; 0,25mm dick) mit je einer Niete links und rechts angebracht. Die Knebelwelle habe ich auf der rechten Seite links vom Knebel um rund 2,5mm verlängert, damit die Befestigungsbleche neben die Pufferbleche passen. Alternativ können die Befestigungsbleche aber auch an den entsprechenden Stellen abgeschnitten werden. Ist Geschmacksache, geht beides. Durch die Verlängerung kommt die Knebelwelle aber auch auf eine korrektere Breite. Das ganze wurde nun mit der Knebelwelle verklebt und noch die Oberseite der Klemmung angebracht - und vorne auch noch ein Klemmbolzen ergänzt.

Die Drucklufteinheit: nicht zu gebrauchen. Sie ist nicht durch die Pufferbohle mit der Druckluftleitung verbunden, sondern ist mit Halteblechen unterhalb der Pufferbohle an dieser befestigt. Hier gibt es verschiedene Arten der Befestigung an Winkeln oder Winkelblechen – auch ist hier die Schlauchhalterung (Y10) befestigt. Diese Halterung für die Schlauchkupplung habe ich aus 1,8x0,5mm Profil in der Länge ca. 16,0mm neu aufgebaut. Als Vorlage diente mir ein Teil aus dem K5 Kit von Trumpeter. Ersatz für die Drucklufteinheit kommt von L.Z. Models (35308) aus Irland. Besonders die Schlauchkupplungen sind sehr gelungen! Will man die Kupplungen miteinander verbinden, bzw. an die Halterung kleben, bieten sich die Teile von Perfect Scale Modellbau (35083) an. Diese Kupplungen sind übrigens auch korrekt abgewinkelt! Als Druckluftschlauch nahm ich 0,25mm Silikonkabel, etwa 18mm lang und ohne die Kupferlitze. Stattdessen führte ich hier 0,5mm Kupferdraht (behält deine gebogene Form) ein, eine Seite steckte ich in ein gebohrtes Loch in der Drucklufteinheit, am anderen Ende steckte ich die Druckluftkupplung. So ist alles sicher miteinander verbunden, verklebt habe ich die verschiedenen Komponenten (Silikon, Bleidraht, Resin) mit Acrylic Ultra Glue von MIG. Die durchgehende Druckluftleitung habe ich unter der Pufferbohle unterfüttert, durch das Halteblech (hier rautenförmig) mit der Drucklufteinheit verbunden (Sechskantprofil) und mit einer Schelle versehen. Alles nach Fotovorlagen aus dem Museum.

Haken-Bügel-Kupplung: brauchbar sind Kupplungsspindel und -mutter (Y15 u. Y12), der Kupplungsbügel (Y14) und… das war’s. Der Zughaken muss überarbeitet werden, damit die Optik stimmt. Die Kupplungslaschen (Y16 u. Y17) taugen nichts. Es fehlt die Kröpfung und ein geschmeidiger Übergang. Die Haken-Bügel-Kupplung ist mit Teilen von L.Z. Models überarbeitet. Zum Einhängen des Kupplungsbügels gibt es jeweils einen Haken an der Pufferbohle unter der Hakenkulisse. Übrigens könnten auch Sicherheitskupplungen verwendet werden. Diese waren bis Ende 1941 im Einsatz.

Die Bausatzpuffer (Y6, 7 u. 9) sind wegen der Abmessungen unbrauchbar. Der Pufferteller beispielsweise stellt die 450mm Version für Wagen über 14 Meter Länge dar, müsste aber die kleinere 370mm Ausführung sein. Also designte und druckte mir mein Sohn Puffer mit korrekten Maßen mit einem Filament Drucker. Vielen Dank hierfür! Das Ergebnis war eher unbefriedigend und mehr ein brauchbarer Notbehelf. Resindruck wäre hier sauberer gewesen. Die abgerundeten Pufferteller entstanden dann freihand auf einer Drehbank, die Mitte dickte ich nachher noch mit Miliput auf. Diese Mitte kann aber wohl auch plan ausfallen. Original(?)puffer in Museen weisen auch Teller mit Abrundungen nur am Rand auf. Wobei es auch sein kann, dass es sich hier um spätere DB-Versionen handeln könnte? Am Ende der Pufferhülse wurde eine Passscheibe analog zum Befestigungsloch in der Pufferbohle gedruckt. Sie sorgt dann für eine zentrierte und stabile Verklebung. Das Filament ist übrigens ein ziemlich hartnäckiges Zeugs - das Abdrehen mit Drehstählen und Schleifen artet in eine abendfüllende Beschäftigung aus! Auch müssen die die Riefen der einzelnen Druckebenen mit Schleifpapier in verschiedenen Körnungen egalisiert werden. Zum Abschluss sollte Filler and Primer für eine relativ glatte Oberfläche sorgen, den man ggf. nochmals auf der Drehbank glattschleifen kann. Die Verschraubungen auf der Rückseite der Pufferteller wurden mit jeweils neun 0,8mm Sechskantmuttern von MENG erstellt. Für die richtigen Abstände half mir eine Schablone aus dickem Papier mit neun Löchern zum Anzeichnen. Verkleben geht mit Sekundenkleber, ist aber nicht scherfest. Künftig würde ich die Filamentpuffer eher verschrauben. In meinem Fall wollte ich einen Umsetzwagen darstellen, weshalb ich die Puffer separat bemalt, und dann erst verklebt habe.

Besser wäre natürlich ein Resindruck gewesen; ich war aber zu faul diverse Tests zu machen, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Tja… besser und schneller ging es mit meiner Methode sicher nicht!

Grundsätzlich sind die Pufferhülsen mit Ringfedern (also in unserem Fall) leicht konisch, die mit den früheren Kegelfedern zylindrisch. Ringfederpuffer wurden anfangs für 32 Tonnen, ab Anfang der 40er Jahre auch für 35t Enddruck berechnet. So stellt sich mir der Sachverhalt aufgrund der mir zugänglichen Literatur dar – allerdings ohne Anspruch auf Richtigkeit!

Bemalung/Alterung

Ich wasche vor dem Grundieren meine Modell nicht mit Wasser und Spülmittel ab, sondern sprühe mir der Spritzpistole Isopropylalkohol zum Entfetten auf. Größere, unempfindliche Flächen bearbeite ich zudem mit einem weichen Schminkpinsel. Grundiert habe ich mit Primer & Filler von AK (AK768), auch die Puffer. Danach brushte ich das Untergestell schwarz mit Tamiya XF-1 und XF-68 im Mischungsverhältnis 3:1. Die Längs- und Fischbauchträger bekamen einen Farbauftrag in RAL 8012 (13a) mit AK RC067, aber erst später! Und ebenso die Puffer. Da es sich hier um einen Umsetzwagen (Ommr) handelt, lackierte ich die Pufferhülsen weiß. Insgesamt scheinen mir die aus Filament gedruckten Puffer etwas „sticky“ – zumindest an dem mitgedruckten Rundstab (zum Einspannen in eine Drehbank), den man dauernd anfasst. Deshalb habe ich das Washing, etc. sicherheitshalber lieber mit wasserverdünnten Vallejo Farben gemacht. An den fertig bemalten Puffern brach ich die Rundstäbe einfach ab und schliff den Aufnahmesockel zum Verkleben in der Pufferbohle – wo es nötig war – noch plan.

Nebenher brushte ich die Holzbohlen der Ladefläche mit einer Mischung aus Tamiya XF-49 und XF-51, verdünnt mit Tamiyas Laquer Thinner für einen härteren Lack. Darüber nebelte ich XF-52, um etwas Leben auf die Fläche zu bringen. Auf einzelne Partien pinselte, bzw. tupfte ich sodann Ocker- (Vallejo 101 u. 103) und Grautöne (Vallejo 165). Danach folgte ein Washing mit AK 301 und 070 (Wash for Wood), und ganz wenig AK262. Zuletzt etwas Trockenmalen mit hellgrau und ein paar Pastellkreiden.

Nun erst lackierte ich die Träger rotbraun frei Hand per Airbrush. In die Ecken usw. der durchgetrockneten Träger brushte ich noch stark verdünntes (Tamiya) Schwarz, um schon mal etwas Kontrast zu erzielen. Einige Fehlstellen wurden ausgebessert, die Hakenkupplung (Sprühnebel) nochmal schwarz nachgemalt.

Ungüstigerweise konnte ich die Radkörper, also die Radscheiben nicht schon vor dem Verkleben separat bemalen – also musste ich sie erst im Nachhinein mit einer Rost- und Staubschicht versehen. Dazu trug ich mit einem Flachpinsel eine relativ dicke Pampe aus braunen Pastellkreiden, gemischt mit White Spirit von AK (047) auf, und verblendete dann nach der Durchtrocknung mit einem weichen Pinsel. Details wie beispielsweise die Bremsbeläge wurden vorher auch schon farblich gestaltet, um etwas Leben ins etwas monotone Fahrgestell zu bringen. Nun folgte ein erstes Washing mit verdünnten Ölfarben in schwarz und braun, um eine gewisse erste Tiefenwirkung zu erzielen.

Jetzt erst klebte ich die Puffer ein. Danach tupfte ich das Untergestell mit Pastellkreiden in unterschiedlichen Braun- und Rotbrauntönen feucht mit White Spirit unregelmäßig ab und verblendete nach der Durchtrocknung trocken mit einem weichen Flachpinsel. Ob jetzt ein Auftrag mit Pigment Fixer nötig ist, wäre nun die Frage… Will man hier noch trockenmalen, sollte man. Oder man trägt die Staub- und Schmutzschichten auf (siehe nächster Abschnitt) und malt dann erst trocken, bzw. macht davor ggf. noch einen Pinwash.

Egalisiert wird das Ganze später beim Auftragen der Staub- und Schmutzschichten mit stark verdünnten Farben von Tamiya XF-57 und XF-52. Alle Stellen, an denen Schmierfette und Öle zum Einsatz kämen, wurden nun erst bearbeitet. Also z.B. die Gewindestangen der Kupplungen und die beweglichen Teile der Bremsanlage. Ein paar Farbtupfer sind die roten Kupplungen der Druckluftanschlüsse, sowie die Bedienhebel der Bremsumsteller. Hier wird später noch schwarz gewaschen und ein bisschen trocken gemalt.

Die Laufflächen der Radreifen werden erst ganz zuletzt silbern bemalt. Hierzu verdünne man z.B. Polished Metal Pigmente von AMMO by MIG (No. 3021) mit White Spirit von AK und trägt diese ziemlich flüssige Mischung mit einem Microbrush nach und nach auf die Radreifen auf. Ich habe aber lieber mal True Metal Wax No. 457 Steel von AK probiert: geht ganz gut: wenn’s getrocknet ist, kann man mit einem Microbrush polieren. Es lösen sich (fast) keine Pigmente, die einem das Modell versauen! Die Unterseiten (das Modell liegt ja auf dem Holzdeck) der Bremsbeläge habe ich übrigens mit Maskingtape von Tamiya geschützt. Dummerweise habe ich nicht den Grat auf den Flächen der Bremsen B6 entfernt, sodass sie sich (teilweise da, wo’s zu eng ist) in die Laufflächen der Radreifen eingruben. Ist die endgültige Radstellung gefunden, muss  ggf. noch nachgebessert werden. Warum Radstellung? Hat man Löcher zur Entspannung gegossener Radkörper in dieselben gebohrt, sollten diese Löcher doch nicht hinter den Achshalterblechen (B7) verschwinden, oder?! Am Ende habe ich die Räder mit dünnflüssigem Kleber auf den Achsen fixiert. Dann rollt der Wagen auch nicht mehr weg… Um das Untergestell - hier besonders die Achshalter, die Federnpakete und die Bremsen - jetzt nochmal mit einer dünnen Staubschicht zu egalisieren, habe ich die ja schon fertig gestalteten Räder mit Schablonen aus dünner Pappe vor Sprühnebel geschützt.

Um das Aufbringen der Decals vorzubereiten, brushte ich die relevanten Flächen mit glänzendem Klarlack X-21 von Tamiya. Um sicher zugehen, daß die Oberfläche richtig glatt ist, kann man den Klarlack aber auch pinseln. So wird die Chance größer, daß die Decals nicht doch silbern. Die einzelnen Positionen der Decals werden ggf. nochmals mit Klarlack bepinselt, um eine möglichst glatte Oberfläche zu erzielen. Ich verwende zur Verarbeitung von Decals am liebsten die Produkte von Gunze. Sind sie gut durchgetrocknet, folgt zur Versiegelung nochmals eine Schicht glänzender Klarlack, danach wird mit Ultra Matte Varnish (AK183) unverdünnt (!) per Airbrush mattiert. Nun könnten die Langträger mit den Decals nochmals nachgealtert, bzw. verstaubt werden. Die roten, gealterten Lastwechselhebel wurden nun zuletzt auch noch verklebt.

Jetzt standen nur noch die Detailbemalung und Retuschen an: Lackabplatzer an den Langträgern erstellte ich mit einem Schwamm und Rust Effect Colors von AK. Auch die Kupplungshaken und -bügel tupfte ich mit Chippingcolor ab. Ebenso ein klein wenig die Knebelwelle mit Dunkelgrau. Ein wenig trocken gemalt habe ich auch. Nochmal abgetöntes Weiß an Bremsklötze und Federnpakete, wo nötig für den Kontrast. Die rotbraunen Partien des Rahmens, der Puffer und der Pufferbohlen habe ich mit einer Mischung aus Neapelgelb mit etwas Siena Natur sparsam behandelt. Stark beanspruchte Details wie Zurringe usw. behandelte ich mit Metallpigmenten. Einige kleine Lackschäden erstellte ich mit Weathering Pencils von AK Interactive, besonders an den Unterseiten der schwarzen Decals, wo der Druck der Schrift etwas verrutscht war. Das Holzdeck erhielt noch ein paar leichte Verschmutzungen, u.a. mit Weathering Pencils von AK. Die kann man auch gut zum Herausarbeiten von Details nutzen, ähnlich Trockenmalen oder auch Washing!

Beschriftung:

Der Schrifttyp DIN 1451 kommt so ungefähr hin, die Farben beispielsweise aber z.T. schon nicht mehr. Also für jede Version individuell recherchieren und bei Hartmann Original drucken lassen! Im Linz Baubericht einer Modellbau Zeitschrift ist vom Druck von einem anderen Anbieter von „klingender Münze“ die Rede – ich weiß nicht, was da so ein Decal dort kostet. Bei Ha0 https://hartmann-original.homepage.t-online.de/ kostet ein Decal immer gleich viel – egal, ob es „nur“ ein simpler Schriftzug, oder aber ein aufwändig gestaltetes Truppenkennzeichen nach Fotovorlage ist! Ich bekomme hier meine Wunschdecals; und falls was unklar ist, fragt Herr Hartmann nach. Natürlich erscheint der Preis bei der Masse der Decals am Ende vergleichsweise hoch – dafür gibt es dann aber auch individuelle Beschriftungen in bester Qualität, die wirklich jeden Cent wert sind! Wichtig ist, auf dünne, 7µm Decalfolie drucken zu lassen, damit keine unschönen Ränder entstehen. Die dünne Folie ist genauso robust wie jene in Standardstärke und entsprechend einfach zu verarbeiten. Man muss nur aufpassen, dass die Decals nicht zu „nass“ sind – sie rollen sich sonst ein! Sie vom Trägerpapier direkt auf Position zu schieben klappt meist nicht, weil’s meist einfach zu eng und zu verbaut ist. Also muss man mit einer Pinzette arbeiten und mit Zahnstocher und Pinsel nachhelfen. Ist der Untergrund nicht „gleitfähig“ genug kann es passieren, dass sich die Decals beim Schieben verziehen. Da hilft denn später nur noch Retuschieren…

Zu den Anschriften selbst: ich habe hier eher frühe Versionen (vor 1942) gewählt, die späteren Anschriften waren etwas vereinfacht. Die Schriftgröße ist für mich so ein heikles Thema – oftmals ist die Schrift auf dem Modell dann doch etwas zu groß, wie ich finde. Und dabei ist sie schon kleiner als bei den Decals von Sabre!

Die Beschriftung auf den Ringfederpuffern ist normalerweise gelb, bei den weißen Umsetzwagenpuffern allerdings schwarz. Ebenso die sonst roten Anschriften, die bei rotbraunen Anstrichen in schwarz ausgeführt werden müssen. Bei meinen Decals war der schwarze Druck etwas verrutscht, weshalb ein weißer Schatten unter den Buchstaben lag. Ich habe versucht, das weg zu retuschieren.

Bei den Anschriften an den Langträgern ließ ich mich von zeitgenössischen Fotos von Außenlangträger Wagen inspirieren. Fotos von Fischbauchträger Versionen gibt es leider kaum. Die meisten Anschriften fanden sich an den Ladebordwänden. Meine Version soll aber von vornherein nie welche gehabt haben. Ich hoffe, ich habe einen nachvollziehbaren Mittelweg gefunden.

Restarbeiten:

Jetzt wurden noch die restlichen „Baustellen“ abgearbeitet, z.B. die Knebelwelle mit einem Schwamm gechippt (AK 551, Rust Effects), eventuelle Schäden mit der Grundfarbe (AK RC067) ausgebessert, die Decals ggf. nochmal mit einer dünnen Lage XF-57 Buff von Tamiya homogenisiert.

Beladen wird der Flachwagen mit dem Tragrahmen für Brücke und Lademulde des Karl-Gerätes. Die unteren Doppel-T-Träger wären beim Transport auf Culemeyer mit U-Profilen verschraubt. Hier wird der Tragrahmen nun durch diese Löcher direkt mit dem Holzdeck verschraubt. Denkbar wären noch verschraubte Kanthölzer, die gegen ein Verrutschen der Ladung dienen. Außerdem habe ich auch noch Ketten mit Spannschlössern und Kettenendgliedern durch die Schäkel geführt und an den Panzerhaken befestigt. Die Kettenendglieder habe ich mir selbst gebaut, die Spannschlösser sind aus Messingguss von ELDE Modellbau und fanden sich noch in meiner Grabbelkiste. Ich habe die Ketten zum lackieren mit Stecknadeln schwebend auf Moosgummi aufgespannt. Nach deren Einbau musste ich dann nur noch blanke Fehlstellen ausbessern. Zuletzt habe ich noch einige Werkzeuge verteilt, z.B. Schraubenschlüssel usw.

 

Fazit

Da ich erst kürzlich Trumpeters Karl Gerät (eisenbahnverlastet) gebaut habe, fallen die Defizite in der Detaillierung des Sabre Bausatzes besonders krass auf. Es liegen 15 Jahre zwischen den Releases dieser beiden Kits – und trotzdem liegt Trumpeter in der Qualität der Eisenbahnkomponenten meilenweit vorn! Besonders ärgerlich ist, dass Sabre auch bei neuen Kits weiterhin alte Teile verwendet, anstatt sie - was die Vorbildtreue angeht - zu überarbeiten und die alten Fehler zu beheben. Die Decals sind unnütz, da sie u.a. den falschen Schrifttyp aufweisen. Auch die alternativen Anbieter machen denselben Fehler, weshalb auch sie nicht in Betracht zu ziehen sind!

Die Qualität der Detaillierung an sich ist sehr gut – alle Details sind sauber und scharf ausgeprägt. An- und für sich also ein gutes Modell – wenn man straight Out Of The Box baut. Allerdings sind viele Details schlichtweg falsch. Oder sie fehlen ganz! Es fehlt halt an Vorbildtreue, was bei der Gestaltung und Umsetzung neuer, aktueller Kits einfach nicht passieren dürfte! Die Mitbewerber (hier Thunder Models) machen es vor, wie es richtig geht – aber selbst bei Neuerscheinungen (z.B. Kesselwagen) werden dieselben alten Fehler wiederholt: Räder zu klein, Pufferteller zu groß, die Pufferhülsen und -stößel unförmig, Bremshebel, etc. fehlen… u.s.w., u.s.f.! Hier könnte ein umfangreicher Zubehör- und Korrektursatz zum Verkaufsschlager werden!!!

Ganz anders der Conversion von L. Z. Models: schlicht das Beste, was mir in über fünfundzwanzig Jahren Modellbau untergekommen ist! Beste Qualität und mit einer umfangreichen Ätzteilplatine – für unter sechs Euro!!! Fehlen eigentlich nur noch die Teile für die Sicherheitskupplung und korrekt dimensionierte Puffer!

Neuerdings bietet AK Interactive auch eine umfangreiche Kollektion Güterwagen und Schienen an: aber zu früh gefreut, es handelt sich hierbei um die Sabre Bausätze in neuer Verpackung mit den alten Defiziten! Nochmal: absolut wünschenswert wäre endlich mal ein Korrektur Kit, mit dem sich all die ärgerlichen Fehler beheben ließen!

Die Bauzeit betrug hier geschätzte 400 bis 450 Stunden. Viel Zeit ging für Recherche und den Scratchbau der Bremsanlage drauf. Und da ich ja kein „Eisenbahner“ bin, hat mir der Bau stellenweise schon einiges an Kopfzerbrechen bereitet…

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Literatur:

  • Carstens, Stefan: Güterwagen Bd. 3 Offene Wagen, MIBA Verlag 2003
  • Carstens, Stefan: Güterwagen Bd. 6 Bestände u. Bauteile, MIBA Verlag 2011
  • Diener, Wolfgang: Anstrich und Bezeichnung von Güter- u. Dienstwagen, MIBA 2017
  • Reichsbahn-Zentralamt Berlin 1945: Güterwagen der Regelbauart, Zeichnung 524

Referenzen:



© 01/2025 Christoph Garski

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