Flakpanzer Matador


 

Das Original

Basierend auf den Erkenntnissen der gescheiterten Studien und Prototypen genehmigte das BMVg am 27. September 1965 die Verwendung des Fahrgestells des Leopard 1 für die Entwicklung des Flakpanzers. Aus den vorausgegangenen Projekten wurden zudem Erfahrungen im Bereich optisches Flugabwehr-Visier, Waffenrechner und dem Zusammenspiel Waffenrechner und Feuerleitung gewonnen.

Die Neuanforderung der Bundeswehr umfasste Tag-, Nacht- und Allwetterkampffähigkeit, eine Kampfentfernung von 3000 m und Bekämpfungshöhe von 2000 m, Maximalgewicht von 42 t (Gesamtgewicht) bzw. 12 t (Turm), ABC-Vollschutz und Watfähigkeit, Puls-Doppler-Suchradar und Folgeradar mit 4000-m-Reichweite und mit IFF, Energieversorgungsanlage im Fahrgestell und Fahrzeugnavigationsanlage. Für die Waffenanlage wurde ein Höhenrichtbereich von −10° bis +85° und Seitenrichtbereich von 360°, 1000 Schuss Munitionsvorrat, optisches und Erdzielvisier und kurze Reaktionszeit gefordert.

Als Arbeitsgemeinschaft erhielten die Unternehmen Rheinmetall (Waffenanlage und Turm), AEG-Telefunken (Folgeradar und Computer), Siemens (Suchradar) und Porsche und Kraus-Maffei (Fahrgestell, Entwicklung und Energieversorgung) im Juni 1966 die ersten Entwicklungsaufträge, um einen neuen Panzer mit zwei 30-mm-HS-831-Maschinenkanonen zu entwickeln. Das zunächst verfolgte Konzept des Systemverbundes „Mobiles Allwetter Tiefflieger Abwehrsystem mit Doppler-Radar und 30-mm-Zwillingskanone auf Leopard“ (Matador 30 ZL) mit der Kombination eines Tieffliegerüberwachungspanzers (TUPA) und mehreren Tieffliegerabwehrpanzern (TAPA) wurde bereits im Juli 1967 neu ausgerichtet. Die Forderung der Zusammenfassung der Fähigkeiten auf einen autonomen Panzer wurde dann als „Mobiles Allwetter Tiefflieger Abwehrsystem mit Doppler-Radar und 30-mm-Zwillingskanone auf Leopard – Autonom“ (Matador 30 ZLA) weitergeführt. Autonom heißt in dem Zusammenhang, dass der Panzer ohne externe Unterstützung Ziele bekämpfen kann, da das Radar, die Feuerleitanlage und die Bewaffnung im Panzer integriert sind. 1968 und 1969 wurden drei Serie-0-Prototypen des Leopard-1-Fahrgestells bereitgestellt. Zwei davon wurden mit Turmgefechtssimulatoren ausgerüstet, während beim Dritten ein voll funktionsfähiger Turm eingerüstet wurde, der auch intensiv erprobt wurde. Die Ausrüstung umfasste das MPDR 12 (Mobiles Puls-Doppler-Radar mit 12 km Reichweite), Panorama-Zieloptiken und das Folgeradar Marder. Die Bestellung wurde später um vier weitere Einheiten ergänzt.

Nach Verzögerungen in der Entwicklung und wegen der angespannten Haushaltslage entschloss man sich im Juni 1970, das Projekt schließlich zugunsten des 35-mm-Flugabwehrkanonenpanzers einzustellen; das Feuerleitsystem galt zwar als moderner, wäre aber erst rund zwei Jahre später geliefert worden

Quelle: Wikipedia

Die Bausätze

Der Basisbausatz von Revell umfasst 9 graue Spritzlinge, einen Spritzling in weichem Vinyl, 2 Vinylketten und ein Decalbogen.

Die rund 260 Bauteile machen einen ganz hervorragenden Eindruck. Klare, deutliche, scharfe Details, die schön dargestellt sind. Sauberer Guss ohne Formenversatz oder Verzug und eine gut strukturierte Aufteilung der Bauteile.
Die Unterwanne setzt sich wieder aus mehreren Bauteilen zusammen, was mir eigentlich immer Bauschmerzen in Bezug auf Passgenauigkeit, Spalten und Verzug bereitet - die Erfahrung mit anderen Bausätzen von Revell in dieser Bauart zeigt aber ein durchdachtes System um einen guten Zusammenbau zu ermöglichen. Für die Wannenrückwand liegen zwei unterschiedliche Versionen bei - einmal für die Baulose 1 und 2, sowie die Baulose 3 und 4. Obwohl das Baulos 1 explizit nicht aus diesem Bausatz gebaut werden kann, sind doch einige Optionsteile, wie etwa die eckige Aussenbordsprechstelle enthalten.
Die Schwingarme werden einzeln eingeklebt, sind aber definitiv fest und nicht in der Höhe beweglich baubar. Die Laufrollen sind per se sehr gut gemacht und fein detailliert dargestellt, sogar auf der Innenseite der Laufrollen sind die entsprechenden Details angebracht. Was mich etwas irritiert, bzw. stört, sind die doch recht markanten deutlichen runden Erhebungen rundherum an der Seite der Laufrollengummis. man kann zwar auf Originalfotos solche Strukturen erkennen, aber diese sind selbst am Original quasi eben mit dem Gummi - in 1:35 also deutlich übertrieben. Aber mit einem Bastelmesser oder Feile sollte sich dies schnell in den Griff kriegen lassen. Dafür ist die Form der Felge an sich inkorrekt, denn Revell hat diese quasi mit einer deutlichen Kante dargestellt, während die Originale in eine Wölbung übergehen.
Die Kette stellt erfreulicherweise den korrekten frühen D139E2 Typ mit den markanten Gummiwinkeln dar und ist für eine Vinylkette erstaunlich fein und detailliert gemacht. Leider zeigen sind auf den Innenseiten von ein paar Gliedern ein paar Auswerferstellen, die man unter Laufrollen verstecken muss, da sie recht unangenehm sind.

Die Oberwanne besteht quasi aus einem Teil, bis auf zwei große Seitenteile, die separat eingeklebt werden - auf diese Weise konnte Revell die doch recht unterschiedlichen Auslegungen der deutschen und niederländischen Version zu realisieren. Hier bin ich positiv angetan von den Werkzeugen, bzw. den Staukisten der Holländer mit erstaunlich schönen und feinen Details. Besonders gelungen finde ich die Darstellung der vorderen Kettenabdeckbleche mit dem Riffelblechmuster, das man nur bei den frühen Baulosen findet.
Interessanterweise hat Revell die Gummistopfen der Kanonenblende an ihren langen Ketten direkt vorn mit auf die Bugplatte gegossen hat. Das hat seine Vor- und Nachteile.
Auch das Lüftergitter auf dem Motordeck hat Revell komplett ausgegossen dargestellt - beim ersten gedanken daran gruselte es mich, aber beim nähren Betrachten finde ich es mittlerweile überzeigend und erstaunlich fein detailliert gemacht, sodass ein geätztes Gitter nicht zwingen notwendig ist. Wer dennoch eines verwenden will, muss hier einige Sägearbeiten vornehmen.
Für die Auspuffgrätings hat Revell beide Typen der Grätings beigelegt, die beide wirklich sehr ansehnlich gemacht sind, wobei bei beiden Typen eine zwar kleine aber doch auffällige Furche zu finden ist - scheint für das Anbringen des Abschleppseils gedacht zu sein - unangenehm aber wenn das Seil nicht angebracht wird. Die Abschleppseile sind, aus mir unerfindlichen Gründen, wieder aus diesem furchbaren Weichplastik gemacht, das sich nur schwer bemalen lässt.

Der Turm macht einen wirklich guten Eindruck - im Vergleich zum früheren Bausatz hat man viel verbessert: Die Turmform ist nun korrekt, die zahl der Winkelspiegel stimmt jetzt, am Heck ist die Regenrinne angegossen, usw.
Mit der Gussstruktur kann ich mich noch nicht so anfreunden, denn sie erscheint mir immer noch zu markant, wo Fotos ein doch eher glattes Erscheinungsbild zeigen. Es muss sich zeigen, wie dies nach einer Bemalung schlussendlich wirkt.
Heckstaukasten und die Gitterstaukästen machen einen sehr guten Eindruck und auch Handläufe sind recht fein gegossen dargestellt.
Die Kanonenblende ist ebenfalls mit dieser recht starken Gussstruktur versehen und hier fehlt es an den Gummistopfen, die auf den Oberwanne bereits angegossen sind. Das Kanonenrohr zeigt richtigerweise das Rohr ohne Wärmeschutzhülle und ist in zwei Halbteilen, sodass ein Zusammenbau eine unschöne Naht ergibt, die man noch ordentlich versäubern muss - zum Glück gibt es mittlerweile sehr schöne Ersatzrohre.
Die Nebelwurfbecher sind sowohl in der deutschen als auch in der niederländischen Version enthalten.

Was dem Bausatz insgesamt leider fehlt, sind klare Plastikteile, die für die Darstellung der Scheinwerfer, Optiken, Winkelspiegel und Schießscheinwerfer eigentlich zwingend erforderlich sind.

Die Bauanleitung umfasst 62 Bauschritte und ist komplett neu und farbig. Auf alle Fälle eine deutliche Verbesserung, auch was die Bemalungsanleitung am ende der Bauanleitung angeht. Die Zeichnungen sind sauber und übersichtlich, die Teileplatzierungen eindeutig. Was etwas unglücklich ist, ist die Wahl eines hellblauen Hintergrunds für die einzelnen Baustufen, auf dem man Text in weißer Schrift quasi nicht erkennen kann. Hier sollte man künftig auf diesen blauen Hintergrund verzichten, die Schrift schwarz wählen oder die weiße Schrift mit schwarzem Rand versehen um die Lesbarkeit zu erhöhen.

Mit dem Decalbogen und den Markierungsvorschlägen sind vier Markierungen möglich, wobei auch wieder Blanko Nummernschilder enthalten sind mit denen man sich die Wunschnummernschilder zusammen kann. Mir persönlich fehlen dafür aber ein paar mehr entsprechende taktische Zeichen. Die niederländischen Markierungen sind etwas dürftig und soweit ich das sehe auch nicht komplett. Die Markierungsvorschläge sind:
- Leopard 1 (2. Baulos), Bundeswehr, PzBtl 194, Handorf, 1969 in gelboliv
- Leopard 1 (4. Baulos), Bundeswehr, PzBtl 153, Koblenz, 1972 in gelboliv
- Leopard 1, 4th Lancers Reg, 16e Pantser Div, Soest, 1969 in gelboliv
- Leopard 1, A Eskadron / 41 Tankbataljon, Bergen-Hohne, 1977 in gelboliv


Der Matador Umbausatz ist als Download für den heimischen 3D Drucker von Reforger85 auf der Seite Cults3D verfügbar.
Hier finden sich rund 20 3D Druckteile, die per se toll designed sind, was am Ende aus dem Druck rauskommt, liegt immer ein bisschen am eigenen Drucker und wie man damit umgehen kann.
Was ich persönlich besser gefunden hätte, wäre, wenn der Turm nicht an der bestehenden Stelle in Ober- und Unterteil getrennt wäre, sondern wenn es nur eine Bodenplatte gewesen wäre, die das ansonsten vollständige Oberteil unten abgeschlossen hätte. Aber gut, Leben in der Lage und man ist schließlich Modellbauer.
Der Turm ist bereits mit tollen Details wie den Lukendeckeln im Turm dargestellt und haben vollwertige Griffe angedruckt und nicht das was man bei vielen Spritzgussherstellern sonst sieht, nur Vollgussteile - in dieser Hinsicht die Vorteile des 3D Drucks par excellence! Die Luken für die Turmbesatzung sind offen und werden mit Turmringen aus 3D Druck und den Lukendeckeln aus dem Revell Bausatz versehen.
Die beiden Kanonen sind in einem Stück mit ihren Basen und Verbindungsstange gedruckt. Diese lassen sich zwischen Ober- und Unterteil des Turms einklemmen und bleiben höhenbeweglich. Die Mündungsfeuerdämpfer sind sensationell fein und offen angelegt.
Ansonsten umfasst der Umbausatz spezifische Teile wie die Nebelmittelwurfanlage, die Radarschüssel mit klappbarer Basis, die beiden Abdeckplatten des Munitionsauswurfs, eine neue Wannenheckplatte und eine neue Wannenfront.
Die Teile sind allesamt wirklich sahnemäßig designed.
Herausforderung ist sicher die neue Wannenfront - hier muss man die Oberwanne von Revell zersägen und dieses neue 3D Druckteil ansetzen. Dabei sind schöne feine Details, insbesondere das neue Gräting auf der linken Seite ist schön dargestellt.
Auf jeden Fall ein toller Umbausatz, der mal in 3D Druck zum Selberdruck einen ganz neuen und gefälligen Ansatz verfolgt.


Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes beginnt mit dem Bau des Basisbausatzes von Revell.
Es beginnt für mich mit dem Bau der Laufrollen aus je zwei Einzellaufrollen. Jeder sitzt an 3 Angüssen, was das Versäubern an den Gummierungen etwas aufwändiger macht. Die Treibräder setzen sich aus drei Teilen zusammen, die ziemlich gut zusammen passen.

Als nächstes geht es an das Zusammensetzen der Unterwanne aus Bodenblech, Seitenteilen und einer Innenquerwand.
Die Art der Klebeflächen zwischen den einzelnen Teilen ist hier etwas unglücklich gewählt. Fakt ist, dass sich auf diesen Kontaktflächen die Angüsse und kleine Guss-Unsauberheiten finden, die man akribisch entfernen und versäubern muss, da sich durch den kleinsten Krümel eine Spalte dort bildet und in der Folge die Abschlusspassung der folgenden Teile beeinflusst.
Ich habe alles penibel gut versäubert und siehe da - die Unterwanne passt 1a zusammen.

Als nächstes steht der Einbau des Laufwerks auf dem Programm. Die Endanschläge und Schwingarme mit Stoßdämpfer lassen sich schnell und ohne Probleme in die vorgesehenen Markierungen kleben. Diese sind absolut wackelfrei arretiert und geben bei korrektem Anbau eine absolut gerade Linie der Radaufnahmen. Dadurch dass die Schwingarme fest gesteckt werden und fest mit den Stoßdämpfern angegossen sind, ließe sich ein bewegliches Laufwerk bzw. eingefederte Schwingarme schwer und nur mir Aufwand realisieren. Aber das muss ja auch nicht sein.
Die Laufrollen stecke ich je Seite erstmal nur auf und klebe die je zwei der Wanne näheren Stützrollen an und dann geht es an die Kette.
Die Vinylkette von Revell ist an sich nicht übel, aber wenn man ehrlich ist, macht die Bemalung und der Gedanke an die mögliche Bröseligkeit über die Jahre schon etwas Sorgen. Daher war ich um so glücklicher, dass mein guter Freund Matthias Barthelt (keksamleben@web.de) mir eine 3D gedruckte Kette der nötigen frühen D139 Kette angeboten hatte. Diese war in EINEM Stück bereits entsprechend dem Laufwerk gedruckt. D.h. kein Zusammenkleben von Einzelgliedern, sondern nur einsetzen und fertig. Die Kette passt auf das Laufwerk und das Treibrad.
Die Treibräder und Leiträder setze ich in die Umläufe der Kette ein, fädel von unten die Führungszähne in die Doppellaufollen ein und setze dann die Kette mit Treib und Leitrad in das Laufwerk. Wenn der Lauf der Kette komplett stimmig ist (Man kann die Kette mit Hitze ggf. noch nachjustieren und an den Umläufen anpassen), kann man die Laufrollen fest verkleben und auch die jeweils beiden anderen Stützrollen ankleben. Ich habe das ganze erstmal unverklebt gelassen und bringe Räder und Ketten endfest erst nach der Bemalung an.

Am Heck muss die neue 3D gedruckte Heckwand angebracht werden. Hier muss man genau aufpassen und schauen, dass sie schlüssig an allen Seiten anliegt und passt. Je nach Drucker und Druckergebnis muss man an der ein oder anderen Seite etwas feilen. Bei mir muss ich die untere Kante etwas kürzer schleifen und die Seiten einen Hauch im Winkel ändern. Nix dramatisches. Beim Verkleben mit Sekundenkleber gut achtgeben, da damit sonst keine Korrekturen möglich sind.
Dann werden die fehlenden Anbauteile aus dem Revellbausatz angebracht, wie das Leitkreuz, die Ersatzkettenglieder und Ersatzführungszähne. Wenn man es wie am Museumsfahrzeug haben will, benötigt man noch ein weiteres einzelnes Ersatzkettenglied und vier L-Bleche. Letztere habe ich mir aus Resten eines PE Sets geschnitten, gebogen und aufgeklebt.
Das einzelne Kettenglied habe ich weggelassen und stattdessen nur die Halterungen aufgeklebt, die ich aus dem Basisbausatz genommen habe. Die untere Halterung für den Mittelverbinder als Einzelteil, die beiden oberen Halterungen habe ich von einer der beiden Heckwände abgetrennt.
Interessanterweise ist in der Fernsprechbox ein Loch, wo eigentlich ein Verschlussgriff sein sollte. Mangels Motivation habe ich den Griff von der Sprechbox aus dem Revellbausatz abgetrennt und aufgeklebt. Nicht schön, aber es stellts dar.

Dann geht es an die Oberwanne - als erstes wollte ich erstmal den Schnitt machen, der für den weiteren Bau wichtig ist, denn an der aufgeprägten Naht im vorderen Bereich muss tatsächlich der Vorderteil abgetrennt werden und durch das 3D gedruckte Vorderteil ersetzt werden.
Zunächst werden die beiden Seitenteile angeklebt - auch hier gilt das zuvor bei der Unterwanne gesagte: Die Kontaktkanten der Oberwanne und Seitenteile müssen akribisch versäubert werden, damit diese sauber und spaltenfrei zueinander finden können.

Ich habe entlang der Naht mittels Ultraschallschneider geschnitten und dann die Schnittkante mit einer groben Feile gerade geschliffen. Die Seitenteile müssen etwas anders, also mehr im Lot, geschnitten werden - hier sollte man unbedingt die Oberwanne schonmal auf die Unterwanne auflegen bzw sogar schon fest aufkleben und mit dem neuen Frontabschnitt die exakte Schnittkante ermitteln und nachschneiden.

Dann sollte man die neue 3D gedruckte Wannenfront von vorn auflegen und dann ganz genau schauen wo man noch wieviel von der Schnittkante der Oberwanne wegfeilen muss, damit das Frontteil spaltenfrei anliegt.
Das dauert mitunter etwas, aber man tut gut daran hier nicht zu schludern oder zu eilen ... am Wichtigsten ist, dass man mit einer großen, festen Feile arbeitet, damit die Schnittkante gerade bleibt und keine wellige Kante bekommt.


Liegt die Frontplatte an allen Stellen sauber auf, wird es tricky, denn verkleben muss man das Teil mit Sekundenkleber verkleben - da die Klebekanten aber nicht gerade klein sind, muss man zum einen eilen, damit der Kleber nicht schon anzieht bevor das Teil sicher aufliegt und zum anderen muss man das Teil schnell und sicher in seine endgültige Position bringen kann, damit der Kleber ist nicht in einer falschen oder schiefen Position verklebt - hier bleiben mitunter nur wenige Sekunden.

Dann geht es an der Oberwanne weiter und man hat seitens Revell die Wahl zwischen den beiden verschiedenen Auspuffgrätings. Für meinen Matador habe ich die entsprechende frühe Version gewählt und ohne Probleme aufgeklebt. Allerdings ist mir danach aufgefallen, dass nur einer der beiden Matador Prototypen diese Serienversion des Grätings erhalten hat. Der PT301, den ich eigentlich darstellen will, der in Kiel im Museum steht, hat eine leicht geänderte Form der Grätings, die nicht die gegossene Erhöhung aufweist, sondern gerade ausgeführt ist und stattdessen je zwei Blechöffnungen obendrauf.
Diese nachzubauen, vor allem nachdem die Grätings auf die Wanne geklebt wurden, war mir dann doch etwas viel ... aber da gibts Schlimmeres.

Die ABC Hutze von Revell
muss ein wenig an der vorderen Unterseite gekürzt werden um sie an den Platz und zum Teil auf der Wulst des Grätings der APU aufzubringen
Auf der Glacisplatte gibt es nicht viel zu tun - hier sind lediglich die Zughaken, Scheinwerfer und die Hupe aus dem Revellbausatz anzubringen - die Scheinwerfer haben es allerdings in sich, denn diese sind massiv gespritzt und zu allem Überfluss setzen sie sich aus Vorder- und Hinterteilzusammen, wobei das Hinterteil auch gleich die Befestigung mit angespritzt hat.
Ich habe beide Scheinwerfer erstmal ordentlich zusammengeklebt und nachdem sie endfest verklebt waren, habe ich sie von vorn aufgebohrt.
Nach der Bemalung habe ich das Innere mit Liquid Chrome bemalt und mit einer selbstgemachten Linse, die ich mir aus einer Plastikflasche gestanzt habe, verschlossen

Dann wurde es für mich nochmal etwas aufwändiger, da ich den PT301 so wie er im Museum steht genauer nachbilden wollte - und bei dem ist die Ausführung der Werkzeuge an den Wannenseite erheblich anders als beim Leopard 1 Serienfahrzeug. Daher habe ich sämtliche Passvertiefungen an beiden Seiten verspachtelt und rechts die aufgeprägte Halterung der Spitzhacke abgetrennt. Und in dem Zuge habe ich auch gleich den Schutzwulst auf der Oberwanne vor dem Trumdrehkranz auch gleich weggeschnitten und verschliffen.
Wie gesagt - MUSS man nicht machen, man kann den Matadorturm auch einfach auf die unveränderte Wanne setzen ... ich bin da etwas autistisch, wobei auch ich da Abzüge machen muss, denn an sich müsste auch das Motordeck umgearbeitet werden auf Vorserie - das war mir dann doch zuviel. So habe ich das Motordeck belassen, wie es ist und nur die außenliegende Scharnierstange des Umbausatzes auf der Kante der beiden Deckplatten aufgeklebt - macht rein logisch bei der Auslegung der Serienwanne wenig Sinn, da diese dann Wartungsöffnungen auf dem Motordeck überlagert ...
Die beiden Werkzeuge die auf dem Motordeck anzubringen sind, habe ich in der Höhe der Auflagen gekürzt, sodass sie dichter an der Platte liegen und so der Turm auch drüberweg drehen kann.

Auf der linken Wannenseite habe ich vorn eine Zugangsklappe ergänzt, die ich nach Augenmaß aus 0,5mm Plastiksheet geschnitten habe. Der Griff wurde aus 0,5mm Messingdraht gebogen und eingebohrt. Für die Verschlüsse habe ich winzige Dreiecke aus 0,3mm Sheet geschnitten und an den entsprechenden Kanten aufgeklebt und daran angrenzend aus 0,5mm Plastikrundmaterial kleine Griffbase aufgeklebt. Darauf habe ich PE Verschlussgriffe aufgeklebt. (An dieser Stelle nochmal Danke an Matthias für die Überlassung der PE Griffe).
Zum Heck hin, habe ich die beiden 3D gedrucken Wischergestänge aufgebracht, die im 3D Druckbausatz enthalten waren. Den Hammer und Brechstange aus dem Revellbausatz habe ich modifiziert und teilweise von den angegossenen Halterungen befreit und nach Originalfotos angepasst wieder aufgeklebt.
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Auf der rechten Wannenseite werden auch die Werkzeuge entsprechend dem Originalfahrzeug aus dem Museum modifiziert und angebracht.
Spitzhacke, Axt und Schlüssel werden aus dem Revellbausatz genutzt und die Halterungsbleche getrimmt und für die Axt zwei Verschlüsse aus dem Zurüstset von T-Rex genutzt.

Die beiden Schaufeln sind noch vom alten US Stil, daher sind die aus dem Revellbausatz nicht zu gebrauchen. Nochmal fetten Dank an Matthias für das Drucken von zwei passenden Schaufeln. Diese habe ich ebenfalls mit je einem Verschluss aus dem T-Rex Set versehen. Hier musste ich die Verschlüsse aufschneiden, da man sie sonst nicht über den Stile bekommen hätte wegen des dreieckigen Stielendes.
Nach Fotos sind nach vorn noch ein einzelner Verschluss - ich kann nicht ausmachen was da normalerweise verstaut wäre - daher habe ich auch nur einen leeren Verschluss aus dem T-Rex Set dort aufgeklebt.


Als nächstes geht es an den Bau des Turms. Dieser besteht im Grundsatz aus dem Turmober- und Unterteil zwischen diesen die Kanone in einer Halterung höhenbeweglich eingeklemmt wird.
Hier beginnt nun der aufwändigste Teil des Baus - vielleicht war mein Druck, den ich auf einer Messe von einem verzweifelten Modellbauer bereits fertig versäubert erworben habe, nicht der Beste, bzw. die Versäuberung bereits etwas grobschlächtig ausgeführt, aber die ersten Probepassungen zeigte diverse Wackeleien und deutliche Spalten. Leider ist die Trennung der beiden Teil für meinen Geschmack unglücklich gewählt und wäre meiner Meinung nach mit einer einfachen Bodenplatte, die nicht eine Naht in den Seitenplatten nach sich zieht, besser gewesen.
Aber Leute - nicht resignieren! Man sollte sich hier ordentlich Zeit nehmen, die beiden Turmteile zusammensetzen und WENN es hakt und Spalten gibt, genau an allen Kontaktstellen zu schauen, wo es denn genau hat - manchmal ist es eine kleine Unsauberheit oder Rest einer Druckstütze, die verhindert, dass beide Teile direkt zusammengehen.


Man sollte übrigens nicht vergessen vor dem Zusammenkleben in der Oberschale von innen hinten einen Stift zur Halterung des klappbaren Radarträgers einführen muss, da man später hier nicht mehr rankommt. Ich habe dem Stift noch Plastikkleber mit auf den Weg gegeben, da dieser allein die Basis nicht fest halten konnte. Da sollte man auf jeden Fall prüfen ob man diesen klappen kann und auch in Position bleibt, bevor man Turmober- und unterteil zusammenklebt.

Wenn alles passt, sollte man die beiden Kanonen in die Halterung einlegen, was etwas fummelig ist, da das Teil sehr eng und fest durch den unteren Zugang in die Endposition gefummelt werden muss. Aber dadurch sitzen die Kanonen sehr fest und halten dann auch in der Höhe.
Wenn diese nun fest in der Endposition sitzen, auf jeden Fall die Turmteile nochmal zusammensetzen und prüfen dass diese noch immer gut zusammengehen. Wenn nicht, muss an der Kanonenlagerung noch etwas ausgefräst werden.
Meine Fotos mit dem Spachtel sehen übertrieben aufwändig aus, aber ohne Flachs: das Auftragen des Spachtels und das Verschleifen mit 240er, 600er und 2000er Schleifschwämmen waren (natürlich ohne Trocknungszeit des Spachtels) keine 10 Minuten. Ich habe aus eigener Pedanterie nochmal mit Flüssigspachtel nachgearbeitet, da es auch den Fotos so aussieht, dass nachwievor ein Spalt zu sehen ist - aber tatsächlich war das eine optische Täuschung, denn fühlbar war das nichts.

Dann kann man dabeigehen und die Anbauteile am Turm anbringen. Da wären zunächst die Trittbleche und Tritteisen - die Bleche aus 3D Druck werden in die Aussparungen eingeklebt - die beiden Eisen pro Seite muss der Modellbauer selber in die vorgegebenen Löchern einsetzen. Ich habe mir 0,7mm Metallrundprofil genommen und mit einer Biegehilfe auf 6mm Breite gebogen.
Da die Löcher durchgängig sind, muss man sich wegen der Länge keine Gedanken machen, denn man kann sie soweit durchschieben, bis sie im stimmigen Abstand sitzen. Dann mit einem Tröpfchen Sekundenkleber fixieren.
Als nächstes geht es an die beiden Turmluken. Die Ringschienen sind aus 3D Druck und werden jeweils um die Öffnungen geklebt. Ich würde auch empfehlen die Lukendecken, die man vom Basisbausatz nehmen muss, einzusetzen um sicherzustellen, dass die Ringe ganz exakt ausgerichtet angeklebt werden.
Interessanterweise haben beide Luken das Loch für die schwenkbaren Luken - leider hat der Basisbausatz ja nur einen davon - der zweite (Ladeschütze) ist ein klappbarer Lukendeckel. Um diesen realistisch anzubauen, müsste man eigentlich das Federelement vom Revell Turmdach schneiden und hier anbauen.

Ich hatte zum Glück noch einen weiteren Lukendeckel in meiner Grabbelkiste und habe diesen auch an der zweiten Luke eingesetzt. Beim Bau der Deckel musste ich die Stifte des oberen Teils deutlich kürzen damit der Deckel entsprechend von der Höhe korrekt sind und mit den MG Schienen abschließen.

Als nächstes geht es an den Anbau der Nebelwurfbecher ... diese sind je Seite in einem Stück gedruckt und ich habe nur noch die obligatorischen Kettchen aus dem LW044 Set von Leopard Workshop genutzt um diese wichtigen Details hinzuzufügen.
Sind diese angebracht und entsprechend gebogen, kann man die beiden Teile genau in die Aussparungen einkleben und muss nur eben schauen, dass sie nicht schief stehen.

Die beiden runden Abdeckungen des Munitionsauswurfs hätte ich gern beweglich gehabt - aber das hätte ich mit überlegen sollen, bevor der Turm zusammengesetzt wurde, denn dann hätte man das Aufnahmeloch durchbohren und den Stift der Teile verlängern und von innen sichern.
Aber das ist natürlich aufwändiger und schwierig, da im geschlossenen Zustand diese leicht in der Einbuchtung sitzen und zum Abklappen erst da heraus müssen.
Daher habe ich mich entschlossen diese im offenen Zustand darzustellen - leider fiel mit beim Betrachten von Vorbildfotos auf, dass die beiden Abdeckungen auf zwei Arretierungen im offenen Zustand sitzen, die leider dem Bausatz nicht beiliegen. Ich habe mir aus der Grabbelkiste zwei Arretierungen der Turmluken aus einem Panzer IV Bausatz genommen und zurechtgeschnitten und auf einem Stück Plastiksheet geklebt und per Augenmaß auf die Turmseite passend zur offenen Abdeckung geklebt.

Nach der ersten Grundierung fiel mir auf, dass auch die Turmhebeösen noch angeklebt werden müssen - ich habe die entsprechenden Ösen H146 und 147 aus dem Revellbausatz genommen und gerade geschliffen und auch wieder per Augenmaß aufgeklebt.

Nach der Bemalung werden noch zwei SEM25/35 Antennen aus dem Hause Leopard Workshop eingesetzt und damit der Bau beendet.


Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte auch dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Titans Hobby in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und deckt auch die PE Teile zuverlässig.
Darüber wurde dann mit
weißer Farbe (ATOM 20000) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht. Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht.
Die Unterwanne am Laufwerk habe ich schwarz belassen.

Nun ging es daran Farbe ins Spiel zu bringen. Ich habe mich für eine rein gelbolive Bemalung, so wie es für die damalige Zeit und auch das Fahrzeug im Museum korrekt ist.

Ich habe dafür RAL6014 gelboliv 20401 von Amig ATOM verwendet. Diese ist hochqualitativ und lässt sich für eine Acrylfarbe einwandfrei spritzen und man erhält exzellenten Farbauftrag, der sich auch gut bezüglich des Pre-Shadings steuern.
Die Farbwirkung dieses gelboliv gefällt mir recht gut und zusammen mit dem Pre-Shading ergab sich schon ein nettes Farbspiel, sodass ich das airbrushen von Highlights diesesmal nur minimal nacharbeiten musste.

Dann ging es an das Bemalen der Details, bzw. vorab hatte ich ja schon Laufrollen und Ketten bemalt.
Die Laufrollen wurden natürlich auch gelboliv gespritzt. Die Gummierung habe ich dann mit dem "rubber" AK Marker recht schnell und einfach bemalt.
Die Ketten wurden an den metallenen Bereichen mit AK 4041 British Khaki per Pinsel bemalt, die Gummipolster außen und Innen mit AK RCM001 Rubber Black Marker und die Kettenführungszähne in RCM012 Aluminum Marker. Selten habe ich Ketten schnelle und angenehmer bemalt.
Weiter geht es mit der Detailbemalung am Fahrzeug. Die Rückleuchten und Blinker vorn habe ich in dunkler Metallfarbe vorbemalt, die Deckel der Nebelwurfbecher in seidenmatt schwarz, die Auspuffplatte der Standheizung mit Rostfarbe. Die beiden Kanonenrohre bekamen eine Bemalung in seidenmatt schwarz, die Radarschüssel wurde mit Nato schwarz bemalt.
Die Holzteile der Werkzeuge wurden mit der Holzfarbe RCM008 Buff Marker von AK bemalt. Die Metallteile wurden je nach Werkzeug entweder in schwarz oder in Oliv Drab bemalt.
Dann wurde das gesamte Modell per Airbrush mit seidenmattlack von Gunze Aqueous übersprüht.
Dann wurden die Katzenaugen am Heck mit leuchtrot bemalt und danach mit transparent rot von Tamiya überdeckt. Das transparent rot und orange wurde dann auch für die Rückleuchten und Blinker genutzt.
Die Rückspiegel und die Innenseite der Scheinwerfer wurde mit dem Liquid Chromstift von Molotow bemalt, was einen tollen Spiegeleffekt gibt.

Dann ging es an den Auftrag der Decals. Hier habe ich das eiserne Kreuz aus dem Bausatz des Kajapa von Das Werk genommen, da es gut zum frühen Stil der 60er/70er Jahre passt.
Der Rest der Decals umfasste spezielle Nummernschilder, ein etwas eigenwilliges MLC 50 Schild, die taktischen Zeichen der FlaSchule und die Markierung PT301 am Turm. All diese habe ich am Computer entworfen und wie gewohnt vom Decal Druckservice von Peter Hartmann drucken lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, ist aber in diesem Fall mit rund 1 Euro pro Decal kein Schnäppchen. Aber war tut man nicht alles für korrekte Markierungen?
Die gedruckten Decals müssen vorsichtig randscharf ausgeschnitten werden und dann wie gewohnt auf dem Modell aufgebracht. Der Trägerfilm ist angenehm dünn und der Druck wirklich gelungen.

Wenn die Decals richtig angetrocknet sind, werden sie nochmal mit seidenmattlack überzogen.

Nach der Durchtrocknung geht es dann ans Streaking.
Dabei werden mit schwarzer, brauner und hellgrauer Ölfarbe ein paar helle und dunkle Punkte auf die vertikalen und geneigten Flächen gesetzt und mit einem sauberen Flachpinsel von oben nach unten gestrichen um Laufspuren zu simulieren und die Flächen etwas auflockern. Gerade an Details und Erhebungen kann man darunter dunkle Laufspuren gut darstellen.
Das Ganze muss gut abgestimmt sein - die Streifen dürfen nicht übermächtig ins Auge stechen, aber dennoch genug sichtbar bleiben, dass sie unterschwellig einen interessanten Look für das Auge kreieren.

Insbesondere an den großen Seitenflächen der Wanne macht sich diese Auflo
ckerung ganz gut.

Danach das Ganze wieder ordentlich durchtrocknen lassen bevor es dann ans Filtering geht! Filtering heißt das Auftupfen kleiner Farbpunkte von Ölfarbe um die eintönige Farbe zu brechen und einzelne Flächen voneinander etwas abzuheben.
Ich habe verschiedene Ölfarben in dunkelrot, gelb, blau, grau, braun, grün und weiß in kleinen Farbpunkten aufgetupft und versucht an angrenzenden Flächen und auf Luken und Klappen andere Farben zu nutzen als auf der umgebenden Fläche. Dann werden diese mit einem weicher Rundpinsel und Verdünner verteilt und soweit wieder abgetragen, sodass nur ein Hauch eines Farbschleiers zurückbleibt. Auch hier gilt das wie beim Streaking Gesagte: Es ist nicht so einfach die richtige Balance zu finden, denn man muss so viel wieder abstreichen, dass die Ölfarbe nicht zu markant ins Auge springt und andererseits so deutlich bleibt, dass nach allen weiteren Schritten unterschwellig genug übrig bleibt dass der Effekt nicht verloren geht.
Danach wie gewohnt mindestens 24 Stunden trocknen lassen.

Nach dem Durchtrocknen steht dann das washing auf dem Programm. In diesem Schritt wird eine dunkle, verdünnte Farblösung auf das Modell gebracht, die sich vornehmlich in Vertiefungen und rund um Kanten von Erhebungen zieht und damit dem Modell mehr Tiefe verleiht durch die Erstellung und Betonung einer dunklen Ebene. Man ist erfreut wie dadurch teilweise Rillen und andere kleine Details betont und damit sichtbarer werden.
Ich habe dafür das
Amig 1005 Dark Brown Wash genutzt. Ich pinsel die Fläche an der ich arbeite erstmal mit Verdünner ein, damit ich keine Ränder bekommen von den Bereichen auf denen das Washing eingesetzt wird. Dann mit einem spitzen Rundpinsel washing Lösung aufnehmen und direkt an Details oder Rillen halten - dadurch fließt die Lösung dann durch den Kapillareffekt um die Details und in den Rillen entlang. Flächen, die man noch etwas abdunkeln möchte, kann man mit dem Washing auch vorsichtig komplett überstreichen und ggf. mit Verdünner wieder soweit abnehmen, bis man mit dem Verdunkelungsgrad zufrieden ist.

Auch nach diesem Schritt empfiehlt sich eine ausreichende Trocknungszeit - mindestens 24 Stunden ... aber länger kann nicht schaden.


Als letztes steht dann das Trockenmalen auf dem Programm.
Normalerweise nutze ich dafür verschiedene Ölfarben um mir einen hellen mint Ton zumischen und auf einem Stück Pappe erstmal etwas ruhen lassen und das Öl dadurch herausgezogen wird.
Ich habe jetzt für dieses Modell mal eine fertige Ölfarbe von Abt.502 (ABT240) genutzt, die in ihrer Farbgebung und Helligkeit passend erschien

Mit einem mittelharten Flachpinsel wird etwas von der Ölfarbe aufgenommen und auf einem Stück Pappe ausgestrichen, bis keine Farbe mehr abgerieben wird und nur noch wenige Pigmente im Pinsel verblieben sind.
Damit wird dann das Modell über Ecken, Kanten und Erhebungen gestrichen. Dadurch bleiben die hellen Farbpigmente spezifisch nur an den vorgenannten hängen und betonen diese mit einer Aufhellung. Das Modell erhält dadurch eine weitere Ebene und betont dadurch Details, die ansonsten untergehen.


Ganz zum Schluss habe ich im unteren Laufwerksbereich hell-sandige und erdfarbene Pigmente mit einem weichen Rundpinsel aufgetupft, die den Staubauftrag nach Fahrten durchs Gelände darstellen sollen .


Fazit

Ein faszinierendes Projekt - etwas das für mich ein Auf und Ab war - was zunächst schwierig aussah, entpuppte sich als einfacher und andersrum. Z.B. graute mir vor dem Versäubern der deutlichen Spalte zwischen Turm Ober- und Unterseite, was letztlich recht leicht von der Hand ging und auch im Ergebnis gut aussieht - dafür entpuppte sich das backdate der Wanne als aufwändiger als erwartet.
Insgesamt aber ein spannender Bausatz eines wichtigen Meilensteins der Leopard Familie und der Vorläufer des später eingeführten Gepard.

Matador Umbausatz:

Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Revell Basisbausatz:

Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****




© 10/2024 Thomas Hartwig

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