Mark V


 

Das Original

Der Mark V war eine Weiterentwicklung des englischen Mark IV Panzers. Eigentlich sollte der Panzer eine komplett andere Form als der Mark V bekommen, doch der Einfachheit halber hatte man nur kleine Veränderungen am Gehäuse vorgenommen. Im Dezember 1917 wurden stärkere Motoren und bessere Getriebe lieferbar und diese verwendete man für den Mark V.  Der neue ventilgesteuerte Viertakt-Motor wurde von Ricardo geliefert und hatte eine Leistung von 150 PS. Insgesamt wurden rund 8000 dieser Motoren für britische Panzer verwendet. Weiterhin wurde die Steuerung verbessert und ein Planetengetriebe verbaut, so war zum manövrieren des Stahlriesen nur noch ein Besatzungsmitglied notwendig. Zum Schutz des Maschinengewehrschützen wurde auf dem Dach eine splittersichere Kabine montiert. Insgesamt 400 Fahrzeuge wurden gefertigt, je 200 Male- und Female-Exemplare. Einzelne wurde später zu Hermaphrodites (Zwittern) umgerüstet, indem man die kleinen Stabilisierungsflächen durch 6-Pfünder-Kanonen ersetzte. Am Ende des Ersten Weltkriegs wurden eine Reihe von britischen Mark V´s den Weißrussen gegeben, in der Hoffnung, dass diese im Kampf gegen die Rote Armee halfen. Durch eine Trainingsbasis in dem baltischen Staat Estland trainierten die Briten die Weißrussen in der Kunst der Kriegsführung und die Verwendung der Tanks. Als der Bürgerkrieg eskalierte,  ließen die Briten die Mark V´s  zurück. Einige Jahre später, als die Operation Barbarossa im Jahre 1941 ins Leben gerufen wurde und die Sowjets verzweifelt nach Ressourcen suchten, fanden sie  vier estnische Mark V´s in einem verlassenen Lagerhaus in Tallinn. Mit diesen Panzern wollten sie den deutschen Vormarsch für einige Zeit stoppen.

Der Bausatz

Mit der Bausatznummer 2034 hat Takom den Panzer Mark V auf den Markt gebracht. Zeitlich ist der Panzer dem Ersten Weltkrieg zuzuordnen, obwohl er auch noch vereinzelt im Zweiten Weltkrieg Verwendung fand. Der Bausatz umfasst elf Spritzlinge aus Kunststoff, eine Ätzteilplatine, zwei Polycaps, 190 fertig versäuberte Kettenglieder aus Plastik, eine Kette aus Messing und einen Decalbogen. Der Bauplan ist sehr übersichtlich gestaltet und führt in 44 Schritten zum fertigen Modell. Dabei kann man aus den Varianten des Mark V Male, Mark V Female und Mark V Hermaphrodite wählen. Für die Bemalung liegt eine Anleitung in Farbe mit den Farbangaben von ammo of mig bei. Dabei stehen neun verschiedene Varianten zur Verfügung, die von 1918 bis 1945 reichen. Alle Teile sind hervorragend detailliert und machen einen guten Eindruck.



Der Bau

Wie bei Panzern üblich, beginnt der Bau mit der Wanne (diese ist hier eher ein Korpus).
Zuerst habe ich die Fahrerkabine zusammengebaut und danach schon das komplette Mittelteil. Hier sollte man darauf achten, dass alle Stöße bündig abschließen, sonst bekommt man später mit den Seitenteilen Probleme.
Den Korpus habe ich anschließend stabilisiert und den Leim vollständig austrocken lassen. Auf den Korpus habe ich dann diverse Kleinteile wie Lüfter und Abgasrohr geleimt und die hintere Kabine aufgesetzt.

Die Maschinengewehre habe ich mit einem 0,6er Bohrer aufgebohrt, da dies einfach besser aussieht. Am Heck des Korpus befindet sich eine Ablage für Ausrüstungsgegenstände. Diese wird mit den beiliegenden Ketten angebracht, was natürlich super aussieht.

Damit ist der Korpus auch schon fertig und es geht mit den Seitenteilen weiter.
Hier habe ich zuerst die Kettenführung sowie das Trieb- und Leitrad angebracht. Danach habe ich die je 27 Laufrollen für die Seitenteile vorbereitet und diese zwischen die zwei Seitenteile gesteckt. Die Kette bleibt somit später voll beweglich.
Die Seitenteile passen hervorragend zusammen, so dass es fast keine Passprobe braucht.
Auf das Anbringen der Ätzteile an den Seiten habe ich zugunsten der Lackierung erst einmal verzichtet.
Die Kette besteht aus je 90 Gliedern, die an einer Stelle versäubert werden müssen. Sie sind zum Zusammenklicken und bleiben voll beweglich. Den Korpus und die Seitenteile habe ich wegen der komplizierten Lackierung  als Baugruppen belassen.

Laut Bauanleitung kann man nun zwischen den drei oben angegebenen Varianten wählen. Ich habe mich für die männlichen Version entschieden. Hier habe ich die sehr detaillierten Geschütze zusammengebaut und diese ebenfalls als Baugruppen belassen.
Die Seitenerker habe ich nur aus den Spritzlingen getrennt und auf doppelseitiges Klebeband geklebt, sonst ist das komplizierte Tarnmuster unmöglich darzustellen. Diese Teile werden nach der Lackierung zusammengefügt.

Da der Bausatz bis hierhin perfekt passt, stellt dies sicher keine Herausforderung dar.

Bemalung/Alterung

Um einen besonderen Panzer zu erhalten, habe ich mich für ein sehr kompliziertes Tarnschema entschieden. Für dieses Tarnmuster habe ich mir von einem Modellbaukollegen eine Airbrushmaske mit 4,5 mm großen Quadraten im Schneideplotter anfertigen lassen.

Zuerst habe ich die Baugruppen hellgrau grundiert und nach ausreichender Trocknungszeit die Grundfarben aufgespritzt. Für den Korpus und die Innenseiten war dies 4BO Green, für die Außenseiten eine Mischung aus 7K Russian Tan und Sandfarben.
Dann habe ich die Quadrate auf eine Transferfolie übertragen und versucht, diese auf das Seitenteil zu bringen. Dies stellte sich allerdings als schwierige Angelegenheit heraus, da der Mark V viele Nieten und Erhebungen hat. Hier klebte die Maske nicht richtig und habe ich jedes Quadrat einzeln mit der Pinzette zurechtgerückt.

Das Ablackieren der Quadrate in 6K Russian Brown war dagegen noch einfach, hier habe ich mit wenig Farbe und im 90° Winkel zur Fläche  gearbeitet. Nach dem trocknen der Farbe habe ich alle Quadrate der Airbrushmaske wieder entfernt, so entstand ein Schachbrettmuster.

Um die Fläche zu schützen folgte zunächst eine Schicht Bodenglänzer. Zur Vervollständigung der Tarnung habe ich einige Quadrate erneut abgeklebt und diese mit 4BO Green gespritzt. Nach dem Entfernen des Klebebandes folgte nochmal eine Schicht Bodenglänzer.

Als Nächstes habe ich die Seitenerker zusammengebaut. Leider hatte ich mich getäuscht und gerade diese passten wegen der vielen Winkel nicht richtig zusammen. Dies war sehr ärgerlich, da diese schon gespritzt waren und die entstandenen Spalten nur schlecht korrigiert werden konnten. Mit viel Anpassungsarbeit ging es dann doch irgendwie.

Für die Alterung des Fahrzeugs habe ich erst zwei Filter aufgebracht und nach dem Trocknen ein Fading mit Ölfarben durchgeführt. Mit Brown Wash von ammo of mig habe ich alle Tiefen hervorgehoben.

Es folgten weiterhin Ablaufspuren mit Streaking Grime und die verschiedensten Pigmente. Die Ketten und die Abgasanlage habe ich rostfarben lackiert. Anschließend habe ich beide mit Enamel Farbe und Pigmenten behandelt, um ihnen ein realistisches Aussehen zu verleihen.

Um das Fahrzeug in einer angemessenen Umgebung zu präsentieren, habe ich ein Drehdisplay von Trumpeter umfunktioniert und daraus einen kleine Vignette gebaut. Dazu habe ich den Sockel mit Gips überzogen und erdfarben lackiert. Nachdem es seine Pigmente erhalten hatte, habe ich noch noch ein paar Grünpflanzen sowie eine Figur von Stalingrad hinzugefügt.



Fazit

Ein Bausatz der fast auf ganzer Linie überzeugt. Viel Zubehör, sinnvolle Ätzteile und enorm detaillierte Bauteile machen diesen Bausatz zu einen Modellbaufest. Die Passgenauigkeit ist sehr gut, leider muss ich für die nicht ganz passsenden Erker einen Stern abziehen. Wer den Panzer ohne diese komplizierte Tarnung baut, dürfte aber auch hier weniger Probleme haben. 
Alleine wegen den neun Bemalungsvarianten und den drei verschiedenen Versionen lohnt es sich schon zuzugreifen!



Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


© 09/2016

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