Land-Wasser-Schlepper Mid Production


 

Das Original

Der Landwasserschlepper ist eine Entwicklung für amphibische Landungsoperationen, die 1936 in Auftrag gegeben wurde. Der LWS sollte als Transport und Zugfahrzeug für Anhänger und militärische Nutzlast dienen und so wurden auch zwei Arten von amphibischen Anhängern entwickelt.
Rheinmetall-Borsig wurde beauftragt einen Prototypen zu entwickeln. Der Schiffsrumpf mit Propellerantrieb und Ruderanlage wurde von Gebr.Sachsenberg AG entwickelt.
Die ersten 3 Prototypen des LWS wurden im August 1940 vorgestellt und noch im Jahre 1940 ein vierter Prototyp fertiggestellt.
Die weiteren Produktionszahlen der Serienfahrzeuge ist relativ undurchsichtig, da viele Unterlagen fehlen und nicht klar ist welche LWS wann im Einsatz waren und auch umgebaut wurden, wobei sie dann ggf. doppelt gezählt wurden.
Laut Unterlagen wurden insgesamt 30 LWS bestellt - es sollen aber nur ca. 19 ausgeliefert worden sein.
Grundsätzlich sind die Prototypen am Laufwerk mit nur 7 Laufrollen und die Serienfahrzeuge mit 8 Laufrollen erkennbar. Auf dem Bootsrumpf mit dem Kettenlaufwerk setzte ein Aufbau auf, der Platz für die Crew und 20 weitere Soldaten bot. Ebenfalls war der LWS mit eine starken Winde und einem Schlepphaken ausgestattet. Die Aufbauten unterscheiden sich teilweise geringfügig durch die Art der Fenster, Zahl und Anordnung der Luftschächte.
Ebenfalls waren verschiedene Laufwerke an den LWS im Einsatz. In der Hauptsache waren das 4 Tandemlaufrollen, die entweder über Blattfedern vom Panzer II oder vom Panzer 38(t) gefedert wurden.
Frühe Fahrzeuge hatten ein Treibrad vom Panzer II, spätere Doppelzahnkranz-Treibräder. Der LWS lief auf einer 31cm breiten Kette ähnlich des Panzer II.
Der Antrieb erfolgte von einem Maybach HL210TRM Motor mit 300PS wntweder auf die Treibräder oder an die beiden 78cm Schiffschrauben.
Der LWS war 9,2m lang, 3,05m breit und 3,51m hoch. Das Gesamtgewicht betrug ca.16t.
Die Maximalgeschwindigkeit an Land betrug 40km/h und im Wasser 12,5km/h.

Der Bausatz

Der Bausatz besteht aus 9 Rahmen mit hell sandfarben Spritzgussteilen, einem Spritzrahmen mit Klarsichtteilen für Scheiben und Beleuchtung, einer Platine mit PE Teilen sowie dem Rumpf- und Deckteil. Ein dünner Faden zur Darstellung von Seilmaterial liegt ebenfalls bei. Und dann finden wir da noch eine wunderschöne äußerst filigrane Einzelgliederkette.
Die Bausatzqualität, sei es der Guss, die Detaillierung oder die Darstellung der Bauteile, ist sehr weit oben anzusiedeln.

Die Bauanleitung erstreckt sich über 19 Baustufen, wirkt übersichtlich und die Positionierung der Anbauteile scheint durchgehend eindeutig erkennbar zu sein.
Baubar sind zwei verschiedene Version, die in kleinen Details zwischen Baustufe 15 und 16 voneinander abweichen. Auf die Unterschiede wird exakt hingewiesen. Auf die Bemalung von Details wird in den einzelnen Baustufen gesondert hingewiesen. Für die Außenlackierung ist eine s/w Zeichnung in einer Drei-Seiten-Ansicht vorhanden. Das ist ein wenig mager, da auch eine Lackierungsmöglichkeit im Fleckentarnanstrich besteht. Die Markierungen liegen für drei Fahrzeuge bei und ermöglichen folgende Varianten: Fahrzeugfarbe Dunkelgelb, Afrika 1942 oder Fahrzeugfarbe Panzergrau, Ostfront 1943. Eine dritte Ausführung bietet sich noch im Dreifarbtarnanstrich aus hellgrau, blaugrau und hellgrün, wie auf dem Deckelbild, an.

Nun zu einigen besonderen Highlights des Modells.
Die Kette verspricht alleine schon einen Bastelspaß der sich über mehrere Stunden hinziehen dürfte. Die Kettenglieder sind äußerst fein detailliert und an drei Stellen am Gießrahmen befestigt. Das Abtrennen und versäubern wird wohl reichlich Zeit in Anspruch nehmen. Dafür soll die Kette laut Angabe in der Anleitung aber auch beweglich sein. Ein Verkleben soll unnötig sein. Ob sie wirklich ohne Klebstoff hält wird sich beim Zusammenbau herausstellen.

Die Kabinenwände vom Aufbau sind auf der Außen- und Innenseite detailliert. Auswerferstellen? Keine da! Klasse! Eine Inneneinrichtung ist ebenfalls vorhanden. So wie es aussieht ist die auch vollkommen ausreichend dargestellt. Selbst Gewehrhalterungen sind vorhanden. Wer mag kann ja noch mit diversen Kabeln usw. nachdetaillieren.

Da die Luken auch auf der Innenseite Struktur aufweisen bietet sich eine geöffnete Darstellung an um den Blick auf den schönen Innenraum nicht zu versperren. Natürlich sind auch auf der Außenseite des Fahrzeugs feine Details vorhanden. Werkzeuge, Rettungsring und Anker sind sehr schön gemacht und tragen zum positiven Gesamteindruck des Modells ganz erheblich bei.

Der auf dem Deckelbild vorhandene Fender aus Taumaterial sowie die abgebildeten Figuren liegen leider nicht bei.


Der Bau

Der Bau beginnt erstmal mit der doch recht umfangreichen Bauanleitung und man kann sich eigentlich gefahrlos hier von Abschnitt zu Abschnitt durcharbeiten.
Und so beginne ich mit dem Zusammenbau des Bootskörpers. Doch Obacht: Nicht die Aufstriegshilfen E35 und F15 auf bedien Seiten vergessen, die von Innen eingeklebt werden müssen. Beim Zusammenkleben von ober und Unterwanne sollte man besser 4 Hände haben, denn das Ding ist schon gewaltig groß und ein bisschen störrisch, bis man es exakt und spaltenfrei zusammengedrückt hat. Hier auf jeden Fall immer rundum beobachten und notfalls neu zusammendrücken, bevor der Kleber fest ist.

An der Untewanne geht es weiter mit den Stützrollen, Endanschlägen und den langen Versteifungsrippen im Kettenkasten. Interessanterweise fehlen die Teilebezeichnungen für diese für die andere Seite - zum Glück sind es zwei markante Teile, die man so zuordnen kann - aber der Wahnsinn hat Methode und so muss man im Folgenden jeden Bauschritt 3mal ansehen ob nicht ein Teil nicht mit Nummer versehen wurde, das man aber anbauen muss.
Weter geht es mit dem Laufwerk, das aus den einzelnen Schwingen mit 2 Laufrollen, Federpaket und Aufhängung aus jeweils 9 Einzelteilen besteht, deren richtiger Zusammnbau auch ein "schöne" Fingerübung ist. Die Laufrollenpakete sind dann auch noch jeweils nach rechts und links getrennt.
Desweiteren kann man die Ruderanlage und Schiffsschrauben einbauen, wobei ch die Aufnachme der Antriebswellen in der Unterwanne erst noch mit einem Skalpell freimachen musste.
Im Inneren kann man die fehlenden Bodenplatten einkleben, wobei ich mich wundere, dass diese keine struktur aufweisen - andererseits zeigt sich nach fertigstellung, dass man fast nichts aus dem Inneren sehen kann.
Die Motorluftgitter bestehen aus recht schönen PE Teilen, deren verpackung mich aber an den Rand des Wahnsinns gebracht hat, denn der PE Bogen ist in selbsthaftende Folie eingeschweisst und die PE Teile schadfrei daraus zu befreien sowas wie ein Kunststück!
Auf dem Heck werden Abdeckklappen und Windenführungen aufgeklebt.
Dann geht es in den Innenbereich. Hier stehen wir erstmal wie der Ochs vorm Berg, denn Elemente wie die runden Teile S2 sollen an die linek Innenwand geklebt werden - Markierungen wo genau das sein soll, sucht man vergebens.
Der Fahrerplatz wird mit winzigen Pedalen und den Steuerknüppeln versehen, wobei ich die letzteren etwa sanpassen musste, damit meine Fahrerfigur von U-Models auch exakt passt.

Die innere Winde wird aus unglaublich vielen Kleinteilen Zusammengesetzt, was schon so einige Zeit in Anspruch nimmt, bis alle einzelnen Streben zusammen mit der Mittelplatte in die gegenüberliegende Rollenseite passen.
Desweiteren werden kleine gebogene Rohrendstück aus zwei Teilen zusammengesetzt und dann an Plätzen ohne Markierung angebracht ... da verliert man so das erste Mal ein wenig den Spaß am Bau.
Auf die Gewehre in ihren Halterungen habe ich mak verzichtet, denn diese so anzubringen, dass sie später quasi blind in die Halterungen des Aufbaus passen, wenn dieser aufgesetzt wird.
Stattdessen "erfreue" ich mich an den Armaturen mit winzigsten Anbauteilen, den drei Sitzen im vorderen Bereich, sowie dem Kühlluftschacht. Dieser sollte am besten erstmal nicht verklebt, höchstens punktuell fixiert werden - erst beim Aufsetzen des Aufbaus kann man dann mit Kleber hantieren. Am hinteren Ende des Innenbereichs wir der Eingangsbereich aus einigen Seitenteilen und Tür zusammengebaut. Hier auf wirklich exakten Sitz achten, sonst passt der Aufbau nachher nicht mehr.
Beim Kühlluftschacht wird beim zusammensetzen der beiden Halbteile irgendwie Teil G2 mit G21 eingesetzt - ich habe bis hete nicht begriffen wie und wo genau dieses lokalisiert werden soll. Auch die obere Brüstung soll aus PE Teil S9 selber gebogen werden - was für ein "Spaß", denn die genu passende Rundung ohne Knicke hinzubekommen ist eine Wissenschaft für sich.
Während der Innenraum soweit komplett ist und ich diesen einmal mit weiß aus der sprühdose von Vallejo grundiert habe, geht es an den Aufbau.
Dieser wird aus vier Seitenteilen und der Deckenplatte zusammengesetzt. Auch hier ist die Größe eine herausforderung alle teile zusammenzubringen, solanger de rKleber flüssig ist und ohne dass eines der Teile irgendwie verkantet oder irgendwo ein Spalte bildet ... wie schon erwähnt ... später Probleme beim Aufsetzen auf die Untetrwanne. Und bevor jemand graue Haar vom grübeln bekommt - ja, die "Laschen" an den Seiten der Deckenplatte, die Aussehen als sollten diese zum verkleben mit den Seitenteilen gedacht sein, müsse weggeschnitten werden!

Dann wird de Aufbau vorn noch mit ein paar Verstärkungsrippen versehen und auch haufenweise von diesen kleinen gebogenen Endrohren, die unendlich klein sind.
Die Fenster sollte man einkleben, nachdem auch der Aufbau von Innen in weiß grundiert ist, da man sonst später an den Fensterkanten das gelbe Plastik sieht!
Übrigens ist das Fenster J4 in der Bauanleitung in Wirklichkeit J2 und umgekehrt. Die fenster habe ich mittels Microscale Kristal Klear eingeklebt.
Interessant wird es mit den Fahrtrichtungsanzeigern, bzw. den Winkern. Ist die Position vorn noch klar, ist mir erst zu spät klargeworden, was Bronco am Heck eigentlich damit meint - nach meiner ersten Auffassung sollte man diese von aussen aufkleben. Später, beim Blick ins Innere wird klar, das man die entsprechende Position heraustrennen muss, damit der Winker versenkt werden
kann!
Nun sollte man den Innenraum fertig bemalen und eventuelle Figuren positionieren - ich rate nur dazu die Figur richtig gut zu verkleben, denn nichts ist schlimmer wenn der Aufbau fest ist und man feststellt, dass die Figur verrutscht oder sogar vom Platz gefallen ist! Ich habe eine Fahrerfigur von U-Models verwendet.
Ich habe die Bodenplatten mit Modelmaster steelblue und den Rest des innenraums mit Vallejo Offwhite und das Armaturenbrett wurde schwarz bemalt. Mit Metallfarbe von tamiya wurden dann Abnutzungen auf den
Bodenplatten per Pinsel aufgemalt und dann die vertiefungen mit schwarzem washing hervorgehoben.
Und dann gehts los mit dem Aufsetzen des Kabienaufbaus - ich kann nur dazu raten dies erstmal so lange trocken zu probieren, bis der Aufbau an jeder stelle in die entsprechende Vertiefung rutscht. Gerade im Heckbereich der Zugangstür gab es ein wenig Gewürge, da sich dort Teile ins Gehege kamen. Also notfalls ein bisschen feilen.
Ist der Aufbau fertig und fest verklebt, kann man die Anbauteile anbringen, wie die Dachluken, das Werkzeug, die Positionslaternen (allerdings noch ohne Glasteile), Lüftungsschachtaufsatz und der Anker. Letzerer Wird mit zwei Schellen gesichert die laut Bauanleitung mit Flügelmuttern oder sowas gesichert sind, die aber wieder mal ohne Teilenummer sind und auch nicht gefunden wurden.

Völlig unverständlich ist mir, warum für den Kühlluftschacht oben nochmal vier winzuge Halterungen einzeln angeklebt werden mussten - das verkompliert den ganzen Bau und fördert Passfehler. Diese hätte man einfach mit an Teil G24 angießen sollen. Auch die winzigen Handgriffe der Luken sind mit ihrem Befestigungssystem ein Fall für Fluchorgien.
Und ganz extrem wurde es dann noch abschließen mit gekrümmten der Halteleiste auf dem vorderen Dach. Hier soll man alln Ernstes die sechs winzigen Haltefüßchen im richtigen Winkel einkleben - sorry aber sowas geht gar nicht!
Am Heck bringt man noch eben die Halterung für das Schleppgeschirr und die obere Abdeckung des Kabineneingangs an und versieht die rechte Seite noch mit dem Rettungsring. Diesen habe ich ein wenig gepimpt, indem ich ihm ein paar Halteseile spendiert habe, die ich aus Garn gemacht und eingebohrt
habe.
Dann kann es eigentlich auch schon zur Bemalung gehen bzw. wer mag kann sich schonmal an die Kette machen, die nämlich ihre Zeit braucht.
Dazu werden pro Seite ganze 147 Kettengleider benötigt, die Bronco als pritzgusseinzelteile an kleinen Spritzlingen bereithält. Netterweise jeweils ganz undeutlich am Spritzling mit einem Buchstaben für rechts oder links gekennzeichnet und da keimt die Frage auf, warum diese unbedingt gemischt an einem Spritzling sein müssen und nicht einheitlich, damit man nicht ständig kucken muss.
Letzlich kann ich empfehlen diese einfach so ohne zu kucken abzuknipsen und dann später zwei Kettenstränge gleichzeitig zu bauen und dann je nach vorliegendem Kettenglied es an dieser oder jeder Kette anzusetzen. Aber vorher vollen die kanpp 300 Glieder ordentlich versäubert werden, denn sonst passen diese nicht zusammen. Und aufgepasst das man nicht zuviel kaputtmacht - die Reserve ist sehr knapp!
Bronco hat den löblichen Ansatz, dass man die Glieder einfach zusammenklickt und somit eine bewegliche Kette erhält - soviel zur Theorie. In der Praxis zeigt sich aber schnell, dass bei längeren Kettensträngen bei jeder kleinen Verkantung der Strang bricht und man beim Aufziehen auf das Laufwerk ratzfatz die Hände mit kleinen Bruchstücken voll hat. Abhilfe könnte hier das fixieren mit Plastikkleber bringen - nur dann ist die kette eben nicht mehr "workable"! Das Zusammenklicken an sich ist schön schnell und einfach, WENN man erstmal alle Kettenglieder ordentlich versäubert hat. Mein Tipp für alle die sich etwas gönnen wollen und auf graue Haare verzichten können - der neue ATL-102 Friulmodel Kettensatz für den LWS ist einfach perfekt! Einfach zum Zusammenbau - belastbar und realistisch mit dem Kettendurchhang - dies Set wertet den LWS nochmals enorm auf.

Bevor es aber an die Kette geht, empfiehlt es sich, sich bezüglich der Fender Gedanken zu machen. Aus mir unerfindlichen Gründen sind diese recht markanten Taustränge zum Schutz des Bootskörpers nicht im Bausatz enthalten. Mittlerweile gibt es den ein oder anderen Satz aus Resin, die aber alle so ihre Tücken und Macken haben. Den einzig wahren Satz habe ich bei Thachweave gefunden - dieses Set besteht aus 4 einzelnen aus echten Garn gewebten Fendern! Sieht hammermäßig aus.
Als ersten muss man, um es realistisch zu gestalten die Halteösen am Fahrzeug darstellen. Dazu wird an jedem der kleinen Quadrate rund um den LWS jeweils rechts und links ein 0,4mm Loch gebohrt - eine langwierige Arbeit. Noch etwas aufreibender ist es dann kleine Ösen zu biegen, die man dann in diese Löcher einklebt. Den beiliegenden Draht im Thachweave Set habe ich dann doch nicht benutzt, da er mir zu dick erschien und habe stattdessen 0,4mm Draht genommen.
Dann werden aus dem beiliegenden Garnmaterial für jede der Ösen ein paar cm lange Stücke geschnitten und durch die Ösen gefädelt. Lieber ein paar cm länger, damit man diese bequem verknoten kann.
Dann fängt man mit dem Frontfender an, bei dem man zunächst die Mitte markiert und dann vorn an den ersten Ösen anknotet. Dabei sollte man auf die horizontale Naht im Fender achten, dass man diese nach hinten dreht, sodass man sie nicht sehen kann. Ist man sich bezüglich der Verknotung sicher, kann der Knoten mit einem Tropfen Sekundenkleber gesichert werden. Nun arbeitet man sich langsam nach hinten durch und knotet den Fender Öse um Öse fest. Man muss allerdings aufpassen, dass man rechtzeitig die langen Seitenfender mit dem Frontfender überlappen läst und beide an den entsprechenden Ösen einknotet. Dazu sollte man auf jeden Fall ein bisschen testen wo das beginnen muss, damit es hinten auch passt.
Ist man rundherum mit den Fendern fertig und alle Knoten sind mit Sekundenkleber gesichert, sollte man die überstehenden Enden so knapp wie möglich abschneiden.
Aus dem übriggebliebenen Seilmaterial habe ich eine Ankerleine gemacht, die am Anker und einer der Heissösen verknotet wurden und um die Halterung auf der linken Seite gewickelt wurde.
Um den LWS etwas aufzupeppen habe ich noch zwei Figuren aus dem Warriors LWS Set #2 auf dem Fahrzeug platziert und auf dem Motordeck zwei Benzinfässer aufgestellt und mit Leinen gesichert.
Damit ist der Bau des LWS beendet.



Bemalung/Alterung

Die Bemalung des LWS ist eine Wissenschaft für sich - an sich machen Fotos den Eindruck als ob es sich in der Hauptsache um graue Fahrzeuge handelt. So sind diese auch in Farbprofilen abgebildet. Dazu gibt es auch Fahrzeuge mit deutlichen Marine Tarnanstrich. Nachdem ich mich zum grauen Anstrich entschlossen hatte, erfuhr ich von Farbfotos die den LWS in dunkelgrünem Anstrich zeigt. Ich bin dennoch bei meinem (zu dem Zeitpunkt bereits bemalten) grauen Anstrich geblieben.
Bevor man also an seinem LWS mit Farbe hantiert, sollte man die Fenster alle sicher versiegeln - entweder mit zugeschnittenen Masken oder mit Liquid Mask. Dann folgt eine Grundierung in hellgrau aus der Sprühdose.
Nach dem Durchtrocknen der Grundierung geht es dann daran das ganze Fahrzeug erstmal komplett in grau aus der Airbrush zu sprühen. Ich habe dafür Vallejo MA056 Panzergrau benutzt. Darauf folgte dann das Aufhellen der Grundfarbe mit etwas weiß und damit habe ich dann in die mitte von Flächen highlights gesetzt um etwas Abwechslung in das große graue Ungetüm zu bringen.
Dann habe ich die wenigen Decals aufgebracht - Balkenkreuze, das Einheitenabzeichen und die LWS Markierung am Bug. Diese sind leicht aufzubringen und wurden dazu mit Micro Sol Decal-Weichmacher behandelt und angedrückt.
Desweiteren habe ich mit gelber, brauner, roter, grüner und blauer Ölfarbe kleine Farbpunkte gesetzt, die dann mit Verdünnung und einem weichen Pinsel ineinander übergeblendet wurden und so ganz leichte Farbfilter egsetzt wurden um das grau weiter zu brechen.
Dann habe ich großzügig schwarze und dunkelbraune Ölfarbe an exponierten Stellen, wie den Ösen der Fender, Tritte, Befestigungen, usw. aufgetupft und diese mit einem etwas härteren Pinsel undVerdünner nach unten weggezogen, um Verlaufsspuren darzustellen.
Nach dem Durchtrocknen habe ich dann ein washing mit MIG P220, dem ich noch etwas schwarze Ölfarbe beimengte, durchgeführt um die Vertiefungen am Modell hervorzuheben.
Dann heisst es wieder warten, denn für den nächsten Schritt ist es sehr wichtig, dass das Modell absolut trocken ist - denn es geht ans Trockenmalen. Dazu habe ich mit ein sehr helles grau mit Ölfarben angemischt. Dann mit einem mittelharten Pinsel die ganzen Nietenreihen, sowie Ecken und Kanten trockenmalen um diese optisch hervorzuheben - dabei ist es am Rumpf mit den nieten echt schwer es nicht zu übertreiben.
Dann habe ich den unteren Rumpf bis zur Wasserlinie die verdünnten Rostmischungen von MIG P411, P412 großzügig eingepinselt. Später wird dann im Laufwerksbereich nochmal großzügiger mit konzentrierteren Rostlösungen nachgearbeitet um ein bisschen siffigeres aussehen zu erreichen. Dies gilt auch im Bereich des Ankerlageplatzes.
Die Fender wurden ein wenig mit MIG P220 nachgearbeitet und mit hellocker Ölfarbe trockengemalt.
Die Ketten wurden zunächst mit schwarz aus der Sprühdose grundiert, danach mit Vallejo Panzer Aces Track Primer per Pinsel bemalt und die Innenseite an der Kontaktstelle mit den Laufrollen und die Aussenstege mit Vallejo Oily Steel bemalt. In den übrigen Bereichen habe ich dann verschiedene Rostpigmente von MIG aufgepinselt.

Zum Schluss wurden noch Details bemalt, wie die Werkzeuge, der Anker und die Gummierung der Laufrollen. Die Positionslichter wurden mit transparent rot und grün deckend bemalt und dann in die Laternen eingeklebt.
Nachdem das Modell in das Diorama eingearbeitet wurde, wurde der Bereich, der gerade noch unter Wasser war mit einer Mischung aus Seidenmattlack und einem Klecks schwarzer Acrylfarbe großflächig aufgepinselt.
Das Diorama wurde mit einem Styroporkeil auf Holzplatte begonnen - darauf wurde Fliesenkleber aufgestrichen und glatt gestrichen. Im oberen Bereich wurde dann fein gesiebter Sand auf den mit Weissleim befeuchteter gestreut. Zur Darstellung von Muscheln am Spülsaum habe ich zerstoßene Eierschalen aufgestreut. In die Sanddarstellung habe ich zwei Hindernisse von Plusmodels eingedrückt. Diese wurden mit Metall und Rosttönen bemalt.
Das Wasser wurde in ca. 10 Schichten Realistic Water von Woodland Scenics eingegossen - jede Schicht wurde von unten nach oben mit weniger Khaki von Tamiya versehen, sodass die obersten Schichten recht transparent wurden.
Als oberste Schicht habe ich dann die wellige Struktur mit Vallejo Water Effects einmodelliert und die Wellenkämme mit weißer Acrylfarbe trockengemalt.

Fazit

Ein Bausatz, der einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt - zum einen höchst erfreulich in der Ausstattung und vor allem der Detaillierung! Auch die Gesamtgestaltung von den Dimensionen her gefällt besser als das Hobby Boss Pendant.
Aber in seinem Bestreben ist Bronco doch sehr über das Ziel hinausgeschossen, denn das Aufbrechen von Bauteilen in x kleinste Einzelteile ist übertrieben und sinnlos und verdirbt den Spaß am Bau. Hier hätte man vieles zusammenfassen können und sollen - Dragon zeigt bei den Smart Kits dass es bei gleicher super Detaillierung geht.
Die Ketten sind nett gemacht, aber diese beweglich aufzuziehen quasi ein Ding der Unmöglichkeit.
Und so hat sich dieses Projekt bei mir weit über ein Jahr hingezogen, da es immer wieder Wochen in der Ecke stand, weil die Lust am weiterbau fehlte.
Letztlich kostet der ganze Spaß knapp 70 Euro - dabei fehlen noch die wichtigen Fender ... und für den Preis sollte man mehr Modellbaufreundlichkeit erwarten. Und dennoch - im Vergleich zu Hobby Boss lege ich den Vorzug ganz deutlich auf diesen LWS von Bronco!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

LWS - Land-Wasser-Schlepper - (Trojca, Jaugitz) - Modelhobby/VDM -ISBN:978-3-86619-035-1

© 11/2010 Thomas Hartwig

13268 Leser des Bauberichts seit dem 08.11.2010

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