Die Variante A4 ist das 6. Baulos der Leopard 1 - Serienfertigung für die Bw und wurde von August 1974 bis März 1976 mit einer Stückzahl von 250 Fahrzeugen an die Truppe ausgeliefert. Mit 2 Ausnahmen erhielt nur die 10. Panzerdivision (PzBrig 28, Dornstadt und PzBrig 29, Stetten a.k.M.) diese Variante. Zur Ausbildung waren einige Leo 1 A4 bei der Kampftruppenschule 2 und bei der 2./ PzLehrBtl 93 in Munster vorhanden. Die Änderungen bestanden in einer integrierten Feuerleitanlage für Kommandant und Richtschütze. Diese beinhaltete einen verbesserten optischen Entfernungsmesser (EMES 12A1), ein PERI R12 für den Kommandanten mit IR-Nachtsichtkanal und einen verbesserten Feuerleitrechner. Mit dem A4 war die Lieferung an die Bundeswehr abgeschlossen. Im Jahr 1989 wurden 235 Panzer des Loses aus dem Bestand genommen und zum A3 zurückgerüstet. 150 Panzer gingen an die Türkei, 75 nach Griechenland und 10 nach Dänemark. Andere Exemplare dienten auf den Schießplätzen der Bundeswehr als Hartziele oder wurden demilitarisiert an Museen abgegeben. Quellen: Wikipedia.de, Shackleton (Leopard 1 Trilogy) und eigene Ergänzungen
Wie des öfteren auf dieser Seite zu lesen ist, gehört der Bausatz zu den Besseren von Italeri und ist trotz seines Alters von gut 30 Jahren immer noch sehr gut bezüglich der Detaillierung, vor allem im Vergleich zum Tamiya - Bausatz. MENG setzt sich jetzt wahrscheinlich an die Spitze, aber selbstverständlich kündigte MENG ihren Leo erst an, als meiner fast fertig war…
Für die Darstellung der neuen Schweißnähte verwendete ich drei Methoden: 1. Für Schweißnähte um Bauteile herum (z.B. Schäkel, Ösen) rollte ich eine möglichst dünne „Wurst“ aus Magic Sculp 2-Komponenten Resinspachtelmasse, klebte sie mit etwas Plastikkleber um das Bauteil (ohne hält das Zeug bei mir nicht…) und formte die Schweißnaht mit der Spitze einer Pinzette oder der Klinge eines Bastelmessers (für Längsrillen) 2. Kleinere Bauteile wie die Hebeösen am Turm (136A) fixierte ich mit Tamiya- Spachtelmasse anstelle des Klebers am Turm. Wenn man das Bauteil andrückt, quillt die Spachtelmasse (mehr oder weniger) gleichmäßig an den Rändern hervor und man kann die Schweißnaht dann entsprechend wie unter 1. formen. 3. Für die aufgesetzten, meist geraden Schweißnähte klebte ich die gewünschte Länge und Breite mit Klebeband ab und strich Tamiya-Spachtelmasse in den Spalt (eventuell etwas mit Plastikkleber verdünnen). Das Klebeband dann sofort vorsichtig abziehen und die Schweißnaht mit dem Finger etwas plattdrücken, dann die Nähte formen. Wenn alles getrocknet ist, habe ich die teilweise zu scharf erscheinenden Kanten mit dem Bastelmesser und Sandpapier abgerundet. Fahrgestell
Ich erleichterte mir den Zusammenbau der Kette mit Klebeband, um die Teile zu fixieren. Ich habe immer mehrere kurze Stränge parallel gebaut und diese dann sukzessive zu einem langen Stück zusammengefügt. Das geht m.E. schneller, als an einem Kettensegment immer ein neues Kettenglied anzusetzen.
Wahrscheinlich wird niemand jemals herausfinden, warum die Formenbauer bei Italeri die Laufrollen mit Querrillen versehen haben, jedenfalls bedeutet dies mal wieder mehr Arbeit (alles verspachteln und schleifen) oder mehr Geld ausgeben (für den Laufrollensatz von PSM). Ich entschied mich für mehr Arbeit… Nach dem Einsetzen der Laufrollennaben bleibt ein unschöner Spalt sichtbar, den es am Original nicht gibt. Also Flüssigspachtel (Mr Surfacer) fließen lassen… Zu guter letzt habe ich an den Laufrollen mit dem Bastelmesser und meiner Proxxon Beschädigungen der Gummilauffläche dargestellt. Wanne
Auf der linken Bugseite habe ich 2 Kettchen (aus 0.5 mm Draht gezwirbelt) mit selbstgedrehten Gummistopfen für die Öffnungen in der Blende aufgeklebt. Diese verschlossen die Öffnungen für das Blenden-MG und das Turmzielfernrohr beim Tiefwaten und Unterwasserfahren. Der Turm wurde dabei auf ca. 11 Uhr geschwenkt. Nach Durchfahren des Gewässers wurden die Stopfen durch Schwenken des Turms herausgezogen, ohne das ein Besatzungsmitglied den Panzer verlassen musste. Somit war der Leo schneller wieder „Klar zum Gefecht“. An der Hutze der ABC-Anlage (43B) fehlt auf der Oberseite ein Deckel mit 4 Schrauben. Den Deckel habe ich mit dem Tamiya-Scriber eingeritzt. Unter der Hutze habe ich noch ein fotogeätztes Gitter aufgeklebt.
Bei den Seitenschürzen hat Italeri die Aufstieghilfen leider nur angedeutet und nicht durchbrochen dargestellt. Ich habe die angedeuteten Aufstieghilfen komplett ausgesägt und dann den unteren schmalen Steg wieder eingeklebt. So erspart man sich lang-wieriges Gefeile. Auf den Befestigungsrohren der Schürzen befinden sich auf Höhe der Aufstiegshilfen jeweils 2 Bolzen, die die Schürzen fixieren - auch im hochgeklappten Zustand. Diese habe ich erst nach der Bemalung ergänzt (hatte ich übersehen….).
Turm
Bis auf den WiSP auf 1:30 Uhr habe ich alle anderen vorsichtig abgeschnitten und dann - ergänzt um den achten aus Plastiksheet - wieder aufgeklebt. Dabei begann ich mit den vier WiSP auf 12, 3, 6 und 9 Uhr; die übrigen konnte ich einfach jeweils mittig zwischen diese kleben. Natürlich musste ich auch die Stege des Lukenrings versetzen. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich die Lukenringe für Kdt- und LS-Luke dünner geschliffen. Die LS-Luke hat leider einen wenig detaillierten Öffnungsmechanismus. Es fehlt der Haken, der die Luke im geöffneten Zustand hält und der Hebel zum Lösen des Hakens. Hier habe ich mich an Detailfotos orientiert und den Mechanismus so gut wie möglich nachgebaut. Bei den Unterlafetten des Fla-MGs (147A) habe ich mittels Ätzteilresten die Transportzurrung ergänzt. Die Oberlafette von PSM habe ich nicht groß detailliert, das MG verdeckt sowieso vieles.
Die Antennen von Schatton sind natürlich falsch dimensioniert, da für die SEM 80/ 90 Funkgeräte vorgesehen und daher 2 cm zu kurz (Länge umgerechnet 1,9 m, korrekt sind 2,6 m). Da ich die Dinger aber genial finde, habe ich sie dennoch verbaut. Als Kabel für den IR-/ Weißlicht-Zielscheinwerfer habe ich die Gummi-/ Plastikkabel aus dem Tamiya-Bausatz der 8.8 Flak verwendet. Bleibt noch die Mun-Luke an der linken Turmseite…das Scharnier ist leider sehr schlecht dargestellt und ohne größeren Aufwand nicht vernünftig zu detaillieren. Daher habe ich es gelassen. Ausrüstung Das Tarnnetz im Turmstaukorb entstand aus olivem BW-Verbandsmaterial, die Plane ist aus einem echten Müllsack mit schwarzer Innenseite.
Ich begann mit der Kette, die ich komplett schwarz grundierte. Die Innenseite klebte ich so ab, dass ich mit Alclad Aluminium - Farbe die blanke Lauffläche der Laufrollen spritzen konnte. Leider hat die Leo 1 - Kette eine äußert modellbauer-unfreundliche Eigenschaft. Jedes Kettenglied hat auf der Innenseite mittig in der Lauffläche einen schwarzen Gummieinsatz, den Bronco dankenswerterweise auch mit Umrisslinien darstellt. Diesen muss man entweder nach dem Spritzen mit Alu-Farbe per Pinsel wieder schwarz bemalen oder man klebt diese Gummieinsätze vorher ab. Zeitlich dürfte sich das nichts geben. Ich habe mich für das Pinseln entschieden. Die Ungenauigkeiten fallen nach Einsatz von Pigmenten nicht mehr besonders auf. Die End-/ und Mittelführungszähne werden zunächst komplett mit Erdfarbe bemalt, die Innenflächen der Endverbinder, an denen der Zahnkranz eingreift und die Innenflächen der Mittelführungszähne, an denen die Laufrollen entlang reiben, habe ich silbern bemalt. Der Panzer wird mit Revell 42 Gelboliv und etwas Seidenmatt-Lack gespritzt. Nach dem Trocknen habe ich einzelne Flächen mit aufgehelltem Oliv gespritzt und so hervorgehoben.
Als ersten Schritt der Alterung stellte ich einige Roststellen dar. Ich begann mit dem Aufmalen unregelmäßiger Flecken in Sandfarbe (Tamiya Buff), die ich dann mit hellbrauner und dunkelbrauner Farbe so ausmalte, dass jeweils ein kleiner Rand sichtbar blieb. Nachdem das komplette Modell so behandelt wurde, war mir das insgesamt etwas zu viel Rost. Daher habe ich einige Bereiche mit grüner Farbe wieder „entrostet“. Mit der Sandfarbe stellte ich dann einige Kratzer dar, indem ich ein Stück Papier einschnitt, das Papier auf das Modell drückte und dann einfach den Schnitt mit einem harten Pinsel ausmalte. Mit etwas Übung gelingen hauchdünne Kratzer wie z.B. auf der Motorabdeckung. Auch die längeren Kratzer auf den Seitenschürzen entstanden mit dieser Methode. Es folgte ein Pinwash mit Dark Umbra und Sand, teilweise habe ich auch mit einem Wash aus Pigmenten experimentiert. Um die hauchdünnen Staubablagerungen an den Kanten und Rändern der Seitenschürzen und einiger Schweißnähte darzustellen, habe ich Pigmente mit dem Pinseln aufgetragen (nicht einreiben) und dann mit dem Finger die Pigmente in die Kanten gewischt. Als Abschluß ließ ich sandfarbenen Wash mit dem Pinsel auf den Bug, das Heck und die Schürzen flitschen.
Der Bausatz ist trotz seines Alters nach wie vor ein Highlight für alle Leo 1 - Modell-bauer. Mit minimalem finanziellen Aufwand für einen Ätzteilesatz und neue Ketten lässt sich das Erscheinungsbild des Modells enorm aufwerten. Lediglich der Eintönigkeit des einfarbigen oliven Anstrichs muss mit etwas Aufwand bei der Alterung entgegen gewirkt werden. Der neue Meng-Bausatz ist in vielen Details besser (den Fotos nach zu urteilen), ist dafür aber 2-3 mal so teuer.
Empfohlene Literatur: - Shackleton: Leopard 1 Triology, Bd. 1 - Tankograd: Leopard 1 (2 Bde) - Panzer-Modell.de: In Detail (Leo 1 A3, A4, A5)
|