LAV - III


 



Original

Beim LAV-III handelt es sich um die aktuelle Generation leichter gepanzerter Fahrzeuge (LAV = Light Armoured Vehicle) aus dem Hause General Dynamics Land Systems. Dieses Fahrzeug basitert auf dem schweizer MOWAG Piranha IIIH 8x8. Die Entwicklung des LAV III fand in Canada statt und wird dort von den Landstreitkräften eingesetzt. Darüber hinaus wird er noch von den neuseeländischen Streitkräften verwendet.

In seinem Erscheinungsbild ähnelt er dem amerikanischen Stryker, mit dem er sich auch einige Komponenten teilt. Im Gegensatz zu seinem amerikanischen Verwandten ist der LAV-III jedoch stärker bewaffnet. Die Indienststellung begann im Jahre 1999.

Allgemeine Eigenschaften:
Besatzung:3 + 6/7 Passagiere
Länge: 6,98 m
Breite: 2,7 m
Höhe: 2,8 m
Gewicht: 16,95 Tonnen

Bewaffnung:
Hauptbewaffnung: M242 25 mm Kettenkanone
Sekundärbewaffnung: 1 x C6 7.62 mm (Deckaufbau), 1 x C6 7.62 mm (koaxial zur Hauptkanone)

Beweglichkeit:
Antrieb: Dieselmotor, Caterpillar 3126, 350 PS
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Reichweite: 450 km

Quelle: Wikipedia

Bausatz

Als Grundlage dient der Bausatz eine M1126 Stryker vonm AFV-Club. Dieser besteht aus 11 Spritzlingen mit über 350 Teilen, die Unterwanne, die Oberwanne, ein Spritzling mit Klarsichtteilen für die Winkelspigel, schön detailierte Vinylreifen, eine Platine mit Ätzteilen, Kabelmaterial, ein Decalbogen und Polycaps. Von diesem Bausatz werden im Grunde genommen nur die Unterwanne samt Fahrwerk und einige Anbauteile benötigt. Der Rest kommt von dem Umbausatz von realmodell.

In dem Umbausatz finden sich neben der neuen Oberwanne und dem Turm noch 27 Teile aus hellgrünem Resin. Darüber hinaus gibt es noch 10 Resinreifen, nicht weniger als vier große und eine mittlere PE-Platine, sowie 4 Messingstäbe und zwei Papierbögen mit Verpflegungskisten und Hinweistafeln. Bei der Darstellung der 25mm Kanone hat Real Model auf das passende Alurohr aus dem Hause Barrel Depot zurückgegriffen.
Die Qualität der einzelnen Resinteile ist sehr gut. Lufteinschlüsse konnte ich keine finden. Ebenso ließen sich die vorhandenen Fischhäute mit einem scharfen Skalpell recht gut entfernen. Ein wenig gestört haben mich aber die z.T. recht grossen Angüsse, wie sie sich an der Oberwanne befinden. Eine erste Passprobe auf der passenden Unterwanne zeigte aber keinen Verzug, wei man es bei derart grossen Resinteilen oft findet. Weiterhin sind auf Oberwanne und Turm die Antirutschbeschichtungen sehr schön wiedergegeben.
Die PE-Teile wurden von Eduard für Real Model hergestellt und sehen recht ansehnlich aus. Hier finden sich u.a. die Staukörbe. Besonders gelungen finde ich das Alu-Rohr für die 25mm Kanone aus dem Hause Barrel Depot. Dieses verfügt noch über einen Mündungsfeuerdämpfer aus Messing.

Die Bauanleitung liegt in Form von 10 DIN A 4 Seiten bei und erklärt anhand von farbigen Bildern, welche Teile wo verbaut werden müssen. Darüber hinaus gibt es noch einige Vorbildphotos, um die Plazierung der Teile am Modell zu erleichtern. Es handelt sich hier auch um eine reine Bauanleitung. Farbhinweise sucht man vergebens.

Zusammenbau

Los geht es beim Bau des LAV mit der Montage der Unterwanne. Hier kann muss man sich an der Anleitung von AFV-Club entlang arbeiten. Diese ist sehr gut gemacht und bereitet keine Probleme. Um dem Fahrzeug ein wenig mehr Leben einzuhauchen, habe ich bei dem Fahrwerk die ersten beiden Achsen eingelenkt dargestellt.

Zunächst habe ich die zwei hinteren Achsen montiert. Nachdem dieser Teil durchgetrocknet war, ging es an den Umbau der Lenkung. Dieser Schritt ist relativ unkompliziert. Zunächst muss man die Lenkgestänge (Teile A15/A16) mit einer scharfen Klinge in die Einzelbestandteile zerlegen. Dankenswerterweise hat AFV-Club die beiden Teile an den passenden Stellen schon ein wenig aufgebohrt, so dass man zur besseren Fixierung ein kleines Stück 1mm Rundprofil durchstecken kann. Anschließend habe ich die Teile A20/A21 am Ende der Stoßdämpfer auseinander gesägt und ebenfalls mit einem Stück 1mm Rundprofil versehen.

Nun ging es wieder an den Zusammenbau der Lenkung. Hier habe ich zunächst die Stummel der Teile A20/A21 in die Wanne geklebt und gut durchtrocknen lassen. Bei dem Teil A3 muss nun noch der Aufnahmepin abgetrennt werden. Nachdem dieses Teil ebenfalls verbaut ist, werden die oberen Teile von A20/A21 auf die Stümpfe gesteckt. Anschließend werden die beiden Lenkgestänge A15/A16 Stück für Stück eingebaut. Hierbei ist darauf zu achten, dass die zweite Achse nicht den gleichen Einschlag aufweist, wie die erste. Abschließend wird die Lenkung noch mit den Teilen A7/A8 fixiert: Fertig.

Es folgte der Verbau der Resinteile von dem Umbausatz. Die neue Oberwanne und der Turm sind sehr sauber gegossen. Und so bereitete der Zusammenbau keinerlei Probleme. Dann ging es an den Verbau der PE-Teile. Hier kann man sich auf eine PE-Orgie gefasst machen. Die Ätzteile sind einfach nur viel. Da hat realmodell mal richtig zugelangt. Da es keine Alternative in Form von Resinteilen gibt, ist hier schon einige Erfahrung im Umgang mit PE-Teilen von nöten. Darüber hinaus wird dem Modellbauer aufgrund der Menge einiges an Geduld abverlangt. Ferner trägt die Bauanleitung nicht gerade dazu bei, die Motivation zu steigern. Ohne eine ordentliche Menge an Vorbildphotos geht hier (leider) gar nichts.

Letzten Endes kämpft man sich durch die Masse an Teilen durch und irgendwann ist es geschafft. Ein Problem gab es bei den Blast-Shields am Heck des LAV. Diese musste ich zunächst grundieren, damit ich den Verbau kontrolieren konnte. Leider passen die nicht so ganz, so dass ich mir Resten stückeln musste.

Eine weitere Herausforderung warten bei dem Zusammenbau des Turmes auf den Modellbauer. Hier müssen die drei Staukörbe aus Messingstangen zurechtgebogen werden. Es liegen zwar passende Schablonen bei, doch ist es noch jede Menge Anpassungsarbeit erforderlich bis alles paßt.

Die kanadischen LAV-III verfügen am Heck über einen Halter für ein Ersatzrad. Die nötigen Aufnahmen liefert realmodell zwar in Form von PE-Teilen mit. Allerdings gibt es hier keine Schablonen, um die Halterung zu biegen. Dies stellt in meinen Augen ein echtes Ärgernis da.

Am Ende vom Rohbau habe ich noch fehlende Griffe und Leitungen für die Scheinwerfer aus 0,3mm Kupferdraht neu gebaut. Darüber hinaus mussten noch einige Montagepunkte für die Zusatzpanzerung neu gebaut werden. Hier griff ich auf ein Punch-And-Die Set zurück. Ergänzt wurden ferner noch einige Zeltstangen aus Rundmaterial, die an den Seiten des LAV-III angebracht wurden. Während dieser Bauphase wurden auch die ersten Teile der späteren Beladung angeklebt. Zum Verzurren diente hier Masking Tape von Tamiya, welches auf die passende Breite geschnitten wurde.

Beim Betrachten von Vorbildphotos fiel mir, das bei den dort abgebildeten LAV noch eine zusätzliche Abdeckung über der Abgasaustrittsöffnung angebracht wurde. Ich habe dies mit der Palstikkappe eine Reißzwecke, einigen Plastik- und PE-Nieten nachgebaut. Ferner wurde noch eine Zusatzpanzerung bei den letzten beiden Achsen angebracht. Den Abschluss der Bauphase bildete eine Schicht aus flüssiger Spachtelmasse und Sand, welche im Bereich des Fahrwerks angebracht wurde. Abschliessen noch einige Detailaufnahmen vom Rohbau:


Bemalung/Alterung



1. Versuch

Zu Ende des Rohbaus trocknete der LAV erstmal einige Zeit vor sich hin. Irgendwann packte mich dann die Lackierlust und ich fing an, das gute Stück zu lackieren. Zunächst wurde der LAV mit Spiritus gereinigt, um den produktionsbedingten Fettfilm (und die mittlerweile angesetzte Staubschicht) abzuwaschen. Bei diesem ersten Versuch kamen dann folgende Farben von Gunze zum Einsatz, welche mit Isoprophylalkohol verdünnt wurden. Für ein erstes Preshading und Radhäuser verwendete ich Black Green. Dann wurden die Unterwanne lackiert und dem Turm ein Preshading verpasst. Hierzu verwendete ich Khaki Green. Für die Hauptlackierung verwendete ich Field Green FS 34097. Die Highlights erfolgten mit Green FS 34227. Soweit, sogut...



2. Versuch

Bei Ausstellung in Oberschleißheim 2009 nahm ich den LAV-III in diesem Zustand mit, um mir einige Anregungen und Tips von den Kollegen einzuholen. Die bekam ich dann auch. An dieser Stelle vielen Dank für die hilfreichen Kommentare, vor allem an Volker Bembennek.

Da es nach der Ausstellung noch zu einigen Unfällen beim Lackieren kam, entschloss ich mich, den LAV-III komplett zu überarbeiten, was einer Neulackierung gleickam. Bei der 'Überarbeitung' achtete ich u.a. darauf, die vielen verschiedenen Flächen unterschiedlich hell zu gestalten. Anschliessend bekam der LAV noch einige Filter aus dem Hause Sin Industries verpasst. Es folgte noch die Lackierung einiger Details, wie Scheinwerfer und Winkelspiegel. Im April 2009 verließ mich die Lust an diesem Projekt. Bedingt durch einige Ereignisse wie Umzug usw. folgte ein Baustopp bis Ende Februar 2010...



Details und Alterung

Bei der Wiederaufnahme der Arbeiten am LAV gönnte ich dem Fahrzeug zunächst noch die Canadian "T" Antenna Mounts von realmodell (Art.Nr.: RMA35196), sowie die passende Beladung aus dem gleichem Hause (Art.Nr.: RMA35194). Auf diese kann man aber auch verzichten, da die einzelnen Teile nicht so recht passen wollen. Hier musste nach dem anbringen noch mit Magic Sculp nachgefolfen werden, um sie in die richtige Form zu bringen. Die Lackierung der einzelnen Teile der Belaung erfolgt mit Farben von Gunze. Ergänzt habe ich die Beladung noch durch einige Teile aus dem Set von Pro Art Models.

Nach der Montage und Probepassung gab es anschliessend noch einige Schicht Staub. Ich habe hierbei auf Buff von Tamiya zurückgegriffen, welches mit Isoprophylalkohol sehr hoch verdünnt wurde und in mehreren dünnen Schichten aufgetragen wurde. Es folgte die Montage der Reifen. Weiter ging es mit dem Lackieren der Antennenhalterungen. Als Antennen kam 0,5mm Stahldraht zum Einsatz. Dieser wurde dunkelgrün lackiert. Die charakteristischen Plastikflaschen der Kanadier stammen aus der Grabbelkiste und wurden mit Tamiya Masking Tape und einem Tropfen Sekundenkleber an die Antennen festgeklebt. Es folgte noch das Anbringen der Wanrschilder vorne und hinten am Fahrzeug.

Nachdem die Beladung angebracht war, wurde der LAV final eingestaubt. Hier kamen wieder hoch verdünnte Farben von Tamiya zum Einsatz; Buff, Desert Yellow, sowie Olive Drab für die Stellen, die noch feuchten Matsch darstellen sollen. Damit war das Projekt im April 2010 abgeschlossen.



Farbtabelle:

Fahrzeug
  • Black Green (Gunze; H65)
  • Khaki Green (Gunze; H80)
  • Field Green FS 34097 (Gunze; H340)
  • Green FS 34227 (Gunze; H312)
  • Tire Black (Gunze; H77)
  • Clear Red (Gunze; H90)
  • Clear Blue (Gunze; H93)
  • Clear Orange (Gunze; H92)
  • Buff (Tamyia; XF-57)
  • Desert Yellow (Tamyia; XF-59)
  • Olive Drab (Taniya; XF-62)

Filter für die Alterung:
  • Green for Light Green (Sin Industries; P244)
  • Brown for Dark Green (Sin Industries; P245)
  • Grey for Bright Green (Sin Industries; P246)

Fazit

Der LAV-III ist ein interessantes Projekt, das ich allerdings keinem Anfänger ans Herz legen möchte. Grund sind die zahlreichen PE-Teile im Umbausatz. Darüber hinaus ist auch einiges an Referenzmaterial von nöten, um die Teile an dem richtigen Platz zu verbauen. Ärgerlich finde ich zudem, dass realmodell dem LAV keine Decals dem Bausatz beilegt, geschweige den Bemalungshinweise gibt, das Umbausatz nicht billig ist.
Übirg bleibt ein schönes Modell in der Vitrine, das die Stryker Familie erweitert.

Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****




Literatur


© 04/2010 Sven Heimroth

8719 Leser des Bauberichts seit dem 20.04.2010

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