LAV-25 Piranha

 
Das Original

Der Spz LAV 25 ist eine seit 1983 erfolgte Lizenzproduktion von General Motors of Canada des schweizerischen gepanzerten Mehrzweckfahrzeugs Piranha 8x8. Das LAV (Light Armoured Vehicle) ist ein Rüstsatzträger für Gefechtsfahrzeuge unterschiedlichster Zweckbestimmung. Die Schützenpanzerversion LAV 25 ist mit einer 25mm-BMK (M242) und einem koaxialen 7,62mm MG (M240) in einem zwei Mann Turm bewaffnet. Die Bewaffnung ist in zwei Ebenen stabilisiert; Richtschütze und Kommandant verfügen über je ein Nachtsicht- und Zielgerät M36 E1. An den Wannenseiten befanden sich bei den ersten Versionen jeweils zwei Schießöffnungen, die jedoch später entfielen. Das Schwimmfähige Fahrzeug hat zwei steuerbare Frontachsen; im Wasser wird es durch Heckpropeller bewegt. Als Antrieb dient ein Detroit Dieselmotor und als Getriebe wird das automatische Allison Getriebe MT653DR mit fünf Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang verwendet. Das Fahrzeug wird außer beim US-Marine Corps zb. noch vom Kanadischen und Australischen Heer genutzt.
(Quelle: Moderne Panzer Weltweit von Michael Scheibert)

Der Bausatz

Über den Bausatz allgemein möchte ich nicht viel mehr sagen, denn die Technischen Daten und Beilagen wurden im entsprechenden "Ausgepackt" bereits behandelt. Nur soviel, man hätte dem Bausatz ruhig eine weiter Radbaugruppe beilegen sollen damit man ein Fahrzeug dem Deckelbild entsprechend, mit Reserverad ausstatten könnte. Ebenso verhält es sich mit dem beigelegen Figurensatz, eine nette Beigabe aber eine Fahrzeugbesatzung, oder aber anstatt Figuren einige Ausrüstungsgegenstände für die Halterungen am Fahrzeug wären besser gewesen. Aber für einen Preis für ca. 13,00 Euro ist man recht gut bedient.

Der Bau

Beim ersten Anpassen (man ist ja neugierig) der Ober- und Unterwanne offenbaren sich Schwachstellen bei dem Modell. Es scheint als wenn man den einen oder anderen Krümel Granulat beim befüllen der Formen vergessen hat.
So ergibt es sich, dass bei den scharfen Seitenkanten Material fehlt, also wird man ohne Spachteln wohl nicht auskommen.
Im ersten Bauschritt soll man die beiden Wannenhälften auch zusammensetzen, aber Vorsicht, man sollte erst die Klarsichtplättchen zur Darstellung der Fahrerwinkelspiegel einsetzen, da man sie nach dem Zusammenkleben nur noch sehr schwer erreicht.
Nun ist das anpassen der Hecksektion dran, mh.....was ist das denn? An einigen Stellen haben wir das oben beschriebene Symptom des fehlenden Materials und im unteren Bereich ist das Teil zu lang. Also auch hier Spachtel, feilen und Schleifen.
Ok, im Hinterkopf hat man weiter den Preis, aber so langsam ist es kein Modell mehr für Anfänger. Die nächsten Schritte sind die Teile der Achsen und Antriebe, die sehr gut passen und durch ihre vorgegebenen Stellungen sehr gut auszurichten sind. In Bauschritt zwei kommt noch der Schwimmantrieb dazu.
Der Bauschritt 3 und 4 befassen sich mit den Stoßdämpfern und den bei den hinteren beiden Achsen befindlichen Radaufhängungen mit den Schwingen für die Drehstabfederung. Nun kann man die Felgen bereits zusammensetzen, ohne die Reifen aufzuziehen, was das Lackieren erleichtert. Wenn man die Reifen aufzieht sollte man aber auf die Laufrichtung achten, das Profil sollte mit den Spitzen nach vorne weisen.
In Bauschritt 6 und 7 geht es um einige Luken und Anbauteile, wie Werkzeuge und Kanister, die alle zu gefallen wissen. In Bauschritt 8 gab mir das Bauteil B4 so einige Rätsel auf, mal davon abgesehen, das ich gerne mal wissen würde wozu das Teil ist, war die Positionierung nicht ganz klar und ich musste erst mal im Internet recherchieren wie das denn im originalen so aussehen könnte.
Danach erfolgt der Zusammenbau weiter gemäß Bauanleitung, die dann aber keine weiteren Fragen mehr offen ließ. Bei dem ein oder anderen Teil ist auch etwas Versatz bei den Formen aufgefallen. Bei den Luken für die Windenanlage, dem Motorraum sowie Heck- und Kampfraumluken ist einiges an Nacharbeit nötig, damit sie sauber ins Fahrzeug passen. Ansonsten geht der weitere Bau recht zügig von statten. Die Variante mit den Klarsichtplättchen zur Gestaltung der Winkelspiegel ist auch nicht so einfach, denn schneidet man sie an der vorperforierten Stelle heraus sind sie entweder zu breit, oder man nimmt sie quer und sie sind zu schmal bzw. sie lassen sich nicht sauber ausrichten. Ein sehr nervenaufreibendes Spiel!

Bemalung/Alterung

Als Bemalungsvorschlag ist dem Bausatz ein Farbiges DIN A4 Blatt beigelegt, was ein weißes Fahrzeug der UN und ein mit dreifarb-Tarn ausgestattetes Fahrzeug zeigt, nehmen wir nun noch das Deckelbild in Wüstentarn, so haben wir drei Varianten.
Ich habe mich für die Wüstentarnung entschieden. Lackiert habe ich das Fahrzeug mit Acrylfarben von Tamiya, wobei ich für die Grundierung XF 67 Nato grün verwendet habe. Danach wurde das Fahrzeug mit XF 57 Desert Yellow lackiert, da ich ein Fahrzeug in Wüstentarnfarbe der USMC wie auf dem Deckelbild haben wollte.
Im Anschluss brachte ich die Decals an, obwohl auf dem Deckelbild ein Fahrzeug in Wüstentarn ist, sind keine schwarzen Fahrzeugidentifizierungsnummern beigelegt, so das man lediglich das schwarze Dreieck und Bertha verwenden kann. Hier mussten die Fehlenden Markierungen aus der Grabbelkiste aushelfen. Nach der Trockenphase, wurde das Modell einem Washing mit Vallejo-Acrylfarbe 854 Patina Marron unterzogen. Danach brachte trug ich mit aufgehellter Grundfarbe noch ein leichtes Drybrushing auf. Zu guter letzt staubte ich das ganze Modell noch mit stark verdünntem XF-57 Buff ein.


Fazit

Das Resultat ist ein recht ansehnliches Modell für einen unschlagbaren Preis. Sicherlich ist der Bausatz nichts für Anfänger, den das Spachteln beschränkt sich nicht nur auf das zuschmieren von Spalten.
Die beigelegten Figuren sind zwar qualitativ recht nett, hätten aber lieber durch andere Zugaben ausgetauscht werden dürfen. Kurzum, wer sich für moderne Gefechtsfahrzeuge interessiert, darf beherzt beim Modellbauhändler zugreifen, es lohnt sich!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

© 02/2006 Andreas Wichmann

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