Raketenwerfer 110mm auf Selbstfahrlafette 2 - RakW 110 SF2
Leichtes Artillerie Raketensystem LARS-2
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Das Leichte Artillerieraketensystem (kurz LARS) war ein Mehrfach-Raketenwerfer des deutschen Herstellers Wegmann & Co. Das Waffensystem wurde von 1969 bis Anfang der 1990er bei der Raketenartillerie des Heeres der Bundeswehr eingesetzt. LARS bestand aus zwei Rohrpaketen mit je 18 gezogenen Rohren des Kalibers 110 mm. Montiert war die Waffenanlage zunächst auf einem dreiachsigen Lkw-Fahrgestell der Firma Magirus-Deutz 178 D 15 A (LARS 1), wobei das Führerhaus gegen Handwaffenbeschuss leicht gepanzert war.
Ab ca. 1980 erfolgte eine Umrüstung in verbesserter Ausführung auf dem Typ MAN 7t (LARS 2). Um die Lage der Werferserien zum Ziel zu verbessern, wurde zudem das "Feuerleitradar Artillerie" (FERA) (1 × je Werferzug) eingeführt.
Nicht zuletzt die vergleichsweise geringe Reichweite von 14 km und die relativ aufwendige und personalintensive Auftragsdurchführung führte zur Umrüstung der LARS-Einheiten. Ihnen wurde der Raketenwerfer MARS (Mittleres Artillerieraketensystem) zugeführt. Mitte der 1990er Jahre waren noch die jeweils zweiten Batterien der Raketenartilleriebataillone mit LARS ausgestattet.
Die letzten Werfer dieses Typs wurden am 19. April 2000 bei der 2./Raketenartilleriebataillon 150 außer Dienst gestellt. Die letzten scharfen Schüsse waren im Winter zuvor auf dem Truppenübungsplatz Munster abgefeuert worden. Restbestände der 110-mm-Munition werden mit dem Mehrfachraketenwerfer MARS verschossen, für den entsprechende Lager-, Transport- und Abschussbehälter („Abschussausstattung 110 mm“) entwickelt wurden. Ausnahme sind zwei LARS 2, die noch bei der Wehrtechnischen Dienststelle 91 in Meppen als Versuchsträger genutzt werden.
Jeder Raketenwerfer war in der Lage, innerhalb von 18 Sekunden 36 drallstabilisierte Raketen zu verschießen.
Im Einsatz wäre grundsätzlich mit vier Raketenwerfern LARS, das heißt einem Werfer-Zug, geschossen worden. Damit konnten Minensperren von 1500 m Breite und 500 m Tiefe in einer Entfernung bis zu 14 km gebildet werden. Andere Ziele wurden mit Splittermunition bekämpft. Darüber hinaus stand Nebelmunition zur Verfügung.
In Marschstellung ist das Fahrzeug 8,28m lang, 2,50m breit und 2,99m hoch. Der 320PS starke Motor bringt das Fahrzeug auf maximal 90km/h. Das Gefechtsgewicht beträgt 17,5t. Die Crew besteht aus 3 Soldaten - dem Fahrer, dem Bediener und dem Kommandanten.
Quelle: wikipedia
Der Bausatz wird in einem recht großen Karton geliefert, der auch recht gut gefüllt ist. Wir finden hier 10 sandgelbe Spritzlinge, einen Klarsichtspritzling, die Fahrerkabine, das Werferober- und unterteil, drei Kästen, ein großer Staukasten, 7 Vinylreifen, 3 PE Platinen, ein Bogen selbstklebender Masken und ein kleiner Decalbogen.
Die Qualität der Bauteile ist gut mit sauberen, klaren und scharfen Details, keine auffälligen Auswerfermarken wo sie späte sichtbar wären und stören und kein oder nur wenig Fischhaut an den älteren Spritzlingen. Ältere Spritzlinge? Ja, Hobby Boss greift hier (völlig zu recht) auf Bauteile für die Fahrerkabine der zuvor erschienenen Bausätze des MAN 5 Tonners zurück, denn die Fahrerkabinen waren auch im Original für die 5, 7 und 10t milgls gleich.
Aber in der Hauptsache finden wir hier neue Bauteile für den langen Chassisrahmen und die komplett neuen Aufbauten für den 110mm Raketenwerfer.
Schauen wir uns alles mal der Reihe nach an.
Der Fahrwerksrahmen ist wie gesagt neu und setzt sich aus zwei Längsholmen mit diversen Querstreben und Anbauteilen, sowie natürlich den drei Achsen und dem entsprechenden Antriebsstrang nebst Getriebe zusammen. Die Teile sehen gut aus, der Detailgrad gefällt, wobei Hobby Boss hier schon mit einer Menge Kleinteile auftrumpft - ob die gewonnene Detaillierung dem Bastelspaß zuträglich ist, muss man dann sehen. Schön ist hier auf jeden Fall, dass die Frontachse ohne viel Brimborium mit Lenkeinschlag baubar ist. Auch heutzutage noch immer nicht selbstverständlich bei Radfahrzeug-Bausätzen.
Die Stoßdämpfer mit Spiralfedern sehen soweit gut aus - sicher ist hier in der Darstellung noch Luft nach oben, aber das sieht schon deutlich besser aus als das was Revell seinerzeit fabriziert hatte.
Der Auspufftopf ist leider zweiteilig ausgeführt, sodass man hier die Naht ordentlich versäubern muss für eine schöne Optik.
Die Räder setzen sich aus der zweiteiligen Felge und dem Vinylreifen an sich zusammen. Die Felgen machen einen wirklich guten Eindruck - die Vinylreifen kranken an den üblichen Defiziten wie der Gefahr des Reissens wenn der Weichmacher verdampft ist und die Schwierigkeit der Bemalung. Rein optisch sind sie gerade im Bereich des Profils ganz ansehnlich, dafür mangelt es an den Reifenflanken an sämtlichen Herstelleraufdrucken.
Das Fahrerhaus ist, wie gesagt bereits aus den vorigen Bausätzen des 5 Tonners bekannt. Im Prinzip wirklich schön, toll detailliert im Aussen- wie auch im Innenbereich, dazu Feindetaillierungen mit PE Teilen und vor allem mit einzelnen Türen, die offen oder geschlossen gebaut werden können. Der MAN Schriftzug an der Frontseite ist sauber und detailliert aufgeprägt. Das ist schon wirklich sehr gut. Im Innenraum finden sich ein detailliertes Armaturenbrett, schön strukturierter Bodenbereich, Sitze, Lenkrad und der klappbare Tritt für den den Fla-Schützen in der Dachluke. Und damit kommen wir schon zu den Makos des Fahrerhauses, die Hobby Boss auch leider seit bekanntwerden bei den 5 Tonnern nicht korrigiert wurden. Das Auffälligste ist eigentlich, dass die Ringlafette auf dem Dach nicht mit enthalten ist. Desweiteren fehlen der Rück- als auch der rechten Seitenwand markante Ausschnitte in den Blechen hinter denen der Motorraum sichtbar ist - überhaupt ist die rechte Motorraumwand zu glatt ohne die nötigen Details. Der fehlende Ausschnitt hinten ist in diesem Fall nicht dramatisch, da die große Staukiste direkt davor angebracht wird und damit dieser Makel unsichtbar wird. Auch die Defizite der rechten Seite sind nur auffällig, wenn man das Modell ohne Reserverad baut. Ein weiteres kleines Manko ist, dass die Seitenscheiben als einteilige Klarsichtteile beigelegt sind, so das Original zweiteilige Schiebefenster hat - man müsste mal probieren ob man diese mit scharfem Bastelmesser trennen kann um so die Optik zu verbessern.
Ganz neu sind alle folgenden Teile, die komplett für den Werfer, die Werferbasis und sämtlichen Anbauteile dafür vorgesehen sind.
Die Werferplattform, die auf dem Chassisträgerrahmen aufgesetzt wird setzt sich aus wenigen Teilen und einigen PE Teilen zusammen. Der Zwischenboden zwischen dem Fahrerhaus und der Werferplattform trägt an der Unterseite haufenweise Halterungen und Staukisten, inklusive schönen Detaillierten Ersatzkanistern. Auf der Oberseite sind recht schöne Antirutschpads mit aufgespritzt - vielleicht eine Spur zu erhaben, aber schön dass sie da sind. Die große Staukiste an der Front, die direkt an der Rückseite des Fahrerhauses ansetzt ist einteilig und bereits mit recht schönen Details versehen. Hier werden lediglich ein paar Handgriffe und einige kleine PE Teile angebaut. Leider fehlt das darauf eigentlich befindliche Schanzwerkzeug, aber immerhin sind die leeren Halterungen dargestellt.
Die Hydraulikstützen am Heck, auf denen das Fahrzeug beim Abfeuern stabilisiert wird können entweder abgesenkt oder hochgezogen mit verstauten Bodenplatten gebaut werden. Die Versteifungsrippen der Bodenplatten sehen an sich gut aber etwas zu stark aus.
Die klappbaren Trittbleche am Heck werden mit geätzten Gittern auf Plastikrahmen dargestellt und sieht wirklich exzellent aus.
Die Werferunterlafette baut auf einem mehrteiligen runden Drehkranz auf, der drehbar bleibt. Die Anbauteile zur Aufnahme der Werfer, des Richtschützensitz' und der Richtaufsatz nebst Handrädern sind gut und detailliert dargestellt.
So wie es aussieht, bleibt der Werfer höhenbeweglich mit beweglichem Hydraulikzylinder. Ob dieser das ganze auch in der Höhe beliebig halten kann, wird man dann sehen müssen.
Der Werfer an sich ist modellbaufreundlich grundsätzlich aus nur Ober- und Unterteil zusammenzusetzen, was auch richtig gut zusammenpasst. Die Oberseite ist auch bereits schön mit Antirutschpads gestaltet - auch hier im Prinzip schön, aber auch für meinen Geschmack eine Spur zu erhaben.
Etwas "schmutzig" wird es dann mit den Werferrohren an sich - zum einen sind die Rohrpakete, die vorn aus der Verkleidung schauen jeweils aus Halbteilen zusammenzubauen, was zu unschönen Nähten führt und oft sind die Rohre vorn selten exakt rund. Auch die enthaltenen Felder und Züge sind hier nicht dargestellt.
Auch auf der anderen Seite ist es etwas unschön, denn hinten sind die jeweils 18 Öffnungen der Werferrohre geschlossen in der Rückwand dargestellt, also quasi voll beladen - ein bisschen schade, dass man hier nicht Teilbeladungen darstellen kann mit eben auch unbeladenen Rohren für Darstellungen während des Schuss' oder beim beladen.
Ein weiteres Manko offenbart sich leider, wenn man den Werfer in erhobenem Zustand bauen will, denn am Original finden sich zwei recht große, markante Ausschnitte in der unteren Werferverkleidung hinter denen die inneren Rohrpakete sichtbar sind - das ist leider (weder das eine noch das andere) im Bausatz berücksichtigt - und meiner Meinung nach schwer nachzubauen.
Für die Marschstellung liegen aber auch die Abdeckklappen bei, mit dem man dieses Manko geschickt abdecken kann. Allerdings wären dann auch die Abdeckplanen für das vordere Ende der Werferrohre auch sinnvoll gewesen - diese fehlen leider.
Was dem Bausatz noch beiliegt und widerum wirklich einen Schritt weitergedacht ist, sind passend vorgeschnittene Klebemasken zum abdecken der recht großen Fenster der Fahrerkabine. Das ist sonst eine SchXXX-Arbeit.
Die Bauanleitung führt in 32 Schritten zum fertigen Modell. Die Zeichnungen sind im typischen Hobby Boss Stil und sind groß und gut verständlich. Optionsteile sind gut kenntlich gemacht. Bei den Winzlingsteilen wie PE Teilen oder im Fahrerksbereich muss man ein wenig achtgeben, dass man nichts übersieht.
Auf einem separaten, farbig gedruckten DIN A4 Blatt ist eine Bemalungs und Markierungsoption angegeben und hier krankt der Bausatz leider auch wieder, denn zum einen ist nur diese eine Version in Dreifarb Flecktarn etwas mager, da es diese auch in gelboliv gab und zum anderen mangelt es dem Decalbogen komplett an spezifischen Markierungen einzelner Einheiten, insbesondere jeglicher taktischer Zeichen. Das ist wirklich schade, aber der geneigte Bundeswehr-Modellbauer sollte sowas eigentlich im eigenen Fundus haben. Immerhin hat Hobby Boss dem Bausatz drei verschiedene Nummernschilder spendiert.
Thomas Hartwig |
Stephan Kraus |
Der Bau dieses Bausatzes beginnt, wie so häufig bei Radfahrzeugen mit dem Bau des Chassisrahmens und der Achsen.
Dazu habe ich erstmal die drei Achsen als einzelne Einheiten zusammengebaut. Das geht soweit recht problemlos und mit nicht allzuvielen Teilen. Erfreulicherweise ist die Vorderachse schon so ausgelegt, dass die Räder mit Lenkeinschlag gebaut werden können, auch wenn die Teile ein wenig fummelig im Zusammenbau sind.
Die PE Teile an den Achsdifferentialen sind zwar etwas crazy, da man sie später kaum sieht, aber auf der anderes Seite nicht schwierig anzubauen. Und mir ist auch nach Ende des Baus immer noch nicht klar ob und wie genau die Bauteile A10 anzubauen sind. Das Weglassen hat jedenfalls keinen Nachteil nach sich gezogen.
Beim Bau des Rahmens muss man wie immer bei dieser Art Bauteile auf absolut parallele Ausrichtung der beiden Holme achten und dass die Querstreben alle exakt in ihren Aussparungen sitzen, sodass der Rahmen nirgends verwunden ist und eine gleichmäßige Breite aufweist. Auch muss man in der Baustufe immer genau schauen, dass man die Ausrichtung der Holmteile mit oben/unten und hinten/vorne nicht durcheinanderbringt.
Das große Getriebeteile sollte man erst mit dem Einbau der Achsen und Kardanwellen zusammen machen um den exakten Sitz 100%ig zu gewährleisten, denn sonst gibt es später eventuell kleine Hakeleien bei Aufsetzen der Kabine.
Die 6 oberen Aufnahmen der Spiralfedern setzen sich aus zwei Halbteilen zusammen, die man am besten ganz akkurat zusammensetzt und verklebt und mit dem Anbau wartet bis der Kleber wirklich endfest ist. Beim Ankleben dann auch genau darauf achten, dass diese gerade und in einer Höhe sitzen, obwohl die Passmarken da schon sehr hilfreich sind.
Der Einbau der Achsen ist ein bisschen tricky, denn hier müssen mehrere Bauteile zueinander passend eingeklebt werden und die Achsen am Ende alle exakt gleich ausgerichtet sein, wenn später nicht eines des Räder "hinken" soll.
Dazu muss man zum einen jede Achse sauber einsetzen mit den Spiralfedern in die halbrunden Aufnahmen und da soweit durchstecken, dass die rechteckigen Stifte oben durchschauen - das soll so sein und eben nicht sauber abschließen. Gleichzeitig müssen die an den Achsen angebrachten Streben an den entsprechenden Haltepunkten an den Holmen verkleben UND die jeweilige Kardanwelle eingesteckt und verklebt werden, solange der Kleber noch nicht fest ist. Und wem das noch nicht genug ist, tut gut daran, wenn die Stabilisatoren A30 und B6 aus Baustufe 6 auch sofort angebracht werden, solange man die Achsen noch ein wenig hin und her schieben kann, damit diese Stangen wirklich an die angedachten Haltepunkte passt - ich hatte es erst später gemacht als die Achsen fest wie Beton waren und bei der ein oder anderen Stange musste ich etwas schnitzen um sie passend zu kriegen.
Wichtig ist hier, dass man bei Anbau der Teile immer wieder die Ausrichtung der Achsen überprüft - im Idealfall mit den aufgesteckten Reifen auf einer ebenen Fläche.
Der Auspufftopf ist zweiteilig und die Naht sollte ordentlich versäubert werden. Die Halterung an den Rahmen st etwas filigran und wackelig - hier sollte man wirklich sorgsam kleben und warten, bevor man weitermacht.
Die 6 Stoßdämpfer setzen sich aus je drei Teilen zusammen, bei denen man auch wieder recht genau arbeiten muss um diese sauber ausgerichtet zu haben. Der Anbau an das Fahrwerk gestaltet sich dann recht einfach, da sich die obere Platte mit der Aussparung auf den durchgesteckten Passstift der Spiralfedern setzt und somit genau lokalisiert.
Die Bausatzreifen habe ich weggelassen und stattdessen die perfekten Resinreifen von DEF-Model (Nr. DW35070) genutzt. Diese weisen eine viel bessere Detaillierung auch an den Reifenflanken auf und sind zudem leicht abgeflacht was eine deutlich realistischere Optik ergibt.
Dann geht es erstmal mit der Fahrerkabine weiter - diese ist zwar deutlich besser detailliert und besser baubar als im Bausatz von Revell, aber erstaunlicherweise gibt es hier einige mir unerklärliche Defizite. Zum einen fehlen markante Ausschnitte an der Heckseite und rechten Seite des Motorraums und die rechte Seitenwand hinter dem Reserverad ist komplett undetailliert. Allerdings ist das wirklich nur dramatisch, wenn man das Modell ohne Reserverad darstellen will.
Aber kommen wir zum eigentlichen Bau. Hier steht natürlich erstmal der Bau des Innenlebens an. Das Armaturenbrett und Anbauteile lassen sich relativ schnell zusammenbauen, beim Anbau auf die Bodenplatte muss man bei einigen Teilen 3x genau hinsehen um die exakte Ausrichtung der Bauteile zueinander zu erkennen und zu begreifen, zumal diese einigen Spielraum zulassen.
Dei Sitzbank und Fahrersitz machen keine Probleme, wobei man den Fahrersitz noch auf eine PE Unterkonstruktion aufsetzen muss wo man schon exakt arbeiten muss, damit diese auch gerade aufsitzt und der Sitz nachher nicht schief steht.
Das Lenkrad habe ich erstmal weggelassen, bis der Innenraum bemalt und die Decals der Armaturen aufgebracht sind.
Das Oberteil der Fahrerkabine wird mit der Kabinenrückwand versehen und dann kann man schon die Bodenplatte einkleben. Überflüssig zu erwähnen, dass man hier unbedingt auf den exakten Sitz aller Flächen zueinander achten muss, damit keine Verkantungen und Spalten entstehen.
Die Scheiben setze ich auch erst nach der Bemalung des Innenraums ein.
Dann geht es an die Vervollständigung der Kabine im Aussenbereich. In der Hauptsache sind das die Radkästen, die man aus mehreren Teile zusammensetzt und beim Einbau von unten genau auf die Schrägen und Flächen achten sollte, damit diese genau passend eingeklebt werden und keine Spalten bilden oder schief sitzen.
Etwas aufwändiger ist der Bau der Türen. das schöne ist, dass diese als Einzelteile beiliegen, sodass man die Türen problemlos offen oder geschlossen bauen kann und so eine Menge mehr Gestaltungsmöglichkeiten erlaubt. Allerdings wird hier erstmal noch die Geduld gefordert, denn hier gibt es einen ganzen Schwung an Kleinteilen und kleinen PE Teilen zu falten und einzukleben. Das Ganze sieht dann aber auch recht schön und detailliert aus - was dann wieder schade ist, ist dass die entsprechenden Teile für die PE Halterungen wie z.B. die Gewehre und die Winkerkelle nicht im Bausatz beiliegen.
Wo man auch noch nacharbeiten sollte, sind die Seitenscheiben der Türen, denn das Original hat geteilte Scheiben zum Schieben, während im Bausatz eine durchgehende Scheiben enthalten ist. Diese Schiebescheiben realistisch darzustellen wäre etwas aufwändiger, aber die Optik wird schon alleine dadurch verbessert, dass man die beiden Scheiben vertikal mittig ein wenig anritzt um eine Teilung zu suggerieren.
Die Türen klebe ich auch erst nach der Bemalung des Innenraums ein, denn so kommt man überall noch gut mit dem Pinsel ran. Was man aber schonmal machen sollte, ist, die Türfalz rundum in der Kabine und an der Tür mit Liquid Mask zu maskieren, damit die Tür später auch gut in die Aussparung passt (Farbe trägt ja ein wenig auf und sie sitzt so bereits sehr eng) und dass sie später auch mit Plastik auf Plastik geklebt werden kann.
Der Rest ist Kleinkram an der Kabine, wie etwa die Stoßstange, die Scheinwerfer nebst Schutzgitter, die Dachluke oder auch die sehr schöne PE Lüfterabdeckung auf dem Dach.
Etwas ärgerlich ist hier die Darstellung der Lafette für das Fla-MG, denn Hobby Boss hat hier nur das Untergestell im Bausatz - der Drehring mit sämtlichen Anbauteilen und MG fehlt komplett. Hier habe ich auf das Resin-Set von Perfect Scale (Nr.35160) zurückgegriffen, das mit schönen Teilen hier wichtige Details zum Modell hinzufügt - die Bauanleitung indes kann einen schier zur Verzweiflung treiben, da gerade bei den Kleinteilen kaum erkennbar ist welches wo genau sitzen soll. Auch der Aufsatz auf das Gestell von Hobby Boss ist nicht ganz klar - offenbar müssen die winzigen Stifte abgetrennt und neu arrangiert angeklebt werden, wobei mir nicht klar ist, warum man diese nicht gleich korrekt positioniert an die Unterseite des Drehrings mit angießt!?
Die Kabine kann dann auf den Fahrwerksrahmen geklebt werden - hier muss man genau schauen, denn diese muss vorne in zwei Aussparungen und hinten mit der Passnase des Getriebes und den beiden Auspuffstücken genau passen. Auch hier während der Trocknungsphase des Klebers auf ebener Fläche nochmal schauen, dass die Kabine in allen Richtungen gerade sitzt und dass das Verkleben der Kanine keinen Verzug in das Fahrgestell bringt.
Dann geht es endlich an das was den Bausatz zum LARS 2 macht, denn es geht an den Raketenwerfer. Als erstes baut man hier die Trägerplattform zusammen, die auf dem Fahrgestell aufgesetzt und verklebt wird.
Die beiden Hydraulikstempel am hinteren Ende des Fahrgestells bauen sich zusammen mit Holmen und Trägern für das Nummernschild und Rücklichter - gerade die Hakterungen mit PE Teilen erfordern etwas Geduld und Fingerspitzengefühl. Auf der rechten Seite muss man aufpassen, denn das im Bauplan gezeigte Teil D3 neben dem Rücklicht muss tatsächlich Teil B45 sein.
Bei den Bodenplatten der Hydraulikstempel muss man sich entscheiden ob man das Fahrzeug in Fahrstellung oder Feuerstellung bauen will, denn entweder muss man sie hinten an die Zylinder bauen oder auf dem Fahrzeug in entsprechenden Halterungen verstauen.
Doch jetzterstmal der Raketenwerfer an sich, da mich dieser am meisten reizt. Die vorn aus dem Werfergehäuse ragenden 36 Werferrohre hat Hobby Boss diese in Gruppen in je zwei Halbteilen beigelegt. Diese lassen sich tatsächlich relativ sauber zusammensetzen, sodass die Öffungen wirklich rund sind, ABER verglichen mit dem Original gibt es hier massig Defizite. Denn die Rohre sind an sich einzeln und nur vorn durch die Abschlussplatte verbunden und nicht wie bei den Bauteilen durchgängig.
Was mich besonders "schockiert" hat, ist, dass die beiden recht großen Öffnungen auf der Werferunterseite im Gehäuse gar nicht dargestellt sind - und damit nicht genug, denn durch diese recht großen Öffnungen kann man die Rohre im Inneren sehen. Zwar fällt das nur auf, wenn der Werfer in erhöhter Feuerstellung dargestellt wird. Nach einigem grübeln kam mein Modellbaufreund Ingmar zur Rettung, denn er hat nicht nur die vorderen Werferrohre in einem Paket in perfekt getrennter Darstellung der Einzelrohre als 3D Druckteil erstellt, sondern auch die Rohrpakete für das Innere des Werfergehäuses, die man dann durch die neu zu schneidenden Öffnungen sehen kann.
Um die Öffnungen einzuschneiden, habe ich das Unterteil gescannt und am Computer nach Augenmaß von Originalfotos die Öffnungen eingezeichnet, ausgedruckt und als Schablone ausgeschnitten, dann auf das Bauteil aufgelegt und angezeichnet.
Dann habe ich diese grob mit einem Ultraschallschneider ausgeschnitten und dann mit einer Feile, die ich in der Breite zurechtgeschnitten habe, die Kanten gerade gefeilt und mit einer Rundfeile die Ecken abgerundet. Hier ist wirklich Geduld und Fingerspitzengefühl angesagt, denn ein schiefer oder inkorrekter Ausschnitt macht am Ende den Eindruck wieder kaputt.
Die Rohrpakete aus dem 3D Drucker müssen in der Breite und den oberen Ecken bis an die Rohrkanten abgeschliffen werden, damit das Ober- und Interteil des Werfergehäuses auch wieder 1a zusammenpassen.
Die vorderen Rohrpakete sind wie gesagt in einem Stück gedruckt und passen perfekt mit Passstiften in die Öffnungen der Grundplatte des Werfergehäuses. Das Einzige was noch ergänzt werden müsste sind die 4 Haltestangen, die zwischen den äußeren Rohren eingepasst werden sollten. Ich habe hierfür 0,8mm Messingstäbe genutzt.
Wer an den 3D Druckteilen Interesse hat, kann sich hier melden: info@puffin-parts.de
An der Unterseite des Werfergehäuses werden kleine Haken aus Spritzgussteilen angebracht, wobei hier zu beachten ist, dass die angezeichneten Passmarken leider falsch sind - ich habe die Passmarken entfernt und nach Augenmaß von Fotos die Haken neu positioniert.
Den Rest der Anbauteile am Werfergehäuse bauen sich ganz passabel. Die Abdeckplatten hinten habe ich hochgeklappt dargestellt, da der Werfer in Feuerstellung dargestellt werden soll - leider zeigt die hintere Werferplatte alle Raketen vollständig - schade, dass man diese nicht individuell befüllen kann.
Die Werfergrundplatte, die ihn mit der Höhenrichtung trägt, besteht aus zwei Rundteilen, die ineinandergesteckt und mit einem dünnen Ring gesichert werden, sodass der Trägerteil beweglich bleibt. Man muss beim verkleben des Sicherungrings K15 vorsichtig mit dem Kleber sein, damit die beiden Großteile nicht miteinander verklebt werden.
Das Aufsatzstück, das auch den hinteren Aufsatz trägt, an dem der Bedienersitz und Armaturen sitzen, beinhaltet auch den großen Höhenrichtzylinder ... dieser ist aber zum einen falsch, da dieser beim Original durch einen markanten Faltenbalg abgedeckt ist, der hier nicht enthalten ist, zum anderen ist der untere Teil nicht beweglich, sondern wird fest eingeklebt. So funktioniert ein Zylinder in der Regel nicht. Wer den Werfer in Fahrstellung baut, braucht sich keine Sorgen zu machen, denn von dem Zylinder sieht man absolut nichts. Einen Faltenbalg als 3D Druckteil habe ich dankenswerterweise auch von Ingmar bekommen. Danke nochmal!
Der Richtschützensitz und die Optiken und Bedienelemente bauen sich relativ schnell - beim Schutzrahmen der Optik oben muss man aufpassen, dass man diese wirklich parallel ausgerichtet anbaut und ordentlich trocknen lässt bevor man hier weiter macht.
Das Anbauen des Werfers auf diese Grundplatte ist recht tricky, denn die Haltestifte, die in die Öffnungen der Drehachse der Grundplatte eingesetzt werden müssen, müssen als Einzelteile in Vertiefungen des Werfergehäuses geklebt werden. Problematisch ist, dass man diese Teile nicht vorher einkleben kann, da man sie sonst nicht in die beiden Öffnungen bekommt, auf der anderen Seite ist es schwierig diese exakt in ihre Aufnahmen einzukleben, wenn man sie zuvor in die Drehhalterung einsteckt. Ich denke am besten klebt man eine Seite bereits fest ein und klebt das Teil der anderen Seite dann beim Aufsetzen des Werfers ein - hier muss man mit Pinzette und etwas Druck das Teil dann in die Vertiefung der Halterung einpressen sodass der Werfer auch wirklich gerade ausgerichtet aufgesetzt ist.
Die Fußplatte und Schutzgitter des Richtschützen wird mit feinen PE Gittern auf Plastikteilen verfeinert, die wirklich superexakt passen und sehr gut aussehen.
Der Anbau dieses Bauteils an den Richtschützensitz, bzw. dessen Haltearm erfordert dann nochmal etwas scharfes Auge und ruhige Finger, denn aus der Bauanleitung erkennt man nicht genau welches die Kontaktflächen sind, die wo und wie zusammengeklebt werden müssen.
Die letzten Bauteile, die zum Werfer gehören sind hinter der Grundplatte des Fahrwerkrahmens die zweiteilige Stehfläche mit PE Lochblech, die je nach Fahr oder Feuerstellung zusammengeklappt oder aufgeklappt dargestellt wird - auch hier erfreut die feien Detaillierung des PE Blechs.
Ganz zum Schluss geht es um den Mittelteil des Fahrzeugs mit der großen Staukiste zwischen Werfer und Fahrerkabine. Dies basiert auch auf einer Bodenplatte, die auf dem Fahrwerksrahmen aufsitzt. Obendrauf sitzt wie gesagt diese große Staukiste, die aus zwei Teilen zusammengesetzt wird und mit einige Kleinteilen in Plastik und PE verfeinert wird. Auch hier hat Hobby Boss leider den guten gedanken nicht ganz zuende gesponnen und leider die Schanzwerkzeuge, die in die wunderschön gestalteten Werkzeughalterungen auf der Staukiste gehören, leider nicht mit beigelegt.
Auf der Unterseite der Trägerplatte mit der Staukiste wird es dann nochmal richtig schmutzig. Hier sitzen die typischen Staukisten der MAN KAT1 Baureihe für Feuerlöscher, Schneeketten, Kanister, Unterlegkeile, usw. Viele der Halterungen werden aus mehrteiligen, kleinen PE Strängen zusammengebaut und gefaltet - das sieht super aus, aber ist sehr zeitraubend und aufwändig zu bauen und ist für Anfänger nicht zu empfehlen.
Bei all den Halterungen und Kisten muss man genau achtgeben diese an der richtigen Stelle in die richtigen Passmarken einzukleben und von der Seite zu prüfen ob diese alle parallel zur Grundplatte sitzen.
Mit dem Aufkleben dieser mittleren Grundplatte ist der Bau dann beendet und es kann zur Bemalung übergehen.
Nach der Bemalung des Innenraums können die Türen und die Scheiben eingeklebt werden. Die Scheiben sollte man akkurat rundum sauber verkleben um das Eindringen von Sprühnebel zu vermeiden. Ich habe die Scheiden an den Kanten mit schwarzem Edding abgedunkelt, da diese Kanten sonst deutlich sichtbar bleiben. Die Scheiben an sich klebe ich mit Weißleim ein. Nachdem dieser angezogen ist, werden die Scheibenmasken, die dem Bausatz beiliegen, vorsichtig aufgelegt, sodass sie vollständig die Scheibenfläche abgedeckt. Dann drückt man die Kanten nochmal fest an, damit auch hier keine Farbe drunterkriechen und das transparente Scheibenteil verschmutzen kann.
Nach der Komplett Bemalung kann man diese Masken vorsichtig abziehen (insbesondere an den Seitenscheiben, denn hier muss man achtgeben, dass man diese nicht nach innen reindrückt, denn das wäre der GAU, wenn die Türen verklebt sind) und sowohl die Scheibenwischer als auch die Außenspiegel angebracht.
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Gemäß Bauanleitung begann ich mit dem Fahrgestell. Dieses ist sehr schön detailliert und geht verhältnismäßig schnell von der Hand, sorgfältiges Arbeiten vorausgesetzt. Die einzelnen Achsen (Baustufe 1 und 2) sind schnell zusammengesetzt, einzig die Formtrennnaht an den Federn der Stoßdämpfer ist etwas umständlich zu entfernen. Hierbei leistet jedoch ein Schlüsselfeilensatz gute Dienste.
Das Getriebe in Baustufe 3 komplettierte ich zwar, habe es aber erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Rahmen eingesetzt.
Der eigentliche Rahmen (Baustufe 4) ist soweit ebenfalls schnell zu bewerkstelligen, eine sorgfältige Ausrichtung ist jedoch zwingend vorausgesetzt, damit später alles gut zusammenpasst. Zur besseren Stabilisierung verklebte ich bereits schon jetzt zusätzlich die Bodenplatte H17. Die Teile A3 und A4 habe ich ebenfalls in dieser Baustufe noch nicht verklebt, da ich ansonsten Probleme gehabt hätte, in Baustufe 6 die Verstrebungen B6 und B7, A30 und A31 zu montieren.
Weiter ging es mit den einzelnen Kardanwellen. Diese konnten zusammen mit den einzelnen Achsen jetzt am Rahmen montiert werden, es ist jedoch auf eine genaue Ausrichtung sowohl längsseits als auch in der Höhe peinlich zu achten, nicht, dass später ein oder mehrere Räder in der Luft hängen.
In Baustufe 6 werden die jeweiligen Stabilisatoren A31 und A31 angebracht, spätestens jetzt zeigt sich, ob man sauber gearbeitet hat. Mit dem Einbau kommen jetzt ebenfalls die Teile A3 und A4 zum Tragen, der Einbau dieser gestaltete sich jedoch mehr als aufwändig, zum einen, weil die Bauanleitung hier leider etwas ungenau ist, zum anderen, weil diese zusammen mit den Stabilisatoren eine Einheit bilden sollten und zumindest in meinem Fall nicht 100%ig passten.
Den Auspuff klebte ich zusammen, versäuberte die naht und brachte ihn am Rahmen an. Mit den Abgasleitungen zum Auspuff wartete ich jedoch noch bis zu einem späteren Zeitpunkt.
So weit, so gut.
Irgendwas störte mich am Layout, es wird ja mit den Bauteilen B42 B44 das Mehrkreisschutzventil dargestellt; Referenzfotos bestätigten meine Befürchtung, im Bausatz fehlt leider der Druckluftvorratsbehälter.
Zum Glück hatte ich noch Bausätze der Revell-Variante, aus einem dieser baute ich den Vorratsbehälter zusammen, vermaß ihn und erstellte mir (für alle Fälle) mittels eines 3D-Programms eine für 3D-Druck geeignete Datei. Vom Druckergebnis via Filamentdrucker bin ich bis dato leider nicht 100%ig überzeugt, vielleicht findet sich ja jemand, der mir davon einen (oder mehrere) Resindruck(e) herstellen kann.
Die Druckluftleitungen ergänzte ich aus 0,5 mm Bleidraht.
Den Abschluss bilden die Reifen, diese tauschte ich jedoch gegen Resinreifen der Firma DEF MODEL aus, genauer das „MAN 6X6 7t milgl Truck Sagged Wheel set“. Diese sind dem Gewicht des LKW entsprechend leicht abgeflacht und um Welten besser detailliert als die Gummivariante des Bausatzes.
Weiter ging es mit dem Innenausbau. Dieses ging zügig von der Hand, den Schaltknüppel G26 ließ ich aber weg, da dieser erfahrungsgemäß bei mir immer zum Brechen neigt. Bei den Decals für das Armaturenbett kam ich jedoch erneut ins Grübeln. Dieses ist als ein einziges Decal ausgeführt und ich befürchtete Probleme bei der Anpassung.
Da ich sowieso zu diesem Zeitpunkt nach Rücksprache mit Thomas die WTD 91er Variante mit dem Nato-3-Ton-Anstrich ins Auge gefasst hatte, kam ich nicht umhin, mir einen detaillierteren Decalsatz zuzulegen, da der derjenige des Bausatzes leider nur sehr spartanisch ausgeführt ist. Auf dem freien Markt ist hier leider nichts vorhanden, zusätzlich gab es hier einige interessante Details, die mir beim Studium der Bilder vom Original, im Internet beispielsweise bei https://www.scalenews.de/lars-2-walkaround-179/ auffielen. Guter Rat war leider nicht ganz billig, Hilfe kam dank Thomas von Peter Hartmann, https://hartmann-original.homepage.t-online.de. Nach ein paar Telefonaten erstellte ich einen entsprechenden Vorlagebogen und schickte diesen per Mail. Das Ergebnis per Post wenige Tage danach war beeindruckend. Zu den Änderungen später mehr.
Die Trittstufe ließ ich eingeklappt, am Fahrersitz und auf der Sitzbank ergänzte ich die Sicherheitsgurte von Perfect Scale, da man durch die großen Frontscheiben einen Einblick aufs Innenleben hat.
Bei den Verstrebungen im Dachhimmel ließ ich das Teil GP8 auch vorerst weg, um die Bemalung auch hier zu vereinfachen.
Weiter ging es mit den Seitentüren. Hier wartete eine kleine Ätzteilorgie auf mich, die sich aber erstaunlicherweise gut bewerkstelligen ließ. Vor allem die feine Ausführung ist für mich viel zu schade, um sich hinter verschlossenen Türen zu verstecken. Die Fahrertür werde ich auf alle Fälle offen gestalten.
Genauso wie bereits bei der Frontverglasung ließ ich hier die Seitenverglasungen vorerst weg, bezüglich der Zweiteilung der Seitenscheiben muss ich mir noch Gedanken machen.
Als Nächstes ging es mit den diversen Anbauten der Fahrerkabine weiter. Die Scheinwerfer mitsamt Halterung baute ich separat zusammen, ebenfalls die beiden Außenspiegel. Der Leuchtenträger ist nicht ganz einfach zusammenzubauen, für die Anbauteile ist nur sehr wenig Klebefläche vorhanden. Die Scheinwerfergläser ließ ich hier auch erst einmal weg. Die Halterung der Außenspiegel ist leider sehr fragil, ich rate hier aus leidvoller Erfahrung, diese erst kurz vor Vollendung zusammenzubauen und lackiert am fast fertigen Modell anzubringen.
Thomas hat mich darauf gebracht, Originalfotos haben es ebenfalls gezeigt: Es fehlt leider auch die Drehringlafette für das Fla-MG. Also fix für alle Fälle gleich mal 3 Stück bei Gerold Betzler geordert, man weiß ja nie. Verlässt man sich lediglich auf die mitgelieferte Bauanleitung, kommt man leider nicht weiter. Hierbei empfiehlt sich ein Blick auf die Webseite, anhand der hier gezeigten Fotos ist der Zusammenbau kein Problem.
Weiter geht es mit dem LARS.
Vorsicht ist bei Baustufe 18 geboten, hier muss man sich entscheiden, ob man den Werfer in Fahr- oder Feuerposition darstellen möchte. Entsprechend ist die Zwischenstufe <<R>> entweder mit bzw. ohne Bodenplatten <<Q>> zusammenzukleben.
Die Baustufen 19 und 20 beschäftigen sich mit den Stützen und der Werferplattform, hier gab es keine Probleme.
Interessant wird es wieder mit den Baustufen 21 bis 24, diese beschäftigen sich mit den diversen Halterungen für die Reservekanister, Staukisten, Unterlegkeilen und sogar eine kleine Trittstufe ist vorhanden.
Hier waren ebenfalls viele Ätzteile zu biegen und zu verkleben.
Ich habe mir angewöhnt, entsprechend Sekundenkleber in einen Kronkorken zu geben und mit einem „Applikator“ aus einem gezogenen Gussast die Teile zu verkleben. Der Vorteil ist hierbei, dass ich den Applikator immer wieder neu anspitzen kann, um somit genau den Kleber aufbringen zu können. Eine ruhige Hand, eine entspannte Arbeitsatmosphäre und das Ganze geht zügig von der Hand.
Eine Besonderheit waren die Halterungen der Reservekanister. Da ich die Kanister in einem anderen Farbton gestalten wollte, ließ ich die hintere Verstrebung offen, um die Kanister bei der Endmontage von hinten einschieben zu können.
Die Halterungen D7 am Aufbau ersetzte ich durch Kupferdraht, da diese schwer zu versäubern waren und leicht brechen können.
Wenn man sich bei Baustufe 19 noch unschlüssig war, spätestens Baustufen 25ff geben die endgültige Darstellung vor; will man den Werfer in Fahr- oder Feuerposition zeigen.
Mein Vorbild ist in Feuerposition dargestellt (jedoch mit geschlossenen rückwärtigen Abdeckungen der Zündeinrichtung), somit gestaltete ich auch das Modell.
Die Baustufen 27 bis 29 beschäftigen sich mit dem eigentlichen Werfer.
Die Visiereinrichtung, eine wunderbar detaillierte Baustufe, baute ich separat zusammen, um mir das weitere Vorgehen zu erleichtern.
Die Baustufe 28 stellte ich ebenso fertig, um anschließend erschrocken festzustellen, dass HobbyBoss hier schon wieder geschludert hat. Thomas hat bei seinem Bau moniert, dass im unteren Bereich die innenliegenden Werferrohre durch 2 quadratische Öffnungen gut sichtbar waren. Also schweren Herzens die Bauteile L1 und L2 nochmal vorsichtig geöffnet, am Bauteil L2 die entsprechenden Öffnungen anhand von Bildern herausgemessen, angezeichnet, mit einer Säge vorsichtig herausgeschnitten, die Wandstärke dünner geschliffen, wieder mittels 3D-Programm und Filamentdrucker eine Stütze erstellt und die Rohre mangels Plastikrundmaterial aus Metall zurechtgeschnitten.
Das Ganze passte wider Erwarten gut zusammen und ich konnte die beiden Hälften wieder zusammenkleben.
Bei der Lafette des Werfers ist wieder Kritik angebracht. Originalbilde zeigen einen Gummibalg an der Höhenverstellung, im Modell wird dies spartanisch lediglich durch 2 ineinandergleitende Rundstäbe dargestellt. Obwohl am fertigen Modell nur schwer einsehbar konnte ich das Ganze natürlich so nicht lassen. Im Internet begab ich mich anfangs auf die Suche nach vergleichbaren Gummibälgen für den RC-Bau, auch solche für die Bowdenzüge an Fahrradbremsen kamen in Frage. Ich dachte auch schon an die Bälge, die am Geschütz M1 Mörser 35,5cm von Soar Art Verwendung fanden. Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Bei einem zufälligen Blick in eine Küchenschublade fand ich die einfache aber geniale Lösung in Form eines Knickstrohhalmes. Einfach das zu knickende Mittelteil herausgeschnitten lässt es sich beliebig auseinanderziehen bzw. stauchen, um den idealen Abstand zu bekommen. Und eine Probelackierung wischte jegliche Restbedenken weg.
Um alles passend zu gestalten ließ ich das Teil J6 einfach weg und verlängerte das Teil J 4 mit einer passenden Aderendhülse. Den Faltenbalg darüber und der Drops ist gelutscht, insbesondere, weil ich das Teil J13 in Arretierstellung analog zum Original verklebte.
Die Baustufe 29 fügt alle Einzelkomponenten des Werfers soweit zusammen; um die Bemalung jedoch zu erleichtern, machte ich dies jedoch erst zum Ende.
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Thomas Hartwig |
Stephan Kraus |
Die Bemalung erfolgte dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Games Workshop in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und färbt auch PE- und 3D Druckteile zuverlässig.
Darüber wurde dann mit weißer Farbe (Tamiya XF-2) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht, also oben heller als unten..
Auch der Bereich unter dem Werfer ist weiter dunkel gehalten um den Schatteneffekt des Werfers weiter zu verstärken.
Tatsächlich ging es vorher aber noch an die Bemalung des Innenraums der Fahrerkabine.
Hier habe ich noch ohne Fenster und Türen diese in schwarz von Games Workshop grundiert. Danach wurde der Innenraum komplett mit Amig 0087 gelboliv gebrusht. Für die Sitzbezüge habe ich das gelboliv mit weiß und einem Schuss gelb gemischt und per Pinsel angemalt.
Armaturenbrett und Bodenbelag wurden mit Amig rubber, das mit etwas seidenmatt schwarz gemischt wurde, bemalt.
Die Rundinstrumente haben die enthaltenen Decals vom Decalbogen erhalten und mit einem Klecks Glanzlack abgeschlossen. Leider liegt für das große Feld der bunten Kontrollleuchten kein Decal bei, sodass ich mit den entsprechenden Farben ein wenig mit einer Zahnstocherspitze diese aufgetupft habe. Die Tarnabdeckung dafür habe ich weiß grundiert und mit Tamiya XF8 blau bemalt.
Die kleineren Knöpfe und Schalter haben einen entsprechenden Klecks Farbe erhalten - allerdings schweigt sich die Anleitung darüber aus und man muss sich mit Originalfotos aushelfen.
Wenn die Bemalung abgeschlossen ist, werden Fenster und Türen eingeklebt und es geht an die Aussenbemalung.
Hier geht es an die Basisfarbe - diese wird per Airbrush aufgesprüht. Ich habe dafür RAL6014 gelboliv von Ammo by Mig (Amig 0087) dafür genutzt. Ich finde hier ist wirklich dieser besondere Ton des gelboliv sehr schön und realistisch wiedergegeben.
Indem die Lagen dünn aufgesprüht werden, vermeidet man zum einen Problematiken, die bei zu feuchter Auftragung bei Acrylfarben auftreten und zum anderen kann man die hell/dunkel Wirkung des Pre-Shadings gut steuern und für sich arbeiten lassen. Man muss nur tatsächlich nach jeder Schicht mal kurz vom Modell weg auf was anderes schauen um den Effekt besser beurteilen zu können, man tendiert sonst dazu das Pre-Shading zu stark zu übersprühen. Die trockene Farbe deckt auch nochmal etwas anders, als die frisch aufgesprühte.
Wer noch nicht zufrieden ist, kann dann noch etwas weiß in die Grundfarbe mischen und damit gezielt nochmal ein paar Highlights in Flächen setzen um den einfarbigen Anstrich etwas aufzulockern.
Dann geht es an die Detailbemalung.
Die Reifen werden mit einer Mischung aus Amig 0033 rubber und seidenmattschwarz bemalt. Die Windleitbleche und die Kante der vorderen Radkästen werden mit seidenmatt schwarz, das mit etwas grau aufgehellt wurde bemalt. Die Fenstergummis habe ich mit einem ganz dünnen Pinsel und mit schwarz glänzend bemalt.
Die Werferrohre werden aussen wie auch der sichtbare Teil durch die Öffnungen im Werfergehäuse mit einer Mischung aus seidenmatt schwarz und gun metal bemalt.
Der Auspuff und die Auspuffrohre habe ich zunächst in gun metal bemalt und dann mit verschiedenen Rostpigmenten feucht aufgetupft. Das Auspuffendstück wurde dann mit schwarzen Pigmenten behandelt.
Das Innere der Radkästen habe ich mit einer Mischung an Chipping Farbe mit weiß und etwas ocker bemalt und schlussendlich auch die Teile des Rahmens und der Achsen.
Die Blinker und Rückleuchten wurden mit polished steel grundiert und dann mit transparent orange, bzw. transparent rot bemalt.
Die Scheinwerfer habe ich innen mit Liquid Chrome bemalt und dann mit Weißleim die Scheinwerfer Linsen aufgeklebt.
Etwas tricky ist es dann mit den Decals, denn das was Hobby Boss da mitliefert ist schon ein bisschen sehr mager, wenn nicht sogar eine Mogelpackung, denn es fehlen so wichtige Decals wie die "F" Markierungen der Feuerlöscher, jegliche taktische Zeichen, die Luftdruckangaben über den Reifen und auch das recht große und markante Ziffernblatt der Richtanzeige hinten am Werfer.
Ich habe ich nach Vorbild an ein Fahrzeug aus Delmenhorst vom ArtBtl.112 gehalten und die dafür benötigten taktischen Zeichen und zudem die beiden benötigten gelbe MLC Schild aus dem Fundus der Perfect Scale Decalbögen genommen - sowas darf echt in keinem guten Modellbauhaushalt fehlen.
Die Nummernschilder, das Abzeichen des Bataillons, sowie die eben schon angeführten, wichtigem aber fehlenden Decals habe ich am Computer generiert und mir wieder vom Decal Druckservice von Peter Hartmann drucken lassen. Wie gewohnt ein feiner, schneller und kompetenter Service.
Nach dem Aufbringen der Decals wird das ganze Fahrzeug mit Seidenmattlack überzogen um die Decals sicher zu fixieren und einen zusätzlichen Schutz vor den folgenden Alterungsschritten zu haben.
Der erste Alterungsschritt ist für mich meist das "Streaking". Das heißt, dass ich mit hellen und dunkeln Ölfarben (meist schwarz, weiß und ein braunton) kleine Punkte auf den vertikalen Flächen verteile und diese dann mit einem Flachpinsel, der ein wenig in Verdünner angefeuchtet ist mit Bewegung von oben nach unten verstrichen werden. Dies streichen wird so lange wiederholt, bis nur der hauch von Laufpuren auf der Grundfarbe zurückbleibt. Hier kann man viel variieren und auch an markanten Stellen extra Laufpuren auch mit Rost so darstellen, je nachdem wie verranzt das Fahrzeug wirken soll. An den Radkästen habe ich zudem mit heller Ölfarbe die untere Kante behandelt und die Farbe leicht nach oben hin verblendet um die Illusion eines leichten Staubschleiers hier zu erwecken.
Hier muss man ggf. ein wenig experimentieren um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen - man muss auch im Hinterkopf behalten welche Schritte man danach noch aufbringen will, die diesen jetzt erbrachten Effekt weiter abschwächen werden - daher muss man ihn ggf. etwas markanter lassen.
Auf jeden Fall sollte man die Ölfarbe ordentlich eintrocknen lassen, bevor man den nächsten Arbeitsschritt angeht.
Dieser ist bei mir das Filtering und arbeitet auch mit Ölfarben und Verdünner - hier werden nun verschiedene, teil recht farbige Ölfarben in kleinen Punkten auf dem Fahrzeug verteilt - der Clou dabei ist, angrenzende Flächen mit verschiedenen Farben so zu versehen, dass diese subjektiv mit eine unterschiedlichen Farbnuance sich deutlicher voneinander abgrenzen.
Mit einem weichen Rundpinsel und Verdünner werden diese Farbpunkte also in die Grundfarbe verblendet, bis nur noch der Hauch eines Farbschleiers übrig ist - dieser soll eben nicht markant ins Auge stechen, sondern quasi nur den unterschwelligen Eindruck unterschiedlicher Farbnuancen auf dem sonst einfarbigen Modell erzeugen.
Dabei kann man mit den gewählten Farben auch weiter einige Effekte noch erweitern und verstärken, wie Schatten und Lichter setzen, indem man hellere bzw. dunklere Farben entsprechend der Gegebenheiten am Modell einsetzt. Ich tendiere z.B. zu eher helleren Tönen nach oben hin und etwas dunkleren nach unten. Aber auch "knallige" Farben wie rot, gelb und blau kann man hier für die Erschaffung von unterschiedlichen Farbschleiern einsetzen - diese dürfen halt nur hauchdünn sein. Aber keine Panik, wenn es mal zuviel zu kräftige Ölfarbe ist - frisch aufgetragen lassen sich alle Ölfarben nahezu rückstandslos mit sauberem Pinsel und Verdünner wieder entfernen. Erst wenn die Ölfarbe eingetrocknet ist, ist der Drops gelutscht..
Und auch hier empfehle ich nach diesen Schritt eine ordentliche Trocknungszeit von mindestens 24 Stunden bevor es mit dem nächsten Schritt weitergeht, nämlich dem washing.
Mit dem Washing, soll das Modell eine dunkle, tiefe Ebene hinzugefügt bekommen, um dem Auge mehr Tiefe zu geben und um Details zu betonen, die sonst in der Einfarbigkeit untergehen.
Ich benutze dafür gern Amig 1005 "brown wash", das wirklich schwarzbraun ist und auch für dunklere Grundfarben noch genug Kontrast bietet, um Rillen und Vertiefungen noch weiter dunkel zu betonen.
Hier am Fahrzeug mache ich in der Hauptsache einen Pin-Wash, d.h. ich gebe die dunkle Farbe nur wirklich direkt auf die Details und Rillen, die die dunkle Färbung erhalten sollen - die Kapillarkräfte helfen oft gut, die Farbbrühe entlang der Details zu ziehen und zu halten. Bei normalen, kompletten Washings bestreicht man das ganze Modell mit der washing Brühe und wischt es dann mit einem sauberen Pinsel von den Flächen weg zu den Details hin. Das hat den Nachteil, dass oft die Grundfarbe trotzdem eine dunklere Färbung erhält, da man selten 100% des Washings wieder weggewischt bekommt - das kann man natürlich auch für sich einsetzen, wenn einem das Fahrzeug oder Teile davon eh noch zu hell sind, kann man so schnell und einfach noch dunkle Schlieren und Schatten setzen.
Wichtig ist auch beim Pinwash, dass man den Bereich in dem man als nächstes Details mit der Washing Lösung bearbeitet die angrenzenden Flächen mit Verdünner benetzt, damit es keine Lösemittelränder dort gibt, wo das Washing eingesetzt wurde, denn ein wenig geht immer daneben.
Und wieder sollte man das soeben aufgebrachte ausreichend trocknen lassen, bevor es ans trockenmalen geht, hier ganz besonders, denn wenn die Ölfarbe des Washings noch nicht 100% trocken und fest ist, reibt man sich diese ggf. in den Pinsel, der eigentlich eine helle Farbe auf das Modell bringen soll - also eine weitere Ebene ins Modell, in diesem Fall um Kanten und erhabene Details zu betonen.
Dazu mische ich mir eine sehr helle Farbe mit eine Touch ins oliv aus Ölfarben zusammen - hier muss man auch ein wenig experimentieren, denn der Kontrast zur Grundfarbe sollte deutlich, aber nicht übertrieben sein.
Die gemischte Ölfarbe wird dann auf einem Stück Pappe 1-2 Stunden ruhen gelassen, damit die Pappe das Öl aus der Farbe saugen kann und damit mehr "trockene" Pigmente verbleiben. Dann nimmt man eine härteren Flachpinsel, nimmt von der Ölfarbe auf und streicht den Pinsel einige Male auf einem Stück Pappe aus, bis er keine Farbstreifen mehr hinterlässt - nun hängen nur noch wenige Farbpigmente in den Pinselborsten. Damit streicht man nun mit nicht zuviel Druck, die Kanten und erhabenen Details des Modells ab. An diesen bleiben die Pigmente aus dem Pinsel hängen und betonen die Kanten mit einer neuen, hellen Ebene. Viele kleine Details, wie Nieten und mit etwas Geschick sogar die Rauheit von Antirutschbeschichtungen können somit deutlicher sichtbar gemacht werden.
Die Reifen werden ebenso mit einem hellen Grauton abgestrichen und damit das Profil und die wunderschönen Details an den Reifenflanken betont.
Nun ist das Modell soweit fertig - der letzte Schritt bindet es dann noch ein wenig in die Realität ein, wenn man das Modell im Einsatz, bzw. im Gebrauch darstellen will, denn so sauber sind Fahrzeuge meist nur nach dem waschen und Verbleib unter dem Schleppdach.
Also muss noch ein wenig Dreck und Staub daher.
In den Radkästen habe ich ein wenig Amig "Fresh Mud" und "Dark Mud" zusammen mit diversen Erdtönen an Pigmenten unregelmäßig aufgetupft. Die Radkästen aussen, sowie den unteren Teil des Fahrzeugs an den Schmutzfängern, Staukisten, Fahrerhaus, usw. habe ich dann trocken mit hellen Pigmenten wie "Europe Dust" mit einem weichen Rundpinsel vorsichtig aufgetupft und nach oben hin verblendet.
An den Frontscheiben wollte ich ebenfalls den oft sichtbaren Staubauftrag darstellen, der durch die freien Wischerbereiche gut sichtbar ist.
Dazu habe ich mir am Computer anhand der Wischerarme den möglichen Bereich angezeichnet, ausgedruckt und auf eine der Fensterschablonen von Hobby Boss geklebt und sauber ausgeschnitten - diese dann exakt auf die Scheibe aufgebracht und mit dem Wischerblatt in Übereinstimmung gebracht und leicht angedrückt.
Dann das Fenster aussenrum ebenfalls vorsichtig mit trockenen Pigmenten betupft. Auf diesen Glasflächen muss man ggf. ein bisschen Wischbewegungen machen, damit das Pigment auch haften bleibt. Allerdings sollte man hier vorsichtig und dezent vorgehen, damit die Scheibe nicht völlig blind wird.
Damit ist dann auch der letzte Alterungsschritt beendet.
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Weiter ging es mit der Bemalung. Da ich mir diese erleichtern wollte, teilte ich die Komponenten in verschiedene Bemalstufen ein.
Mit Thomas war abgesprochen, einen gemeinsamen Baubericht zu erstellen, somit einigten wir uns auf 2 unterschiedliche Bemalvarianten.
Ich entschied mich für Nato-3-Ton-Anstrich, Thomas für die einfarbige Variante (wenn ich gewusst hätte, was da noch alles auf mich zukommt L).
Wie bereits in der Vergangenheit bei ähnlichen Modellen scannte ich die Bemalvorlage und vergrößerte diese entsprechend, um mir Masken daraus zu erstellen. Das Modell grundierte ich und lackierte anschließend den Rahmen mit Tamiya XF 69 Nato Black, die Aufbauten mit XF 67 Nato Green. Anschließend klebte ich dann die entsprechenden Flächen an den Aufbauten ab und brachte die Tarnflecken mit Tamiya XF 69 Nato Black und XF 68 Nato Brown entsprechend Vorlage als Basistarnung auf.
Sehr großer Fehler!!!
Bei genauerer Betrachtung von Originalfotos stellte ich erschrocken fest, dass die Tarnbemalung meiner Vorlage zum Teil erheblich abwichen.
Was tun?
Schweren Herzens entschied ich mich, die Lackierung wieder zu entfernen und diese entsprechend neu anzubringen. Unerwartet große Hilfe bekam ich mittels des Farbentferners von Tamiya (#87183). Dieser funktioniert, entsprechend vorsichtig verwendet, optimal und greift das Plastik (meine ursprüngliche Befürchtung) zum Glück nicht an. Somit war die Tarnung Geschichte und es begann der mühsame Teil.
Anhand von Originalfotos erstellte ich mir entsprechende neue Masken (eine gute Fotobearbeitungssoftware erleichterte es durch das sog. Verzerrtool wesentlich) und ich brachte die Tarnung neu an. Große Schwierigkeiten hatte ich jedoch am Werfer, die Bemalung dessen hielt mich fast länger als der eigentliche Bau auf.
Um etwas Abwechslung in die Tarnbemalung zu bekommen hellte ich die jeweiligen Grundfarben etwas mit Tamiyas XF2 White auf und sprayte diese dezent vor allem in die Mitte der einzelnen Flecken.
Weiter ging es mit der Endgestaltung.
Die Fahrerkabine incl. Inneneinrichtung wie das Armaturenbrett wurde vervollständigt, hier kamen die neu erstellten Decals sehr gut zur Geltung. Ebenso wurde vor allem der Kabinenboden mit entsprechenden Pigmenten von AMIG gealtert, das Armaturenbrett und die Sitze bekamen ein dezentes Washing, um die Details besser herauszuheben. Ich habe mich entschlossen, die Fahrertür offen darzustellen, da durch die Glasscheiben die innen gemachten Mühen ansonsten leider nicht ganz zur Geltung kommen würden. Ich setzte die Front- und Seitenscheiben jeweils mit Weißleim ein, das oben angesprochene Manko mit den getrennten Seitenscheiben löste ich dadurch, dass ich einen vorab lackierten 0,5 mm breiten Streifen einfach aufklebte.
Die Reifen wurden mit Tamiya XF 69 Nato Black und XF 67 Nato Green farblich gestaltet; um hier eine entsprechende dezente Alterung zu erzeugen probierte ich mal was Neues.
Normalerweise verwendete ich immer Pigmente, um entsprechend Staub und Schmutz darzustellen, diesmal kamen jedoch der Oilbrusher AMIG3516 Dust von AMIG zum Einsatz.
Auf die Laufflächen wurde mittels des beigefügten Pinsels diese Ölfarbe aufgebracht und nach ca. 5 Minuten mit Verdünner wieder abgewischt bzw. an den Flanken verblendet. Somit bildet sich im Profil eine etwas dickere Schicht, an den erhabenen Stellen und den Flanken ist sie nur dezent zu sehen.
Um weitere Details herauszuheben kam hier zusätzlich ein dezentes Washing mittels Brown Wash zum Einsatz.
Weiter ging es mit den Decals. Bei der Erstellung hielt ich mich hier überwiegend an die Originalfotos. Neben erforderlichen Hinweisschildern (Feuerlöscher) und den fehlenden Luftdruckangaben fiel der Schwerpunkt auf Details wie Typschilder an den Stützen und am Werfer, die deutlich sichtbare Skala der Visiereinrichtung (Danke, Thomas J) sowie eine besondere Kennung auf der Innenseite des rechten Werfers. Ich erstellte mit der Testversion einer bekannten Illustrationssoftware ein entsprechendes Layout und schickte es an den oben genannten Hersteller. Besonderheiten konnte ich telefonisch abklären, die Kommunikation lief einwandfrei. Ein herzlicher Dank nochmals an dieser Stelle.
Mit entsprechenden Lösungsmitteln (Softer und Setter) wurden die Decals am Modell angebracht.
Anschließend erfolgte der obligatorische Schutzlack, um die bisherigen Mühen nicht zu gefährden.
Um die einzelnen Farben miteinander zu verblenden erfolgte als erstes ein komplettes Filtering mit AK-076 „Filter for NATO Tanks“. Ich finde, dieses nimmt etwas Leuchtkraft von den einzelnen Farben und verleiht dem Ganzen einen etwas verwitterten Eindruck.
Der nächste Schritt ist dann ein weiteres Aufbrechen der einzelnen Tarnflecken, hierbei wurden verschiedenfarbige Öltupfer über das Fahrzeug verteilt und nach kurzer Einwirkzeit mit einem Verdünner miteinander verblendet.
Den Auspuffrohren verpasste ich ein rostiges Aussehen, bewerkstelligt wurde dies durch Ölfarbe Raw Umber, aufgetupft mit einem gebrauchten gekürzten Pinsel.
Ist dieser soweit durchgetrocknet kommt als nächstes ein Pinwashing mit AK-075 „Wash for NATO Camo Vehicles“ vor allem an Vertiefungen und Details wie Scharniere, Halterungen, Nieten etc., um dem Ganzen etwas Tiefe zu geben.
Ist alles gut durchgetrocknet kommt als Nächstes das Drybushing. Im Gegensatz zu anderen verwendete ich hier aufgehellte Acrylfarben. Mit aufgehellter jeweiliger Grundfarbe strich ich über Ecken und Kanten, um hier ebenfalls Akzente zu setzen und das Ganze interessanter zu gestalten.
Da auf Originalfotos wunderbar leuchtend dargestellt brachte ich an den Reifen und den Getriebeölschrauben rote und an den Verschraubungen der Stabilisatoren, den Befestigungen der hinteren Abschleppvorrichtung und den Schrauben des Lenkgestänges gelbe Farbtupfer auf. Ebenso gestaltete ich erst jetzt die Anschlüsse der Bremsleitungen am Heck des Fahrzeugs mit den gleichen Farben. In diesem Zusammenhang fiel mir jedoch noch ein großes Manko auf: Auf Vorbildfotos sind an der hinteren Achse 2 rote Rückstrahler. Was mich geärgert hat ist, dass diese zwar als Ätzteile vorhanden sind, die Bauanleitung sich allerdings nirgends darüber auslässt. Und den vorderen Anschluss der Bremsanlage (benötigt man, wenn das Fahrzeug abgeschleppt werden muss und keinen eigenen Druckaufbau mehr gewährleisten kann) habe ich, weil’s eh schon Wurscht war, ebenfalls noch aus einem modifizierten Kanisterdeckel und 0,7 mm Bleidraht improvisiert.
Habe ich übrigens schon den rechten sog. Rampenspiegel erwähnt? Revell hat es doch auch geschafft
Zu guter Letzt kamen noch ganz dezent Pigmente zum Einsatz; auf eine stärkere Verschmutzung verzichtete ich, da es sich ja um ein Ausstellungsfahrzeug handelt, das nur selten bei Vorführung im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen zum Einsatz kommt.
Hierbei beschränkte ich mich überwiegend auf AMIG 3004 „Europe Earth“, aufgebrochen durch leichte Farbnuancen und ganz dezenten Spritzern mit AMIG 1750 1750 „Dry Earth“.
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Thomas Hartwig |
Stephan Kraus |
Schön, schön, schön!
Lange habe ich auf ein Spritzgussmodell des LARS 2 gewartet und schlussendlich kommt eine chinesische Firma damit um die Ecke - leider für meinen Geschmack im zu hohen Preissegment angesiedelt und dann leider das Gefühl, dass es am Ende schnell schnell fertigwerden musste, denn es fehlen einige kleinere Details, die das Modell komplettiert hätten und vor allem die Ausstattung des Decalbogens ist ein Witz. Auch schade, dass die bekannten Fehler am Fahrerhaus nicht korrigiert wurden.
Dennoch hat man hier nun endlich ein schönes und brauchbares Modell dieses schönen Raketenwerfers und das Urfahrzeug, der 7t milgl, ist zudem auch deutlich schöner, detaillierter und besser baubar als sein Pendant von Revell.
Preis / Leistung: |
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Paßgenauigkeit: |
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Detailierung: |
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Schwierigkeitsstufe: |
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Trotz aller Probleme machte der Bau dennoch Spaß, insbesondere konnte ich für zukünftige Modelle dieses Typs entsprechend Erfahrung sammeln. Ein Novum ist für mich die Gegenüberstellung zweier Bauberichte, da bei doch ähnlicher Vorgehensweise trotz alledem unterschiedliche Lösungsansätze dem geneigten Leser angeboten werden.
Mehr als ärgerlich sind die bei eigentlichen Bau aufgekommenen Mängel wie Druckluftvorratsbehälter und Rampenspiegel, um nur wesentliche vergessene Komponenten zu erwähnen. Bei allen anderen durchgeführten Änderungen hoffe ich, dass sich der eine oder andere Hersteller von Zurüstteilen dem Manko annimmt
Verwendetes Zubehör:
- DEF Model „MAN 6X6 7t milgl Truck Sagged Wheel set“
- Perfect Scale “Drehringlafette”
- Perfect Scale “Sicherheitsgurte”
- Eigenkonzipierter Decalbogen
Preis / Leistung: |
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Paßgenauigkeit: |
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Detailierung: |
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Schwierigkeitsstufe: |
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Thomas Hartwig |
Stephan Kraus |
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© 05/2021 Thomas Hartwig / Stephan Kraus
4956 Leser dieses Bauberichts seit dem 06.05.2021
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