Raketenjagdpanzer 3 Jaguar 1 A0A3


 

Das Original

Der Raketenjagdpanzer Jaguar 1 wurde auf Basis der veralteten Raketenjagdpanzer 2 umgerüstet. Diese Konzeptstudie wurde bereits 1964/65 ins Auge gefasst, aber erst 1978-82 kam es tatsächlich zur Umrüstung von 316 alten Raketenjagdpanzer 2. Dabei wurde eine neue Waffenanlage eingebaut mit dem HOT System, das diverse Vorteile bot und durch ein Trommelmagazin mit acht Flugkörpern schnell automatisch nachgeladen werden kann. Im Fahrzeuginneren können zwölf weitere Flugkörper gelagert werden.
Desweiteren wurde der Kampfraum mit einer Zusatzpanzerung versehen, die durch auffällige Verschraubungen auffällt. Ausserdem wurden Kettenschürzen für diesen Raketenjagdpanzer eingeführt.
Bis zur KWS in den Jahren 1993-1995 war der Jaguar 1 nicht nachtkampffähig - dann bekam er den auffallend großen Ausblickkopf mittig vorn, der neben Tagesoptik und Goniometer eben auch ein Wärmebildgerät enthielt. 157 der Fahrzeuge erhielten diese Kampfwertsteigerung.
Der Jaguar 1 mit Wärmebildgerät ist 6,61m lang, 3,12m breit und 2,55m hoch. Mit Tiefwatschacht kann er Gewässer bis 1,8m durchfahren, hat eine Grabenüberschreitfähigkeit von 2m und eine Kletterfähigkeit von 80cm. Das gefechtsgewicht beträgt 25,5t, die der 29,9l MTU Motor mit 500PS auf maximal 70km/h beschleunigen kann.

Der Bausatz

Der Bausatz ist eine komplette Neuentwicklung, wobei Teile natürlich vom bewährten und zuvor erschienenen Kanonenjagdpanzer genutzt wurden ist für November 2024 für den Markt angekündigt.

Im stabilen Stülpkarton finden sich:

  • sieben graue Spritzlinge
  • zwei klarer Spritzling
  • Unterwanne
  • eine PE Platine
  • Textilseil
  • Drei 3D Druckteile
  • ein umfangreicher Decalbogen
  • eine Bauanleitung

Die Detaillierung am gesamten Bausatz bewegt sich auf höchstem Niveau. Einige der Details werden auch durch die beiliegenden, nicht optionalen Fotoätzteile, dargestellt - zum Beispiel die Kettchen für die Nebelbecher oder die Halter für die Benzinkanister.
An den Spritzlingen ist augenscheinlich weder Fischhaut zu finden noch sind auffällige Auswerfer Marken an später sichtbaren Stellen zu erkennen.

Die Ketten bestehen bei diesem Bausatz aus längeren Segmenten und einzelnen Kettengliedern für die Treib- und Leiträder.
Zusätzlich müssen hier noch die Führungszähne einzeln oder auch in Segmenten aufgeklebt werden.
Diese Art der Ketten sind ein guter Kompromiss zu aufwändig zu bauenden Einzelgliederketten oder den bei vielen unbeliebten und oft weniger detaillierten Vinylketten.

Die Unterwanne ist einteilig, die
Oberwanne setzt sich aus mehreren Platten zusammen, was recht herausfordernd wirkt. Aber die Passmarken sind wirklich ziemlich hervorragend gestaltet, sodass alle Teile passend zueinander gebaut werden können.
Auch können alle Luken offen oder geschlossen dargestellt werden - der Vorteil hier, dass sie beweglich gebaut werden können, sodass man jederzeit die Luken öffnen und schließen kann.

Bei den Nebelbechern auf der Motorraumabdeckung kommen auch die typischen Kettchen als Fotoätzteile zum Einsatz – dies vergessen die meisten Hersteller leider.
Auch hat man die Wahl zwischen dem MG-3 mit oder ohne Schulterstütze. Das Maschinengewehr ist dabei hervorragend wiedergegeben.

Die Waffenanlage des HOT Werfers baut sich aus zwei Halbteilen und den beiden Stopfen vorn und hinten zusammen. Der Werfer wird gesteckt und bleibt seitlich beweglich. Es wird nicht explizit gezeigt, aber man könnte den Werfer auch abgesenkt darstellen.

Die vorhandenen Klarsichtteile sind für die Fahrscheinwerfer, die Heckleuchten, die Winkelspiegel und natürlich die Optiken der Waffenanlage, diese sind schlierenfrei und wirklich gut gearbeitet.
Bei den Optiken hat man die Wahl zwischen der kleinen, frühen Optik und dem großen, kastenförmigen WBG. Beide machen einen guten Eindruck

Die Bauanleitung führt in 16 Bauschritten zum fertigen Modell und ist sehr gut gegliedert und wirkt nicht überladen. Die Zeichnungen sind groß, sauber und verständlich
Zudem wird an den entsprechenden Stellen auf die Verwendung der optionalen Bauteile für die frühe und späte Version hingewiesen.

Die Farbangaben beziehen sich auf das RAL-System und die Farbhersteller Tamiya, Mr. Hobby, Ammo of Mig, Vallejo, Humbrol und Mission Models.

Als Markierungsvarianten stehen vier Fahrzeuge zur Auswahl:

  1. Bundeswehr, Panzerjägerkompanie 320, Schwanewede, frühe 1980s
  2. Bundeswehr, Panzerjägerkompanie 70, Altenwalde, Winter 1994
  3. Bundeswehr, Panzertruppenschule, Munster, 2004
  4. Bundesheer, Panzerabwehrbataillon 1, Wiener Neustadt, 2005


Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes dieses Mal bei mir mit dem Bau und der Versäuberung der Laufrollen - das Heraustrennen und Versäubern (von 4 Angusspunkten pro Laufrad) ist da schon etwas zeitaufwändiger. Darum dachte ich, dass ich mal einen anderen Weg gehe und die Laufrollen zunächst zu Doppellaufrollen zusammenklebe und dann in eine Minibohrmaschine "einspanne" indem ich eines der Werkzeuge mit Klebeband etwas modifiziere, sodass die Laufrolle aufgesteckt etwas fixiert wird.
Damit habe ich bei mittlerer Drehzahl und auf 120er und 240er Schleifpads die Angüsse abgeschliffen. Recht angenehm und man muss keine Sorgen haben, dass man Macken oder Abflachungen in die Gummierung reinfeilt.

Zusätzlich setzen sich die Leit- und Treibräder auch aus zwei, bzw drei Radteilen zusammen. Beim Treibrad muss man aufpassen, dass man diese alle exakt in die vorgesehenen Passmarken setzt, die etwas klein ausgeführt sind. Am Ende am besten schauen, dass die Zähne beider Radkränze deckungsgleich sind.

Dann geht es los mit der Vervollständigung der Unterwanne - hier muss zum einen mittig eine Markierung für einen Stützrollenhalter entfernen kann, den man vorsichtig mit einem Skalpell oder Spatel entfernt. Am Wannenende finden sich je zwei Aussparungen von denen eine mit einer Radaufnahme und die andere mit einem entsprechenden Teil verschlossen werden soll.
Jedenfalls sollte man beim Schließen der Öffnung darauf achten, dass man das Verschlussteil ganz exakt und eben einsetzt und verklebt - und wer ganz akribisch ist, lässt noch Flüssigspachtel in die Nähte laufen und verschleift das Ganze später.
Danach kann die Wanne dann mit den Anbauteilen der Stützrollenhalter, Endanschläge, Radstationen und Stoßdämpfer vervollständigen. Die Teile passen alle astrein zusammen, die Radstationen haben in ihren Aufnahmen allerdings ein wenig Spiel, sodass man nach dem einstecken und verkleben schnell prüfen sollte ob alle auf einer Ebene sitzen.
Das geht noch einfacher, wenn man die Laufrollen schon gebaut hat und diese aufsteckt um dann auf einer ebenen Fläche schaut ob auch jedes Rad exakt den Boden berührt.
Wer bei den Radnaben mit dem Kleber vorsichtig ist, kann die Laufrollen drehbar auf dem Laufwerk halten, was später für die Bemalung durchaus von Vorteil sein kann.
Vorsicht beim Aufstecken der Laufrollen, die beiden Seiten sehen recht identisch aus, unterscheidet sich aber im Bereich der Nabe etwas - die Aussenseite sollte die Seite sein ohne den erhabenen Ring am Nabenansatz.
Während die Leiträder mit einer Nabe ebenfalls drehbar angebaut werden können, müssen die Treibräder am Ende geklebt werden - das würde ich allerdings erst nach dem Aufziehen der Ketten machen, denn dabei sind bewegliche Treibräder schon noch ganz sinnvoll, bzw unabdingbar.

Die Bauanleitung sieht nun den Anbau der Ketten vor, was natürlich problematisch ist, wenn die Kette später am Laufwerk bemalt werden soll. Aber da das Modell Seitenschürzen hat, muss man die Kette tatsächlich nicht rundum bauen und man könnte hier sozusagen schummeln und nur den unteren Teil der Kette bauen und diesen dann auch recht einfach nachträglich nach Bemalung aufziehen und die Enden nach oben über Treib und Leitrad verschwinden lassen.
Für den Testbau habe ich die Kette bereits an dieser Stelle aufgezogen und der Bau war recht human.

Ich habe erstmal alle Segmente und Einzelglieder herausgetrennt, die für den Bau des unteren Teils und um Treib- und Leitrad herum nötig sind und versäubert und auch alle Führungszähne - hier aufpassen, dass keines der Teile verloren geht - herausgetrennt, versäubert und auf die jeweiligen Kettenteile verklebt.
Und ganz besonders sollte man die beiden Typen Einzelkettenglieder auseinanderhalten, denn Das Werk hat es erfreulicherweise realisiert, dass die Endverbinderkette für die Bereiche an denen sie um Treib/Leitrad läuft oder an erster und letzter Laufrolle abknickt, mit abgewinkeltem Endverbinder darzustellen ist.
Ich habe pro Seite nur einen langen Strang zusammengebaut.

Diesen Strang habe ich kurz liegen lassen, damit der Kleber ein wenig anziehen kann, habe dann die Unterwanne gedreht und den Kettenstrang auf die Laufrollen angelegt und dann erst um dad Treibrad gelegt und dort verklebt und dann das Gleiche am Treibrad gemacht. Dann stelle ich die Wanne auf eine ebene Fläche und prüfe ob der Kettenlauf an allen Punkten schlüssig ist und keine Knicke oder Bögen zieht. Dann erstmal in Ruhe stehen lassen und den Kleber vollständig durchhärten lassen, bevor man die Prozedur auf der anderen Seite wiederholt.
Ich kann empfehlen, die Kette nicht an den Laufrollen zu verkleben, was für die spätere Bemalung der Gummierung einfacher ist.

Steht die Unterwanne erstmal auf eigenen Rädern bzw Kette, sollte man den Kleber gut durchtrocknen lassen, damit sich diese in ihrer Position nicht noch verschieben und das Modell später wackelt, bzw. mit den Segmentketten komisch aussieht, weil nicht alle Räder eben sind.

Am unteren Wannenheck können dann Kleinteile wie das Leitkreuz, die Katzenaugen und die PE Teile, die sauber gefaltet werden müssen, wie der Nummernschild-Halter und die Halterung für zwei Ersatzkettenglieder, angebaut werden. Dank Markierungen auf der Wanne alles gut und einfach anzubringen.

Dann geht es an den Bau der Oberwanne.
Als ersten sollte man sich um die Bugplatte kümmen, denn hier gibt es Bauteile von innen anzubauen. Zum einen ist das Bug MG von innen einzulegen und durch eine Platte zu sichern, zum anderen werden die beiden vorderen Kettenabdeckungen angeklebt. Hier muss man sich eine Minute Zeit nehmen und die beiden Ansatzstücke H24 und H25 genau mit den beiden Nuten auf die entsprechenden Streifen der Bugplatte aufzusetzen. Die Teile sitzen dadurch sehr stramm aber auch sehr exakt. Dennoch sollte man genau schauen, dass sie überall genau anliegen.
Noch wichtiger ist dann der Ansatz der beiden Kettenabdeckungen H30 und H31 an diese Bauteile und dann die innere Kante auf der entsprechenden Kante der Bugplatte spaltenfrei abschließt.
Wer wie ich die späte Version bauen will, sollte zu diesem Zeitpunkt die beiden Löcher in Teil H31 aufbohren um am Ende die späten Rückspiegel dort einsetzen zu können.

Der Zusammenbau der Oberwanne besteht zwar nur aus wenigen Großteilen, aber er erfordert volle Konzentration und Achtsamkeit, denn hier steht und fällt das weitere Erscheinungsbild des Jaguars und ob die Oberwanne letztlich direkt auf die Unterwanne passt oder klemmt.
Zunächst sollte man alle Angüsse exakt entfernen und versäubern, sodass nicht mehr die kleinste Unebenheit an den Kontaktstellen ist. Auch ist hier wichtig, dass man die Teile einmal trocken zusammensteckt um zu sehen, wie genau diese zusammengehen und ob man sie bis zum spaltenfreien Anschlag zusammenbekommt.
Also - Kampfraumdach G14 in die Aufnahmen von Motordeck H11 einsetzen und mit Schmackes zusammendrücken bis die Kante wirklich ohne Spalten ist, und dann das Ganze mit Kleber sichern.
Danach sollte man die beiden Seitenteile anbringen, die auch gleich mit den Kettenschürzen angespritzt daherkommen. Hier wird es dann wirklich tricky, damit diese beiden Teile auch wirklich exakt anliegen und daran dann auch Bug und Heckplatte spaltenfrei anliegen.
Klingt schlimmer als es ist, denn die Bauteile weisen so geniale und exakte Passmarken auf, die ineinandergreifen, dass man wenig Chancen hat die Teile wirklich großartig falsch anzukleben. Dennoch, genau achtgeben und die Teile fest ineinanderdrücken, denn die Passmarken sind sehr eng.
Auf jeden Fall sollte man gleich danach die Bug- und Heckplatte ankleben und damit den finalen Check machen, dass die Kanten exakt und ohne Spalten aneinandersitzen.
Danach sollte man alle Kanten nochmal in Augenschein nehmen und dann dies ausreichend trocknen zu lassen, damit da beim weiteren hantieren auch nichts mehr aufgeht.

Danach gibt es einige Kleinteile wie Winkelspiegel und Werkzeug anzubauen. Das geht und passt alles ganz wunderbar. Beim seitlichen Werkzeug müssen erst noch die Basishalterungen angeklebt werden - hier muss man drauf achten, dass man sie an den richtigen Stellen und richtigherum anbaut. Die Axt auf dem Motordeck und die Stange für die Hydraulik der Motorklappe sind 3D Druckteile, die vorsichtig von den Druckstützen getrennt werden müssen. Und man muss schauen, denn die Nupsis passen nur sehr eng in die Löcher auf dem Modell - hier lohnt es sich die Löcher etwas zu erweitern.
Auf dem Kampfraumdach kann man dann auch die drei Lukendeckel anbauen. Erfreulicherweise lassen sich alle 3 wahlweise offen oder geschlossen bauen, alle tatsächlich sogar beweglich anbaubar sind, sodass man diese nach Lust und Laune offen oder geschlossen beweglich bauen kann.

Da keine Inneneinrichtung enthalten ist, machen offene Luken nur dann Sinn, wenn man Figuren hineinstellen möchte.
Dann - oder auch schon vor dem Anbau der Kleinteile (was ich tatsächlich bevorzuge, da man beim hantieren nichts abbrechen kann) - kann man Ober- und Unterwanne miteinander verbinden. Ich empfehle die Oberwanne erstmal trocken aufzulegen und zu schauen ob sie überall direkt anliegt oder ob irgendwo noch Unsauberheiten sind, die die nahtlose Verbundung verhindert.

Bei mir flutschte die Oberwanne einfach ohne jeglichen Druck direkt eben und spaltenfrei auf die Unterwanne, dass es ein Träumchen ist.

Auf dem Motordeck wird der große vordere Lüftergrill angebaut, bei dem man aufpassen muss, dass man die wunderschönen, fein angespritzten Handgriffe nicht abbricht. Dazu werden der Auspuff und die Nebelwurfbecher angebaut - der Auspuff von der Drehrichtung her ist frei positionierbar, man muss tatsächlich schauen, in welcher Position das Original angebaut war.
Die Nebelwurfbecher werden auf dem recht schnell und gut zu bauenden Gestell aufgeklebt - ich kann empfehlen die Kettchen vorher an die einzelnen Becher mit Sekundenkleber anzubringen und in Form zu biegen und die Becher dann entsprechend gefächert auf die Halterungen zu kleben.
Die Aussparungen machen es zum Glück recht einfach die Becher exakt einzupassen - dennoch sollte man schauen, dass die Fächerung exakt und gleichmäßig ist und der Winkel der Erhöhung auch bei allen eben ist.

Weiter geht es dann an der hinteren oberen Platte. Hier wird der große Staukasten zusammengebaut, was recht einfach vonstatten geht und auch die feine Reling gut dargestellt ist.
Der Anbau an die Heckplatte ist einfach, aber man sollte schauen, dass dieser dann exakt anliegt und gerade ausgerichtet ist.
Desweiteren werden die Halterungen des Abschleppseils, die Rückleuten und Scharniere der Heckplatte angebaut - alles wirklich schön und gefällig.
Auch die Abschleppkupplung die Halterungen mit T-Zughaken sind sauber und fein detailliert und lassen sich einfach ausgerichtet an die Wanne kleben.
Das Abschleppseil wird aus zwei Kauschen aus Plastik und dem beiliegenden Seilmaterial zusammengebaut. Eine Kausche wird dann eingehängt und das Seil obenrum drapiert (ggf mit Kleber fixiert) und die andere Kausche auf der anderen Seite eingehängt.

Die beiden typischen Staukisten des Jaguar 1 setzen sich nur aus wenigen Teilen zusammen und lassen sich auch ganz easy an die Heckwand anbauen - natürlich auch hier nochmal ein prüfender Blick, ob die Kanten parallel zueinander und zu dem unteren Staukasten laufen.

Die beiden Kanister setzen sich aus je zwei Halbteilen, den Griffen und Verschuss zusammen - sieht sehr gefällig aus.
Der Bau der Kanisterhalterungen aus PE Blechen erfordert etwas Fingerfertigkeit diese exakt so zu knicken, dass sich eine Halterung ergibt, die exakt ausgerichtet ist und nicht verzogen ist, was bei den dürren Streben ganz schnell passieren kann. Das Einsetzen der Kanister erfordert nochmal Aufmerksamkeit, dass man die verklebte Halterung nicht wieder auseinanderdrückt. Mit den beiden Plastikhalterungen setzt man diese an der Heckwand an und die Markierungsschlitze setzen den Halterungen in der Breite enge Grenzen, sodass man schauen muss, dass die Halterungen sowohl an der Wanne als auch an den Kanisterhalterungen entsprechend sitzt.

An der Rückwand des Aufbaus wird ein Lüftergräting und winzige Haken und Halterungen angebaut - hier muss man lediglich aufpassen, dass einem keines der winzigen Teile wegfliegt und dem Teppichmonster geopfert
wird.

Weiter geht es an der Front. Neben den Kleinteilen der Scheinwerfer, Halterungen mit T-Zughaken, Rückspiegel (in der korrekten späten Form) und Blinker/Begrenzungsleuchten, muss hier nicht viel mehr angebaut werden.

Die Scheinwerfer sind übrigens hohl gespritzt, sodass man diese nach der Bemalung innen silbern oder verchromen kann, bevor man die durchsichtigen Linsen anklebt.

An der Frontplatte werden noch zwei Halteschienen angebaut, die auch Merkmale der späten Version sind. Diese setzen sich auf die bestehenden Bolzen der Zusatzpanzerung auf und man muss genau achtgeben, dass diese auch genau aufsitzen und nicht halb verkantet sind.

Zum Schluss geht es an die neue WBG Optik des späten Jaguar. Diese baut sich auf der zweiteiligen Grundplatte auf, die auf dem Wannendach vorn aufgesetzt wird und die auch die Abdeckklappe der Optik beinhaltet. DIese Abdeckklappe habe ich im heruntergelassenen Zustand verklebt - ich Nachhinein hätte ich mir gewünscht diese beweglich gestaltet zu haben.
Auf die Basis setzt sich dann die Optik an sich auf. Diese setzt sich aus drei Großteilen und der Frontscheibe zusammen. Bevor man die Frontscheibe einklebt, sollte man den Innenteil dunkel bemalen, da die Frontscheiben recht weit in das Gehäuse blicken lassen.
Hier kann man ggf. dem klaren Plastik noch einen Hauch transparentes grün oder blau aufsprühen und dem Optikglas etwas mehr Realismus zu zu verleihen.

Damit ist der Bau im Groben beendet


Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte auch dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Titans Hobby in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und deckt auch die PE Teile zuverlässig.
Darüber wurde dann mit
weißer Farbe (Amig Atom #20000) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht. Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht - oben heller als unten.
Die Unterwanne am Laufwerk habe ich schwarz belassen.

Nun ging es daran Farbe ins Spiel zu bringen. Ich habe mich für das Dreifarb Tarnschema entschieden, das für diese späten Jaguar mit WBG nötig ist.

Ich habe dieses Mal einen neuen Weg beschritten - statt zunächst das komplette Modell mit grün zu grundieren und darauf braun und schwarz aufzutragen, habe ich das Tarnschema direkt mit den einzelnen Farben per Airbrush auf das pre-shading aufgebrusht. Kann man machen - mache ich aber nicht nochmal, denn der Aufwand war mir dann doch zu hoch.
Zunächst habe ich also mit Amig ATOM Nato grün #20066 aufgesprüht und ich habe per Augenmaß versucht die grünen Flächen direkt und mit wenig Sprühsaum auf das Modell zu bringen. Die Unterwannenseiten und die Laufrollen wurden ebenfalls mit grün gebrusht.
Durch das neben den Flecken stark sichtbare Pre-Shading war es schwer die grünen Flecken entsprechend aufzusprühen, dass das Pre-Shading darunter genau dosiert durchscheinen konnte.
Als nächstes ging es dann an die Flecken in schwarzer Farbe, die ich mit Ammo ATOM #20161 aufgesprüht habe. Hier gab es schon durch die grüne Fleckenführung schon bessere Hilfe zum aufsprühen, wobei man auch hier möglichst hartkantig aufsprhen sollte und dabei die grünen Ränder nicht zu weit übersprühen, aber auch keine Lücken zwischen den Flächen lassen sollte.
Wobei letzteres natürlich nicht für die Flächen der letzten Farbe, dem Nato braun, gilt. Diese habe ich mit ATOM #20061 aufgesprüht und dabei gibt es die gleichen Dinge zu beachten wie bei den beiden Farben zuvor.

Sobald alle drei Farben getrocknet sind, mische ich alle drei Farben nacheinander jeweils mit einem Klecks weiß um sie aufzuhellen. Hier muss man ggf. etwas rumprobieren, damit diese heller Farbe nicht zu krass unterschiedlich hell zur Grundfarbe ist und andererseits aber unterschiedlich genug, dass sie sich von der Grundfarbe abhebt.
Mit dieser aufgehellten Farbe werden die jeweiligen Farbflecken mittig aufgehellt und der Form angepasst, wobei ich da abgetrennte Flächen auch geteilt habe. So kann man zum einen einen ausgeblichneren Look kreieren, aber auch allgemein dem Auge etwas interessantes zu bieten.

Dann ging es an das Bemalen der Details.
Die Laufrollegummierung habe ich mit dem "rubber" AK Marker RCM001 recht schnell und einfach bemalt.
Die Ketten wurden an den metallenen Bereichen mit AK 4041 British Khaki per Pinsel bemalt, die Gummipolster außen und Innen mit AK RCM001 Rubber Black Marker und die Kettenführungszähne in RCM012 Aluminum Marker.
Weiter geht es mit der Detailbemalung am Fahrzeug. Die Rückleuchten und Blinker habe ich in dunkler Metallfarbe vorbemalt, die Deckel der Nebelwurfbecher in seidenmatt schwarz, die Auspuffplatte mit Rostfarbe.
Die Holzteile der Werkzeuge wurden mit der Holzfarbe RCM008 Buff Marker von AK bemalt. Die Metallteile wurden je nach Werkzeug entweder in schwarz oder in Nato Oliv bemalt.
Dann wurde das gesamte Modell per Airbrush mit seidenmattlack von Gunze Aqueous übersprüht.
Dann wurden die Katzenaugen am Heck mit leuchtrot bemalt und danach mit transparent rot von Tamiya überdeckt. Das transparent rot und orange wurde dann auch für die Rückleuchten und Blinker genutzt.
Die Rückspiegel und die Innenseite der Scheinwerfer wurde mit dem Liquid Chromstift von Molotow bemalt, was einen tollen Spiegeleffekt gibt.

Dann ging es an den Auftrag der Decals. Hier habe ich mich für die Version der Panzertruppenschule entschieden. Die Decals sind von hervorragender Qualität und schmiegen sich recht gut an, was gerade auf der unebenen Fläche der Zusatzpanzerung von Vorteil ist. Auf jeden Fall ist hier starker Weichmacher sehr von Vorteil.
Danach werden die Bereiche der Decals nochmal mit seidenmattlack per Airbrush überzogen und diese damit vor den weiteren Arbeitsschritten geschützt.

Nach der Durchtrocknung geht es dann ans Filtering um dem Anstrich etwas mehr Variation zu verleihen, bzw. Unterschiedliche Flächen etwas voneinander abzuheben.
Filtering heißt das Auftupfen kleiner Farbpunkte von Ölfarbe um die eintönige Farbe zu brechen und einzelne Flächen voneinander etwas abzuheben.
Ich habe verschiedene Ölfarben in dunkelrot, gelb, blau, grau, braun, grün und ocker in kleinen Farbpunkten aufgetupft und versucht an angrenzenden Flächen und auf Luken und Klappen andere Farben zu nutzen als auf der umgebenden Fläche. Dann werden diese mit einem weicher Rundpinsel und Verdünner verteilt und soweit wieder abgetragen, sodass nur ein Hauch eines Farbschleiers zurückbleibt.
Es ist nicht so einfach die richtige Balance zu finden, denn man muss so viel wieder abstreichen, dass die Ölfarbe nicht zu markant ins Auge springt und andererseits so deutlich bleibt, dass nach allen weiteren Schritten unterschwellig genug übrig bleibt dass der Effekt nicht verloren geht.
Danach wie gewohnt mindestens 24 Stunden trocknen lassen.


Danach werden mit schwarzer, brauner und hellgrauer Ölfarbe ein paar helle und dunkle Punkte auf die vertikalen und geneigten Flächen gesetzt und mit einem sauberen Flachpinsel von oben nach unten gestrichen um Laufspuren zu simulieren und die Flächen etwas auflockern. Gerade an Details und Erhebungen kann man darunter dunkle Laufspuren gut darstellen.
Das Ganze muss gut abgestimmt sein - die Streifen dürfen nicht übermächtig ins Auge stechen, aber dennoch genug sichtbar bleiben, dass sie unterschwellig einen interessanten Look für das Auge kreieren.

Insbesondere an den großen Seitenflächen der Wanne macht sich diese Auflo
ckerung ganz gut.

Nach dem Durchtrocknen steht dann das washing auf dem Programm. In diesem Schritt wird eine dunkle, verdünnte Farblösung auf das Modell gebracht, die sich vornehmlich in Vertiefungen und rund um Kanten von Erhebungen zieht und damit dem Modell mehr Tiefe verleiht durch die Erstellung und Betonung einer dunklen Ebene. Man ist erfreut wie dadurch teilweise Rillen und andere kleine Details betont und damit sichtbarer werden.
Ich habe dafür das
Amig 1005 Dark Brown Wash genutzt. Ich pinsel die Fläche an der ich arbeite erstmal mit Verdünner ein, damit ich keine Ränder bekommen von den Bereichen auf denen das Washing eingesetzt wird. Dann mit einem spitzen Rundpinsel washing Lösung aufnehmen und direkt an Details oder Rillen halten - dadurch fließt die Lösung dann durch den Kapillareffekt um die Details und in den Rillen entlang. Flächen, die man noch etwas abdunkeln möchte, kann man mit dem Washing auch vorsichtig komplett überstreichen und ggf. mit Verdünner wieder soweit abnehmen, bis man mit dem Verdunkelungsgrad zufrieden ist.

Auch nach diesem Schritt empfiehlt sich eine ausreichende Trocknungszeit - mindestens 24 Stunden ... aber länger kann nicht schaden.


Als letztes steht dann das Trockenmalen auf dem Programm.
Normalerweise nutze ich dafür verschiedene Ölfarben um mir einen hellen mint Ton zumischen und auf einem Stück Pappe erstmal etwas ruhen lassen und das Öl dadurch herausgezogen wird.
Ich habe jetzt für dieses Modell mal eine fertige Ölfarbe von Abt.502 (ABT240) genutzt, die in ihrer Farbgebung und Helligkeit passend erschien

Mit einem mittelharten Flachpinsel wird etwas von der Ölfarbe aufgenommen und auf einem Stück Pappe ausgestrichen, bis keine Farbe mehr abgerieben wird und nur noch wenige Pigmente im Pinsel verblieben sind.
Damit wird dann das Modell über Ecken, Kanten und Erhebungen gestrichen. Dadurch bleiben die hellen Farbpigmente spezifisch nur an den vorgenannten hängen und betonen diese mit einer Aufhellung. Das Modell erhält dadurch eine weitere Ebene und betont dadurch Details, die ansonsten untergehen.
Im Bereich der Zusatzpanzerung muss man natürlich schauen wie stark und welcje Details man betonen möchte. Ich habe mich hier auf die Kanten und großen Nupsis der Verschraubung beschränkt.


Ganz zum Schluss habe ich im unteren Laufwerksbereich per Airbrush Tamiya XF-52 Buff aufgesprüht um etwas Staub zu simulieren.

Fazit

Sehr schön! Ich war erst skeptisch ob sich ein neuer Jaguar 1 überhaupt lohnt, wenn es doch schon ein Modell von Revell gibt, aber ich bin am Ende doch überzeugt, da dieses neue Modell, abgesehen von den definierteren Details und guter Passgenauigkeit eben auch die Fehler und Mankos des Revellmodells vermieden hat. So hat die Kommandantenkuppel nun die richtige Anzahl an Winkelspiegeln, die Laufrollen haben auf allen Seiten superfeine Details, die Nebelbecher haben Kettchen, Scheinwerfer klare Linsen und die Luken der Besatzung lassen sich alle geschlossen oder offen bauen. Und das allerwichtigste: Die Ketten sind nicht aus Gummi und sind vor allem vom richtigen Typ mit den korrekt geformten Führungszähnen.
Alles in allem sehr gefällig und gut baubar. Ich bin sehr zufrieden.

Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 12/2024 Thomas Hartwig

773 Leser dieses Bauberichts seit dem 12.12.2024

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