Raketenjagdpanzer 3 Jaguar 1
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Der Raketenjagdpanzer Jaguar 1 wurde auf Basis der veralteten Raketenjagdpanzer 2 umgerüstet. Diese Konzeptstudie wurde bereits 1964/65 ins Auge gefasst, aber erst 1978-82 kam es tatsächlich zur Umrüstung von 316 alten Raketenjagdpanzer 2. Dabei wurde eine neue Waffenanlage eingebaut mit dem HOT System, das diverse Vorteile bot und durch ein Trommelmagazin mit acht Flugkörpern schnell automatisch nachgeladen werden kann. Im Fahrzeuginneren können zwölf weitere Flugkörper gelagert werden.
Desweiteren wurde der Kampfraum mit einer Zusatzpanzerung versehen, die durch auffällige Verschraubungen auffällt. Ausserdem wurden Kettenschürzen für diesen Raketenjagdpanzer eingeführt.
Bis zur KWS in den Jahren 1993-1995 war der Jaguar 1 nicht nachtkampffähig - dann bekam er den auffallend großen Ausblickkopf mittig vorn, der neben Tagesoptik und Goniometer eben auch ein Wärmebildgerät enthielt. 157 der Fahrzeuge erhielten diese Kampfwertsteigerung.
Der Jaguar 1 mit Wärmebildgerät ist 6,61m lang, 3,12m breit und 2,55m hoch. Mit Tiefwatschacht kann er Gewässer bis 1,8m durchfahren, hat eine Grabenüberschreitfähigkeit von 2m und eine Kletterfähigkeit von 80cm. Das gefechtsgewicht beträgt 25,5t, die der 29,9l MTU Motor mit 500PS auf maximal 70km/h beschleunigen kann.
Der Bausatz ist eine komplette Neuentwicklung, wobei Teile natürlich vom bewährten und zuvor erschienenen Kanonenjagdpanzer genutzt wurden ist für November 2024 für den Markt angekündigt.
Im stabilen Stülpkarton finden sich:
- sieben graue Spritzlinge
- zwei klarer Spritzling
- Unterwanne
- eine PE Platine
- Textilseil
- Drei 3D Druckteile
- ein umfangreicher Decalbogen
- eine Bauanleitung
Die Detaillierung am gesamten Bausatz bewegt sich auf höchstem Niveau. Einige der Details werden auch durch die beiliegenden, nicht optionalen Fotoätzteile, dargestellt - zum Beispiel die Kettchen für die Nebelbecher oder die Halter für die Benzinkanister.
An den Spritzlingen ist augenscheinlich weder Fischhaut zu finden noch sind auffällige Auswerfer Marken an später sichtbaren Stellen zu erkennen.
Die Ketten bestehen bei diesem Bausatz aus längeren Segmenten und einzelnen Kettengliedern für die Treib- und Leiträder.
Zusätzlich müssen hier noch die Führungszähne einzeln oder auch in Segmenten aufgeklebt werden.
Diese Art der Ketten sind ein guter Kompromiss zu aufwändig zu bauenden Einzelgliederketten oder den bei vielen unbeliebten und oft weniger detaillierten Vinylketten.
Die Unterwanne ist einteilig, die Oberwanne setzt sich aus mehreren Platten zusammen, was recht herausfordernd wirkt. Aber die Passmarken sind wirklich ziemlich hervorragend gestaltet, sodass alle Teile passend zueinander gebaut werden können.
Auch können alle Luken offen oder geschlossen dargestellt werden - der Vorteil hier, dass sie beweglich gebaut werden können, sodass man jederzeit die Luken öffnen und schließen kann.
Bei den Nebelbechern auf der Motorraumabdeckung kommen auch die typischen Kettchen als Fotoätzteile zum Einsatz – dies vergessen die meisten Hersteller leider.
Auch hat man die Wahl zwischen dem MG-3 mit oder ohne Schulterstütze. Das Maschinengewehr ist dabei hervorragend wiedergegeben.
Die Waffenanlage des HOT Werfers baut sich aus zwei Halbteilen und den beiden Stopfen vorn und hinten zusammen. Der Werfer wird gesteckt und bleibt seitlich beweglich. Es wird nicht explizit gezeigt, aber man könnte den Werfer auch abgesenkt darstellen.
Die vorhandenen Klarsichtteile sind für die Fahrscheinwerfer, die Heckleuchten, die Winkelspiegel und natürlich die Optiken der Waffenanlage, diese sind schlierenfrei und wirklich gut gearbeitet.
Bei den Optiken hat man die Wahl zwischen der kleinen, frühen Optik und dem großen, kastenförmigen WBG. Beide machen einen guten Eindruck
Die Bauanleitung führt in 16 Bauschritten zum fertigen Modell und ist sehr gut gegliedert und wirkt nicht überladen. Die Zeichnungen sind groß, sauber und verständlich
Zudem wird an den entsprechenden Stellen auf die Verwendung der optionalen Bauteile für die einzelnen Versionen hingewiesen.
Die Farbangaben beziehen sich auf das RAL-System und die Farbhersteller Tamiya, Mr. Hobby. Ammo of Mig, Vallejo, Humbrol und Mission Models.
Als Markierungsvarianten stehen vier Fahrzeuge zur Auswahl:
- Bundeswehr, Panzerjägerkompanie 320, Schwanewede, frühe 1980s
- Bundeswehr, Panzerjägerkompanie 70,
Altenwalde, Winter 1994
- Bundeswehr, Panzertruppenschule,
Munster, 2004
- Bundesheer, Panzerabwehrbataillon 1,
Wiener Neustadt, 2005
Der Bau dieses Bausatzes (Anmerkung in eigener Sache: Dieser Bausatz war der erste Probespritzguss und zeigte noch diverse kleine Macken und Unsauberheiten. Zudem wurde eher auf Geschwindigkeit denn auf Sauberheit gebaut und bemalt!) beginnt mit der Vervollständigung der Unterwanne und dem Bau der Laufrollen sowie Treib- und Leiträder. Die Unterwanne muss zum einen mittig von einer Markierung für einen Stützrollenhalter befreit werden, den man vorsichtig mit einem Skalpell entfernen kann. Am Wannenende finden sich je zwei Aussparungen von denen eine mit einer Radaufnahme und die andere mit einem entsprechenden Teil verschlossen werden soll.
Jedenfalls sollte man beim Schließen der Öffnung darauf achten, dass man das Verschlussteil ganz exakt und eben einsetzt und verklebt - und wer ganz akribisch ist, lässt noch Flüssigspachtel in die Nähte laufen und verschleift das Ganze später.
Danach kann die Wanne dann mit den Anbauteilen der Stützrollenhalter, Endanschläge, Radstationen und Stoßdämpfer vervollständigen. Die Teile passen alle astrein zusammen, die Radstationen haben in ihren Aufnahmen allerdings ein wenig Spiel, sodass man nach dem einstecken und verkleben schnell prüfen sollte ob alle auf einer Ebene sitzen.
Das geht noch einfacher, wenn man die Laufrollen schon gebaut hat und diese aufsteckt um dann auf einer ebenen Fläche schaut ob auch jedes Rad exakt den Boden berührt. Der Bau der Laufrollen ist nicht schwierig - das Heraustrennen und Versäubern (von 4 Angusspunkten pro Laufrad) ist da schon etwas zeitaufwändiger. Wer bei den Radnaben mit dem Kleber vorsichtig ist, kann die Laufrollen drehbar auf dem Laufwerk halten, was später für die Bemalung durchaus von Vorteil sein kann. Vorsicht beim Aufstecken der Laufrollen, die beiden Seiten sehen recht identisch aus, unterscheidet sich aber im Bereich der Nabe etwas - die Aussenseite sollte die Seite sein ohne den erhabenen Ring am Nabenansatz. Leiträder und Treibräder bauen sich einfach und ohne Probleme zusammen. Während die Leiträder mit einer Nabe ebenfalls drehbar angebaut werden können, müssen die Treibräder am Ende geklebt werden - das würde ich allerdings erst nach dem Aufziehen der Ketten machen, denn dabei sind bewegliche Treibräder schon noch ganz sinnvoll, bzw unabdingbar.
Die Bauanleitung sieht nun den Anbau der Ketten vor, was natürlich problematisch ist, wenn die Kette später am Laufwerk bemalt werden soll. Aber da das Modell Seitenschürzen hat, muss man die Kette tatsächlich nicht rundum bauen und man könnte hier sozusagen schummeln und nur den unteren Teil der Kette bauen und diesen dann auch recht einfach nachträglich nach Bemalung aufziehen und die Enden nach oben über Treib und Leitrad verschwinden lassen.
Für den Testbau habe ich die Kette bereits an dieser Stelle aufgezogen und der Bau war recht human.
Ich habe erstmal alle Segmente und Einzelglieder herausgetrennt und versäubert und auch alle Führungszähne - auch hier aufpassen, dass keines der Teile verloren geht.
Und ganz besonders sollte man die beiden Typen Einzelkettenglieder auseinanderhalten, denn Das Werk hat es erfreulicherweise realisiert, dass die Endverbinderkette für die Bereiche an denen sie um Treib/Leitrad läuft oder an erster und letzter Laufrolle abknickt, mit abgewinkeltem Endverbinder dargestellt ist.
Ich habe pro Seite zwei Stränge zusammengebaut - einmal den oberen Teil und einmal den unteren, inklusive Umläufe. Damit sind beide Verbindungspunkte oben jeweils am Andats des Triebrads und des Treibrads. Hier lohnt es sich wenn man den oberen Kettenstrang vorab baut und durchtrocknen kässt, denn ansonsten machen die jeweils zwei Einzelglieder an beiden Enden Probleme wenn man die Enden mit den Enden des unteren Kettenstrangs, dass sie aus der geraden Linie geknickt werden. Da muss man auf jeden Fall ein Auge drauf haben.
Steht die Unterwanne erstmal auf eigenen Rädern bzw Kette, sollte man den Kleber gut durchtrocknen lassen, damit sich diese in ihrer Position nicht noch verschieben und das Modell später wackelt, bzw. mit den Segmentketten komisch aussieht, weil nicht alle Räder eben sind.
Am unteren Wannenheck können dann Kleinteile wie das Leitkreuz, die Katzenaugen und die PE Teile, die sauber gefaltet werden müssen, wie der Nummernschild-Halter und die Halterung für zwei Ersatzkettenglieder, angebaut werden. Dank Markierungen auf der Wanne alles gut und einfach anzubringen.
Dann geht es an den Bau der Oberwanne. Der Zusammenbau besteht zwar nur aus wenigen Großteilen, aber er erfordert volle Konzentration und Achtsamkeit, denn hier steht und fällt das weitere Erscheinungsbild des Jaguars und ob die Oberwanne letztlich direkt auf die Unterwanne passt oder klemmt.
Zunächst sollte man alle Angüsse akribisch genau entfernen und versäubern, dass nicht mehr die kleinste Unebenheit an den Kontaktstellen ist. Auch ist hier wichtig, dass man die Teile einmal trocken zusammensteckt um zu sehen, wie genau diese zusammengehen und ob man sie bis zum spaltenfreien Anschlag zusammenbekommt.
Also - Kampfraumdach G14 in die Aufnahmen von Motordeck H11 einsetzen und mit Schmackes zusammendrücken bis die Kante wirklich ohne Spalten ist, und dann das ganze mit Kleber sichern.
Danach sollte man die beiden Seitenteile anbringen, die auch gleich mit den Kettenschürzen angespritzt daherkommen. Hier wird es dann wirklich tricky, damit diese beiden Teile auch wirklich exakt anliegen und daran dann auch Bug und Heckplatte spaltenfrei anliegen.
Klingt schlimmer als es ist, denn die Bauteile weisen so geniale und exakte Passmarken auf, die ineinandergreifen, dass man wenig Chancen hat die Teile wirklich großartig falsch anzukleben. Dennoch, genau achtgeben und die Teile FEST ineinanderdrücken, denn die Passmarken sind sehr eng.
Auf jeden Fall sollte man gleich danach die Bug- und Heckplatte ankleben und damit den finalen Check machen, dass die Kanten exakt und ohne Spalten aneinandersitzen.
Vorher sollte man natürlich die Bugplatte mit den Bauteilen versehen, die von innen anzubauen sind, wie z.B. das Bug MG, das mit einer Kugel beweglich in der Aufnahme sitzt und von hinten mit einer Platte verschlossen wird. Hier muss man nur schauen, dass die Platte mit ihrem Knick und den beiden Passmarken genau aufsitzt.
Die beiden vorderen Kettenbdeckungen sind ein klein wenig tricky, da die genaue Positionierung aus der Anleitung nicht genau ersichtlich ist. Da aber die Bauteile jeweils über sehr exakte Passmarken verfügen, merkt man beim trocken anpassen recht schnell wie die Teile angelegt werden müssen - das nebenstehende Bild hilft vielleicht zusätzlich.
Nach dem Zusammensetzen aller Oberwannenplatten sollte man alle Kanten nochmal in Augenschein nehmen und auch die Kontaktstelle der Seitenschürzen vorn zu dem vorderen Endstück des Kettenblechs prüfen, dass dort keine Verkantung oder Spalt ist. Das Ganze dann ausreichend trocknen lassen, damit da beim weiteren hantieren auch nichts mehr aufgeht.
Danach gibt es einige Kleinteile wie Winkelspiegel und Werkzeug anzubauen. Das geht und passt alles ganz wunderbar. Beim seitlichen Werkzeug müssen erst noch die Basishalterungen angeklebt werden - hier muss man drauf achten, dass man sie an den richtigen Stellen und richtigherum anbaut.
Auf dem Kampfraumdach kann man dann auch die drei Lukendeckel anbauen. Erfreulicherweise lassen sich alle 3 wahlweise offen oder geschlossen bauen, da alle tatsächlich beweglich anbaubar sind, sodass man diese nach Lust und Laune auch später noch öffnen und schließen kann. Bei Fahrer und Beifahrerluke muss man indes nur aufpassen, dass man die jeweils beiden recht winzigen Halterungen zum einen richtigherum anklebt und dass kein Kleber an die Zapfen der Luke kommt.
Da keine Inneneinrichtung enthalten ist, machen offene Luken nur dann Sinn, wenn man Figuren hineinstellen möchte.
Dann - oder auch schon vor dem Anbau der Kleinteile (was ich tatsächlich bevorzuge, da man beim hantieren nichts abbrechen kann) - kann man Ober- und Unterwanne miteinander verbinden. Ich empfehle die Oberwanne erstmal trocken aufzulegen und zu schauen ob sie überall direkt anliegt oder ob irgendwo noch Unsauberheiten sind, die die nahtlose Verbundung verhindert.
Bei mir saß alles gut sodass die Oberwanne einfach auf die Unterwanne gelegt werden konnte und diese an Front und Heck direkt gut aufsaß!
Auf dem Motordeck wird dann der große vordere Lüftergrill angebaut, bei dem man aufpassen muss, dass man die wunderschönen, fein angespritzten Handgriffe nicht abbricht. Dazu werden der Auspuff und die Nebelwurfbecher angebaut - der Auspuff von der Drehrichtung her ist frei positionierbar, man muss tatsächlich schauen, in welcher Position das Original angebaut war.
Die Nebelwurfbecher werden auf ihre Grundplatten aufgeklebt und bevor mal die Beine des Gestells anklebt oder auch das Ganze auf dem Motordeck verklebt, sollte man die Kettchen vorher an die einzelnen Becher mit Sekundenkleber anzubringen und in Form zu biegen.
Die Passnuten machen es zum Glück recht einfach die Becher exakt einzupassen - dennoch sollte man schauen, dass die Fächerung exakt und gleichmäßig ist und der Winkel der Erhöhung auch bei allen eben ist.
Weiter geht es dann an der hinteren oberen Platte. Hier wird der große Staukasten zusammengebaut, was recht einfach vonstatten geht und auch die feine Reling gut dargestellt ist. Der Anbau an die Heckplatte ist einfach, aber man sollte schauen, dass dieser dann exakt anliegt und gerade ausgerichtet ist.
Desweiteren werden die Halterungen des Abschleppseils, die Rückleuchten und Scharniere der Heckplatte angebaut - alles wirklich schön und gefällig.
Auch die Abschleppkupplung die Halterungen mit T-Zughaken sind sauber und fein detailliert und lassen sich einfach ausgerichtet an die Wanne kleben.
Das Abschleppseil wird aus zwei Kauschen aus Plastik und dem beiliegenden Seilmaterial zusammengebaut. Eine Kausche wird dann eingehängt und das Seil obenrum drapiert (ggf fixiert) und die andere Kausche auf der anderen Seite eingehängt.
Danach kann man dann auch die Kanisterhalterungen und die beiden Extra Stauboxen zusammenbauen und ankleben. Wichtig ist dass das Abschleppseil zuvor angebracht wurde, da man sonst mit diesen Anbauteilen nur noch schwer herankommt
Die beiden Kanister setzen sich aus je zwei Halbteilen, den Griffen und Verschuss zusammen - sieht sehr gefällig aus.
Der Bau der Kanisterhalterungen aus PE Blechen erfordert etwas Fingerfertigkeit diese exakt so zu knicken, dass sich eine Halterung ergibt, die exakt ausgerichtet ist und nicht verzogen ist, was bei den dürren Streben ganz schnell passieren kann. Das Einsetzen der Kanister erfordert nochmal Aufmerksamkeit, dass man die verklebte Halterung nicht wieder auseinanderdrückt. Mit den beiden Plastikhalterungen setzt man diese an der Heckwand an und die Markierungsschlitze setzen den Halterungen in der Breite enge Grenzen, sodass man schauen muss, dass die Halterungen sowohl an der Wanne als auch an den Kanisterhalterungen entsprechend sitzt.
An der Rückwand des Aufbaus wird ein Lüftergräting und winzige Haken und Halterungen angebaut - hier muss man lediglich aufpassen, dass einem keines der winzigen Teile wegfliegt und dem Teppichmonster geopfert wird.
Weiter geht es an der Front. Neben den Kleinteilen der Scheinwerfer, Halterungen mit T-Zughaken, Rückspiegel (in der korrekten frühen Form) und Blinker/Begrenzungsleuchten, muss hier nicht viel mehr angebaut werden.
Die Scheinwerfer sind übrigens hohl gespritzt, sodass man diese nach der Bemalung innen silbern oder verchromen kann, bevor man die durchsichtigen Linsen anklebt.
Bleiben ein paar letzte Teile zum Bau der Waffenanlage und der Waffenoptik. Die HOT setzt sich aus relativ wenigen Teilen zusammen und kann in das Aufnahmeloch des Turmdachs gesteckt werden wodurch diese seitlich beweglich bleibt. Das Starterrohr besteht aus zwei Halbteilen, die man dann ordentlich versäubern und verschleifen sollte, vorn und hinten kommt jeweils eine Abdeckung drauf. Diese müsste man weglassen, wenn man den Jaguar im Schuss darstellen will, denn Das Werk hat erfreulicherweise auch eine HOT Rakete beigelegt, die recht gut aussieht uns nur aus wenigen Teilen besteht.
Bei der Waffenoptik hat man die wahl zwischen der kleinen, runden Optik aus den Anfangstagen des Jaguar und dem neuen großen WBG Klotz. Ich baue einen frühen Jaguar und nehme daher die alte Optik. Hier muss diese auch aus zwei Halbteilen zusammengesetzt und mit einer klaren Plastikscheiben zusammengebaut und oben mit einem PE Teil abgeschlossen werden.
Die Basis wird mit dem Schutzkragen und Waschdüse versehen und das Ganze dann auf das Kampfraumdach geklebt. Hier muss man nur achtgeben, dass man wirklich die beiden Passlöcher trifft und die Optik wirklich gerade ausgerichtet und spaltenfrei aufsitzt. Danach kann man dann den Optikkopf aufkleben.
Damit ist der Bau im Groben beendet.
Die Bemalung erfolgte auch dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Titans Hobby in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und deckt auch die PE Teile zuverlässig. Darüber wurde dann mit weißer Farbe (ATOM 20000) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht. Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht.
Die Unterwanne am Laufwerk habe ich schwarz belassen.
Nun ging es daran Farbe ins Spiel zu bringen. Ich habe mich für eine rein gelbolive Bemalung entschieden und damit den Jaguar in der frühen Konfiguration und Optik.
Ich habe dafür RAL6014 gelboliv 20401 von Amig ATOM verwendet. Diese sind hochqualitativ und lässt sich für eine Acrylfarbe einwandfrei spritzen und man erhält exzellenten Farbauftrag, der sich auch gut bezüglich des Pre-Shadings steuern.
Die Farbwirkung dieses gelboliv gefällt mir recht gut und zusammen mit dem Pre-Shading ergab sich schon ein nettes Farbspiel, sodass ich auf das airbrushen von Highlights diesesmal verzichtet habe.
Dann ging es an das Bemalen der Details - Die Rückleuchten und Blinker vorn habe ich in dunkler Metallfarbe bemalt, die Deckel der Nebelwurfbecher in seidenmatt schwarz, die Laufrollen wurden mit den AK RCM001 Rubber Black Markern und die Auspuffplatte mit Rostfarbe. Mit dem Marker und wenn die Räder noch drehbar sind, kann man die Gummierung wirklich in Windeseile und akkurat bemalen
Die Metallteile der Spaten und die Kanister habe ich mit ATOM gelboliv und einem Klecks ATOM Nato grün bemalt und die Holzteile der Werkzeuge mit der Holzfarbe RCM012 wood bse von AK bemalt.
Dann wurde das gesamte Modell per Airbrush mit seidenmattlack von Gunze Aqueous übersprüht.
Dann wurden die Katzenaugen am Heck mit leuchtrot bemalt und danach mit transparent rot von Tamiya überdeckt. Das transparent rot und orange wurde dann auch für die Rückleuchten und Blinker genutzt.
Die Rückspiegel wurde mit dem Liquid Chromstift von Molotow bemalt, was einen tollen Spiegeleffekt gibt.
Die Ketten wurden an den metallenen Bereichen mit AK 4041 British Khaki per Pinsel bemalt, die Gummipolster außen und Innen mit AK RCM001 Rubber Black Markern und die Kettenführungszähne in RCM012 Aluminum Marker. Selten habe ich Ketten schnelle und angenehmer bemalt - wobei es an Ketten, die noch nicht auf dem Laufwerk sind noch deutlich angenehmer zu bemalen sind..
Dann ging es an den Auftrag der Decals. Hier habe ich mich für die Version 1 entschieden, der PzJg.Kp.320. Die Decals sind von hervorragender Qualität und schmiegen sich recht gut an, wobei es mit den eisernen Kreuzen und den Zahlen auf der gepunkteten und gebolzten Zusatzpanzerung echt schwer ist, diese adäquat anzubringen - hier braucht man auf jeden Fall eine Menge Weichmacher und muss immer wieder die Decals mit einem Wattestäbchen fest andrücken, damit die Struktur augenommen wird.
Zusätzlich (im Nachhinein erkannt) sollte man die Ziffern der "Turm"nummer ausschneiden und einzeln aufbringen, denn die großen Flächen Trägerfilm sind eine Qual.
Und hier ergab sich tatsächlich mal etwas Neues für mich, denn entweder durch die Ansammlung vom Wasser der Decals und/oder der Weichmacher haben sich auf der einen Seite so gesammelt, dass der seidenmattlack von Gunze trüb wurde. Mittelschwere Katastrophe, da sich diese Trübung direkt am eisernen Kreuz und den Ziffern ansetzte. Jetzt war guter Rat teuer.
Nach einigem hin und her überlegen habe ich mich dazu entschlossen aus Maskierfolie exakt passende Masken für die Ziffern und die Kreuze zu schneiden, was gerade bei den gerundeten Ziffern ein nicht zu unterschätzender Aufwand ist. Aber - hat man das geschafft, schön die Decals abdecken und nochmal schnell mit dem gelboliv die weißen Stellen übersprüht.
Wenn der Lack richtig getrocknet ist, werden die Bereiche der Decals nochmal mit seidenmattlack per Airbrush überzogen und die Decals damit vor den weiteren Arbeitsschritten geschützt.
Wie gesagt - beim Aquaeous Lack von Gunze muss man offenbar aufpassen diesen nicht zu dick aufzutragen und kein Wasser auf dem Modell "stehen" zu haben.
Nach der Durchtrocknung geht es dann ans Streaking.
Dabei werden mit schwarzer, brauner und hellgrauer Ölfarbe ein paar helle und dunkle Punkte auf die vertikalen und geneigten Flächen gesetzt und mit einem sauberen Flachpinsel von oben nach unten gestrichen um Laufspuren zu simulieren und die Flächen etwas auflockern. Gerade an Details und Erhebungen kann man darunter dunkle Laufspuren gut darstellen.
Das Ganze muss gut abgestimmt sein - die Streifen dürfen nicht übermächtig ins Auge stechen, aber dennoch genug sichtbar bleiben, dass sie unterschwellig einen interessanten Look für das Auge kreieren.
Insbesondere an den großen Seitenflächen der Wanne macht sich diese Auflockerung ganz gut.
Danach das Ganze wieder ordentlich durchtrocknen lassen bevor es dann ans Filtering geht! Filtering heißt das Auftupfen kleiner Farbpunkte von Ölfarbe um die eintönige Farbe zu brechen und einzelne Flächen voneinander etwas abzuheben.
Ich habe verschiedene Ölfarben in dunkelrot, gelb, blau, grau, braun, grün und weiß in kleinen FDanach werden mit schwarzer, brauner und hellgrauer Ölfarbe ein paar helle und dunkle Punkte auf die vertikalen und geneigten Flächen gesetzt und mit einem sauberen Flachpinsel von oben nach unten gestrichen um Laufspuren zu simulieren und die Flächen etwas auflockern. Gerade an Details und Erhebungen kann man darunter dunkle Laufspuren gut darstellen.
Das Ganze muss gut abgestimmt sein - die Streifen dürfen nicht übermächtig ins Auge stechen, aber dennoch genug sichtbar bleiben, dass sie unterschwellig einen interessanten Look für das Auge kreieren.
Insbesondere an den großen Seitenflächen der Wanne macht sich diese Auflockerung ganz gut.
Nach dem Durchtrocknen steht dann das washing auf dem Programm. In diesem Schritt wird eine dunkle, verdünnte Farblösung auf das Modell gebracht, die sich vornehmlich in Vertiefungen und rund um Kanten von Erhebungen zieht und damit dem Modell mehr Tiefe verleiht durch die Erstellung und Betonung einer dunklen Ebene. Man ist erfreut wie dadurch teilweise Rillen und andere kleine Details betont und damit sichtbarer werden.
Ich habe dafür das Amig 1005 Dark Brown Wash genutzt. Ich pinsel die Fläche an der ich arbeite erstmal mit Verdünner ein, damit ich keine Ränder bekommen von den Bereichen auf denen das Washing eingesetzt wird. Dann mit einem spitzen Rundpinsel washing Lösung aufnehmen und direkt an Details oder Rillen halten - dadurch fließt die Lösung dann durch den Kapillareffekt um die Details und in den Rillen entlang. Flächen, die man noch etwas abdunkeln möchte, kann man mit dem Washing auch vorsichtig komplett überstreichen und ggf. mit Verdünner wieder soweit abnehmen, bis man mit dem Verdunkelungsgrad zufrieden ist.
Die Zusatzpanzerung und Schürzen sind etwas herausfordernd, da man hier die hunderte kleine Vertiefungen betonen kann, es aber auch nicht übertreiben sollte - und es besteht die Gefahr, dass die Flächen dann insgesamt zu dunkel scheinen
Auch nach diesem Schritt empfiehlt sich eine ausreichende Trocknungszeit - mindestens 24 Stunden ... aber länger kann nicht schaden.
Als letztes steht dann das Trockenmalen auf dem Programm.
Normalerweise nutze ich dafür verschiedene Ölfarben um mir einen hellen mint Ton zumischen und auf einem Stück Pappe erstmal etwas ruhen lassen und das Öl dadurch herausgezogen wird.
Ich habe jetzt für dieses Modell mal eine fertige Ölfarbe von Abt.502 (ABT240) genutzt, die in ihrer Farbgebung und Helligkeit passend erschien
Mit einem mittelharten Flachpinsel wird etwas von der Ölfarbe aufgenommen und auf einem Stück Pappe ausgestrichen, bis keine Farbe mehr abgerieben wird und nur noch wenige Pigmente im Pinsel verblieben sind.
Damit wird dann das Modell über Ecken, Kanten und Erhebungen gestrichen. Dadurch bleiben die hellen Farbpigmente spezifisch nur an den vorgenannten hängen und betonen diese mit einer Aufhellung. Das Modell erhält dadurch eine weitere Ebene und betont dadurch Details, die ansonsten untergehen.
Ganz zum Schluss habe ich im unteren Laufwerksbereich hell-sandige und erdfarbene Pigmente mit einem weichen Rundpinsel aufgetupft, die den Staubauftrag nach Fahrten durchs Gelände darstellen sollen .
Sehr schön! Auch hier beim Jaguar war ich erst skeptisch ob sich ein neuer Jaguar überhaupt lohnt, wenn es doch schon ein Modell von Revell gibt, aber ich bin am Ende absolut überzeugt, da dieses neue Modell, abgesehen von den definierteren Details und guter Passgenauigkeit eben auch die Fehler und Mankos des Revellmodells vermieden hat.
So hat die Kommandantenkuppel nun die richtige Anzahl an Winkelspiegeln, die Laufrollen haben auf allen Seiten superfeine Details, die Nebelbecher haben Kettchen, Scheinwerfer klare Linsen und die Luken der Besatzung lassen sich alle geschlossen oder offen bauen.
Und das allerwichtigste: Die Ketten sind nicht aus Gummi und sind vor allem vom richtigen Typ mit den korrekt geformten Führungszähnen. Dazu ist die Darstellung der Zusatzpanzerung mit ihrer Struktur wirklich hervorragend und sehr gelungen
Alles in allem sehr gefällig und gut baubar. Ich bin sehr zufrieden. Da muss ich auf jeden Fall noch einen von bauen.
Preis / Leistung: |
***** |
Passgenauigkeit: |
***** |
Detailierung: |
***** |
Schwierigkeitsstufe: |
***** |
© 10/2024 Thomas Hartwig
1105 Leser dieses Bauberichts seit dem 03.10.2024
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