Der Jagdpanzer 38, im Allgemeinen fälschlicherweise auch als Hetzer tituliert (Hetzer war offiziell als Deckname für das E-10 Projekt vorgesehen), basierte technisch auf dem Fahrgestell des Panzer 38(t). Im Frühjahr 1944 wurden die ersten Versuchsmuster des neuen Panzerjägers produziert und danach mit der Serienfertigung begonnen.
Bis Kriegsende wurden von BMM und Skoda noch 2584 Panzerjäger produziert.
Zum Ende des Krieges wurden 10 Stück des Jagdpanzer 38(t) produziert, die neben einem neuen Dieselmotor mit umgebautem Motordeck eine starr eingebaute Hauptbewaffnung hatten. Das heißt, dass die 7,5cm Pak39 ohne Rohrbremse in die Frontplatte eingebaut wurde und der Rückstoß vom ganzen Fahrzeug aufgenommen wurde. Dadurch konnte der Ausschnitt für die Kanone in der Frontplatte wesentlich kleiner gestaltet und so der Schutz erhöht werden.
Einige dieser Jagdpanzer kamen noch im Mai 1945 zum Einsatz in Prag.
Im Karton des Trumpeter #5524 Bausatzes finden sich über 640 Teile an 4 Spritzlingen und der Einzelgliedkette, Ober- und Unterwanne, PE Teile und ein Decalbogen.
Der Bausatz macht einen übersichtlichen und sehr guten Eindruck. Den umfangreichsten Teil des Bausatzes macht die Einzelgliedkette aus. Dies ist wieder eine Kette von Modelkasten oder zumindest eine sehr ähnliche Kette. Dabei hat man hier die einzelnen Glieder an kleinen Spritzlingsresten, eine Bauhilfe und jeweils zwei winzige Steckbolzen aus Plastik mit denen die Kettenglieder zusammengesteckt werden. Ein irre Arbeit mit Sicherheit, aber dafür eine bewegliche Einzelgliedkette!
Ober- und Unterwanne sehen hervorragend aus und gerade die Oberwanne weist alle korrekten Details der "starr" Version auf, insbesondere die schmalere Öffnung für die Kanone und natürlich die Änderungen am Motordeck für den neuen Dieselmotor. Letzterer wurde zwar nur projektiert und probeweise in ein Fahrzeug eingebaut, sollte aber in Serie gehen.
Der Hammer ist aber dass der Motorraum mit Motor auch im Bausatz enthalten ist! Sowas sieht man sonst sehr selten oder höchstens bei LKW Modellen.
Auch die anderen Details, die den "Starr" ausmachen, sind berücksichtigt, wie die neuen Zugösen vorn, das geänderte Heck und die verbreiterte Kettenabdeckung.
Weitere kleine Details werden durch PE Teile dargestellt, wie vor allem das Motorlüftergitter. Das Kanonenrohr ist ein einteiliges Rohr aus Plastik - immerhin schonmal eine Verbesserung gegenüber den Halbteilen, die man oft vorfindet.
Interessant ist die Tatsache, dass man zum einen unterschiedliche Laufrollen für die vorderen und hinteren Stationen hat und die beiliegenden Laufrollen noch selber um jeden zweiten Bolzen berauben muss - immerhin wird dies explizit in der Bauanleitung vermerkt.
Die Bauanleitung umfasst 14 Bauschritte mit guten, sauberen und übersichtlichen Zeichnungen und verspricht einen recht schnellen Bau.
Ein einseitig, farbig gedruckter DIN A4 Bogen zeigt Bemalung und Markierung von einer Version in Dreifarbtarnung und mit Balkenkreuzen. Die Farbangaben werden für Mr.Hobby, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol angegeben.
Der Bau beginnt mit dem Bau der Unterwanne und der Aufnahme für die Laufrollen. Zuerste werden die Verstärkungen an die untere Kante geklebt. Schon hier muss man aufpassen, dass diese exakt in die Markierungen geklebt werden, da die Räder spnst später evtl. schief stehen.
Die beiden Vorgelege werden aus je drei teilen zusammengebaut - die in der Bauanleitung vermerkten Teile A19 und A20 sind aber in echt C19 und C20.
Die Laufrollenaufnahmen udn Federpakete sind dann jeweils einteilig. Hat den Vorteil, dass sie schnell und unkompliziert anzubauen sind, andererseite ist das Laufwerk damit auch starr und unbeweglich. Das stört mich in diesem Fall aber nicht sonderlich.
Als nächstes werden Treibräder, Leiträder und die Laufrollen aufgesteckt. Dabei ist zu beachten, dass man die Treibräder wirklich nur gesteckt werden, damit diese drehbar bleiben, was das Aufziehen der Kette extrem vereinfacht. Und die Laufrollen müssen noch bearbeitet werden indem von den äusseren Nietenringen jeder zweite entfernt werden muss. Schade dass nicht gleich ein richtiges paar Laufrollen beiliegt, denn die Arbeit ist ein wenig nervig. Man tut gut daran ein entsprechendes Werkzeug benutzt, wie einen "Model Chisel". Dadurch vermeidet man, dass man mit dem Bastelmesser nebenliegende Nieten mitbeschädigt.
Dann geht es an den Einbau des Motorraums. Hier ziehe ich erstmal meinen Hut, dass Trumpeter hier einen kompletten und recht schönen Motorraum beigefügt hat. Ich habe diesen auch eingebaut im Gedanken die große, mittlere Motorraumklappe offenzulassen. Ich kann es jetzt schon verraten - das ist keine Klappe und es lässt sich nichts offen darstellen. Und durch das obere Lüftergitter sieht man später so gut wie nichts. Wenn man ehrlich ist, kann man sich den Einbau des Motors sparen.
Wer es dennoch macht, sollte beim Einbau der Trennwand und Anbauteile immer die Oberwanne testweise aufsetzen um sicherzustellen, dass diese nicht mit einem der gerade verklebten teile kollidiert und dann nicht mehr exakt passt. Insbesondere dann wenn man den Motorraum in einem Block baut und dann einsetzt, wie in der Bauanleitung vorgesehen, dass die Bodenplatte exakt und tief genug in die Stifte gedrückt wird.
Gleiches gilt auch für die Heckwand an der innen ja der Lüfter und Kühler sitzt ... sehen kann man davon niemals etwas.
Auch bei den Kettenblechen muss man aufpassen, dass diese exakt in die vorgegebenen Passnuten eingeklebt wird. Daher genau drauf achten, dass diese nicht irgendwo verkanten oder schief stehen.
Bevor ich im nächsten Schritt die Oberwanne aufgeklebt habe, habe ich den Motorraum bemalt - dies kann man ziemlich grob halten, denn durch das Gitter sieht man später fast nur dunkel. Oberwanne auf Unterwanne erfordert keine große Mühe - nur kurz an allen Seiten prüfen dass sich kein Spalt bildet.
Der Rest geht relativ schnell. Die Kanonenhalterung wird ohne Kleber in die Halterung der Oberwanne gelegt und die Kanonenblende darüber verklebt. Wenn man sparsam mit dem Kleber umgeht, bleibt die Halterung auch höhenrichtbar. Da das Rohr zwar "nur" aus Plasti, dafür aber einteilig ist, habe ich dieses direkt so benutzt und mit der Geschützblende auf die Halterung geklebt.
An den Wannenseiten werden die Halterungen aus PE Teilen angeklebt. Worüber ich mich gewundert habe, dass der Winkel an diesen PE Teilen immer auf der linken Seite ist - egal ob der Hakter auf der linken oder rechten Seite des Panzers ist - aber scheint nach Durchsicht von Fotos richtig so zu sein.
Beim aufkleben des Lüftergitters muss man ganz genau aufpassen, da man mit Sekundenkleber arbeitet - zum einen klebt das Ding eher am Finger als auf der Oberwanne und dass man die kurze Zeit die man hat nutzt das Gitter 100% korrekt aufklebt ohne dass es hinten übersteht oder mit den Luken ins Gehege kommt.
Apropos PE Teile - der Halter für die Kommandatenluke (PE-5) muss mehrfach gebogen werden ... da hätte ich mir ne Schablone gewünscht ... ganz schön fiese Fummelarbeit.
Auf dem Motordeck wird der Lüfter aufgesetzt, bzw. vorher mit PE Gitter an drei Seiten versehen und am Heck der Auspuff aufgeklebt.
Ganz zum Schluss sollen sie beiden Seitenschürzen angeklebt werden - das sollte man aber erst machen, wenn die Kette aufgezogen wurde.
Apropos Kette ... im Bausatz liegt eine augenscheinlich schöne Einzelgliedkette, die mit zwei Boluenteilen seitlich gesteckt werden und beweglich bleiben. Soweit die Theorie. Nachdem ich eine halbe Stunde mit viel Bruch ein paar Kettenglieder zusammenbekommen habe, habe ich das aufgegeben und mit die Friulmodelkette für den Hetzer zugelegt. Diese ließ sich recht schnell zusammenstecken und nach Bemalung und Alterung schnell aufziehen.
Ganz frekig wird es dann ganz zum Schluss ... denn es müssen noch winzige U-Ösen für Tarnmaterial an den Seiten udn Front des Panzers angeklebt werden. Diese erstmal aus der PE Platine zu trennen ohne dass sie verlorengehen, ist schon eine Herausforderung. Und dann müssen diese auch noch ortsgenau mit winzigsten Klebepunkten platziert und angewinkelt werden.
Ich habe danach noch hauchdünnen Kupferdraht durchgetüddelt um einen entsprechende Schnur für Tarnmaterial darzustellen.
Den Abschluss bildet die Antenne - hier habe ich die wunderschöne, konisch geformte Antenne von RB aus Metall genommen. Da dise aus messing ist, ließ sie sich auch gut mit dem Messingfärbemittel von Uschi von der Rosten brünieren, was die Bemalung sehr erleichtert. Und dank des dünnen Stifts unten an der Antennen kann man diese auch ganz einfach in den Sockel einbohren.
Damit ist dann der Bau beendet.
Zunächst wurde das komplette Modell mit Chaos Black aus der Sprühdose von Games Workshop grundiert. Dann wurde das komplette Modell mit AK714 dunkelgelb aus dem "Gemran Late War Color Set" gebrusht und ein wenig die horizontalen Flächen mit weiß aufgehellt.
jetzt wurde es interessant. Da die Hetzer (starr) mit einem scharfkantigen und festgelegten Tarnmuster ausgestattet waren, wäre natürlich eine Schablone schön. Also kurz mit MXpression telefoniert und siehe da: so etwas ist quasi fertig. Also erhielt ich kurze Zeit später die Lackierschablone, die auf diesen Bausatz zugeschnitten ist. An dieser Stelle nochmal 1000 Dank dafür!
Für jede der Tarnfarben steht auf der Selbstklebefolie der entsprechende Umriss zur verfügung. Da gelb am wenigsten vorhanden ist, war es sinnvoll gelb als Grundfarbe zu wählen. Dadurch muss man am wenigsten Schablonenteile auf den Panzer bringen und ausrichten.
Man muss natürlich ganz genau schauen wo und wie genau die einzelnen Tarnflecken auf das Modell gehören ... da soll man sich auch ruhig Zeit für nehmen, denn an den Übergängen zu den anderen Flächen des Panzers schließen sich ja weitere Fleckverläufe an und jede Ungenauigkeit setzt sich dann weiter und weiter fort. Aber keine Bange - das ist alles machbar.
Nahtstellen und Bereiche über Unebenheiten sollte man vorsichtig mit Maskol verschließen.
Dann folgt der nächste Durchgang mit Farbe - diesmal die Farbe die am zweitwenigsten im Tarnmuster vertreten ist - in diesem Fall ein rotbraun.
Ich habe daher also den ganzen Panzer mit wenig Druck mit AK717 ebenfalls aus bereits besagtem AK Farbset gebrusht. Leider hat sich dieses für meinen Geschmack als deutlich zu rot erwiesen.
Nach dem ordentlichen Durchtrocknen der Farbe geht es an die nächste Runde Schablonenkleberei. Diesmal müssen die Fleckenteile aufgebracht werden, die die eben aufgebrachte rotbraune Farbe verdecken. Dabei setzen sich diese häufig direkt an die bereits vorhandenen Schablonenteile an, sodass man gute Anhaltspunkte hat.
Auch hier muss man die Nahtstellen zwischen den Schablonenflecken wieder mit Maskol sicher verschließen bevor es zum finalen Sprühvorgang kommt. Insbesondere an dem Lüftererker auf dem Motordeck ist es gerade hier schwierig, da einige Flecken über Eck liegen und die Schablone nicht stark genug klebt um die Knicke zu halten. Dann wird die letzte Farbe, ein blasses grün, gebrusht. Dazu habe ich AK715 dunkles Resedagrün ebenfalls aus dem besagten Farbset benutzt. Wenn diese Farbe getrocknet ist, kann man die aufgebrachten Schablonenteile wieder gaaanz vorsichtig abziehen.
Das Kanonenrohr wurde mit XF-63 German Grey gebrusht um ein wenig Abwechslung in das Farbspiel zu bringen.
So steht er nun da - das Tarnmuster perfekt, die Schablone hat also 1A funktioniert!
Zunächst habe ich markierungen aufgebracht ... das Balkenkreuz vom Decalbogen habe ich verworfen, da mir diese zu klobig aussahen und vor allem nur zwei waren. Daher habe ich welche von Archer an den Seiten und am Heck und dann eine Fahrzeugkennung. Hier wollte ich mal innovativ sein und habe diese vorn im unteren Bereich aufgebracht. Historisch lässt sich das nicht belegen ... Benutzt habe ich dafür Aufreibezahlen aus dem Sortiment von Archer.
Und nun? ... die Farben sagen mir nicht so richtig zu ... das gelb zu blass, das grün zu bläulich und das rotbraun deutlich zu rot. Ich habe dann angefangen mit gelber Ölfarbe Filter aufzubringen, die zumindest dem zu blassen gelb und zu bläulichen grün helfen sollten. Dem rot habe ich versucht mit einem braun-Ton beizukommen ... aber so richtig geholfen hat es offenbar nicht. Immerhin ist die Farbintensität etwas gemildert.
Als nächstes stand dann die Detailbemalung auf dem Programm. Die Werkzeuge wurden mit einfacher Metall und Holzfarbe entsprechend mit einem feinen Pinsel bemalt. Die Gummierung der Laufrollen mit einem dunklen Gummiton aus dem Lifecolor Set CS27 und das MG mit einem seidenmatten schwarz.
Den Auspufftopf habe nach Anregungen aus dem TankArt Buch #1 von Mike Rinaldi behandelt und 4 verschiedene Rosttöne aus dem Lifecolor Set CS10 zusammen mit Pigmenten verwendet und entsprechend aufgetragen. Hat etwas gedauert bis ich wirklich zufrieden war.
Den besonderen Kuck, so denke ich, hat der Topf bekommen durch die Sprenkel grüner Restfarbe, die ich vorsichtig mit einem Stück Schaumstoff aufgetupft habe.
Als nächstes geht es dann daran dunkle und helle vertikale Verlaufsspuren aufzubringen.
Dazu habe ich einige Mittelchen Streaking Grime und Dust von AK Interactive mit einem feinen Pinsel aufgetragen und dann mit einem Flachpinsel und Verdünner dann wieder soweit abgerieben, dass sie nur marginal sichtbar bleiben. Dabei ist mir aufgefallen, dass die hellen Dust Farben schon nach kurzer Zeit sehr hartnäckig sind und sich nur schwer wieder entfernen lassen - also hier nicht zu lange warten.
Danach folgt ein washing mit Dark brown washs AK-045. Dabei habe ich versucht wirklich nur auf die entsprechenden Details zu konzentrieren ... die ganzen Nieten sind jedenfalls ein dankbarer abnehmer und bringen deutlich mehr Tiefe in diese bereiche.
nachdemd as washing ordentlich angetrocknet ist, wird noch mit einem sehr hellen mintgrün, das ich mir aus Ölfarben gemischt habe einmal trockengemalt, dass alle Kanten und Erhebungen mit dieser hellen Farbe nochmal extra betont werden.
Zum Abschluss folgt die Kette. Diese Metallkette von Friul habe ich zunächst in Essing eingelegt und abgewaschen um sie dann mit dem Brünierungsmittel von Uschi von der Rosten dunkel zu färben. Danach folgte noch eine Behandlung mit dem AK Track Wash und einem abschließenden Abreiben der Laufflächen mit Steel Pigments von AK.
Nach dem Aufziehen der Ketten habe ich mir dann aus Gipspulver und Pigmenten noch ein bisschen Matsch angerührt und diesen erst per Pinsel grob auf das Modell getupft und zum Abschluss ein paar Spritzer per Luftstom aus der Airbrush vom pinsel auf das Modell geblasen.
Mit hellen Pigmenten und einem weichen Pinsel wurden dann Räder, Kette und die unteren Bereiche der Wanne noch ein wenig mit Staubauftrag behandelt und damit die Arbeiten abgeschlossen.
Ein schöner, kleiner Bausatz, der mit der Machart und Teilequalität zu überzeugen weiß. Der Motorraum ist eine nette Beigabe, aber solange man keinen aufgesprengten Panzer darstellen will oder mit Sägearbeiten eine Luke offen darstellbar macht, leider sinnlos. Sowohl Anfänger als auch Profis können ihre Freude an diesem guten Stück haben, zumal für rundr 30 Euro kann man hier nicht viel verkehrt machen.
Preis / Leistung: |
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Paßgenauigkeit: |
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Detailierung: |
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Schwierigkeitsstufe: |
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© 08/2013 Thomas Hartwig
13056 Leser dieses Bauberichts seit dem 17.08.2013
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