Der Fennek (benannt nach dem gleichnamigen Wüstenfuchs) ist ein leichter 4-Rad-Panzerspähwagen, der seit 2003 bei der Bundeswehr (212 Fahrzeuge) und der niederländischen Armee (410 Fahrzeuge) eingesetzt wird. Der Nachfolger des Spähpanzers Luchs ist das Hauptwaffensystem der Heeresaufklärungstruppe. Die ersten Erprobungsfahrzeuge wurden im Mai 1997 ausgeliefert. Die vier Fahrzeuge wurden einer technischen Erprobung und einem Truppenversuch unterzogen. Der erste Spähwagen Fennek wurde am 10. Dezember 2003 an der Panzertruppenschule in Munster an die Truppe übergeben. 178 Fahrzeuge gehen an die Panzeraufklärer, 24 an die Pioniertruppe als Nachfolger des Transportpanzers Fuchs. Weitere 410 Fennek gehen an den zweiten Kooperationspartner dieses bilateralen Gemeinschaftsprojektes, die Niederlande. Im Rahmen eines sogenannten „einsatzbedingten Sofortbedarfs“ wurden für die Artillerietruppe im Jahr 2004 vier der bestellten Fahrzeuge als Beobachtungsfahrzeuge entwickelt und an die Truppe ausgeliefert. Als erste aller Fennek-Varianten wurden diese vier Fahrzeuge ab Herbst 2004 im Rahmen der ISAF in Afghanistan eingesetzt. Erst nach der endgültigen Fertigstellung des eigentlichen Spähwagens der Panzeraufklärungstruppe wurden die Fahrzeuge der Artillerie im Herbst 2005 aus dem Einsatz herausgelöst. Die Artillerie entwickelte zwei weitere Varianten dieses Fahrzeugs für ihre Joint Fire Support Teams. (Quelle: Wikipedia) Mitte 2012 wurden einige Fennek für den Afghanistan-Einsatz mit der FLW 200 - mit 40 mm Granatmaschinenwaffe - auf den Stand Fennek 1 A2 nachgerüstet. Zusätzlich erhielten diese Fahrzeuge einen markanten Bugkastenschutz, 2 neue Munitionsstaukästen zwischen den Heckleuchtenaufnahmen und eine Abschleppstange am Heck. Teilweise wurde ein MG 3 in einer improvisierten Halterung links von der Kommandantenluke befestigt. (Quelle: Tankograd Nr. 5043)
Das Modell von Trumpeter ist hervorragend. Es gibt nur wenige Ungenauigkeiten bzw. fehlende Details - Einzelheiten zum Bausatz kann man in der entsprechenden "Ausgepackt" - Bausatzvorstellung auf dieser Seite nachlesen. Der Resin-Zurüstsatz von Y-Modelle enthält 31 Bauteile, um den Fennek auf die Version 1 A2 nachzurüsten: Für mich gibt es allerdings drei Kritikpunkte, einen größeren und zwei kleinere: 2. Der Bugkastenschutz ist ca. 2 mm zu niedrig. Der Abstand zwischen den oberen und unteren Querrohren ist zu gering. Auf den Originalfotos schließt das untere Rohr mit der Unterkante des Bugs im Bereich der Hauptscheinwerfer ab. Wenn man das Modellteil in die Aufnahmen am unteren Bug einklickt, sitzt der Bugkastenschutz zu hoch. Ich habe daher die Aufnahmen am Bug um ca. 2 mm nach unten verlegt und bringe den Bugkastenschutz etwas steiler an - das fällt nicht besonders auf, aber dafür wirkt es jetzt stimmiger. Zudem muss das Teil innen - vor allem im Bereich des Lochblechs - erheblich abgeschliffen werden (ca. 1 mm), damit es einigermaßen plan auf dem Bug aufliegt. 3. Übersehen hat Y-Modelle, dass die Heckleuchtenaufnahmen am 1 A2 schmaler sind als an der Ursprungsversion. Das sieht man, wenn man die Munitionsstaukästen am Heck anbringt und den Abstand untereinander mit dem Original vergleicht. Ich musste auch genau hinschauen und die Fotos im Tankograd-Heft auswerten, bis ich wusste, woran es lag. Dieser Fehler ist aber leicht zu korrigieren.
Wie üblich beginnt der Bau mit dem Fahrgestell. Trumpeter hat dem Bausatz schöne Gummireifen mit Herstelleraufdruck spendiert. Daher besteht kein Grund, teure Resinreifen zu kaufen. Ich wollte aber zusätzlich abgeflachte Reifen, weil das einfach besser aussieht. Da die Gummireifen innen hohl ausgeführt waren, kam mir die Idee, mittels 2-Komponenten-Modelliermasse (Greenstuff) und einer kleinen Schraubzwinge zu versuchen, einen belasteten Reifen darzustellen. Dazu drückte ich eine kleine Menge Modelliermasse in den Hohlraum des Reifens und presste den Reifen an dieser Stelle mit der Schraubzwinge zusammen. Über Nacht trocknete die Modelliermasse und ich konnte die Schraubzwinge lösen. Die harte Modelliermasse drückt nun die Reifenflanken nach außen und erzeugt den typischen Wulst bei belasteten Reifen. Da die Masse nicht am Gummi haftet, habe ich mit etwas Sekundenkleber nachgeholfen. In den vorderen Radkästen sind Spritz/-Staubschutzbürsten angebracht. Diese liegen dem Y-Modelle-Zurüstsatz bei, sind aber etwas zu dick geraten (da sind die Grenzen des 3D-Drucks eben erreicht...). Um die Bürsten etwas feiner darzustellen, kaufte ich einen Make-Up-Pinsel mit schwarzen Borsten, klemmte einige in ein PE-Biegewerkzeug ein und schnitt die Borsten auf entsprechender Breite ab. Mit Weißleim klebte ich die Borsten dann auf das Resinbauteil von Y-Modelle. Am Heck habe ich mehrere Veränderungen vorgenommen. An der rechten Heckseite befinden sich zwei Grätings, die mittels schöner Ätzteile dargestellt werden. Allerdings sollen die Grätings direkt auf das Plastik geklebt werden - man kann nicht durchschauen. Daher habe ich das Heck (Bauteil C6) aufgesägt, einen kleinen Rand stehenlassen und die Ätzteile angeklebt. Den dahinter liegenden Innenraum habe ich schwarz bemalt. Nicht vorhanden ist die hintere Abschleppkupplung. Es gibt zwar auch Fotos von Fennek in AFG ohne diese, aber da ich gerade am Detaillieren war, habe ich die eben auch schnell gebaut. Vergessen hat Trumpeter das Windenseil am Bug. Hier reicht es, die Seilführung vorne rechts neben der Abschleppkupplung aufzubohren und ein kurzes Stück Abschleppseil mit einem Seilauge einzukleben. Die Inneneinrichtung habe ich nach Plan gebaut und bemalt, aber ohne viel Aufwand bei der Detaillierung und Mikrobemalung zu treiben. Da ich die Seitenfenster mit dem Blendschutz verdecken wollte, sieht man vom Innenraum sowieso fast nichts. Sorgfältig arbeiten muss man beim Anbringen der Bauteile für den Bug (C1, C2, C10, E64/65). Es empfiehlt sich (so habe ich es gemacht), vom Bauplan abzuweichen und erst diese Teile zu verkleben und den Aufbau (upper hull) danach anzupassen. Wer übrigens das Teil C1 (der Deckel am Bug) in der Bauanleitung sucht... das hat Trumpeter schlicht und einfach vergessen.
Der Aufbau inklusive "Beobachtungs- und Aufklärungsausstattung" (der Sensorkopf mit den Optiken) baut sich gemäß Bauanleitung zügig, hier gibt es keine Probleme. Das Gräting hinten rechts und die Scheibenwischer habe ich aus dem PE-Satz von TETRA genommen - diese sind besser detailliert als die Bausatzteile. Nachdem die Bausatzteile verbaut waren, ging es an die Ergänzungen für die 1A2 - Variante in AFG. Zunächst stellte ich alle Verzurrgurte mit Bleifolie und ein paar Schnallen aus PE dar.
Links neben der FLW befindet ich eine Halterung für 3 MG-Kästen für das cal .50 MG. Diese Halterung mit den MG-Kästen ist im Y-Modelle-Satz vorhanden, allerdings als ein Bauteil. Bei Nutzung der 40 mm GraMaWa ist nur die Halterung ohne MG-Kästen zu sehen. Daher habe ich die Halterung aus Plastiksheet nachgebaut. Eine weitere Ergänzung sind zwei kleine Antennen und deren Kabelführung. Im Tankograd-Heft sind 2 schöne Fotos vom Dach zu sehen, die ich als Vorlage für diese Ergänzung verwendet habe. Die silberfarbenen Antennen sind ca. 40 cm lang und sitzen in flachen schwarzen Antennenfüssen. Die Kabelführung läuft offen oder unter einer Blechabdeckung zu einem Durchbruch im Dach direkt rechts hinter der FLW-Bediener-Luke. Die Antennenfüsse habe ich aus einem Stück Gießast geschliffen, die Antennen sind aus dem Draht, der den neueren Revell-Bausätzen beiliegt. Die Verkabelung besteht aus Bleidraht, die Blechabdeckung ist aus Plastiksheet. Die Fenneks in AFG hatten meist einen Blendschutz vor den Seitenfenstern. Dieser besteht aus feinem Netzgewebe, das zu einem gewissen Grad durchsichtig ist, so das die Besatzung noch etwas sehen kann. Mir fiel eigentlich nur ein Material ein, mit dem ich dieses Gewebe darstellen konnte - Nylonstrümpfe. Ich schnitt ein Teil aus, spannte dieses auf ein Stück Pappe und spitzte es schwarz. Nach dem Trocknen zeigte sich, dass das Nylon relativ unflexibel geworden war, so dass ich die passenden Teile sauber mit der Schere ausschneiden konnte. Das Nylon klebte ich mit Weißleim über die Fenster; wobei ich bei den größeren Seitenfenstern vorher die Nieten/ Schraubenköpfe abschliff. Die Rahmen sind aus Tamiya-Klebeband, die ich mit kleinen Quadraten aus Klebeband bzw. kleinen Plastikscheiben detaillierte. Das rote Fliegersichtzeichen ist ebenfalls aus eingefärbtem Tempo. Die große Antenne ist aus einem Antennensatz von Leopard Club (für die kanadischen Leos). Die Wasserflasche ist aus dem Zurüstsatz von Meng, die Klebebänder zur Befestigung sind echtes Paketklebeband (das hauchdünne bräunliche aus dem Baumarkt oder von der Post), das grün bemalt wurde. Das Abspannseil ist aus 0.1 mm Draht. Die Rückspiegel habe ich mit Spiegelfolie von Echelon beklebt (für den Boxer; Nr. 357998)
Zunächst grundierte ich das Modell mit Vallejo Surface Primer Grey. Danach erfolgte der AFG-Dreifarbanstrich gemäß Tarnplan mit Sandbeige (Ammo of MIG) über Bronzegrün, Sandbraun (Vallejo) über Lederbraun und Helloliv (Vallejo) über Schwarz. Decals/ Beleuchtung Alterung Beim Modell selbst begann ich mit einem dezenten Chipping mittels Schwamm-Methode. Ich beschränkte mich auf einige Kanten, Handgriffe usw. Die Bw-Fahrzeuge in AFG waren nicht in monatelange Kampfhandlungen verstrickt, daher sucht man extreme Alterungsspuren meist vergeblich. Als Abschluß erfolgte das Auftragen von Staub und Schlammspuren. Die Radkästen wurden dabei mit einer Mischung aus Pigmenten und Fixierflüssigkeit ordentlich eingeschlammt. Im Gegensatz dazu wird beim Rest des Modells etwas dezenter vorgegangen. Dazu nutzte ich an Bug, Heck und den Seiten dieselbe Methode wie bei den Rädern, nämlich das Auftupfen der Washable Dust-Pigment-Mischung, diesmal mit einem Schwamm. Durch die Wasserlöslichkeit kann ich einen zu intensiven Effekt problemlos abschwächen, in dem ich mit einem angefeuchteten Taschentuch das Material soweit wegtupfe, bis der Effekt passt.
Mit dem Fennek hat Trumpeter einen Bausatz abgeliefert, der keine Wünsche offen läßt. Die Detaillierung ist absolut top; die von mir oben angesprochenen kleinen Mängel kann jeder halbwegs begabte Modellbauer problemlos beheben. Bereits aus dem Kasten gebaut erhält man ein sehr schönes und detailliertes Modell.
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