Der Faun (Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg) L900D wurde in der Zeit von 1937 bis 1939 gebaut und auch ausgeliefert. Der L900D wurde auch mit einer geschlossenen Holzkabine an diverse Truppenteile ausgeliefert. Entwickelt wurde dieser Fahrzeugtyp um eine höhere Beweglichkeit der Panzerverbände zu erreichen, was einen schnelleren und Panzerschonenden Transport zum Einsatzort bedeutete. Allerdings wurde der Fahrzeugtyp auf Grund der mangelhaften Geländegängigkeit und Wendigkeit wieder eingestellt.
Der vorliegende Bausatz ist von der Firma Elite, welche diesen LKW als Panzertransporter für den Panzer I und II seit langem im Sortiment hat. Mein Lkw lag mindestens schon 1 oder 2 Jahre im Keller bevor ich diesen aus dem Dornröschenschlaf geholt habe. Beim öffnen der Schachtel wurde mir auch klar, warum ich diesen LKW nicht gebaut habe. Der „Freund“ welcher mir diesen Bausatz geschenkt hat, hatte freundlicherweise die Hinterachsen aus der Schachtel genommen und vergessen, diese wieder hineinzulegen. Da stand ich nun. Ich habe Familie Moers angeschrieben und umkostenpflichtigen Ersatz gebeten. Herr Moers hat mir nach ca. 4 Wochen einen netten Brief geschrieben und die beiden fehlenden Achsen kostenlos beigefügt. Das nenne ich Service. Vielen dank noch einmal an dieser Stelle.
Einige Punkte haben mir allerdings nicht gefallen, so dass ich hier mit Evergreen aufgebessert habe. So habe ich z. B. die Blattfedern erneuert, da mir diese nicht fein genug waren. Der Witz an der Sache ist ja der, dass man die Blattfedern später fast nicht sieht. Egal. Auch habe ich aufgrund von Bruch die Vorderachse überarbeitet. Bei den Trittbrettern waren ein paar Luftblasen, so dass ich hier neue angefertigt habe. Da bei meinem Modell die Türen offen dargestellt werden sollten, habe ich die beiden Türen aus Plastiksheet erstellt und mit den Türgriffen versehen. Das Verdeck habe ich ebenfalls neu erstellt da mir der Resinguß nicht gefallen hat. Hierfür habe ich Draht gebogen und die Spriegel angelötet, danach mit Taschentuch und Wasser+Ponal das Verdeck „bespannt“. Zum Schluß wurden die Winker noch mit neuen Halterungen versehen und die Spiegel mit Draht und kleinen Scheiben eingesetzt.
Nach der Montage der einzelnen Bauteile habe ich mich an die Lackierung gemacht. Leider ist dies ein großes Manko bei mir, so dass ich viele Modelle habe aber wenige davon bemalt sind.
Wenn alle Farbtöne ausreichend getrocknet sind, wird das Modell mit Klarlack behandelt und die notwendigen Decals aufgebracht. Da ich keine handelsüblichen Decals verwenden konnte (außer die Nummernschilder), habe ich mir die Decals gemäß Vorlage selbst gedruckt und auf das Modell aufgebracht.
Da mein LKW auf einem Feldweg stehen sollte, habe ich die Reifen mit Vallejo 950 vorgemalt und anschließend mit Farbpigmenten gehandelt. An den Laufstellen wurde die Lage Pigmente abgewischt und mit einem Pinsel und Vallejo 950 trocken gebürstet.
Kommen wir zu den Figuren. Der Soldat auf der Ladefläche ist ein Uraltmodell aus meiner Restekiste und soweit ich das sehen kann von Tamyia. Der Offizier ist aus dem Satz „Balkan 43“ von Dragon und der sitzenden Kamerad ist aus Resin und stammt aus meiner Krabbelkiste. Bei dieser Figur habe ich die Arme ein wenig umgearbeitet, so dass er den abgebrochenen Pinsel hochhalten kann. Wie man sehen kann, ist es sogar dem Offizier unmöglich nachzuvollziehen, wie der Pinsel nach der kurzen Anstreichprobe abbrechen kann. Auch die Anstreichprobe ist keine Fantasie sondern auf einem Originalbild sehr schön zu sehen. Bei der Bemalung meiner Figuren bin ich leider zu ungeduldig, so dass ich hier eine leichte Version der Bemalung bevorzuge. Die Uniformen werden in Tamyia XF-65 vorgrundiert und anschließend mit Vallejo Black Glaze + Vallejo Matt Varnish + Wasser stark verdünnt mit einem großen Pinsel auf die Figur aufgetragen. Da die Uniform jetzt nachdunkelt, sollte man die Figur etwas heller grundieren. Black Glaze hat die Eigenschaft, sich in die Vertiefungen zu setzen und so beim trocknen die Schatten darzustellen. Dazu muß die Figur aber in der Endposition (also in diesem Fall stehend) trocknen können. Ist dieser Überzug trocken, wird die Figur mit Revell 75 trocken gebürstet. Die Gesichterbemalung ist hier etwas schwieriger, da hier noch ein paar Schritte mehr notwendig sind. Die Schritte werden erst richtig deutlich, wenn man eine Büste oder Großfigur bemalt hat, da hier die einzelnen Schritte zu einen sehr guten Endergebnis führen. Das Gesicht wird mit XF-60 grundiert und anschließend mit Ölfarbe Sienna gebrannt bestrichen. Nach 5 Minuten wird dieser Farbton mit einem etwas breiterem Pinsel trocken wieder weggewischt. Es bleibt ein rötlicher Farbton auf der Haut. Nun wird mit Vallejo 955 trocken gebürstet und nach ausreichender Trocknungszeit dieser Farbton mit Vallejo 815 aufgehellt und wieder trocken aufgebürstet. Jetzt gehe ich an die Augen und setze mit Vallejo 918 (Ivory) das weiß, die Pupille mit Hilfe einer Lupe in braun oder blau. Wer einen sehr gut angespitzten Bleistift hat, kann auch mit diesem einen Punkt setzen. Ganz zum Schluß wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, wird die Figur mit Testor Mattlack eingenebelt. Ich empfehle hier an dieser Stelle ein Figurenseminar bei Mako-Modellbau. Hier habe ich viel gelernt und kann die Kurse nur empfehlen, da Mako-Modellbau mit wenigen Schritten zu wirklich guten Erfolgen kommt. Kommen wir zur Grundplatte. Hier ist eigentlich nicht viel zu sagen, außer, dass ich schon wieder den Fehler gemacht habe, das Moltofill Spachtelpulver nicht mit einer Grundfarbe einzufärben. Daher sieht man auch jeden Bruch am getrocknetem Boden. Naja, vielleicht beim nächsten mal. Ich habe mich dafür entschieden, den Wagen auf einem Feldweg darzustellen und hier die Änderungsarbeiten durch die Truppe vornehmen zu lassen. Die Fahrspuren wurden in dem feuchten Moltofill mittels der Finger erzeugt und anschließend mit allen Erdtonfarben die ich finden konnte lackiert. Anschließend habe ich das Gras aufgetragen und mit Farbpigmenten den Boden an einigen Stellen nachbehandelt.
Der Bausatz stellt ein schönes Modell da und ist für jeden Einsteiger gut geeignet. Der Zusammenbau geht schnell von der Hand und die Bauanleitung ist sehr gut gestaltet, so dass keine Fragen offen sind.
© 08/2010 Kai Menzel
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