Demag D7 mit 5cm PaK38

 

Das Original

Der leichte 1t Zugkraftwagen von Demag wurde dort 1934 als Halbkettenfahrzeug begonnen. Die ersten Typen D II 1 und D II 2 waren noch mit 28PS BMW Motoren ausgerüstet. 1936 bekam Typ D II 3 einen stärkeren Motor und war teilweise mit Vollgummireifen ausgerüstet. Der Typ D4 wurde nur auf dem Reissbrett entwickelt .. vorgesehen war ein 65PS Motor . Von 1937 bis 1938 ging der Typ D6 mit dem Maybach Motor NL38 in Serie und war Standardzugmittel für die 3,7cm PaK, SdAh.32, leIG18 und 2cm FlaK.
Von 1938 bis 1944 wurde dann der Abschlusstyp D7 gebaut. Anfangs noch mit dem NL38 Motor, später mit dem 100PS starken HL42 Motor.
Die offizielle Bezeichnung für diesen Typ war "leichter Zugkraftwagen 1t" - Sd.Kfz.10. Insgesamt wurden etwa 17500 dieser Fahrzeuge von Demag, Adler, Büssing NAG, Mechanische Werke Cottbus, MIAG, MNH und Saurer Werke Wien gebaut.
Neben den offiziellen Abarten wie dem Sd.Kfz.10/1 "Gasspürkraftwagen", Sd.Kfz.10/2 "Entgiftungskraftwagen", Sd.Kfz.10/3 "Sprühkraftwagen", Sd.Kfz.10/4 mit 2cm FlaK30 und Sd.Kfz.10/5 mit 2cm FlaK38 und gepanzerten Aufbau, waren auch "inoffizielle" Feldumbauten mit 3,7cm und 5cm PaK zu finden.

Der Bausatz

Schon vor Jahren angekündigt, ist nun im Juli 2003 endlich der Bausatz des Demag mit 5cm PaK erschienen.
Im Karton finden sich 3 Spritzlinge für das Fahrzeug und 2 weitere für die PaK. Die Teile an sich sind sauber gespritzt und mit ansprechender Detailierung. Die Kette besteht teilweise aus Segmenten, wie man es z.B. vom SWS kennt. Die Kanone ist recht ansehnlich und sogar das Rohr mit Mündungsbremse weiss zu gefallen. Dazu gibt es ein paar kleine Zubehörteile wie Eimer, Kanister, Munition ... . Allein ein paar Auswerferstellen trüben das Gesamtbild ... doch hier kann man per Spachtel schnell Abhilfe schaffen.
Die Abziehbilder bieten die Möglichkeit für 3 Fahrzeugvarianten, allesamt an der der Ostfront ... die Qualität ist durchaus ok, auch wenn die Größe nicht so hinhaut, doch dazu später mehr.
Die Bauanleitung führt in den ersten 14 Schritten gut und übersichtlich durch die Teile zum Bau des Fahrzeugs. In weiteren 4 Schritten der Bau der Kanone ... allesamt keine großen Probleme.

Der Bau

Der Bau gestaltet sich recht einfach. Die Unterwanne wird ohne große Probleme mit dem fahrerraum mit Sitzen, Hebeln und Armaturenbrett versehen und kann so schon komplett in die Unterwanne eingesetzt werden, ohne dass größere Probleme auftauchen. Die beiden Schiebewände an den Seiten von Fahrer und Beifahrer kann man wahlweise hoch oder runtergeschoben darstellen, ich habe mich für die untere Variante entschieden.
Beim zusammensetzen des Motorraumes sollte man sorgfältig und zügig arbeiten um eventuelle Ungenauigkeiten an den Teileverklebungen mit noch feuchtem Kleber verschieben zu können. Dies kann, muss aber nicht, auftreten. Beim Zusammen- und Aufsetzen der Teile 109, 110 und 111 musste ich diese bis zum abtrocknen des Klebers in Form halten, da sonst unschöne Spalten entstanden wären.
Teil 111D sollte man auf der Innenseite von den furchtbaren Auswerferstellen befreien.
Das Laufwerk ist erfreulicherweise abseits vom Fahrzeug auf getrennten Wannenseiten zu montieren. Ich habe dies daher schon vorweg grundiert und mit der späteren Fahrzeugfarbe versehen, die Gummierung der Räder aufgemalt und dann zusammengebaut und mit der Kette versehen. Diese besteht aus Einzelstücken und etwas längeren Segmenten. Hier muss man beim Zusammenbau dann sehen, dass die Segmente so liegen, dass sich ein realistischer Durchhang ergibt. Wenn man irgendwann mit der Bemalung des fahrzeuges fertig ist, kann man mühelos die beiden Kettenwerke an den Seiten ankleben und vermeidet so das Risiko die Kette bei der Bemalung wieder zu beschmutzen.
Das Fahrzeug wird desweiteren mit Kleinteilen verfeinert, wie den Beleuchtungseinrichtungen (scheint so, dass das Kolonnenfahrgerät nur verkehrt herum angebaut werden kann), hinteren Schmutzfängern, sowie dem hinteren Aufbau. Dieser besteht aus mehreren Streben und Seitenwänden, die sich aber problemlos zusammenkleben lassen. Abschließend bekommt das Fahrzeug noch ein paar Kisten und wahlweise Kanister, die die Optik noch etwas aufwerten. Ausserdem kommt das zurückgeklappte verdeck noch an Ort und Stelle, das tatsächlich auch an dieser Version beibehalten wurde.
Es folgt der Zusammenbau der 5cm PaK, der mit dem Entfernen, bzw. Abtrennen einiger Teile von Teil 14A beginnt. Kein Problem! Der Rohrschlitten wird beweglich gelagert und allgemein ist die ganze Aufhängung mit angenehm wenigen Teilen und trotzdem ausreichender Detailierung bewerkstelligt. Beim Rohr muss lediglich die andere Hälfte der Mündungsbremse und Teile des verschlusses angebaut werden. Der Anbau des Geschützschildes an das geschütz erfordert etwas Fingerfertigkeit um die Streben genau in die Löcher zu bugsieren, ohne das ständig eine wieder herausrutscht.
Das fertige Geschütz wird dann auf einen recht einfachen Tragebalken aufgesetzt, der im Heckaufbau des Halbkettenfahrzeugs eingesetzt wird. Ein wenig Zubehör wie Eimer, Granaten und leere Hülsen können hier noch etwas Leben reinbringen. Die Hülsen habe ich für die bessere optik aufgebohrt, da eine geschlossene, leere Hülse doch zu komisch aussehen würde. Ob die Abmessungen der Granaten so richtig sind ... man weiss es nicht.
Damit ist der Bau auch schon ohne größere Probleme erledigt.

Bemalung/Alterung

Die Bemalung sollte für ein Fahrzeug an der Ostfront sein ... ich überlegte mir einen sandgelben Anstrich, der aber durch die Abnutzung teilweise den vorigen grauen Anstrich stellenweise zeigen sollte.
Dafür bemalte ich das ganze Fahrzeug mit Revell Panzer grau Nummer 78 und übersprühte es in den Aussenbereichen (im inneren sollte es grau bleiben, um einen hastigen, feldmäßigen Um-Anstrich auf Gelb zu zeigen) mit Tamiya XF-60. Dies wurde an größeren Flächen noch wieder etwas gehighligted, sowie einige Verlaufspuren mit der Airbrush und bräunlichen Tönen dargestellt. Dann habe ich mit einem Wattestäbchen, das in Spiritus getunkt war, die gelbe Farbe stellenweise wieder abgetragen. Spiritus greift Tamiyafarbe, aber nicht Revellfarbe an ... so verschwand das gelb und das grau kam wieder durch.
Es folgte ein ordentliches washing mit dunklen Tönen aus Ölfarben sowie das obligatorische trockenmalen.
Die Abziehbilder wurden aufgebracht und diese sind relativ gut, passen sich gut und an und glänzen nicht übermäßig.
Allerdings sind die taktischen Zeichen viel zu groß geraten und passen keinesfalls wie in der Anleitung gezeigt womöglich noch auf den linken Kotflügel vorn. Ich habe die Zahl abgetrennt, und neu an das Zeichen positioniert sowie das Zeichen auf den rechten Kotflügel verschoben, was meiner Meinung eigentlich auch richtig sein müsste.
Die Abziehbilder wurden noch einmal mit mattlack überzogen und danach das ganze Fahrzeug mit erdfarbenen Pastellkreidenstaub eingestaubt ... aufgrund der Tarnfarbe fällt dies aber nicht sonderlich auf!

Fazit

Tja, da wartet man Monate, wenn nicht sogar Jahre auf dieses Fahrzeug und im Nachhinein ist es ein recht unspektakulärer Bausatz. Sicher eine ungewöhnliche Version, aber es gibt weder besonders gute Qualität oder Details noch Extras die diesen Bausatz aus der breiten Masse hervorheben würden. Auf der anderen Seite ist der Bausatz grundsolide ohne wirklich Schwächen und auf jeden Fall von jedem Modellbauer zu handhaben, nur halt für das gebotene doch recht teuer. Schön und sinnvoll wäre sicher auch eine passende Besatzung gewesen ...
Möglichkeiten zur Aufwertung gibt es hier natürlich genügend!

Die Bewertung bezieht sich auf das Modell direkt aus der Schachtel gebaut.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

German Armor and Special Units of WW2 - Waldemar Trojca - ISBN 0-921991-73-8Die Halbketten-Fahrzeuge- (Walter Spielberger) - ISBN 3-87943-403-4Axis-Allied Band 9 - Ampersand Publishing - Bezugsquelle: www.zinnfigur.comLeichte Zugkraftwagen der Wehrmacht im Einsatz - Reinhard Frank - ISBN 3-7909-0419-8

© 08/2003 Thomas Hartwig

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