Char 2 C

Das Original

Schon während des ersten Weltkrieges begann Frankreich mit der Entwicklung schwerer Panzer, die sogenannten Char de rupture ( Durchbruchspanzer )
1917 wurde bei der Firma Sosiete des Forges et Chautiers de la Mediterranee ( FMC ) in Seyne , bei Toulon, der Typ 1 A gebaut, ein Fahrzeug von 50 to Gewicht und einer Länge von 9,20 Metern bewaffnet mit einem Geschütz Kaliber 15,5 cm und 2 MG. Die Besatzung bestand aus 6 Mann. Der Panzer wurde von einem Motor mit 250 PS, der dem Fahrzeug, eine magere Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h gab, angetrieben
Mit dem 1919 beider Firma Etablissement Experimentale Franccaise gebauten Typ 1C wurde das Fahrzeuggewicht und die Abmessungen weiter erhöht.
Das 68 to schwere und 10 Meter lange Gefährt hatte einen benzinelektrischen Antrieb, 2 Motoren mit je 250 PS erzeugten über Generatoren elektrische Energie,mit der dann 2 Elektromotoren, jeweils einer für die hinten liegenden Antriebsräder, dem Panzer eine maximale Geschwindigkeit von 8 km/h gaben.
Die Besatzung bestand aus 10 Mann, als Bewaffnung standen ein Geschütz 7,5 cm im Turm und 4 Maschinengewehren im Rumpf zur Verfügung. Die Stärke der Panzerung lag zwischen 13 und 45 mm.
In den folgenden Jahren setzte sich der Trend zu immer größeren und schwereren Fahrzeugen weiter fort.
1925 wurde der Char 2 C bei FMC hergestellt, ein Panzer mit einer Länge von 10,27 Metern 3 Metern Breite und einer Höhe von 4 Meter und einem Gewicht von 70 to, die Besatzung bestand aus 12 Mann, der Antrieb war der gleich wie bei seinem Vorgänger, jedoch konnte deren Leistung auf 600 PS erhöht werden, so das eine Geschwindigkeit von 12-15 km/h erreicht werden konnte.
Das Fahrzeug hatte 2 Türme, im vorderen war eine 75 mm Kanone eingebaut, im hinteren ein MG Kaliber 8 mm, durch Aufbauten zwischen den beiden, war der Schwenkbereich auf 320 Grad des vorderen und 260 Grad des hinteren Turmes begrenzt, Außerdem befand sich 1 MG jeweils links und rechts in seitlichen Erkern, und eins in der Fahrerfront des Fahrzeugs.
Der Panzerschutz lag zwischen 10 und 45 mm. In leichtem Gelände verbrauchte der Panzer 2000 Liter Kraftstoff für 100 Kilometer. Kettenbreite 700 mm !
Von den Typen C 2 und C3 sollten ursprünglich 300 Exemplare hergestellt werden, es wurden aber nur 10 vom C2 gebaut , die dem 51. Panzerbattalion zugeteilt wurden.
Von den 1940 noch 6 einsatzbereiten Fahrzeugen erlebt keines einen Einsatz, sie wurden, da sie bahnverlastet waren, und die Gleise von der Luftwaffe zerstört waren,von den eigenen Besatzungen zerstört.

Der Bausatz

Das Modell ist ein Resin, sprich Gießharzbausatz des französischen Herstellers ADV-Azimut, geliefert in einem schlichten braunen Karton mit einer ebenso schlichten Bauanleitung.
Die beiliegenden Abziehbilderbogen beschränkt sich auf 4 mal Die Nr. 10 in unterschiedlicher Größe, 2 mit dem Aufdruck "Provence" und 2mal die Nr.91.
Die Bauteile sind in 5 Plastikbeutel verpackt, die größeren separat in Luftkammerfolie, die Kettenglieder sind aus Zinn, die Für die Laufwerksabdeckung benötigte 0,5mm starke Plastikcard liegt nicht bei, bei dem Preis von immerhin 150€ eigentlich unverständlich. Ausserdem fehlten bei meinem Bausatz die Stützrollen, die ich nach einer Wartezeit von 27! Monaten, nun endlich erhalten habe.

Der Bau

Die drei Hauptbauteile des Modells waren alle verzogen, die Seitenteile habe ich im heißen Wasserbad und mit einer Heißluftpistole einigermaßen richten können, das Mittelteil mußte aufwendiger behandelt werden.
Um wenigstens den Hauptturm beweglich zu machen, habe, ich ein Loch in die Mitte gebohrt, und eine Schraube durchgeführt.
Die kleineren Teile haben zum Teil große Angüsse. Die Achse des Antriebsrades muß 2mm an der Innenseite verlängert werden damit es in die Aufnahmen paßt.
Als die Führungen für das obere Kettentrum ankleben wollte, mußte ich feststellen, das die Seitenteile der Aufbauten, zu weit hervorstehen. Ich mußte also eine Rille in diese fräsen, weil schon verklebt, blieb keine andere Möglichkeit.
Die Aufnahmen vorne am Fahrzeug, an der der Panzer mit dem Drehgestell zum Bahntransport befestigt wurde, sind oben und unten unterschiedlich. Es gibt keine Bauteilnummern, also ist probieren angesagt.
Am Heck fehlen die unteren Ösen derselben, ich habe sie aus Teilen meiner Grabbelkiste gefertigt. Zur Herstellung der im Bausatz nicht vorhandenen Lauwerksabdeckungen, habe ich Material von Deckeln einer Wattestäbchendose und dem einer Hülle in denen Tonkassetten aufbewahrt werden verwendet. Im Original scheinen diese Abdeckungen aus einer Art Gummimatte bestanden haben, die jeweils mit einer Steckverbindung zusammen gehalten wurde, diese habe ich aus 0,5 mm Draht nachgebildet. Außerdem wurden die Klappen auf den Auspuffrohren, die auf den Fotos aufrecht stehend zu sehen sind, ebenfalls mit Material aus dem Fundus, allerdings liegend, ergänzt.
Die Abdeckungen über den MG,s in den seitlichen Erkern wurden aus dünnem Messingblech mit einem 7mm Locheisen ausgestanzt, und dann geteilt und gebogen.
Bei den Kettengliedern, es lagen 17 Stück mehr dabei als benötigt, ist Nacharbeit angesagt. Damit man die Glieder verbinden kann, müssen die Schlitze mit einer Messerfeile größer gemacht werden. Die Kette sollte man unter dem Fahrzeug schließen, da bei den doch nicht immer gleichmäßigen Abständen, es sollen 68 Glieder pro Seite sein, ein weiteres Teilstück eines Gliedes benötigt wird. An der Unterseite fällt das nicht weiter auf.

Bemalung/Alterung

Der Anstrich des Fahrzeuges wird von Azimut mit Vert Armee angegeben, das wäre bei Humbrol die Nr. 102 = Armeegrün. Die Schürzen der Laufwerksabdeckungen sind auf den schwarzweiß Fotos immer heller als das Fahrzeug, also habe ich für sie H119= hellerdfarbe, obwohl diese Auswahl hypothetisch ist, verwendet.
Die Kette wurde rostbraun gestrichen und mit einem Gemisch der Farben H 84 und H119 verschmutzt. Der Panzer selbst wurde nur leicht Trockengemalt.

Fazit

Das Modell ist wie ich meine,ein Resinmodell.,mit stimmigen Maßen und guter Detaillierung. Die teils dicken Angüsse lassen sich mit geeignetem Werkzeug (Minischleifmaschine) enfernen,hierbei empfehle ich eine Feinstaubmaske zu tragen.Leider wird wohl dieser Bausatz kaum mehr zu bekommen sein. Schade, denn es ist ein Modell, welches schon von den Dimensionen her,die Blicke auf sich zieht!



Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Literatur:

- Heigl's Taschenbuch der Tanks Teil 1 - ISBN 3 469 00277 0
- Walter J. Spielberger Band 12 Beutekraftfahrzeuge und Panzer der Deutschen Wehrmacht - ISBN 3-613-01255-3
- Pierre Touzin: Les Vehicules Blindes Francais 1900-1944
- Broschüre des Panzermuseum Saumur in Frankreich: le Char 2 C

© 12/2007 Joachim Koch

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