Sd.Kfz.251 MilPf Pz


 

Das "Original"

Beim stöbern auf der Homepage "Panzer-Modell" bin auf ein interessantes Bild eines Militärpfarrer Panzers gestoßen. Da ich einen besonderen Spaß an allen ausgefallenen Modellen oder Prototypen und Projekten habe, habe ich mir die Zeichnung herunter geladen und mir überlegt, wie das Modell zu realisieren sei. Es handelt sich dabei um einen Schützenpanzer 251, welcher auf dem Dach einen Tank sowie ein Turm bekommen hat.
Auf der Plattform hinter der Fahrerkabine wurde ein Altar und soweit erkennbar eine Orgel aufgebaut.

Also frisch an´s Werk.

Der Bau

Zuerst habe ich mir einen Bausatz von Tamiya besorgt und die Unterwanne komplett aus der Schachtel gebaut. Nun kam der knifflige Teil. Da ich nur diese eine Zeichnung hatte, musste ich etwas improvisieren. Ich habe mir die Zeichnung in einem Grafikstudio auf 1:35 skalieren lassen und dann die Maße abgegriffen. Zuerst erfolgten die Einschnitte der Seitenwände und das Anpassen der Plattform. Danach habe ich die 4 Platten rechts und links an die Plattform erstellt und angeklebt. Die Plattform ist erst kurz vor der Lackierung angeklebt worden, so dass ein bearbeiten leicht möglich war.

Als zweiter Schritt wurde nun der Fahreraufbau verlängert, damit dort der Weihwassertank montiert werden konnte. Der Tank wurde aus Vollmaterial (Polystyrol) auf Maß gedreht und angepasst. Nun folgte der Turm, welcher mittels Plastiksheet entstanden ist.

Was mir doch starke Probleme bereitet hat, ist die Orgel. Wer sich das Modell ansieht, wird feststellen, dass die Orgel viel zu klein geraten ist. Hier kann der Organist nur spielen, wenn er davor liegt. Vielleicht wurde die Orgel mittels Hydraulik angehoben, so dass ein normal großer Mensch daran spielen kann. Auch der Altar ist wohl nur Makulatur gewesen, denn dieser ist ebenfalls zu klein für einen Menschen. Als besonderen Gag, hat der Zeichner noch eine Treppe mit !!zwei!!! Stufen eingezeichnet. Wozu? Keine Ahnung.

Nach der Fertigstellung der Aufbauten, kam der an sich leichteste Teil, der mich die meiste Zeit aufhalten sollte. Es ging um die Glocke. Über 6 Monate habe ich gebraucht, um die richtige Glocke zu finden. Was habe ich Pupenstuben kontrolliert, sogar an den Lila Schmunzelhasen habe ich gedacht (und nur gezwungener maßen gekauft und gegessen. Ehrlich. Wer klaut so einem lieben Hasen schon die Glocke?) Fündig bin ich in einem Bastelladen in Berlin geworden.

Nun war das Fahrzeug also fertig. Baubeginn: 17.05.2005, Bauende: 20.05.2007. Passt doch. Oder?

Bemalung/Alterung

Jetzt kam noch die Lackierung, welche ich sage und schreibe dreimal überarbeitet habe. Zum Schluss habe ich mich für eine verblichene Wintertarnung entschieden. Vielleicht ist das Fahrzeug ja im Frühjahr irgendwo unterwegs gewesen und die Wintertarnung hat beträchtlich gelitten. Ist ja eigentlich auch egal. Oder? Auf der hinteren linken Fahrzeugseite befindet sich das taktische Zeichen der "Militärpfarrerkompanie auf Halbkettenzugmaschine" . Ist das nicht eine tolle Namensgebung? Dieses taktische Zeichen habe ich aus Rubbelzeichen (Verlinden?) erstellt und Stück für Stück aufgetragen.

Bei der Lackierung bin ich zum Schluß wie folgt vorgegangen. Das Modell wurde Grau vorlackiert und die Wintertarnung mit Weiß wolkig aufgebracht. Nach dem trocknen, wurden die Gebrauchsspuren aufgebracht. Zu diesem Zweck habe ich mir den Grauton neu mit etwas Schwarz angemischt und mittels eines ganz feinen Schwammes aufgetupft. Danach bin ich an einigen ausgesuchten Stellen beigegangen und habe mit einem Pinsel wieder etwas Weiß aufgetragen. Dieses Weiß kann in mehreren Farbnuancen aufgetragen werden und stellt somit die verschiedenen Tarnschichten da. Das Fahrzeug wurde ja wohl nicht nur einmal mit weiß getarnt, sondern öfters.

Anschließend habe ich noch mit meinen Farbpigmenten von MIG Staub und Dreck auf das Fahrzeug gebracht.

Fazit

Da es sich um ein "geistliches" Fahrzeug handelt, musste ein Militärpfarrer her. Da ich weder die Zeit noch die Lust habe, mich mit Figuren zu beschäftigen, wurde Mako-Modellbau mit der Bemalung beauftragt. Ich bin sehr zufrieden mit der Figur und finde, dass sie sehr gut zum Modell passt. Als kleinen Gag, werde ich noch einen Anhänger bauen, auf dem die Bänke, ein "Feldaltar", ein Taufbecken usw. zu finden sind. Mal sehen wie lange ich dafür brauche.



© 12/2007 Kai Menzel

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