Anfangs noch als Mannschaftstransportwagen (MTW), später dann als Schützenpanzerwagen (SPW) bezeichnet, baute das SdKfz. 251 auf dem Chassis des SdKfz. 11 auf. Die Herstellerfirmen Hanomag, Hansa - Lloyd, sowie Borgward produzierten den SPW in diversen Versionen, u.a. eben auch als die Funkpanzerwagen - Version, auf die ich an dieser Stelle mal etwas näher eingehen will: war Anfangs die /3 Ausführung noch als Geschützwagen für das le. IG 18 vorgesehen, schlug man später (Ende 1940?) diese Variantenbezeichnung dem mittleren Funkpanzerwagen zu. Nicht zu verwechseln mit dem Kommandopanzerwagen Sd.Kfz. 251/6! Spielberger zählt allein neun(!) Variationen des Sd.Kfz. 251/3 auf, von denen die Variante V" (Kdo.Fu.Tr. Fu 11 und Fu 12) meiner angedachten Konfiguration am nächsten kommt. Wobei sich die Frage stellt, ob die Variante V" auch wirklich so darstellte. Die Literaturquellen sind sich dahingehend jedenfalls nicht einig! Ich jedenfalls wollte ein Fliegerverbindungs-Fahrzeug darstellen, in dem ein Fliegerverbindungsoffizier (Flivo") die Zusammenarbeit zwischen den Bodentruppen (z.B. Panzer) und der Luftwaffe (z.B. Aufklärung, Punktbombardement durch Stukas) koordinierte. Ich gehe davon aus, daß diese Fahrzeuge der Luftwaffe angehörten. Anders wohl die Fliegerfunktrupp - Sd.Kfz. 251/6, in denen der Regimentsnachrichtenoffizier unterwegs war. Aber das sind nur meine Vermutungen, keineswegs gesicherte Erkenntnisse!
Die - mehr oder weniger - ausführliche allgemeine Fahrzeuggeschichte des Sd.Kfz. 251 Ausf. A ist in diversen Publikationen nachzulesen, deshalb will ich hier nicht weiter darauf eingehen.
Gravierende Unterschiede zu den C- und D Versionen sind - neben den Unterschieden der Fahrzeugwannen - vor allem bei der Inneneinrichtung festzustellen, dazu aber im weiteren Verlauf dieses Berichtes mehr.
Grundbausätze:
SdKfz 251/1 C von Tamiya, No. 35020
SdKfz 251/1 A von Nitto Kagaku, No. 388
AFV Club No. AF 35043 und AF 35044
sowie überzählige Teile aus den Bausätzen 6206, 6217 und 6233 von Dragon
Funkgeräte von MR Models, Ref. Nr. MRA-3509 und MRA-3510
Da es nach wie vor kein korrektes Modell des SdKfz. 251 in einer A- bzw. B Ausführung gibt, musste ich notgedrungen den Umbau selbst wagen, d.h., aus den existierenden Bausätzen zu versuchen, ein annehmbares Modell zu schaffen. Die Fahrzeugwanne selbst neu aufzubauen traute ich mir im Sommer 2001 nicht unbedingt zu - und ein bisschen Übung in Schleifen und Spachteln konnte ja nicht schaden...
Die C Ausführung von Tamiya ist ja bekanntlich 5mm zu schmal (erstaunlicherweise ist die Motorpartie und der Fahrzeugboden aber korrekt bemaßt), folglich stimmt hier so gut wie kein Winkel. Der Nitto Bausatz ist meines Wissens nicht mehr erhältlich, ich hatte ihn als Kind mal angefangen - und glücklicherweise nie weggeworfen! Die Abmessungen der Fahrzeugwanne halten sich im großen und ganzen an die des Originals, den Rest kann man allerdings getrost vergessen.
Was also liegt näher, als aus diesen beiden schrägen Bausätzen ein hübsches Modell zu basteln?!
Ich gehe an dieser Stelle erstmal nur auf die "Karosseriearbeiten" und einige Details ein, die Feinheiten kommen später dran.
Unterwanne:
Es fallen umfangreiche Sägearbeiten an, um die beiden Bausätze zu einem vernünftigen Modell zu vereinen. So habe ich den Fahrzeugboden von Tamiya abgetrennt, er ist nämlich ziemlich gut wiedergegeben und hat auch die richtigen Maße. Außerdem lassen sich auch die Seiten der unteren, vorderen Motorpartie verwenden, um bei der Neugestaltung des Designs der Wannenfront zu helfen.
Die Nitto - Unterwanne habe ich nahezu komplett zerlegt, also den Fahrzeugboden entfernt, die Schutzbleche abgetrennt, sowie alle Einbauten im Inneren herausgesägt. Nun konnte ich die Seitenwände naß dünner schleifen, um eine maßstäbliche Wandstärke zu erzielen.
Die gestrippten Nitto- und Tamiya Komponenten lassen sich nun vereinen, was dann natürlich umfangreiche Spachtelarbeiten nach sich zieht. Der AFV-Club Laufwerk - Conversion sollte in diesen Umbau mit einfließen, demzufolge nahm ich für die weitere Gestaltung der Unterwanne ein 251 D von Tamiya als Vorlage für den Aufbau des Laufwerks und die entsprechenden Maße. Die Bleche des unteren Motorenbereichs der Unterwanne habe ich nach Bildvorlagen des Johannesburger Museumsfahrzeugs nachgebaut. Ich musste hier viel herumprobieren, bis das Endergebnis meinen Vorstellungen entsprach.
Die Öffnung des hinteren Wannenausstiegs sollte nach Maßstabszeichnungen verengt werden, die Kettenschutzbleche entstanden aus den Teilen von Tamiya und Nitto, um die typische gerade Ausformung der A und B-Version zu erzielen. Die Flurplatten reproduzierte ich aus Resinabgüssen des ABER - Ätzteils Nr. PP 08, um Kosten zu sparen. Der Wannenbug, wie auch die Motorunterseite ist komplett neu gestaltet. Die Bolzen sind aus den Sets von Modelkasten. Für die Erstellung der Unterwanne ging fast eine ganze Tube Revell - Spachtel drauf...
Unterboden:
Auch hier habe ich ausgiebig herumgefeilt, die Form der Tamiya Wanne verändert, Nieten hinzugefügt, und die untere Motorpartie scratch gebaut. Ich nahm dazu den AFV Club Bausatz des Sd.Kfz 11 zuhilfe, außerdem diverse Fotos. Die Ölwanne stammt übrigens von Peddinghaus.
Die untere Heckpartie musste ich ebenfalls den Realitäten anpassen, d.h., ich fräste u.a. den Bereich für die Anhängevorrichtung mit einer kleinen Kugelfräse aus.
Oberwanne:
Sie stammt von Nitto, die Wände sind ausgedünnt der Heckeinstieg verkleinert. Die Motorklappen entstanden aus dünner geschliffenen Teilen des Tamiya - Bausatzes, bzw. wurden sie scratch gebaut und nachdetailliert. Der Bug ist auch hier aus Plastiksheet gestaltet, die Bolzen habe ich nach Bildvorlagen auf dem Fahrzeug verteilt, die Schweißnähte mit einem Lötkolben graviert. Die Teilungen der Bug-, Fahrer- und Mannschaftsraumsektionen habe ich mit einer Anreißnadel graviert.
Das Armaturenbrett ist ein der Ausführung A/B entsprechend umgestaltetes Teil aus dem Tamiya - 251 D - Kit, es passt ohne größere Nacharbeiten.
Zuvor noch ein Wort zu den Schutzblechen: da ich Resinabgüsse der Wanne machen wollte, habe ich sie mit der Unterwanne verklebt. Im vorderen Bereich ragen sie aber zur Oberwanne herauf, was zu Problemen beim Zusammenbau führen kann. Die Bleche sollten daher erst nach der "Hochzeit" von Ober- und Unterwanne angepasst und angeklebt werden.
Die Türen des hinteren Einstiegs habe ich scratch gebaut und mit diversen Bolzen von Modelkasten versehen, der Schwenkmechanismus und seine Widerlager sind überzählige Teile, die bei den diversen 251er Kits von Dragon übrigbleiben.
Laufwerk:
Die Laufwerkskomponenten von AFV Club 35043 können gemäß der Anleitung gebaut werden, die Vorderräder habe ich mit Ventilen aufgepeppt und nicht abgeflacht, weil auf ihnen keine Last ruht! Übrigens stellte ich im Nachhinein fest, daß ich besser schmalere Vorderräder genommen hätte. Aber die gab es meines Wissens nach zum Zeitpunkt dieses Bauabschnittes (Sommer 2003) sowieso noch nicht. Das Lenkgestänge (B13) habe ich am kürzeren Teil weiter gekürzt und verklebt, die Teile A7 wegen des Abstandes zu den Schutzblechen etwa 2mm tiefer gesetzt. Es bleiben noch eine Anzahl von Teilen übrig, z.B. Schalthebel und die Anhängerkupplung. Doch dazu später.
Die Ketten passen im Bereich der Triebräder nicht über die Führungszähne, diese sind an den 9 bis 10 Stellen, wo die Kette aufliegt schmaler zu feilen. Für die einzelnen Kettenglieder baute ich mir eine Vorrichtung, die ich unter den Gießast schob, damit sie mir beim Abtrennen nicht zerbrachen. Die Glieder brauchen danach keine weitere Bearbeitung mehr, sie können ganz einfach ineinander geklipst, und danach bemalt werden. Danach erst kamen die Kettenpolster dran: die äüßeren der drei Noppen auf der Unterseite entfernte ich mit einem Saitenschneider, da sie nicht in die dafür vorgesehenen Löcher passen wollten. Danach habe ich die (Vinyl-) Polster einfach mit Sekundenkleber angeklebt. Der Kettenstrang blieb trotzdem beweglich. Mittlerweile sollen die Kettenpolster auch aus Plastik sein, was durchaus zu begrüßen ist! Und noch ein Wort zu der Anzahl der Kettenglieder: im Original war auf der rechten Seite ein Glied mehr, also links 55 und rechts 56 Kettenglieder. Am Modell könnte das wohl auch so sein, wenn ich nicht die Triebräder nach unten versetzt hätte. Ich ließ also auf jeder Seite ein Glied weg, dann passte es. Und wer zählt schon nach?!
Inneneinrichtung:
Erst freute ich mich, viele Teile aus den Dragons 251er Bausätzen verwenden zu können, nach intensivem Literaturstudium stellte ich dann aber fest, daß ich doch eine Menge scratch bauen musste. Innenansichten der A- und B Ausführungen sind relativ selten, erst das Durchlesen der Texte brachte mich auf den richtigen Weg. "Bildergucken" ist eben auch nicht alles! Auch was Inneneinrichtungen angeht gab es wohl durchaus Mischformen, manche Komponenten späterer Ausführungen wurden schon mal nachgerüstet, und die einzelnen Komponenten wurden nicht immer nach demselben Schema im Fahrzeug angebracht, variieren also was die Art, sowie den Ort der Befestigung angeht. Das nur vorneweg...
Generell fanden sich bei der Ausf. A keine Futterbleche und Staukästen an den Seitenwänden und auch keine Reling oben am Kampfraum. Dafür hatte diese Ausführung Sichtblöcke im Mannschaftsraum.
Ich fange mal mit dem Inneren der Wannenoberseite an: vorne habe ich die Fahrer- und Beifahrersichtblöcke, sowie die Seitenfenster scratch gebaut. Über dem Fahrer / Beifahrer befinden sich Kopfpolster, außerdem die Befestigungsbolzen des MG-Pivots. Diese findet man auch am anderen Wannenende! Weiter geht´s mit den Verschraubungsblechen der vorderen Wanne und des Mannschaftsraumes. Im Mannschaftsraum selbst (immer noch oben!) befinden sich die diversen Bolzen der außen am Fahrzeug angebrachten Werkzeuge. Auf der linken Seite habe ich ein geätztes Verdeckschutzfenster nachgerüstet, auf der rechten Seite Verdeckspriegel. Auf beiden Seiten befinden sich Karabiner 98k in ihren Halterungen. Hinten im Mannschaftsraum sind rechts und links die Lager des Türschwenkmechanismus angebracht, ihre Pendants befinden sich übrigens dementsprechend in der Unterwanne. Außerdem sind über ihnen Gurttrommelträger für das MG 34 angebracht, analog dazu Hülsensäcke in der Unterwanne. Umgekehrt geht´s lt. Literatur aber auch...
Im Fahrerraum geht es mit den Armaturen weiter, wichtige Unterschiede zu den C- und D - Versionen stellen das Handrad links vom Fahrer für die Betätigung der verstellbaren Kühlluftklappen im Bugpanzer und ein Hebel zum Aufstellen der linken seitlichen Motorklappe dar. Bei den Ausführungen C und D befindet sich neben dem Handgashebel am Armaturenbrett noch ein weiterer Betätigungshebel für die Kühlerabdeckung; dieser fehlt bei den Ausführungen A und B. Unter dem Handrad befindet sich eine Gasmaskenbüchse in ihrer Halterung, auf der rechten Seite sind rechts vom Fahrer Behälter für die Ersatzschutzfenster lang angebracht, darüber ein Verbandskasten. Das Schneckengetriebe für das Lenkrad habe ich scratch gebaut. Das Lenkrad ist übrigens deshalb so komisch angebracht, damit der Fahrer schön nah am Sehschlitz sitzt. Weitere Ergänzungen auf dem Schaltbrett sind ein Typenschild und der Schalter für das Signalhorn und für den Tarnscheinwerfer. Übrigens findet sich auf dem Armaturenbrett auch ein Anschluß für die Handlampe, bzw. für den Umformer des FuSprech ´f´.
Links neben dem Fahrer sind an der Unterwanne ein Atemschlauch angebracht, der Kasten für Wasweißdennich? aus dem alten Tamiya 251 C Bausatz, Schutzfenster mit Wischern für die Fahrt mit geöffneten Klappen und eine MP38 nebst Magazintaschen. Dieselben finden sich auch auf der anderen Seite rechts des Beifahrers. Hier gibt es außerdem noch Ersatzseitenfenster kurz, einen Signalstab, Halter für den Tarnscheinwerfer bei Nichtgebrauch, einen Halter für eine Handlampe und das zusammengerollte Verdeck findet hier auch noch Platz.
Kommen wir nun zur Bodengruppe und den Sitzgelegenheiten: die Stöße der Bodenplatten habe ich graviert, die Fußpedale sind neu aufgebaut, ebenso die Abdeckungen der Fahrbremseinstellung und Lenk-/ und Handbremse. Die (Schalt-) Hebel stammen von AFV-Models. Die Haube für das Wechselgetriebe ist mit geätzten Rautenblechen verkleidet, die Schaltwelle entstand im Eigenbau.
Die verstellbaren Blechschalensitze habe ich scratch gebaut, sie sind an Auslegern an den Wannenunterseiten links und rechts angebracht. Hinter den Sitzen befinden sich Funkgerätehalterungen, dahinter kommen je zwei klappbare Sitzbänke von gleicher Länge mit einer Art "Rückenlehne". Auch die Sitzbänke sind vollständig selbstgebaut, einige der Sitzpolster entnahm ich den 251er Kits von Dragon. Allerdings habe ich die Rückenlehnen als Sitzpolster zweckentfremdet, weshalb die Bänke etwas schmal ausgefallen sind. Unter der linken hinteren Bank habe ich noch Halterungen für die MG-Mun.-Behälter angebracht. Die leeren Räume über den Sitzbänken sind mit einem MG34 und Behälter für die Ersatzläufe des MG auszufüllen. Oder was einem sonst noch so einfällt!
Die Fahrzeuge kamen mit einer gewissen Grundeinrichtung zu den Einheiten, die Gerätewarte rüsteten sie gemäß ihrer Einsatzverwendung nach. Auch unterlagen sie mit der Zeit gewissen Veränderungen, es würde umgebaut, nachgerüstet, angepasst. Somit gab es keinen maßgeblichen Standard, gewisse Abweichungen von der Norm waren die Regel. Die Bedürfnisse der Besatzungen taten ihr übriges...
Nachdem nun die wichtigsten Einbauten vorgenommen wurden, habe ich den Innenraum lackiert, d.h., alle Teile, an die man später nicht mehr herankommt, sollten an ihrem Platz, und vor dem Zusammenkleben von Ober- und Unterwanne bemalt und gealtert sein. Dazu aber später mehr. Für die Zifferblätter kann man Decals von Dragon nehmen, versehen mit einem Tropfen Micro Kristal Clear von Microcsale als Schutzglas. Vom Einbau ausgenommen sind u.a. die Handfeuerwaffen, die Funkanlage und weitere Ausrüstungsgegenstände, die man auch noch nachträglich einigermaßen gut einbauen kann, bzw. die das Zusammenfügen der Wannenhälften nicht ohne Bruch überstehen würden.
Immer schön nach dem Motto: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich" !
Funkanlage:
Nach langer Überlegung und endloser Bücherwälzerei habe ich mich dazu entschieden, folgende Funkgerätesätze in das Fahrzeug einzubauen: Fu 11 (Aufklärung, Verbindung zu den mittleren Kommandostäben) und Fu 12 (für größere Entfernungen, Verbindung zu den Stäben auf Regiments- und Divisionsebene), Fu 5 (Luft), entstanden aus dem Gerätesatz FuG5 (fand nur bei der Luftwaffe Verwendung, Verkehr mit Nahaufklärern, Jagdbombern und Schlachtflugzeugen), sowie das FuSprech ´f´ für den Fahrzeug-Fahrzeug Sprechverkehr. Ferner noch das Torn. Fu. Ger. ´g´ (abgesessener Mittelwellenverkehr zu Fu 11 und 12), das Feld FuSpr. ´f´ für den abgesessenen Funkverkehr zu den Panzerverbänden und ein (Torn.) Ukw.E.f (f1) als Fu 3 zum Abhören des Flugzeugfunkverkehrs.
Die Funkanlagen wurden individuell auf die Bedürfnisse der Truppe abgestimmt, man kann sich also einige Freiheiten herausnehmen!
Ich habe mir die entsprechenden Geräte aus den Funkgerätesätzen von MR-Models
und aus dem 251/6 Kit von Dragon (dieser war der Anlass, das Projekt im Sommer 2005 wieder aufzunehmen) herausgesucht - sie ergänzen sich ganz gut, da bei beiden teilweise fehlerhafte Bemaßungen auftreten.
Fu 5 (Luft): die Geräte UKW E.e. und 10 W.S.e. stammen von MR-Models und können unverändert als UKW E.m. und 10 W.S.m. eingesetzt werden. Es sind lediglich die üblichen Funkgerätehalterungen zu bauen. Außerdem stehen sie auf einer Art ausziehbaren Kartentisch, den ich scratch gebaut habe. Die dazugehörigen Umformer EUa und U10a stammen auch von MR. Dieser Gerätesatz war mit einem Kehlkopfmikrophon (Kmf.b), einer Morsetaste, einem Lautsprecher (LS), einem Fernhörer (Dfh.a oder .b) und einer 2m Stabantenne mit Antennenzuleitungen versehen.
Fu 11: hier haben wir nun Funkgeräte von Dragon, den Torn.E.b., den 100W.S., einen U100a und einen EW.c., dieser allerdings von MR, entstanden aus einem SEU1. Die Dragon - Teile weisen eine wunderbare Detailfülle auf - einfach klasse!!! Die Peripheriegeräte bestehen aus: Morsetaste, Fernhörer und Bügel- bzw. Kurbelmastantenne. Versorgt wurde dieser Gerätesatz von einem C100 Maschinensatz; meine Stromquelle ist jedoch ein 12-Volt-Sammler, bzw. ein GG400 Maschinensatz.
Fu12: bestehend aus 80W.S.a. (Dragon), MW.E.c., EUa und einem Umformer U80a (alle von MR-Models). Dieser Gerätesatz nutzt während der Fahrt die Bügelantenne, im Stand den Kurbelmast mit Sternantenne A. Kommunikationskomponenten sind Fernhörer und Morsetaste, bzw ein Kehlkopfmikrophon.
All diese Gerätschaften stecken in dem Rahmengestell von Dragon und sind miteinander verkabelt und verdrahtet. Hierzu fertigte ich mir eine Übersichtsskizze an und nahm als Kabel Lötdraht in verschiedenen Stärken, sowie Kupferlitze. Halterungen, Riemen und Aufhängungen sind aus Evergreen Profilen gemacht zusätzlich habe ich noch zwei Verschlüsse aus ABER Ätzteilen ergänzt. Dazu kommt noch ein selbstgebauter Sammler (Batterie) und ein Anschlusskasten, sowie eine Antennenzuleitung von Dragon.
FuSpr. ´f´: auch diese Geräte sind von MR, ein FuSpr. ´f´ und der dazugehörige Umformer SEU1a. Sie sind auf der Halterung auf der rechten Mannschaftsraumseite mit Riemen befestigt. Dieser Gerätesatz war mit einem Kehlkopfmikrophon (Kmf.b) mit Sende- Empfangsumschalter, einem Lautsprecher (LS.Fu.a), einem Fernhörer (Dfh.a oder .b) und einer 2m Stabantenne mit Antennenzuleitung (Dragon) versehen.
Torn.FuGer.´g´: ein nettes Dragon - Teilchen, daß ich noch etwas gesupert habe. Die aufgerollte Peitschenantenne auf der Vorderseite entstand aus einem Plastikfaden, die Trageriemen stammen aus ABER´s "German Soldiers Gear" - Ätzteilsatz. Vielleicht füge ich noch eine Stabantenne zu...
FeldFuSpr.´f´: auch ein Dragon - Teil, das ich lieber als FuG3 (Torn.)UKW.E.f.(f1) verkaufen hätte. Dieses Gerät diente nämlich dem Abhören der Flugzeugfrequenzen und nicht der Verbindung zu den Panzerverbänden (abgesessen), wie das FeldFuSpr ´f´! Aber leider habe ich keine Maße, das Dragon - Teil schien mir für diese Zwecke etwas zu schmal, also...
(Torn.)UKW.E.f.(f1): komplett selbstgebaut, nach Vorlagen aus dem sehr empfehlenswerten französischem Buch über die Funkgeräte der Wehrmacht aus der Edition Heimdal von Pierre Metsu.
GG400 (Gl.Erz. 400b): der Maschinensatz 400 Watt, 12-Volt-Ladegerät GG400 (auch "Tigerwürfel" genannt) war ein Zweitakt-Stromerzeuger der Firma Auto Union und diente zur Stromversorgung diverser Gerätschaften - unabhängig vom Fahrzeugsammler. Er wurde in Befehlspanzer, wie z.B. Panther und Tiger eingebaut, fand sich aber manchmal auch als externe Stromquelle in den Funkausführungen des mittleren Schützenpanzerwagens. Der GG400 entstand aus Evergreen Profilen und Plastikabfällen nach Vorlagenfotos, die ich im Deutschen Panzermuseum Munster gemacht habe.
Antennen:
Die Bügelantenne entstammt dem Dragon Bausatz 6206 und wurde mit den FuG 11 und 12 während der Fahrt eingesetzt. Der Kurbelmast mit Sternantenne A ermöglichte den beiden Gerätesätzen eine wesentlich größere Reichweite im Stand. Ich habe den Kurbelmast neu gebaut, ebenso die Bügelantenne - doch dazu später! Die Anbringung kann sowohl am Heck, als auch an der Schräge zwischen Heck und Seite erfolgen. Fotos belegen das.
FuG 5 und FuSpr. ´f´ waren jeweils mit der 2m Stabantenne versehen, wahlweise auch mit einer 1,4m Stabantenne. Die Anbringung erfolgt möglichst in der Nähe der entsprechenden Geräte.
Die Kopfhörer Dfh.b und Kehlkopfmikrofone Kmf.b stammen aus Dragon´s Sturmartillerie Crew, das ältere Dfh.a Kehlkopfmikro ist ein Eigenbau. Der eine Lautsprecher LS.Fu.a ist von MR-Models, den anderen habe ich selbst gebaut. Auch die Morsetasten sind Scratchbauten; es gab sie in verschiedenen Ausführungen, die sich auch in der Erscheinungsform unterschieden. Ferner kamen noch wegen der Kabelverlegung diverse Antennenzuleitungen und ein selbstgebauter Schaltkasten zum Einsatz.
Letztendlich habe ich die Funkgeräte komplett in die Rahmen von Dragon eingebaut, hier aber noch ein paar Verbesserungen vorgenommen und einige Details ergänzt. Danach ging es ans Verkabeln. Dies bewerkstelligte ich mit Lötdraht verschiedener Stärken. Die Kommunikationsgeräte, wie z.B. Kopfhörer und Morsetasten wurden mittels Kupferdraht mit ihren jeweiligen Positionen verbunden.
Danach erst erfolgte die Bemalung, welche sich wegen der vielen Kabel als äußerst umständlich erwies. Einige der Morsetasten und Kopfhörer befinden sich beispielsweise auf den Sitzen - diese habe ich fertig bemalt erst nachträglich angebracht.
Die nahezu komplett gebaute Funkgeräteeinheit brushte ich zunächst Panzergrau, danach bemalte ich die Frontpanels der Funkgeräte in diversen Grautönen. Die Farbpalette reicht über Schwarzgrau, Blaugrau und Panzergrau zu Grüngrau. Die Funkgeräte befanden sich in Einbaugehäusen und -rahmen, diese hatten u.U. eine andere Farbe als die Geräte selbst. Zum Teil habe ich die Gerätefronten vor der weiteren Bemalung mit einem Filter aus verdünnten Ölfarben überzogen, um ihnen einen stärkeren Stich ins Blaue, bzw. Braune zu verleihen. Danach folgte die Bemalung der Details, sprich den Bedienelementen. Für die gesamten Malarbeiten nahm ich übrigens auch hier Vallejo Farben, im englischsprachigen Raum auch unter dem Namen "Prince August" bekannt. Wobei mir allerdings immer der Gedanke kommt, daß es sich hierbei um eine besondere Art des Intimschmuckes handelt - oder heißt der "Prinz Albert"?!
Wenn die Armaturen, Skalen und Drehknöpfe bemalt sind, erfolgt noch ein leichtes Washing mit stark verdünnter schwarzer Ölfarbe, sodann etwas Trockenbürsten, um die Details nochmals hervorzuheben.
Auch abgestoßene Kanten und Kratzer sollte man nicht vergessen, die diversen Grautöne der Funkgeräte sollen das sonst so graue Einerlei etwas beleben. Deswegen habe ich auch die Umformer zum Großteil schwarz bemalt, danach gründlich trockengebürstet. Die Strom- und Antennenkabel sind schwarz, die Kopfhörerkabel, etc. hellbraun nach Bildvorlagen bemalt.
Was jetzt noch an Antennenkabeln fehlt, wird erst nach dem Zusammenkleben der beiden Wannenhälften, dem Einbau der Funkgeräteeinheit und dem Bau der Stab-, Bügel- und Kurbelmastantenne nachträglich ergänzt!
Den Bau der Funkanlage empfand ich als eine ziemlich große Herausforderung, was die Recherche und deren Umsetzung anbelangt. Ich schätze, allein für den Bau und die Verkabelung habe ich ca. 50 Stunden aufwenden müssen, obwohl es sich nur um einen sehr kleinen Teil des ganzen Modells handelt. Es waren immer wieder Anpassungsarbeiten und Änderungen nötig - bereits vorhandene Verbindungen brachen wieder ab, immer wieder kamen neue Ideen und Details hinzu. Ich denke aber, der Aufwand hat sich gelohnt - Spaß hatte ich jedenfalls allemal!
Kurbelmast und Sternantenne A:
Dragon´s Kurbelmast 8m ist an sich nicht schlecht gemacht - entsprach aber nicht meinen Wünschen. Ich wollte nunmal gerne einen 10m Kurbelmast, wie auf einigen Bildern zu sehen. Also fertigte ich aus Alu- und Messingrohren diverser Durchmesser meinen eigenen Mast, was mit einer Menge Bohren und Anpassen verbunden war! Es ist gar nicht so einfach, Rohre in den passenden Durchmessern zu bekommen; u.a. musste ich eine abgesägte Schraube verbauen...
Die einzelnen Sektionen haben eine Länge von 28,5mm, was im Original einem Meter entspricht. Die Manschetten fertigte ich aus dicker Alufolie, der Seilzugmechanismus zum Ein- und Ausfahren der Antenne entstand aus Plastikabfällen und 0,3mm Stahldraht. Diesen Stahldraht hatte ich aufgerollt aufbewahrt, er war also schön krumm. Ich habe ihn also mit zwei Kombizangen straff gezogen und über einer Kerzenflamme ausgeglüht. Und dann war er gerade! Dieser Stahldraht findet sich übrigens auch in Dragon´s Antennenset.
Den Kurbelmechanismus besteht aus diversen Plastikabfällen, die Kabeltrommeln sind dem Opel Blitz Funkkoffer von Italeri entnommen, und nach der Vorlage des entsprechenden Verlinden Conversions stark überarbeitet.
Die Sternantenne A habe ich auch aus Messing (0,5mm Rund- und 0,8mm Rohrprofil) gebaut, inklusive verschiedener Details aus Plastikmaterial und Kupferdraht. Ich habe die einzelnen Komponenten mit Sekundenkleber verklebt, hätte im Nachhinein aber der besseren Haltbarkeit wegen lieber löten sollen!
Auf die endgültige Anbringung des Mastes ans Fahrzeug gehe ich an anderer Stelle ein. Mit ca. 30cm Länge ist der Kurbelmast ein recht imposantes Teil, das mich gut und gerne 40 Arbeitstunden gekostet hat.
Innenraumbemalung / "Hochzeit":
Der "Kampfraum" hat in etwa dieselbe Farbgebung wie Fahrzeugäußere, in meinem Fall wollte ich ein Fahrzeug der Luftwaffe darstellen. Bislang konnte ich leider nicht genau feststellen, welchen Farbton die Luftwaffe denn nun für ihre Fahrzeuge bevorzugte. Mir scheint, die Farbe hat im Gegensatz zu den herkömmlichen Wehrmachtsfahrzeugen eher einen kräftigen Stich ins Blaue. Mein Mischungsverhältnis war also 4 Teile XF-1 zu 3 Teilen XF-2 zu 2 Teilen XF-8. Damit brushte ich nun den Innenraum, Flächen hellte ich durch Zugabe von XF-2 (Weiß) auf, Vertiefungen dunkelte ich mit beigemengtem XF-1 (Schwarz) und XF-8 (Blau) nach. Alle schon im Inneren befindlichen Ausrüstungsgegenstände (alle anderen auch) habe ich mit Vallejo Vinylfarben bemalt, die verschiedenen Tönungen durch Mischen erzielt. Danach erfolgte ein Washing mit Ölfarben und Universalverdünner. Dieser trocknet im Gegensatz zu anderen Lösungsmitteln matt auf! Zuletzt kommen das Trockenmalen und die Mikrobemalung (Lackplatzer, Schrammen, Abrieb, usw.) dran. Gegebenenfalls kann der Kampfraum auch schon mit Pastellkreiden oder Pigmenten nachgealtert werden.
Nachdem der Innenraum bemalt und gealtert ist, können nun Ober- und Unterwanne zusammengefügt werden. Vorher ist die Entscheidung zu fällen, welche Ausrüstungsgegenstände man schon einbaut, und welche noch nicht. Die Waffen beispielsweise lassen sich besser vor dem Verkleben von Ober- und Unterwanne positionieren, brechen aber möglicherweise im Zuge der folgenden Klebe- und Spachtelaktion wieder ab. Hier muß jeder selbst entscheiden! Und letztlich muß die innere Klebenaht der beiden Wannenhälften eventuell noch nachgebrusht werden...
Das Zusammenfügen der Wannenhälften gestaltete sich übrigens recht schwierig, da sie ja aus komplett umgebauten Teilestücken zweier verschiedener Hersteller bestehen! Hier waren nochmals langwierige Anpassungsarbeiten vonnöten, ebenso nahm das Kleben in mehreren Etappen, sowie weitere Spachtel- und Schleifarbeiten geraume Zeit in Anspruch...
Außenhülle:
Nun zu den zu Anfang "versprochenen" Feinheiten:
Wie schon erwähnt, finden sich auf der Fahrzeugwanne diverse kegelförmige Nieten, die ich Zurüstkits der Firma Modelkasten entnahm. Weiterhin einige Schweißnähte, die ich mit einem Lötkolben erstellte. Und dann sollte die Oberwannenunterkante die Unterwannenoberkante etwas überragen. Weil im Original die Panzerbleche etwas überstanden. Und wenn man das im Vorhinein nicht hinbekommt, muß man eben nachher anflicken und spachteln...
Die Sichtluken entnahm ich dem Sd.Kfz. 222 Bausatz von Tamiya, bzw. dem 251 C Kit. An der Unterwannenfront müssen unter den Kotflügeln die Aufnahmen für die Stoßstange und die Scheinwerfer, sowie ein Schutzblech für die Blattfeder unter dem Kühler selbst gebaut werden. Die Kühlerklappen sind auch selbstgebaut, die Scharniere Resinabgüsse von anderen Bausätzen.
Die Schutzbleche an den Seiten habe ich (wie auch schon erwähnt) aus den Teilen der Nitto- und Tamiya Bausätze neu aufgebaut und mit einer umlaufenden Kante versehen. Weiterhin muß auf den vorderen Kotflügeln eine Stoßkante ergänzt werden, da nämlich, wo sich die Trennung zwischen Bugsektion und Fahrerraum befindet. Innen sind die Schutzbleche mit einer Fräse ausgedünnt worden. Der Auspufftopf stammt von Tamiya, ist aber sehr stark überarbeitet. Gleichfalls die halbrunde Rinne vor dem vorderen MG auf dem Wannendach. Dieses habe ich übrigens einem Dragon Bausatz entnommen und nach Fotovorlagen korrigiert. Die (überarbeitete) Anhängekupplung ist von AFV Club, die Steckdose am Heck auch, die Druckluftleitung ist selbst gebaut.
Für die Scheinwerfer nahm ich die Tamiya-Teile, allerdings spendierte ich ihnen einen Tarnüberzug aus Alufolie und Miliput. Die Notek-Lampe entnahm ich dem Pz IV Zurüstsatz von Tamiya, die Abstandshalter sind gedrehte Messingteile von AFV-Club. Die Stoßstange erstellte ich aus 2mm Aluprofil, hinter ihr befindet sich eine Rolle Draht, was man zu Anfang des Krieges relativ oft am SdKfz 251 sah. Die Fahrtrichtungsanzeiger (Winker) mit den Schutzbügeln baute ich nach Bildern im Schützenpanzer - Buch von Ryton aus Kupferblech und Draht nach.
Die Staubehälter auf den Schutzblechen verfeinerte ich mit Halterungen, Scharnieren und Verschlüssen. Außerdem ergänzte ich nach Bildvorlagen noch zwei Kraftstoffbehälter auf dem linken Kettenblech. Unter den seitlichen Motorklappen befanden sich Austrittsöffnungen für die Kühlluft. Diese waren überpanzert und somit ist diese Panzerung aus Plastikplatten selbst zu bauen! Die Nummernschilder stammen von ABER und wurden samt Kolonnenfahrlicht und Reflektoren auf einem selbstgebastelten Halter angebracht.
Die Werkzeuge auf dem Heckpanzer stammen zum Teil aus dem Pz IV Zurüstsatz von Tamiya, teilweise sind sie aber auch selbstgebaut. Die Verschlüsse sind von ABER, bzw. von Voyager. Den kegelförmigen Behälter für eine Ersatzantenne ??? (lt. Literatur!) habe ich mir aus einer Schraube zurechtgeschliffen. Ich gehe aber eher davon aus, dass es sich hier um einen Erdungsanker handelt. Funkkraftwagen mit Kurbelmast führten diese im Allgemeinen mit. Die Heiß- und Befestigungsösen für Tarnmaterial stellte ich aus Drahtabfällen selbst her.
Das Fliegersichttuch dient bei meinem Modell dazu, das graue Einerlei des Fahrzeugs aufzubrechen und einen farbigen Akzent zu setzen. Dazu nahm ich ein Stück dicker Alufolie, schnitt es auf ein entsprechendes Maß und riß mir mit einer Nadel den Kreis mit dem Hakenkreuz (nutzt ja nichts!) an. Nun faltete ich die Folie bis vom Kreuz fast nichts mehr zu sehen war (nutzt ja auch nix) und drückte sie dann am Modell (an einer ungebauten Oberwanne eines Bausatzes) in die gewünschte Position. Die zuvor angerissenen Hilfslinien erleichtern nun die Bemalung enorm! Erstens lässt sich die Position erkennen, zweitens lassen sich durch die entstandene Vertiefung klarere Farbtrennungen beim Freihandmalen erzielen.
Achtung: die (öffentliche) Zurschaustellung nationalsozialistischer Symbole ist hierzulande verboten! Es sei denn, sie dienen der Volksaufklärung - was hier (lt. Gesetz) aber nicht der Fall ist...
Nun zu den Antennen: meine Bügelantenne von Dragon war leider etwas verzogen, weshalb ich sie aus Messingdraht selber baute. Die einzelnen Teile bog ich nach Vorlage der Dragon-Antenne und lötete sie dann zusammen.
Die 1,4m Antenne für das FuSprech ´f´ findet rechts vorne am Fahrzeug auf einer selbstgebauten Halterung ihren Platz, die 2m Antenne des FuG 5 befindet sich auf einer Halterung an der rechten Wannenseite.
Als schwierig erwies sich die Anbringung des Kurbelmastes: seine Halterungen mit den Wannenschrägen in Einklang zu bringen hat mich fast in den Wahnsinn getrieben, und ist nur bedingt gelungen. Und dann brach mir das Teil an an einer völlig unvermuteten Stelle durch meine eigene Unvorsichtigkeit ab, was den korrekten Sitz des Kurbelmastes letztendlich auch nicht besser macht...
Zum Schluß erst habe ich die Sternantenne auf den Mast aufgesetzt. Vorher jedoch habe ich sie noch mit einer Antennenzuleitung und dem Seil für den Entfaltungsmechanismus der Sternantenne versehen. Diese Seile entstanden aus einer ganz dünnem Ader eines Klingeldraht. Zunächst hatte ich vor, 0,25mm Nylonschnur zu nehmen, verwarf diesen Gedanken aber wieder, weil sich das Material als zu unflexibel erwies. Das Ende der Antennenzuleitung verschwindet in einer Rohrzuleitung zu den Funkgeräten. Aus diesem Rohr führt auch die Zuleitung zur Bügelantenne. Das Entfaltungsseil hängt einfach nur herab.
Das sollte nun so ziemlich alles gewesen sein, was sich im und am Fahrzeug befindet. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Wie Eingangs erwähnt, wollte ich gerne ein Fahrzeug der Luftwaffe darstellen, d.h. das übliche Panzergrau durch ein etwas "peppigeres" Blaugrau ersetzen. Ob die Fahrzeuge der "Flivos" nur von den Heeresverbänden oder auch von der Luftwaffe gestellt wurden, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen. Auch konnte ich das taktische Zeichen auf den wenigen Vorlagenfotos bislang nicht identifizieren, es scheint mir ein lateinischen "S" zu sein, mit dem gerne die Stäbe ihre Fahrzeuge kennzeichneten. Daher habe ich mich mit diesem Kennzeichnung lieber erstmal zurückhalten. Das Blaugrau bleibt aber und das Fahrzeug dem Regiment General Göring zugeteilt. Das lässt sich zwar auch nicht verifizieren, aber dieser Truppenteil verfügt zumindest ab Ende 1942 über ein eigenes Nachrichtenbataillon. Daher auch die entsprechende Kennzeichnung.
Das Laufwerk hatte ich schon vor dem Zusammenbau mit einem Mix aus Schminke Aero Color separat bemalt, dem Innenraum verpasste dann ich einen Mix aus Tamiya-Farben - warum also nicht für den Rest Vallejo?!
Nachdem ich den fertig bemalten Innenraum, sowie das Laufwerk abgedeckt hatte, grundierte ich die Fahrzeughülle mit Tamiya XF-63. Das ergibt einen schönen, dunklen Grundton, der Vertiefungen etwas vorschattiert. Zugleich lassen sich auf dem gelben Plastik nun all die Bereiche gut erkennen, die mit der Airbrush nur sehr schlecht, oder auch gar nicht zu erreichen sind. Und diese Stellen (z.B. unter den Werkzeugen) habe ich mit dem Pinsel in der zu verwendenden Grundfarbe vorgemalt. In meinem Fall Vallejo No. 105 (816) LuftwaffeUniform WW 2.
Nachdem dies geschehen war, habe ich das Modell wie gewohnt mit der verdünnten Vallejofarbe gebrusht, danach die Farbe mit Weiß aufgehellt und damit die größeren Flächen eingenebelt, um etwas Kontrast zu erzielen. Nicht zu stark, das Fahrzeug soll ja nicht aussehen, als hätte es schon fünf Jahre Kampfhandlungen hinter sich!
Danach folgte das Washing aus einer Mischung schwarzer und/oder brauner Ölfarbe und simpler Nitroverdünnung. Diese trocknet ohne Ränder matt auf, zumal ich nicht das gesamte Modell gewaschen habe, sondern nur kanten und Vertiefungen behandelte.
Nun bietet sich einige Stunden lang die Möglichkeit, mit der Filtertechnik die monotonen Flächen aufzulockern, und gleichzeitig das Washing zu homogenisieren. Dazu werden mit der Spitze eines Zahnstochers kleine Stippen verschiedener Ölfarben aufgebracht. Nun tränkt man einen Flachpinsel (Gr. 2 bis 4) mit Verdünnung, streift ihn mehr oder weniger auf einem Papiertaschentuch ö.ä. aus und fährt dann senkrecht von oben nach unten über die Fläche mit den Farbstippen. Das geht auch mit Humbrol- oder Revellfarben, etc. Diesen Vorgang wiederholt man so lange, bis von den Farbpunkten nichts mehr zu sehen ist. Die Farben haben sich nun durchscheinend über die behandelte Fläche gelegt und lassen sie so etwas "belebter" erscheinen, etwaige aufgelaufene Pigmente vom Washing werden gleichzeitig auch vermalt.
Vor dem Filtern können auch schon die Balkenkreuze und Markierungen aufgebracht werden. Ich unterlasse dies aber lieber, vor allem, wenn es sich um Decals handelt! Ich versiegele meine Modelle zwischen den einzelnen Bemalungsstufen nämlich gewöhnlich nicht mit Klarlack, weil ich zu faul bin und Angst habe, das Modell zu versauen. Bei aufgebrushten Markierungen kann natürlich nicht allzuviel passieren. Und außerdem wechseln sich bei mir immer Acryl- mit Enamelfarben ab!
Nun konnten die Details wie z.B. die Reifen und Werkzeuge bemalt werden. Wenn dies geschehen ist, folgt die sogenannte "Mikrobemalung", sprich: Lackplatzer, Kratzer, kleine Roststellen, usw.! Dazu nehme ich am liebsten wasserverdünnbare Vallejo Farben. Nur sollte es man damit nicht übertreiben - am Ende war es meist sowieso zu viel des Guten...
Als Nächstes habe etwas trockengemalt, was irgendwie etwas aus der Mode gekommen zu sein scheint. Gerade bei einfarbigen Modellen hebt es jedoch Details wie z.B. Schweißnähte und Nieten hervor und betont die Kanten. Durch weiteres partielles Washing kann dieser Effekt wieder etwas abgemildert, bzw. die Highlights verblendet werden.
Auch die nun folgende Behandlung mit Pastellkreiden und Pigmenten egalisiert zu plastisch hervortretende Details, auch lassen sich zu scharfe Kontraste bei Lackplatzern abschwächen. Zum Fixieren der ganzen Pracht brushte ich das ganze Modell mit Isopropylalkohol (nichts Anderes als Tamiya Verdünnung), zuletzt habe ich mit einem weichen Bleistift und einem Graphitstift Abrieb an stark beanspruchten Stellen dargestellt. Kleinste Schrammen lassen sich mithilfe von Buntstiften darstellen. Faber-Castell z.B. bietet eine breite Palette an Farbtönen an.
Bis hierhin sind nur das eigentliche Altern, Verwittern und das Aufbringen der üblichen Abnutzungserscheinungen am Fahrzeug erfolgt. Erst jetzt komme ich zur eigentlichen Verschmutzung des Modells:
Weil ich nicht der "Verschmutzungskönig" bin, habe ich mich erst mal langsam an die Aufgabe herangetastet, soll heißen, ich habe den unteren Fahrzeugbereich mit stark verdünntem Tamiya XF-57 und XF-52 eingenebelt. Danach stäubte ich das Modell mit Pastellkreiden und Pigmenten aus dem Künstlerbedarf ein. Eine eher bescheidene Wirkung...
Also habe ich erst an einem alten Modell herumexperimentiert. Heraus kam dabei Folgendes: Wasser, etwas Spülmittel um die Oberflächenspannung zu reduzieren, und ein Tropfen Essig gegen Schaumbildung ergeben die Grundlage, um Pigmente flüssig auf das Modell zu bringen. Je nach Verdünnungsgrad läuft die Mischung in Vertiefungen. Oder aber sehr dick angesetzt, kann man Schlammablagerungen darstellen. Überschüssige Farbpigmente lassen sich problemlos mit einem Flachpinsel wieder entfernen.
Nachdem dies bei mir geschehen war, habe ich Pigmente sehr stark mit Isopropylalkohol verdünnt und per Airbrush über die Verschmutzungen gesprüht, um etwas weichere Übergänge zu erzielen. Auch den Farbton habe ich dabei immer etwas variiert. Zum fixieren habe ich einfach reinen Isopropylalkohol übergesprüht. Man kann auch noch etwas matten Klarlack zugeben, z.B. Gunze H-20 oder Tamiya X-21.
Noch ein paar Abnutzungen per Bleistift aufgetragen - fertig!
Die ganze Aktion hat (mit Unterbrechungen) fast fünf Jahre angedauert. Ich schätze, es stecken weit mehr als 1000 Arbeitsstunden in diesem Modell! Viel Zeit nahm besonders die Recherche in Anspruch - und alle Fragen habe ich dennoch nicht klären können.
Empfohlene Literatur:
- Culver/Feist: Schützenpanzer, Ryton Publications
- Trojca / Münch: Sd.Kfz. 250 - 251 at War, Model Hobby, Polen 2005
- Spielberger, Halbkettenfahrzeuge Bd.6, Motorbuch Verlag
- Jentz/Doyle: Panzer Tracts No. 15-2, mittlerer Schützenpanzerwagen
- The Tank Magazine, German APC`s in war Vol.7, Japan 1982
- The Tank Magazine, German Fighting Vehicles Vol. 2, Japan 1980
- Ledwoch Bd. 12, SdKfz. 251, Warschau
- Trojca, W.: German Armor & Special Units, Fedorowicz
- Chamberlain, Encyclop. of German Tanks, Arms & Armour Press
- Waffen Revue Nr. 27 und 28 (und 58, SdKfz. 250)
- Div. Waffen Revuen bezgl. der verwendeten Infanteriewaffen
- Waffen Arsenal Nr. 7 und 64 (und Special Bd. 20)
- Nuts & Bolts Nr. 6
- Oswald, Kfz. und Panzer... ( Der Oswald! ), Motorbuch Verlag
- Militar`s Kit Hors # 1, MK Editions (SdKfz. 250)
- Armour in Profile No. 18, England 1967
- KIT 1 und 2 / 2005
Funkanlage:
- H-J Ellissen, dt. Funknachrichtenanlagen Bd. 3, Telefunken
- F. Trenkle, dt. Funknachrichtenanlagen Bd. 2, Telefunken
- P. Metsu, Les matériels radio de la Wehrmacht, Editions Heimdal
- Steelmasters Hors No. 3, Befehlspanzer (frz.)
- WWP No. 10, Wireless for the Wehrmacht, Polen
- Waffen Arsenal Bd. 178, WA-Special Bd. 20
- Dienstvorschrift D 963/8, Berlin 1941
- McGuirl, Spezzano, Geschichte der Panzergren.Div. "GD" , Dörfler
- Modell Fan 7 / 1978, 2 / 2002 (Kurbelmastantenne)
- KIT 2 / 2002 (Kurbelmastantenne)
© 10/2007 Christoph Garski
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