Mit der Nummer 3690 gibt es von Zvezda nun eine SU-85 Das Original: Die SU-85 war ein russischer Jagdpanzer auf dem T-34/SU-122 Fahrgestell. Mit Auftauchen von Panther und Tiger auf den Schlachtfeldern im Osten war die Kanone des T-34 auf größere Kampfentfernungen zu schwach. Die russische 85mm FlaK konnte die Anforderungen erfüllen und wurde nach Modifikation zur D5-S in das umgebaute SU-122 Fahrgestell eingebaut. Aufgrund der niedrigen Silhouette konnten die SU-85 schwer aufgeklärt werden und die schweren deutschen Panzer erfolgreich bekämpfen. Der Jagdpanzer wurde von 4 Mann bedient. Der 500 PS Motor konnte ihn bis auf 47km/h beschleunigen. Es wurden insgesamt 2.329 SU-85 gebaut, die nach Umbauten zu Bergepanzern bis in die 1970-er im Einsatz waren. Der Bausatz: Der Inhalt des 345 x 245 x 60 mm Kartons Überkartons, in den ein stabiler Klappdeckelkarton eingeschoben ist, besteht aus 8 olivgrünen, 2 schwarzen, einem Klarsichtspritzling, Kunststoffgittermaterial, einem Bindfaden, Decals und einer 6-seitigen Bauanleitung im A4 Faltblattformat.Der Bausatz kommt mit wenigen Teilen aus. Die meisten Spritzlinge sind in Zvezda-typischem oliv-grün gehalten, die der Ketten in schwarz-grau. Die Klarsichtteile kommen kristallklar aus dem Karton. Bis auf die Laufrollen fühlt sich das Plastik genau richtig an nicht zu hart, nicht zu weich. Die Laufrollen scheinen recht hart zu sein. Das hört man schon am Klang, wenn sie aufeinander fallen. Alle Teile sind sauber, Angüsse angenehm klein. Auswerferspuren findet man fast nur an nicht einsehbaren Stellen. Eine Ausnahme bilden die Ketten. Auf den größeren Kettensegmenten und den Einzelzwischengliedern ohne Führungszahn sind flache Abdrücke zu sehen, die sich sicherlich wegschleifen lassen.Die Unterwanne besteht aus dem Bodenblech, den Seitenteilen und der unteren Heckplatte. Am Bodenblech sind Wartungsdeckel und Notausstiegluke ebenso vorhanden wie Schrauben, Nieten und Schweißnähte. Die Federn der Schwingarme werden ihre Kästen geklebt und diese dann von innen an die Seitenteile. Man kann sie also sehen (bis die Laufrollen drauf sind). Jeder Schwingarm besteht aus Innen- und Außenseite. Die T-34 typischen Antriebs- und Leitrollen sehen gut aus mit ihren gelochten Spinnwebfelgen. Bei den Laufrollen gibt es 2 Typen, 6 Paare mit glattem Laufflächenring, 4 Paare mit geriffeltem. Die Verschraubungen der Rollen kommen gut zur Geltung, sind mir persönlich aber etwas „zu rund“. Die Kette besteht aus verschieden großen Segmenten und Einzelgliedern. Besonders hervorzuheben ist das gelungene Waffelmuster und die Vertiefungen der Führungszähne. Die schwarzgraue Färbung der Spritzlinge kommt einem beim Lackieren entgegen. Um die Kettenbiegung sauber gestalten zu können, sind die Ränder der Spritzlinge als Schablone ausgelegt. Nach dem Entfernen der Teile klebt man die Spritzlingenden zusammen und erhält eine Schablone mit der korrekten Krümmung und einem Spalt für die Führungszähne. Eine tolle Idee!Die Oberwanne besteht im Prinzip aus 3 großen Teilen der Bugplatte, dem eigentlichen Aufbau und der Heckplatte. Die buckelförmige Kanonenlagerung ist bereits in die Bugplatte integriert. Von innen wird nur die Rohrlagerung eingebaut, auf die die Blende aufgesetzt wird. Das Rohr bleibt dabei seiten- und höhenbeweglich. Das Rohr ist aus einem Stück gegossen, es gibt also keine Klebenaht. Am Ende wird die separate, ausgehöhlte Mündung aufgeklebt. Ein wenig schade ist es schon, dass grad die Gussteile, also Kanonenlagerung und Blende, keine Gussstruktur haben. Die Fahrerluke ist außen wie innen detailliert und kann geöffnet oder geschlossen angebaut werden. Die Winkelspiegel sind aus Klarsichtmaterial. Verriegelungsgriffe werden separat angebracht. Unterhalb der Kanone wird ein Ersatzkettensegment montiert, dass beidseitig gut detailliert ist wie die eigentlichen Ketten. Rechts und links des Kettensegmentes ist der Platz der Abschlepphaken und der Seilverriegelung. Der eigentliche Aufbau ist ein großes Teil, besteht aus dem Kampfraumaufbau, Motorabdeckung und angegossenen Kettenabdeckungen und besitzt Öffnungen für die Besatzungsluke und den Optikausblick. Die Scharniere der Luken liegen als Einzelteile bei. Die Luken könnten auch offen angebaut werden, aber der Innenraum ist leer. Auch hier sind die Winkelspiegel separat und aus Klarsichtmaterial. Auch der Einsatz der 2-teiligen Kommandantenoptik ist kristallklar. Winkelspiegelabdeckungen, Stopfen der Selbstverteidigungsöffnungen, Handgriffe, Schaufel, Säge und Antennenfuß sind einzeln anzubringen. Der einzige, links angebrachte Fahrscheinwerfer ist ausgehöhlt, das Glas ein Klarsichtteil. Auch die darunter anzubringende, 2-teilige Hupe ist ausgehöhlt. Sehr fein detaillierte Eisgreiferpakete und ein länglicher Staukasten kommen auf die rechte, 2 Schäkel und ein weiterer Staukasten auf die linke Kettenabdeckung. Die Lüftergitter der Motorabdeckung sind gut, die seitlichen werden separat eingebaut. Die Lamellen der Kühlerbelüftung sind geschlossen angegossen, die darüber anzubringende Klappe ist durchbrochen, in die Öffnung wird ein Plastikgitter eingeklebt, das durch einen innenliegenden Rahmen gut an die Rundung der Klappe angedrückt wird. Das Gittermaterial ist zwar sehr fein, aber auch sehr engmaschig und kommt aber an ein PE-Teil nicht heran. Jeder der 4 Außentanks besteht aus 2 inneren Hälften, den beiden runden Enden und den Griffen. Die Heckplatte enthält die geschlossene runde Wartungsklappe bereits angegossen. Es müssen nur noch die Auspuffpanzerungen und die Endrohre angebaut werden. Zwischen die Auspuffpanzerungen montiert man noch einen großen Staukasten. Mit den Seilkauschen und dem silberfarbigen Bindfaden stellt man 2 Abschleppseile her, die in die Abschlepphaken eingehängt werden.Der kleine Decalbogen enthält weiße Markierungen für zwei Fahrzeuge:
Die 6-seitige, schwarz-weiße Bauanleitung ist ein A4 Faltblatt und erklärt den Zusammenbau in 17 Schritten, dem eine Spritzlingübersicht vorangestellt ist. Eingebaute Zwischenschritte verdeutlichen die Anbringung mancher Teile etwas mehr. Ein farbiges A5 Blatt gibt die Anbringung der Decals und die Lackierung für Tamiya Farbnummern an.Ein einfach gehaltener Bausatz ohne „Schnick-Schnack“, aber sehr gut detailliert. Ein Anfänger sollte ohne Probleme damit zurechtkommen und der Preis von um die 22,- Euro in Deutschland ist heiß.
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