Ausgepackt-Archiv


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Mit der Nummer 3674 gibt es von Zvezda nun den German Medium Tank Panzer IV Ausf. G

Das Original: 

Der Panzer IV war das Arbeitspferd der Panzerwaffe. Er wurden von 1937 bis Kriegsende 8.500 Fahrzeugen hergestellt. Es gab ihn in den Ausführungen A bis J. Hatte er zwar von Anbeginn bereits eine 7,5 cm Kanone, so war aber die Version ab F2/G die erste mit einer langen 7,5 cm KwK. Anfangs hatte sie 43 Kaliberlängen, später 48. Der 5 Mann Besatzung standen 78 Granaten für die Kanone und 3.150 Schuss für die beiden 7,62cm MGs zur Verfügung

Der Bausatz:

Der Panzer IV erfreut sich immer wieder Neuauflagen. Auch Zvezda hält mit.

Es sind 10 sandgelbe Spritzlinge plus Unterwanne, 1 durchsichtiger Spritzling, 1 Abziehbilderbogen (Decals) und eine 8-seitige Bauanleitung im A4 Format im Karton.

Alle Teile sind sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Versatz oder Fischhäute, jedoch ist etwas Überschuss an Spritzling I zu finden. Auch sind die Angüsse speziell an den Laufrollen sehr eng gesetzt. Auswerferabdrücke halten sich in Grenzen. Ein wenig störend könnten sie sich auf den Innenseiten der Ketten- und Turmschürzen auswirken, da sie je nach Blickwinkel sichtbar wären, aber sie lassen sich dort leicht entfernen, bzw. zuspachteln. Der Bausatz weist insgesamt viele schöne Details auf.

Gehen wir mal etwas mehr ins Detail. Die eigentliche Unterwanne besteht aus einem Teil, versehen mit Nieten, Schraubenköpfen und Wartungsdeckeln. Hervorstechend sind die Verstärkungswinkel, an denen sich die Kettenspanner abstützen werden. Unterhalb des Kampfraumes befindet sich eine große, rechteckige Öffnung, die mit einem großen Teil verschlossen wird, das mehrere verschraubte Bleche darstellt. Die Bugabdeckung bekommt nur 2 Scharniere für die Vorgelege-Wartungsklappen. Alles andere, Wartungsdeckel für Getriebe, Vorgelege Wartungsklappen, Halterungen für Ersatzkettenglieder und Vorgelegebelüftungspanzerungen sind bereits angegossen. Die Belüftungspanzerungen sind bereits ausgehöhlt.

Für die Bugpanzerung stehen 2 unterschiedlich dicke, gewinkelte Bleche zur Verfügung, eines wohl für die normale Panzerung, das andere für die ab 1942 um 30mm aufgepanzerte Variante. Bevor man die Grundplatten für die Abschleppösen anbringt, muss man sich also entscheiden. Die Abschleppösen selbst bestehen nur aus je zwei Teilen (den Augen, die bereits mittels des Bolzens verbunden sind und dem Bolzengriff), sind aber sehr schön ausgeführt. Die Heckplatten bestehen aus einem Stück. Auch hier sind die Verbindungswinkel, Verstärkungsrippen und Verschraubungen sehr gut wiedergegeben. Ebenfalls sehr detailreich sind die Gehäuse der Kettenspanner. Der Auspuff des Schalldämpfers des Hilfsmotors weist in der Bauanleitung nach oben. Ich konnte bisher nur Fotos mit dem Rohr nach unten finden.

Das Laufwerk beginnt bei den Vorgelegeabdeckungen, die mit einer 3-teiligen Panzerung geschützt werden, und den Antriebszahnrädern. Die 4 Stützrollenpaare pro Seite bestehen aus Innen-, Außenrolle und den, an die Wanne anzuklebenden Achsen. Die 8 Laufrollenwagen mit den halbseitigen Blattfedern bekommen nur noch die Enden der Blattfederpakete. Auch die Laufrollen bestehen aus Innen- und Außenrolle, bekommen aber jeweils noch einen Achsendeckel. Die Anschlagdämpfer bestehen aus dem Dämpfer selbst und der Halterung - zwei für die hinteren Laufrollenwagen, je einer für die anderen. Die Leiträder werden mittels den Winkelachsen auf den Kettenspanner aufgesetzt, sollten aber erst verklebt werden, wenn man die Ketten zusammengesetzt hat. Die Ketten mit durchbrochenen Kettenführungszähnen bestehen aus Segmenten und Einzelgliedern. Die frei hängenden Segmente sind bereits mit einem Durchhang versehen.

Die Kettenabdeckungen sind auf Ober- und Unterseite detailliert und mittels 2 Trägern zu einem Teil verbunden. Die unteren Schürzenhalterungen sind bereits angegossen. Auf den Unterseiten befinden sich leider ein paar Auswerferabdrücke. Die Oberwanne besteht aus dem Wannendach, den Seitenteilen, den seitlichen Motorbelüftungen und der Frontpanzerung. Der Fahrersichtblock ist ein Klarsichtteil, die Sehschlitzpanzerung wird geöffnet angebracht. Die Kugelblende besteht aus Außenpanzerung, der Blendenkugel, durch die das MG von innen eingesteckt wird und dem Innenring, der dafür sorgt, dass die Kugel beweglich bleibt. Für die Fahrer-/Funkerluke gibt es separate, u-förmige Geschossabweiser, die Luken können theoretisch auch geöffnet angebracht werden, aber dann sollte jemand in der Luke stehen, denn der Innenraum ist leer. Auf beiden Seiten der Luken werden Sichtklappen angebracht. Die wahrscheinlich kleinsten Teile sind die Halterungen und die Hebehaken, die an die Ecken des Aufbaus kommen. Die Motorklappen sind bereits die mit den Belüftungsschlitzen. Für bessere Detailierung werden die inneren Roste separat angebracht.

Jede Menge Außenbordwerkzeug steht zur Verfügung. Bei einigen wie Spaten, Axt, Brechstange, Kurbel, Bolzenschneider, Rohrwischerstangen und großem Schraubenschlüssel sind die Halterungen bereits angegossen. Dies gilt auch für den Tetra Feuerlöscher und den Unterlegklotz. S-Haken, Doppelschraubenschlüssel und Wagenheber haben separate u-förmige Halter. Der Wagenheber besteht aus 2 Hälften, dem Standfuß und der abgeklappten Kurbel. Die halbzylindrische Getriebebelüftungsabdeckung kommt auf die linke Seite zwischen Unterlegklotz und Ersatzradhalterung. Letztere besteht aus Vorder-, Rückseite, einem schmalen Seitenteil und einer Stange, die die Ersatzräder am Herausfallen hindert. Auf der rechten Seite der Oberwanne findet sich die hölzerne Antennenschutzrinne. Die Antenne selbst kann in die Rinne eingelegt oder aufgerichtet gebaut werden. Ein Abschleppseil wird mittels 2 L-Haken am Heck befestigt. Darunter kommt der 3-teilige Auspufftopf. Das Endrohr ist ausgehöhlt.

Die Fahrzeugbeleuchtung besteht aus Bosch-Scheinwerfern mit geschlitzten Kappen vorn und einem Kolonnenlicht hinten. Beim Kolonnenlicht kann man zwischen der älteren, rechteckigen und der späteren zylindrischen Form wählen.

Für die Anbringung der Schürzen gibt es pro Seite 4 Halterungen. Die Ansatzpunkte an der Wanne sind deutlich markiert, so dass einer sauberen Anbringung nicht im Wege steht. An der Schiene, die die Platten aufnimmt, sind die Haken bereits angegossen. Die 5 Schürzen pro Seite sind in je einem Teil gegossen. Wer hier abwandeln möchte, muss schnippeln.

Ein besonderes Highlight stellt der Turm dar, denn er ist mit einer Inneneinrichtung ausgestattet. Da wäre der geriffelte Bühnenboden, der am Turmunterteil mittels der Haltestangen für die Sitze für Richt- und Ladeschütze und einem V-förmigen Rahmen gehalten wird. Die Sitzflächen und Rückenlehnen werden einzeln angebracht. Der Kommandantensitz wird freischwebend an einen U-Rahmen geklebt, eine Fußstütze auf die Bodenplatte. An die beweglich baubare Blende wird das Verschlussstück montiert. Der Verschluss selbst ist geöffnet dargestellt. Auch das Abweisergestänge samt Rohrbremse kommt an die Rohrwiege, der Hülsensack an den Abweiser. Die Höhenrichtanlage ist ebenso dabei, wie das Zielfernrohr und das achsparallele MG. Für die Seitenrichtung konnte ich nichts finden, aber dafür ist der Turmlüfter samt Dachpanzerung dabei. Die Seitenluken von Richt- und Ladeschütze haben separate Scharniere, Regenrinne und Griff oberhalb der Öffnung, je 2 Klappen, die natürlich geöffnet gebaut werden können. Die Kinonblöcke für die Innenseiten der Klappen sind vorhanden, bestehen aber nicht aus Klarsichtmaterial. Die mehrteilige Kommandantenkuppel ist mit einem Klarsichtring für die Sichtblöcke ausgestattet. Mittels alternativer Teile kann man die Sehschlitze offen oder geschlossen darstellen. Der Lukendeckel stellt die einteilige, spätere Version dar. Ein Geschossabweiserring mit Grobvisierdorn umschließt den Fuß der Kuppel. Die Blende besteht aus mehreren Teilen. Die MG-Panzerung gibt es mit Rohrende und auch ausgehöhlt. Man kann also das von innen eingebaute MG hindurchführen, es ganz weglassen oder nur das innere MG weglassen. Der Antennenabweiser ist am unteren Rohrlager angegossen. Das Rohr selbst ist aus einem Guss (keine Klebenaht), nur die Mündungsbremse ist dreiteilig für bessere Detaillierung. Für jede Turmseite gibt es eine Halterung mit Hebehaken und je 3 ausgehöhlten Nebelmittelwurfbechern. Alternativ kann man die Wurfbecher auch geladen darstellen. Ans Turmheck kommen 2 weitere Hebehaken und die „Rommelkiste“ (Staukasten). Wie für die Wanne gibt es auch für den Turm Schürzen. Die Turmschürze wird aus den Halterungen und separaten Platten zusammengesetzt. An den Turmseitenluken kann man zwischen geschlossener oder geöffneter Panzerung wählen.

Der kleine Decalbogen enthält Nassschiebebilder für 2 Panzer wie folgt:

  • Option 1: 20. Panzerdivision, Kompanieführer Turmnummer 301 (Zentral-Russland, Frühjahr 1943)
  • Option 2: 1. Panzerdivision, 5. Kompanie (Schlacht bei Kursk, Sommer 1943)

Die schwarz-weiße Bauanleitung erklärt den Zusammenbau in 28 übersichtlichen Schritten, oft auch mit seitliche angeordneten Zwischenbauschritten. Auf dem Deckblatt erscheint in Englisch und Russisch ein kurzer Abriss der Geschichte des Panzer IV G, gefolgt von Warnhinweisen und Arbeitshinweisen. Die nächsten 1 1/2 Seiten zeigen die Spritzlingübersicht. Nicht benötigte Teile wie geteilter Kommandantenlukendeckel, langes Abschleppseil oder kurze Rohrwischerstangen sind weiß dargestellt. Auf einem separaten, farbigen Blatt finden sich Farbangaben für Tamiya und Zvezda Farben, sowie die Lackierungsanweisungen und Anbringung der Decals fuer die 2 Versionen.

Zvezda hat ganze Arbeit geleistet. Bei einem Preis um die 29-31 Euro macht man nichts falsch. Auch Anfänger werden Spaß an diesem Bausatz haben.


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
3674
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Juli 2019
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Zvezda
Russland

ca.
30 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause




Fotos:






















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